Habe mich hier unglücklich ausgedrückt. Der Bolt lädt bei mir ungefragt nach Routenbeendigung ins Strava hoch.
Da sind dann die vom Bolt berechneten Distanz- als auch die Geschw.-Datenreihen inkludiert (Strava nennt diese distance/spd-streams). Normalerweise sollte Strava diese dann auch 1 zu 1 übernehmen (zumindest in der Theorie
)
Den Test mit der GPX-Datei habe ich separat davon gemacht, um die Genauigkeit der Messung zu testen. Ich habe eine gefahrene Route aus Strava als GPX EXportiert und nach komoot IMportiert. Dabei kam die Diskrepanz wie beschrieben zutage, nämlich dass der Routenplaner (in dem Fall komoot) den GPX-Track, wenn er re-importiert wird, an die "nächsten bekannten Wege" anpasst und dadurch in seiner Prognose eine längere Strecke ausspuckt als ich beim abfahren aufgezeichnet habe.
Wenn Du die Aufzeichnung aus Strava heraus als GPX-Datei exportierst, dann sind in dieser nur die GPS-Koordinaten, der Zeitstempel und die Höhe enthalten, aber keine Distanz- und SPD-Werte:
<trkpt lat="52.2881530" lon="4.6673920">
<ele>-2.9</ele>
<time>2021-04-08T15:18:30Z</time>
</trkpt>
Komoot muss also die Distanz/Geschw. aus den GPS-Koordinaten und den dazugehörigen Zeitstempeln neu berechnen. Ich glaube noch nicht mal, dass Komoot die Daten mit bekannten Wegen abgleicht, sondern einfach nur die fehlenden Werte aus GPS-Koordinaten/Zeitstempel ableitet. Womöglich wird Komoot aber die Höhenwerte neu berechnen, letzteres machen viele dieser Webportale, weil man den GPX-Dateien nicht entnehmen kann, ob die Höhenwerte Barometer basiert oder GPS basiert protokolliert wurden.
Es gibt da auch keine feste Regel, manchmal können die per SPD-Sensor ermittelten Distanzen sogar höher ausfallen, meistens ergeben aber die GPS-basierten Daten, aufgrund des GPS-Rauschens, höhere Distanzwerte. Je nach Streckenlänge summiert sich das entsprechend auf.
Darüber hinaus danke für deine umfassende Antwort. Wie sich das mit dem Datenformat bei
Wahoo verhält, weiß ich leider nicht. Schön wäre ja, wenn auch hier die Sensordaten dann den Vorrang hätten in der Aufzeichnung. Ansonsten
Wie gesagt, bei der Konkurrenz werden bei Vorhandensein eines SPD-Sensors immer die Sensor basierten Daten in die Fit-Activity (*.fit) geschrieben. Theoretisch könnte man auch sowohl GPS-SPD/Distanz als auch Sensor basierte SPD/Distanz in das Fit-File schreiben, sodass eine Auswertungssoftware/Webplattform Zugriff auf beide Wertepaare hätte. Mir ist das in der Realität - außer bei einer Test-Firmware, die bei einem Gerät in der Ersttestphase implementiert war - aber noch nie begegnet und ich habe wirklich schon viele diese Daten einsehen können
erschließt sich mir der Sinn nicht ganz, sollte es nur für die reine Anzeige genutzt werden und im Anschluss "vergessen" werden.
Ich gehe schwer davon aus, dass
Wahoo hier wie die Konkurrenz verfährt und die Sensordaten in das Fitfile schreibt (diese also an Strava so weitergibt).
Danke auch für den Tip mit der Streckenkorrektur in Strava, das bringt tatsächlich bei meiner Wochenendtour die Distanz statt 27,9 km auf 28,6 km. Interessanterweise werden die Höhenmeter weniger und auch weiter weg vom "Planwert" aus der Routenplanung. Aber hier ist ja aufgrund der Barometrischen Messung das ganze eher eindeutig zugunsten des Gerätes im Vergleich zum Plan/Mapping.
Höhenwerte sind so eine Sache. Strava hat da in den Jahren vieles geändert. Normalerweise übernimmt Strava die Höhenwerte aus dem Fit-File, wenn es dem Fit-File entnehmen kann, von welchem Gerät die Daten protokolliert wurden und das betreffende Gerät als Barometer basiertes Gerät in einer Strava eigenen Datenbank geführt ist.
Kurz, wenn Strava erkennen kann, dass die aufgezeichneten Höhenwerte barometerbasiert sind, dann sollten diese eins zu eins übernommen werden, anderenfalls weist Strava die Höhenwerte anhand einer (SRTM)-Datenbank neu zu.
Wie es sich bei einer explitziten Neuberechnung verhält, die man - wie bereits erwähnt - bei Strava auch manuell anstoßen kann, weiß ich aber nicht. Hinter den Kulissen ist auch viel Voodoo-Zauber dabei