Wie Kraft- und Radtraining optimal kombinieren?

http://www.dshs-koeln.de/momentum/

Die veranstalten regelmäßig Tagungen, auf denen Interessierten der aktuelle Stand der Wissenschaft nahegebracht wird: letztens zum Beispiel das Thema "Laktat".
Teilnahme ist meines Wissens nach kostenfrei und aus eigener Erfahrung heraus sehr zu empfehlen.

Aber egal, hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

Meines Wissens nach wiedersprechen sich die Ziele Hypertrophie/-plasie und Verbesserung der aeroben Kapazität.
Allerdings scheint es auch in diesem Bereich große interindividuelle Unterschiede zu geben: ein Bekannter (B-Amateur) schwört auf zweimal wöchentliches hochintensives Training mit Ausdauerbelastungen an den beiden darauf folgenden Tagen von etwa 2h Dauer.
Ein anderer Bekannter (Triathlet) fährt mit dem Programm das ich oben beschrieb sehr gut. In meinem Fall sind die Umfänge der Ausdauereinheiten zu gering.
Es scheint also (mal wieder) kein Weg am Ausprobieren vorbeizuführen...
Viel Erfolg!:daumen:
 
Die veranstalten regelmäßig Tagungen, auf denen Interessierten der aktuelle Stand der Wissenschaft nahegebracht wird: letztens zum Beispiel das Thema "Laktat".

Aber egal, hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

Jetzt würd ich aber doch gerne wissen ob nach aktuellem Stand der Wissenschaft die "Laktatschwelle" Humbug ist oder ob sie vielleicht doch existiert.
 
Jetzt würd ich aber doch gerne wissen ob nach aktuellem Stand der Wissenschaft die "Laktatschwelle" Humbug ist oder ob sie vielleicht doch existiert.
So wie ich das verstanden habe, sind sich die Sportwissenschaftler und -mediziner 100% einig, dass die Laktatschwelle (genauer die Anaerobe Schwelle) existiert. Was diskutiert wird, ist wie man sie zuverlässig bestimmt. Macht man das über eine Blutlaktatmessung oder über die Spirometrie (Respiatorische Schwelle) und wenn Blutlaktat, dann anhand von welchem Berechnungsmodell (es gibt eine Vielzahl davon). zwischen den Universitäten und deren Fachleuten ist beinahe ein Glaubenskrieg entbrannt. in der Praxis ist das aber alles gar nicht soo wichtig denn, die Trainingsempfehlungen gehen ja schlussendlich normalerweise in Form von Herzfrequenzwerten an die Sportler weiter. Mit den verschiedenen Schwellenmodellen (für Blutlaktatwertmessung) erhält man zwar unterschiedliche Werte, aber auf die Herzfrequenzangabe bewegte sich das in Differenzen um die 5 BPM, bei verschiedenen durchgerechneten Beispielen in der Vorlesung. (Ja, ich bin auch Sportstudent) In der Praxis werden verschiedene Modelle durchgerechnet und anhand von Kriterien die ich nicht mehr präsent habe, entschieden, welche dass auf den entsprechenden Probanden am ehesten zutrifft. (aber eben...wer trainiert auf den Pulsschag genau)

genauer stehts bei wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Anaerobe_Schwelle
 
Grundsätzlich stimme ich Ron Domsson zu, möchte aber ein paar Punkte hinzufügen.

1. Laktat ist nicht schlecht. Laktat ist auch kein Stoffwechselendprodukt sondern ein Zwischenprodukt. Spannend daran ist, dass unter Belastung der Herzmuskel und das Hirn hauptsächlich Laktat verstoffwechseln. Was das in letzter Konsequenz bedeutet, steht mWn aber noch nicht so ganz fest ;-)

2. Die Laktatkonzentration im Blut hat nur sehr eingeschränkte Aussagekraft. In verschiedenen Studien wurden beispielsweise in der Muskelzelle Laktatkonzentrationen von 50mmol gemessen, während die des Blutes bei etwa einem Zehntel dessen lag.
Das Blutlaktat sagt also vor allem etwas über die Proteine aus, die das Laktat aus der Zelle herausbefördern (Diffusion nur etwa 3% des Umsatzes laut Bloch). Kompliziert wird es an genau diesem Punkt; es gibt nämlich auch Proteine die Laktat wieder in die Zelle hineinbefördern, weil es sowohl in der Leber als auch im Muskel weiterverwertet werden kann.
Welches Fazit daraus zu ziehen ist steht noch nicht fest.
Außerdem ist Laktat ein Botenstoff für viele Faktoren, die bislang nicht mit diesem in Verbindung gebracht wurden. Wundheilung zum Beispiel. Muskelwachstum auch ;-)

Und so weiter. Ich erkundige mich mal, ob es Mitschriften gibt.

Gruß,
Somnium

P.S.: Meinst du, flocu, mit "Laktatschwelle" einen Leistungsbereich, in dem Laktatbildung und -Verstoffwechselung in Balance befinden? Wenn das der Fall sein sollte: Stimmt. :D
 
Die Laktatkonzentration im Blut hat nicht nur eine sehr eingeschränkte Aussagekraft, sie ist sogar erst mal irrelevant. es geht ja um die veränderung des wertes, nicht um den absolutwert an sich.
und der tatsache, dass der laktatwert in der zelle höher liegt, wird ja begegnet, indem immer am ohrläppchen gemessen wird: die veränderung über die zeit bzw. der anstieg der kurve über die zeit ist das maß. und was im ohr ankommt, ist ja schon stark "verdünnt".

wie ist das P.S. gemeint? stimmt seine definition oder der begriff "humbug"?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meines Wissens nach gibt es die beschriebene Laktatschwelle. Insofern also kein Humbug.
Die Laktatkonzentration im Blut hat nicht nur eine sehr eingeschränkte Aussagekraft, sie ist sogar erst mal irrelevant. es geht ja um die veränderung des wertes, nicht um den absolutwert an sich.
Stimmt, nur ist das bei vielen Leuten noch immer nicht angekommen. Die Schwellenkonzepte von Mader et al. liegen noch immer vielen Lehrbüchern/Rahmentrainingsplänen/was auch immer zu Grunde, obwohl diese seit xzich Jahren überholt sind.

An dieser Stelle möchte ich nochmal auf momentum verweisen, wo man, wenn man sich angemeldet hat, Folien und Videomitschnitte der Vorträge ansehen kann. Sehr zu empfehlen, ich kann es nicht ansatzweise so gut wiedergeben.
 
Ich würde den Schwerpunkt jeweils ganz klar auf Krafttraining oder Radtraining setzen. Und dann nach 6-10 Wochen wechseln. Wobei sehr leichtes training der einen Phase in der jeweils phase wohl auch geht. Aber ich glaube hartes Krafttraining mit langen oder intensiven radtrainigseinheiten vertragen sich eher schlecht. Selbst wenn ein paar Tage da zwischen liegen.
 
Zurück