Wenn (fast) alles schief geht, oder: Lieber der Helm als ich

Seit zwei Stunden liege ich auf dem Rücken. Es fühlt sich aber eher nach 10 Stunden an. Sehe nur nach oben. Den Kopf kann ich nicht drehen. Der ist eingespannt in eine Nackenstütze. An der Decke über mir sehe ich kleine Blutspritzer. Nicht meine. Irgendwo neben mir piepst ein Kreislauflaufüberwachungssystem. Alle reden Spanisch und ich verstehe lediglich Bruchstücke. Ich habe keine Ahnung was jetzt passieren wird und ich versuche das Kribbeln in meinen Armen und die Schmerzen im Nacken nicht in meine Gedanken zu lassen.


→ Den vollständigen Artikel "Wenn (fast) alles schief geht, oder: Lieber der Helm als ich" im Newsbereich lesen


 
Danke, Grinsekater. Ich bin noch nicht so lange dabei, von daher ist es ganz gut, mal solche Geschichten aus den Augen anderer zu erleben - damit es einem hoffentlich nicht selbst passiert. Ich hab mich auch schon öfter gemault als ich mitzählen konnte, aber bisher war nichts richtig Ernstes. Ein Freund von mir ist ne ganze Weile ohne Helm gefahren, aber inzwischen hab ich ihn bekehrt :daumen:
 
Oh man, Jens. Was machst Du für Sachen? Als ich das Bild gesehen hab, war sofort klar, dass das kein kleiner Sturz gewesen sein konnte. Und Dein Bericht erinnerte mich sofort an meinen Überschlag auf der Heiminger Schotterreisse. Dieses abrupte Stoppen und über den Lenker fliegen ist echt übel.
Schön, dass Dir nichts passiert ist!
Gute Besserung aus der pedaliero Redaktion!

Greetz
Wester
 
ein paar mal hats mich auch schon gelegt, u.a. auch mitm zerbrochenen Helm (Halbschale), etlichen Kratzern usw...kurz geschüttelt, weiter gings...

Letzter Abflug übern Lenker ging dann nicht mehr so glimpflich aus...

 
Wow @Grinsekater ... ich weiss ziemlich genau, wie du dich gefühlt hast - auch wenn ich auf solches Ambiente bislang verzichten konnte.
Mir wurde richtig schlecht beim Lesen.
Man denkt immer, man hat es alles im Griff, wenn man bei 95% fährt oder nicht über 100 geht. Aber dann kommt ein Moment, ein Wimpernschlag, der ändert alles. Pech - unvorhersehbar - Ende, Aus, Mickey Mouse.
In den nächsten Sekunden hilft dann nur noch das krasse Gegenteil: eine riesige Portion Glück und vielleicht noch eine Prise gute Ausrüstung.
Ohne das kann sich das Leben fortan komplett ändern oder halt gleich beenden.

Das sind Gedanken, von denen ich gern nichts wissen mag. Es ist aber dennoch hilfreich, ab und zu wieder daran erinnert zu werden.
 
Danke für den toll geschriebenen Artikel und dafür, dass du die Erfahrung mit uns auf diese Art und Weise teilst. Das erdet einen sehr intensiv für einen kurzen, aber wichtigen Moment.
 
Ein guter und eindringlicher Artikel, werde ich heute Abend noch teilen.

Mehrere Stürze von mir mit Helmeinsatz sind dank diesem glimpflich ausgegangen. Ohne Helm fühle ich mich inzwischen nackt auf dem Rad, egal ob MTB, Rennrad oder Treckingrad.
 
Danke @all – Mir gings nach einem Tag Pause schon wieder wunderbar. Der Helm hat das schlimmste abbekommen und nicht ich. In Summe wollt ichs mir einfach von der Seele schreiben. Der Blog ist auch ein kleiner Denkanstoß, dass man auch wenn man denkt alles ist im grünen Bereich immer wachsam sein sollte. ;)

In diesem Sinne bleibt konzentriert und zieht gute Helme auf. :daumen:
Hätte bei diesem Rennen ein Vollvisierhelm schlimmeres verhindert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich der Helmträgerfraktion nur anschließen: Es gibt keinen wirklich sinnvollen Grund Helme nicht anzuziehen. Zwar ist jedem selbst überlassen wie wichtig ihm seine Birne ist, doch gerade die Vorbildsfunktion für (geistig) jüngere Mitmenschen sollte nicht außer Acht gelassen werden. Wenn diejenigen, die noch nicht wirklich selbst vernünftig entscheiden können, in ihrem Umfeld oder auch nur auf Videos sehen, dass Helme nicht uncool sind, sondern auch von den ganz coolen Typen (Minaar, Ratboy, Bruni, Brendan, Gwin, Radde, Danny Mc Askill...) oder respektive Mädels getragen werden, dann kann das diesen ohne dass sie es wissen die Haut retten.

Mir persönlich hat ein Helm vermutlich auch schon das Leben gerettet: Sturz im normalen Straßenverkehr auf rutschigem Untergrund -> Auf die Hirse geknallt und bewusstlos gewesen. Der Helm ist durchgeknackt aber bei mir war außer einem gebrochenen Schlüsselbein alles Heile. Ohne wäre da wohl eher Matsche übrig gewesen.
 
Zeigt sehr gut, wie hart das Leben manchmal sein kann.
Zum Glück ist alles soweit glimpflich ausgegangen.

Ohne Helm - geht garnicht.

Ich selbst fahre im technischen Gelände in den Bergen seit Jahren einen leichten Fullface, der trotz (abnehmbaren) Kinnbügel so offen ist, dass ein Wanderer auch noch mein Lächeln sieht - das schützt besser und passt dennoch!
Es würde ja auch kein Bergsteiger ohne Gletscherbrille gehen - nur weil er ohne freundlicher aussieht ;-)
 
Ajajaj, was machst Du denn für Sachen?!
Ich wünsch' Dir ne rasche und vollständige Genesung.
Wegen den Nackenschmerzen besorg dir ASAP nen guten Physio oder Chiropraktiker. Je länger Du wartest, desto länger dauerts. Persönliche Erfahrung ;)
 
Wow - Glück gehabt. Dachte schon da muss ich gute Besserung wünschen und hoffen dass das Grinsen nicht weg ist....

Aber wie so oft - bei den spektakulären Sachen passiert nichts. Hatte selber vor 3 Jahren mal beim Skifahren einen Crash wo ein paar Beobachter auf der Piste einen Heli angefordert haben - aber gemeint haben da könnens einen Toten abholen... Und ich hatte nur kaputten Helm, kaputte Ski, und eine stärkere Gehirnerschütterung sowie ein kleines Loch (5 Stiche) oberhalb vom Auge.


Tja und jetzt liegt ich grad im Krankenhaus mit heute zum dritten mal frisch operierten VKB - passiert diesmal komplett unspektakulär - grad mal so starken Schlag beim skifahren bekommen dass ich 99% sicher bin wann es wo passiert ist (und das auch nur weil nix anderes in Frage kommt). Habs erst gut einen Monat später realisiert dass das Knie mal wieder hinüber ist.


Shit happens - nicht die Laune verderben lassen....
 
So, nach der Lektüre direkt nen neuen Helm bestellt!
1. Ich schließe mich an und wünsche gute Besserung und freue mich, dass nichts schlimmeres dabei raus kam!
2. Auch Jens schreibt davon wie man in vermeintlich klaren Situationen plötzlich auf der Nase liegt.. Es gibt bei unserem Sport also eigentlich keinen Moment in dem man nicht konzentriert sein muss! Auch auf Asphalt mit 5km/h kann sowas passieren!
3. Spart bloß nicht an der Sicherheitsausrüstung! Ein tolles Bike nützt nix wenn man im KKH liegt!
 
tja, trotz fullface oder grad deswegen? aufs gesicht, helmvisier ab, sonst nix.genick gebrochen, rückenmark gequetscht-gott sei dank. ich lebe. und kein rolli.
gute besserung wünsch ich dir.
 
tja, trotz fullface oder grad deswegen? aufs gesicht, helmvisier ab, sonst nix.genick gebrochen, rückenmark gequetscht-gott sei dank. ich lebe. und kein rolli.
gute besserung wünsch ich dir.

Vermutlich ohne neck brace? Hört sich jedenfalls genau nach dem Schadensfall an, den dieses verhindern soll. Andererseits wäre vll ohne FF dein Gesicht jetzt matsch. Ride on und gute Besserung falls es noch nicht lange her ist!
 
Krasse Geschichte und riesig Glück gehabt.

Ich habe mir letzten September den rechten Ellbogen gebrochen, aber den größten Schaden hat mein Kopf genommen. Wo ich nach 8 Wochen wieder Radln konnte war ich einfach nicht der selbe. Irgndwie noch ein wenig ängstlich auf dem Bike.

Starke Sache wenn man nach so einem Abflug einen Tag später wieder auf dem Bike sitzt :daumen:
 
Jens, wunderbar dass es nicht schlimmer ausgegangen ist. Großartiger Artikel, der hoffentlich einige zum Nachdenken anregt. Helm auf der Rübe ist einfach das Mindeste, was beim Radfahren dazugehört.

Ich hatte 2012 leider etwas weniger Glück. Der Helm hat den Schädel gut geschützt, beim Einschlag in den Baum hat die Schulter aber ordentlich was mitgekriegt. OP, 3 Monate Reha und erst nach ca. 9-12 Monaten weitestgehend wieder hergestellt. Also immer schön schützen und nicht Übertreiben. ;)
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Habe letzte Woche eine Freund verloren und ich bin mir sicher hätte er einen Helm getragen wäre er jetzt noch da.
Vllt. hat einer von euch die Schlagzeile "E-bike-Fahrer in Kleinrinderfeld tödlich verunglückt" gelesen.
Wir wissen immer noch nicht was genau passiert ist, nur das er Samstag Abend ohne Helm einen Bordstein berührt hat und gestürzt ist.

Und bitte kommt mir jetzt nicht mit E-Bike Hetze, er fuhr schnell bergab und denke daher ohne Unterstützung.

Ich bin letztes Jahr ein echt steiles Northshore Teil runter und habe dabei eine so hohe Geschwindigkeit bekommen, dass ich die nächste Kurve nicht schafte und frontal in einen Baum bin.
Voll mit dem Kopf gegen den Baum, Helm war Matsch und Kopf war heil.
Hatte nicht einmal Kopf- oder Nackenschmerzen.
Nie wieder ohne!

Überlege mir den King Carapax zu kaufen, in der Hoffnung den auch auf Touren tragen zu können ohne zu sehr zu schwitzen.
Die Geschichte mit meinem Freund zeigt mir, dass man nicht nur im Bikepark guten Schutz gebrauchen kann.
Ich habe eine sehr aggressive Fahrweise und nutze gerne jede Möglichkeit am Wegrand um Spaß zu haben.
 
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