Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

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Ich bin mit 1,83 m Körpergröße deutlich größer als der europäische Durchschnitt über alle Geschlechter. Mit 76 kg bin ich normal gewichtig, außerdem halbwegs gut trainiert und vermutlich fahre ich auch etwas schneller als durchschnittliche MountainbikerInnen. Trotzdem finde ich mich bei vielen modernen Mountainbikes im unteren Spektrum der angebotenen Rahmengrößen wieder – obwohl ich in der luxuriösen Lage bin, so ziemlich jeden Trend ausgiebig auszuprobieren. Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Mountainbikes werden viel zu groß.

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Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!
 
Ein 160+mm Bike hängt an einer steilen Rampe halt ganz anders im Sag als ein 110mm XC-Fully.
Das heißt, aus den 77° oder 78° auf dem Papier von einem modernen Enduro werden dann sowieso schnell weniger, weil sich das Verhältnis vom Körpergewicht auf das Hinterrad verschiebt.
Ok, leuchtet so weit ein. Daraus folgt ==>

Steiler Sitzwinkel, lange Kettenstreben: Ich kann am Dämpfer 30% Sag bei 170 mm Federweg am BIke fahren und dabei ewig lange Steigungen mit 17% rauf treten, ohne dass das die Rückenmuskulatur belasten würde.
==> es geht um gemütliches sehr langes Bergauf bei relativ steilen Anstiegen.
Ich kann es mir nicht so recht vorstellen, muss ich zugeben. Ich werde auch bei weniger Steigung flacher, um zu pushen.

Der Vergleich hinkt a bissle. Durch den länegren Radstand radelt das RAW weniger steil. 2. ist das EVIL eine Nummer kleiner und der Sattelauszug ist extrem. Bin mir nicht sicher, ob das so extrem nur anschaulich oder auch sinnvoll ist.
 
Das Problem liegt nicht primär in der Rahmengröße sondern dass du einen 180mm Freerider mit einem 150mm Enduro vergleichst.
Natürlich wird sich das "kleinere" Rad verspielter anfühlen :rolleyes:
OK, vielleicht falsch ausgedrückt: es ging nicht nur um die Verspieltheit, sondern um die Handlichkeit. Ich saß einfach immer sehr gestreckt drauf auf dem Spindrift. Wahrscheinlich hat das dann letzendlich tatsächlich auch was mit der perönlichen Vorliebe zu tun.
 
Und wie leitest du die Empfehlung zur Größe ab? Für einen Durschnittswert aus Proportionen braucht es keine AI. Woran erkennt man, dass eine Position optimal ist? Also objektiv betrachtet. Noch schlimmer, eine optimale Position muss nicht die favorisierte sein. Das Wort "Effizienz" ist auch gefallen, das interessiert mich aber vielleicht gar nicht, weil das Bike möglichst agil und nicht effizient sein soll.
Als Superfit vorgestellt wurde habe ich mich gefreut. Dann aber bemerkt, dass die AI mich rausgekickt hat.
Mit einer Körpergröße von 1,75m und kurzen Beinen mit 79 cm Schrittlänge bekam ich, damals als man noch Hosen im Laden anprobieren konnte, zwar auch nicht immer die passende Länge (bzw eher Kürze), aber es gab die Wahl.
Somit sind für mich die kurzen Sitzrohre tatsächlich ein Segen. (Nur bei Ghost gibt es die nicht.)
 

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Bei mir sind es laut Formel nur 10mm Reach zu wenig, dafür aber 15-20mm RAD zu viel nach Messung, und RAD-Formel funktioniert gar nicht.
Ist bei mir ähnlich. Reach etwa 20mm zu wenig, RAD dafür 35mm zu viel. Ich habe einen 50er Vorbau, 620er Stack, keinen Spacer und 800er Lenker mit 8 Grad Backsweep und 25mm Rise. Grundsätzlich fühlt sich mein Cockpit immer noch einen Ticken zu kurz und zu tief an und mein nächstes Bike sollte daher auch etwas geräumiger werden. (Längeren Vorbau habe ich schon probiert, hat mir nicht gefallen...). Wenn ich der RAD-Empfehlung folgen würde, wäre es eher eine noch mehr gequetschte Angelegenheit. Ich weiß, dass das eher ein Richtwert für das technischere Fahren sein soll, aber die Werte finde ich schon seltsam.
 
Es kommt auf die individuellen Körpermaße an. Ich bin 1.83m groß und habe dafür sehr lange Arme und Beine.
Ich benötige mit Sicherheit eine andere geo als jemand mit der gleichen Größe aber verhältnismäßig kurzen Gliedmaßen da ich bei gleicher Körperstandhöhe wesentlich mehr Spannweite habe. Zzgl. Fahrstil oder persönliche. Präferenzen.
Daher können Formeln wie zb RAD auch nur Anhaltspunkte geben.
 
Man hätte auch Brandon Semenuk und Cam MacCaul anführen können. Beide nahmen das tourenbike ihres Sponsors (Fuel EX) in einer kleineren Größe, und haben dann die Dinger auf 27,5“ umgebaut. Ja, ich weiß, die Jungs wollten damit barspins und sonstige Tricks machen. Jedoch finde ich es interessant, welche Wege die Jungs gehen müssen, um verspielte bikes zu bekommen.
da mußt nicht nach Canada schauen, Fabio Wibmer hatte vor Canyon sein Specialized Stumpjumper auch mit 27,5 Laufrädern bestückt. Ist bei den ganzen Freeride Pros doch eigentlich normal das die alle z.B einen Fully XS Rahmen als Slopestyle Bike nutzen.

 
Für die einen sind lange Bikes sinnvoll und für andere kürzere. Ich habe bei dem Artikel echt Bauchschmerzen, weil es einfach viel zu subjektiv und abhängig ist von Vorlieben und nicht zuletzt der Art zu fahren, die man erlernt hat, die auch früher deutlich anders war als Heutzutage.
Beispielsweise finde ich Barellis Aussagen zu Profis und langen Rädern bedenkenswert. Die zwei Videos stell ich hier grad nochmal rein.
Ich denke die Palette ist sogar immer noch nicht breit genug, da darf man gerne mehr differenzieren und da sind die Marketing-Leute gefragt, die ernsthaft die verschiedenen Anwendungszwecke herausarbeiten und nicht sinnfrei Säue durchs Dorf treiben. Leider wird es immer weniger authentisch.

Leider muss ich erneut erwähnen, dass Jens Staudt fehlt. Ich hoffe, da findet sich ein adäquater Ersatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei dem Artikel echt Bauchschmerzen, weil es einfach viel zu subjektiv und abhängig ist von Vorlieben

Geht mir genauso. Außerdem ist Gregor ja auch ein sehr guter Fahrer und es ist ja nichts Neues, dass pros tendenziell kleinere Rahmen fahren ....aber schön, dass sich die ganzen Nasen hier mit ihren alten /kleinen Rädern jetzt bestätigt fühlen- nur halt aus ganz anderen Gründen als der Gregor :p
 
Ich habe nicht alle Kommentare gelesen und ggfs war die Frage schon aufgekommen, aber macht sich auch mal jemand Gedanken darüber, dass es im Normalwald überhaupt keine Trails gibt um die neue Generation von Bikes artgerecht zu bewegen?
Ich sorge mich etwas um das grundsätzliche Klima im Wald.
Selbst mit heute quasi unfahrbaren 1250mm Radstand wird schon viel zuviel im Wald umgegraben um einen für solch ein Rad mäßig interessanten Trail ins Unterholz zu klopfen.
Diese Trails werden mit der nächsten Generation Bikes allerdings wieder eine Nummer öder und müssen umgebaut oder anderweitig neu angelegt werden um sie den noch potenteren Bikes einigermaßen anzupassen, was wiederumdie eh schon angespannte Situation im Wald weiter verschärft.
Mal davon abgesehen, dass es wohl eine normale technische Evolution darstellt, macht mir diese Entwicklung ein wenig Angst.
Wo geht die Reise hin?
Macht sich auch ein Hersteller Gedanken dazu wo seine Produkte in Zukunft eingesetzt werden sollen?
Die wenigsten Fahrer bringen ein aktuelles Enduro selbst im Bikepark überhaupt in die Nähe der technischen Grenze.
Im heimischen Wald schafft das selbst ein sehr versierter Fahrer wohl auch eher selten, da dort neben den technischen Herausforderungen des Trails ja auch noch mit den Unwägbarkeiten des täglichen Lebens (Reiter, Wanderer , Hunde,Kinder etc) zu rechnen ist.
Geht es dann um das legalisieren von Trails , halten sich die Hersteller Nobel zurück.
Für mich wirkt das Konzept etwas unschlüssig.
Meiner Meinung nach werden Bikes die in Richtung Alutech Armageddon gehen, in der freien Wildbahn aus den oben genannten Gründen eher Fluch als Segen sein.
Im Bikepark alles kein Problem, aber fahrt in den Wald, da fährt doch unter 150mm Federweg keiner mehr...
Gruß,
Oppa
 
was erwartest du? ...ich sag nur:
30mm Spacerturm und darüber dann den Vorbau negativ montiert...:ka:

Im Gegensatz zu Dir wird erst abgesägt wenn es wirklich passt. Dein Bike würde hier sehr gut als Negativbeispiel in dem Thread passen. Wir können ja gern mal jeder eins einstellen wenn es Dir nicht zu peinlich ist.
 
Wenngleich das bei manchen perfekt passen mag, halte ich diesen Ansatz für (viel zu sehr vereinfachenden) Blödsinn.

Mir ist der Haken an der R.A.D.-Methode gestern Abend kurz vorm entschlummern auch bewußt geworden. Zwei Radfahrer mit sonst identischen Körpermaßen außer der Armlänge; da hat der mit den längeren Armen den kleineren R.A.D-Wert.

Irgendwie kann das nicht passen.

Werde spaßeshalber trotzdem mal meinen R.A.D.-Wert bestimmen und am Rad vergleichen.
 
Geht mir genauso. Außerdem ist Gregor ja auch ein sehr guter Fahrer und es ist ja nichts Neues, dass pros tendenziell kleinere Rahmen fahren ....aber schön, dass sich die ganzen Nasen hier mit ihren alten /kleinen Rädern jetzt bestätigt fühlen- nur halt aus ganz anderen Gründen als der Gregor :p
Auch des Jensens Artikel waren letztlich völlig subjektiv. Das ganze akribisch erforschte und dokumentierte Zahlenwerk zu Rahmengeos ist ja ohne Zweifel hilfreich um Richtwerte im allgemeinen zu bestimmen. Trotzdem sitzt dann immer noch ein Mensch auf dem Rad, für den sich die Kiste halt so oder so anfühlt. Irgendwo weiter vorn schrieb einer, daß er einen Freund habe, der bei etwa ähnlichen Körpermaßen exakt das gleiche Rad in einer Größe kleiner fährt. Und nun?
Ich finde den Artikel hier und die Diskussion für mich eigentlich schon hilfreich. Hänge ja auch selbst an dieser Seite und checke die Aufsehen erregenden Neuigkeiten und träume von einem neuen Rad mit noch besserer Performance weil die Geo und die Federelemente noch geiler sind. Am Ende bleibt der Spaß in meinem Falle auf einem 2014er Banshee Prime auf 98% der zurückgelegten Fahrtstrecke groß. Nach dem Lesen des Artikels und einiger Kommentare reduziert sich meine Konsumlust gerade deutlich ... Das ist für irgendjemanden eine Katastrophe.
 
Ein super Beitrag. Wirklich gut. Kann mich deiner Meinung und Erfahrung nur anschließen.
Ich habe ebenfalls seit langer Zeit die Möglichkeit, ziemlich viele Bikes anzutesten und ein Aha-Moment war die Probefahrt auf auf einem Speci Pitch in XL. Ich bin 1,82 m und der Besitzer war kaum größer. Aber für "damals" war das einfach ein eeelends langes Trailbike. Geradeaus wie auf Schienen, aber sonst ziemlich unangenehm zu fahren. Kein Spaß damit gehabt. Rutschte zu leicht über's VR weg in Kurven und enge Turns waren ein Akt. Genau was du schrubtest, Physik!

Eigentlich ähnlich wie früher mit Bikebikes mit SuperMonster. Durch den extremen Lenkwinkel sehr ungut zu fahren. Klar, damals waren die Tretlager dann teilweise auch auf 40 cm Höhe.^^


Cheers
 
Wo ist jetzt das Problem dabei, einfach die subjektiv passende Größe zu kaufen?
Wenn man traditionelle Oberrohrlängen bevorzugt ist das halt M statt L.

Dafür finden Leute jenseits der 1,85 jetzt überhaupt erstmals Räder, die sich nicht nach Kinderrad anfühlen.

Nachdem Leute heute im Zweifel auch mit dem Trailbike in den Bikepark wollen machen andere Geometrien als früher durchaus Sinn.

Ob es dann ein Armageddon oder Grim Donut braucht muss sich noch zeigen, wenn Leute mit 1,90 dann auf S sitzen ist es vermutlich wirklich zu lang geworden, aber da sind wir noch lang nicht.

Zumal der Artikel ja ignoriert, dass die extremeren Bikes ja auch meist Sitzwinkel um die 78 Grad haben, wo sie in der vermeintlich guten alten Zeit halt auch mal 72 Grad hatten. Klar braucht‘s dann ein längeres Oberrohr, damit man die Knie noch irgendwie am Lenker vorbei bekommt.

Dazu hat sich ja auch bspw. der Gabel-Offset verändert. Ich kann nicht nachempfinden, dass sich heutige Bikes generell weniger verspielt fahren würden, zumal man ja mehr Auswahl hat denn je.

Aber das scheint auch ein Trend zu sein, mit der Freeride gibt es ja eine ganze Zeitschrift, die sich (neben EBikes) diesem „früher war alles besser“ verschrieben hat.

Also, ich will definitiv nicht zu den Bikes von vor fünf, oder gar vor zehn Jahren zurück.

Aber das kann sich ja jeder aussuchen, es gibt da draußen jedwede Variante zu kaufen (ok, vielleicht im Moment nicht ganz weil nicht immer lieferbar…)
Du argumentierst u.a. mit dem Sitzwinkel, dabei geht es hier um die Abfahrtsqualitäten. Da spielt der keine Rolle.
 
Vielen Dank für den Kommentar und das Zitat des Autors Gregor:
"...Frauen sind hingegen wesentlich kleiner. Noch gibt es natürlich ausreichend kleine Optionen. Setzt sich der Trend aber weiterhin so fort, dann sind kleiner gewachsene Männer und Frauen gezwungen, relativ große Rahmen zu fahren."

Das ist der Punkt, während sich große Fahrer nun freuen, daß sie wieder vermehrt passende Alternativen haben, bleibt der "kleine Teil" der Bevölkerung sozusagen auf der Strecke. Ich finde jetzt schon die Auswahl an Bikes in XS oder S mit 27,5" oder als Mullet eingeschränkt und es werden vermutlich immer weniger.
 
Du argumentierst u.a. mit dem Sitzwinkel, dabei geht es hier um die Abfahrtsqualitäten. Da spielt der keine Rolle.
Doch schon, gibt Leute wie zb Bruni die ihre Sättel relativ hoch gefahren und da macht der Winkel schon Unterschiede, mein Kumpel fährt am Enduro auch höheren Sattel weil er es mag um sein Rad zu bewegen.
 
Doch schon, gibt Leute wie zb Bruni die ihre Sättel relativ hoch gefahren und da macht der Winkel schon Unterschiede, mein Kumpel fährt am Enduro auch höheren Sattel weil er es mag um sein Rad zu bewegen.
Besserwisser bitte sofort die blauen Pillen nehmen, am besten gleich ein Dutzend.. :lol:
 
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