Vortrag über Geschichte der Fahrradtechnik...

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Hallo alle Zusammen,

ich muß im Rahmen meiner Diplomarbeit einen Vortrag über "Fahrradtechnik im wandel der Zeit" halten und habe mir einiges an Literatur besorgt, darin steht aber nur so das typische, wie es zur Entwicklung der Reifen kam, Schaltung etc.

Das ist mir aber alles zu trocken und ich will das Thema ausweiten bzw.lustiger gestalten und dachte an einen Abschnitt aus dem Buch "Bike Snob" worin die verschiedenen Typen von Fahrradfahrern sehr humorvoll dargestellt wurden. Ich wollte eine bestimmte Art von Fahrrädern (bspw. Fixies) mit einem bestimmten gesellschaftlichen Fahrer-Typus (z.Bsp. "Hipstern") verbinden.

Was haltet Ihr davon...natürlich werd ich einen kuren Abriss über die Geschichte machen, wie Draisine etc. bis zum heutigen Bike, aber ich wollte das nicht zu ausführlich machen , sondern nur einen kurzen Abriss...

was habt ihr denn noch für Vorschläge oder vielleicht auch evtl. Fotos von einem bestimmten Typen von Biker (hier im Classic-Forum bestimmt viele Retro-grouches :) ) was ihr hier evtl. posten könntet und ich evtl. mit eurer zustimmung natürlich auch für mein Diplom nutzen könnte.

Danke schonmal im voraus für Anregungen und Unterstützung

euer Bikemäc
 
Wer, wie, was - wieso, weshalb, warum...

... bsp. welche Fachrichtung? Was ist die Zielgruppe deines Vortrags? Geht es dir explizit um die Technik (ingenieurwissenschaftlich) oder eher die damit verbundenen kulturellen Entwicklungen (kulturwissenschaftlich)? Die Zuhörer deines Vortrags sind vom Fach oder nicht? Welchen Tiefgang soll der Vortrag haben? Soll er als Proposal für deine Diplomarbeit dienen oder eher unterhalten?

Imho können erst sinnvolle Vorschläge gemacht werden, wenn die grundsätzlichen Fakten geklärt sind. Die Matrikelnummer muss es nicht unbedingt sein, aber ein paar weiterführende Angaben wären schon nicht von Nachteil ;)

gruß
farao
 
Also der Vortrag wird vor der eigentlichen Diplomverteidigung bzw. Präsentation gehalten im Fachbereich Produktdesign und die meisten Leute werden auch vom Fach sein, bzw. sich mit Fahrradtechnik auch auskennen, deswegen wollte ich es eher kulturwissenschaftlich als wirklich fahhradtechnisch/ingenieurwissenschaftlich bearbeiten, weil davon haben die Leute schon genug gehört...

es soll als einleitung zu meiner diplomarbeit gelten (die nichts mit dem thema zu tun hat wohlgemerkt...) und ist von den Prüfern angesetzt "zum Warmwerden vor der Diplompräsentation", da hier die meisten Leute Probleme haben an meiner uni, mündlich etwas vor der ganzen uni vorzutragen....soll auch maximal 25-30 min dauern, die meisten werden es kürzer halten (seitenumfang 2-5 seiten)....

wenn ihr weitere fragen habt wie das ding auszusehen habt...ich wollte als denkansatz beispielsweise fahrräder aus dem 19.Jh. mit nur einem gang präsentieren und das dieser trend heutzutage wieder aufgenommen wurde und sich eine bestimmte zielgruppe damit auch wieder identifiziert und diesen trend auslebt....hipster, messenger etc. als beispiel...vorteile/nachteile des systems usw.....so ganz grob umrissen...

dankeschön
 
Zu Hipstern kann ich nicht wirklich was beitragen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass es dazu ganz amüsante Veröffentlichungen aus den Sozial- und Kulturwissenschaften geben könnte.
Explizit zu Kurieren gibt es einiges an jüngerem Material z.B. von Fincham oder Kiddler, jeweils so ab 2005 rum. Was mir in Erinnerung geblieben ist und ich gerade auch nochmal quergelesen habe: Kiddler, Jeffrey (2005): Style and Action. A Decoding of Bike Messenger Symbols. In: Journal of Contemporary Ethnography, 34, 3: 344-367. Ziemlich Hipster!

Grundsätzlich wäre die Frage zu klären, ob man erst die Geschichte kurz herunterleiert und dann auf einige technische und kulturelle Entwicklungen anhand (aktueller) Fahrradfahrer-Typen eingeht oder beides besser miteinander verbindet.

Parallelen lassen sich fast beliebig ziehen. Ob die immer wirklich gegeben und sinnvoll sind, sei mal dahingestellt.
Beispiele:
Vielleicht lassen sich zwischen Dandy-/Hobby-horse/Boneshaker Parallelen zur MTB-Entwicklung ziehen.
In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts gab es Aluminiumrahmen, die erstmal wieder in Vergessenheit geraten sind und in deutlich jüngerer Zeit erneut aufkamen. Auch ausgefallenere Rahmenformen (Sbike oder Slingshot) gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts.
Erst hatte man kleine Räder, dann wurden die Laufräder der Hochräder immer größer, bevor man zu Safety-Bicycles (zurück) kam. Heute geht man mit 29ern wieder den Weg zu mehr Größe.
Erst waren es die Fahrräder selbst, die für einen Aufschrei gesorgt haben. Dann waren es Frauen auf Fahrrädern (Rockproblem - Safety-Bicycle), worüber die Gesellschaft die Nase gerümpft hat. In jüngerer Zeit bspw. rüpelhafte MTBler und Bremslosfahrer.

Zu Classic Bikes findest du hier eine Menge an Material. Zeitschriftenartikel sind aus rechtlichen Gründen natürlich rar. Private Fotos aus den 90er Jahren mit Herren in neonfarbenem Lycra finden sich in dem ein oder anderen Thread. Bzgl. Stereotyp Classic oder Retro kann ich nicht viel beitragen. Ganz nett war ein einseitiger Artikel über das Kleintreffen in der BIKE 9/2011. Wie viele Zahnärzte anwesend waren, musst du die Teilnehmer selbst fragen ;)

gruß
farao
 
hi
schnapp dir mal das Buch " vom glück auf zwei Räder" von Robert penn der schreibt eine sehr schöne geschichte seines traumrades und verwebt das mit der entwickelungsgeschichte. dabei findet er sehr amüsante und schöne beispiele. ansonsten gibt es im www eine examesarbeit über radkurier zum downloaden da bist dui doch schon bei den anfängen der hipster ;)
viel erfolg.
 
Ganz interessant zur Thematik sind auch ältere New York Times Artikel. Über deren Onlinearchiv findet man gerade zu Mountainbike und Hipstern ganz nette Artikel.

Zu MTB fällt mir spontan noch Paul Rosen ein. Seine Beispiele sind allerdings meistens schwerpunktmäßig auf die britische Industrie bezogen (z.B. Framing Production).
Interessant für deinen Vortrag könnte von ihm dies sein:
Rosen, Paul (1993): The Social Construction of Mountain Bikes. Technology and Postmodernity in the Cycle Industry. In: Social Studies of Science, 23, 3: 479-513

Von Patrick 1988 "Mountain Bikes and Baby Boomers" und von Ruff et Mellors (1992/93?) irgendwas mit Mountain Bike Dream Machine. Musst du halt suchen.

gruß
farao
 
Glückwunsch!

Das dürfte auch noch interessant für dich sein:
Bünstorf, Guido (2001): Designing Clunkers: Demand-Side Innovation and the Early History of the Mountain Bike. (Papers in Economics & Evolution, 0105), Jena: Max Planck Institute for Research into Economic Systems, 17 pp.
U.a. wird auch auf Pinch et Bijker 1984, Oddy 1994, Bijker 1995 und Rosen 1995 verwiesen. Dort finden sich wohl auch einige meiner oben beschriebenen potenziellen Parallelen.

Grundsätzlich sind die Bände zur International Cycle Conference zu empfehlen. Dort gibt es noch deutlich mehr zum Thema unter bicycle design.

gruß
farao
 
hm. was unterhaltsames

Graeme Obree und Geschichte die Rekordjagt im Stundenweltrekord im Bahnradfahren bis zur Regeländerung.

wurde verfilmt unter den Titel Flying Scotsman

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=ZTKTTnk0v2Y&feature=relmfu"]Battle of the Bikes - Part 1 - Chris Boardman v Graeme Obree - Channel 4 - YouTube[/nomedia]


aber bei einer Verteidigung würde ich dann doch lieber einen überwiegend trockenen, wissenschaftlichen Vortrag mit eigegen Ansätzen zum besten bringen
 
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