Wie stark merkt man ein leichteres Rad?

Mit einem neuen Bike kommst du in ganz andere Regionen, versprochen! Die Federungen und Geometrien lassen dich ganz andere Sachen fahren als bisher. Das Gewicht ist dabei nur ein Faktor, bei deinen alten Hobeln aber wahrscheinlich der kleinste.

Probier einfach mal aus, 2 kg an dein bisheriges Bike zu packen (Wasserflaschen, ....), und schau, wie sich das auswirkt. Ja, wirst du merken, aber nicht so krass wie manche hier gerne behaupten (und auch dein Kumpel behauptet).

Trotzdem kann ein leichtes Bike einiges bringen. Nicht nur bergauf ein paar Sekunden, das leichtere Bike ist auch etwas agiler. Am meisten wirst du den Gewichtsunterschied merken, wenn du dein Bike trägst (was bei mir ab und zu vorkommt). Da bist du froh um jedes kg, das nicht auf den Buckel drückt.

Carbonrahmen - ja mei, kommt sehr auf das Bike an. Beim Enduro kann das 800 g bringen (wie bei meinem), bei einem CC-Renner wird das sicher deutlich weniger sein. Insgesamt halte ich das Gewicht für den Normalbiker (ohne Rennambitionen) für überbewertet. Fahr mal ein Bike mit downhilltauglichem Reifen mit ganz weicher Mischung, dann merkst du, dass das Gewicht da überhaupt keine Rolle spielt. Einer der größten Faktoren für ein leichtes Bike dürfte der "will haben"-Effekt sein, ist halt cooler als ein schwerer Hobel. Da bin ich auch nicht immun dagegen ...
 
Bronks hat es sehr gut erklärt. Man muss das Gewicht des Rads im Verhälnis zum Gesamtgewicht sehen. Gewichtseinsparungen am Laufrad haben den größten Einfluss. Je weiter das Gewicht am Laufrad außen liegt je größer der Einfluss. Reifen (außen) haben einen größeren Einfluss als die Bremsscheiben (innen). Soll heißen, wenn du Gewicht am Bike einsparen willst fang beim LRS an. Limitierender Faktor ist meistens das Geld, was du bereit bist mehr auszugeben. Wenn Geld ausreichen vorhanden ist, ist es dann irgendwann die Stabilität/Steifigkeit der Teile, bei denen dann auch ein max. Gewicht angegeben ist. Bei meinen 100kg macht zum Beispiel ein Hardtail unter 9kg keinen Sinn mehr, weil die Teile es nicht lange machen werden. Alles was unter 9kg ist würde ich mit teurer als 4500€ beziffern. Beispiel.
https://www.radon-bikes.de/mountainbike/hardtail/jealous/jealous-100-2019/
https://www.canyon.com/mtb/exceed/2019/exceed-cf-slx-8-0-pro-race.html
 
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Ich bin ja -wie die meisten hier- auch seit ewigen Zeiten dem Leichtbauwahn verfallen. Jedes Gramm, dass man mit vertretbarem finanziellen Aufwand noch rausholen kann, wird über kurz oder lang auch rausgeholt. Allerdings muss ich bei kritischer Selbstanalyse zugeben, dass ich dieses Tuning mache, weil es mir Spaß macht und nicht, weil es mich auf dem Rad schneller macht.
Im Keller steht ein 8.x kg Hardtail und ein 12,5kg Brocken. Ich bin auf beiden Kisten ungefähr gleich schnell. Vermutlich würde ich bei einer 200km Etappe mit sehr vielen Höhenmetern am Ende einen deutlicheren Unterschied bemerken - auf den Standardrunden zwischen 40 und 80km bemerke ich da ehrlich gesagt gar nix. Natürlich macht es mehr Spaß, die leichte Kiste anzuheben und im Sprint merkt man schon etwas, dass leichtere Laufräder sich besser beschleunigen lassen - aber eben nur wirklich minimal.
Die immer wieder beschworene "rotierende Masse", die ja ach so krasse Auswirkungen auf das gesamte Handling hat... naja. Sieh es mal so: ein schweres Laufrad braucht mehr Energie, um es zu beschleunigen. Wenn es sich aber einmal dreht, hat es theoretisch sogar Vorteile, dank der Massenträgheit.
Die Vernunft sagt mir also: Alles Blödsinn. Mit soliden und nicht übertrieben leichten Komponenten hat man auf Dauer mehr Spaß (meist halten die Teile länger, sind verschleißresistenter, verwindungssteifer, robuster, günstiger).
Der Habenwollen-Reflex scheißt leider sehr oft auf diese Vernunft, weswegen dann perfekt funktionierende Komponenten gegen 10g leichteren und sauteuren Daddelkram getauscht werden. Technisch sinnvoll ist das nicht - aber Bling-Bling macht ja auch Spaß.

Im Gegensatz zu dem Gewichts-Thema macht die Geometrie des Rads und bei einem Fully das Fahrwerk einen viel größeren Unterschied. DA ist tatsächlich Musik drin und der Bereich hat das größte Optimierungspotenzial.
 
Die Vernunft sagt mir also: Alles Blödsinn. Mit soliden und nicht übertrieben leichten Komponenten hat man auf Dauer mehr Spaß (meist halten die Teile länger, sind verschleißresistenter, verwindungssteifer, robuster, günstiger).
Der Habenwollen-Reflex scheißt leider sehr oft auf diese Vernunft, weswegen dann perfekt funktionierende Komponenten gegen 10g leichteren und sauteuren Daddelkram getauscht werden. Technisch sinnvoll ist das nicht - aber Bling-Bling macht ja auch Spaß.
Super zusammengefasst. Kenne ich so - leider - genauso.
Phasenweise akzeptiert auch mein "Es", was die Vernunft sagt, aber dann geht's leider doch immer mal wieder los mit "Hmm, das geht doch auch leichter..." Sch... Basteltrieb!

Die Geometrie macht wirklich mehr aus. Mein billiges Inbred mit über 11 kg fuhr sich besser als mein relativ teures Germans-Hardtail mit 9,5 kg.
Und das Ragley mit knapp über 12 kg mit Dropperstütze, breiten Felgen und Reifen mit ordentlich Profil und Sicherheit vermittelnder Geometrie steckt beide in den Sack. (Okay, im CC-Rennen wäre es wohl nichts, aber auf den meisten Touren hier macht es einfach mehr Spaß bei meiner miesen Fahrtechnik.)
 
Und der Unterschied, den Du merkst, kommt vom geringeren Gewicht, oder daher, dass die hintere Schwinge nicht mehr mitwippt?
Ja, mein Fully ging auch berghoch ohne Wippen (bei offenem Dämpfer). Ich fahr aber auch fast ausschließlich sitzend berghoch, also ganz selten mal im Wiegetritt. Daher: fast identische Geometrie, neuer, deutlich leichterer Rahmen und die gleichen (alten) Anbauteile sowie gleiches Fahrergewicht = das geringere Gewicht des Bikes macht den merkbaren Unterschied.
Zumal ich konditionell durch ne ziemlich lange Erkältungspause nicht top unterwegs bin.
Ich merk den Hinterbau (und auch wieder das geringere) Gewicht allerdings auch stark beim Hinterradversetzen. Wo ich mich früher schwer tat, muß ich jetzt aufpassen, daß es nicht zu weit nach oben geht.
 
Sinnvoll: neues leichteres Hardtail (unter 11Kg) mit leichteren Laufrädern und steilem (> 75°) Sitzwinkel :daumen:

… oder alles so lassen und mehr trainieren (Dauerleistung deutlich über 400 Watt) :winken:
 
(Ironie an) Und weil Leichtbau nichts bringt, fahren so ziemlich alle Profis auch noch ihre Räder so leicht wie's nur geht. So eine Verschwendung. Bei deren Trainingsstand könnten die schon ein paar Kilo mehr vertragen. :lol: Das Mehrgewicht merkt doch ohnehin keiner. :D (Ironie aus)
 
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Na? Ich waas ned ...
Wenn eine Nabe mit Rillenkugellagern ausgestattet ist, dann ja meißt gleich mit 4 Stk.
Allein schon die Schleppleistung die bei denen die Dichtungen so vor sich hin "verschleifen". Isch waas ned ...

Wenn das Konuslager richtig gut eingestellt (aber eben nur bei nicht minderer Qualität) ist, würde ich das jederzeit einem Rillenkugellager vorziehen.


ohne lager und konus fahren, bringt noch mehr gewichtsersparniss. dazu noch zwischen den nippeln zzusätzliche löcher bohren. die reifen mit der feile gewichtsoptimieren, ketten hohlbohren, speichen abschleifen jde 4 rausschmeissen, tesa statt felgenband, helium in den rahmen, lenker und stütze mit soviel löcher auf gewicht trimmen, auf griffe und sattelbezug verzichten, sitzstreben abscschleifen/bohren........:daumen:
 
War die Frage zu blöde?. ;)
Bin auch der Meinung, dass es sinnvoller ist 2kg am eigenen Gewicht zu tunen. Ist aber auch nicht so einfach.
Danke schon mal für Eure Einschätzungen.
Aber was, wenn du 2kg an dir UND 2kg am bike sparst ;)
Gab doch vor ner zeit mal ne Abhandlung zur Auswirkung von Gewicht hier als Artikel. Von dem Typ von Starling Bikes. Kann’s gerade leider nicht raussuchen.
 
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ohne lager und konus fahren, bringt noch mehr gewichtsersparniss. dazu noch zwischen den nippeln zzusätzliche löcher bohren. die reifen mit der feile gewichtsoptimieren, ketten hohlbohren, speichen abschleifen jde 4 rausschmeissen, tesa statt felgenband, helium in den rahmen, lenker und stütze mit soviel löcher auf gewicht trimmen, auf griffe und sattelbezug verzichten, sitzstreben abscschleifen/bohren........:daumen:

Wie in den 90zigern :D
 
Wenn man es tragen muss!

Ansonsten klar Laufräder, Reifen und so merkt man aber der Rest ist eigentlich kaum spürbar, außer man hat einen schlecht funktionierenden Hinterbau an einem sackschweren Rad! Bei einem gut funktionierenden merkst du 1-2 kg mehr oder weniger nicht!

Lieber hält es, als das es super leicht ist!
 
Die Frage ist, welchen Einfluss hat das Radgewicht denn wirklich. Merkt man das beim uphill eigentlich sehr, wenn das Rad 2kg leichter ist. Ein Mitradler meint, damit käme man in ganz andere Regionen. Andere, auch ich, sind da eher skeptisch.
Naja das ist nunmal sehr subjektiv, wie man auch an den Antworten sieht.
Um die Frage zu beantworten müsste man wissen, was dein Mitradlern unter "ganz anderen Regionen" versteht und auch was Du unter "sehr merken"...

Wie groß die Ersparnis durch 2kg weniger ist kannst Du ausrechnen, die liegt im niedrigen einstelligen Wattbereich.
Wenn ich eine 1,5h Nachmittagsrunde mit 900hm zugrundelege würde ich mit einem 2kg schwereren Bike 2 Minuten länger brauchen.

2 Minuten sind auf dieser Strecke für mich schon der Unterschied zwischen eine guten Tag und einem schlechten.

Wie wichtig einem das ist, und wie sehr man das während des Fahrens merkt muss jeder selbst rausfinden.
 
Wenn ich eine 1,5h Nachmittagsrunde mit 900hm zugrundelege würde ich mit einem 2kg schwereren Bike 2 Minuten länger brauchen.
Soll keine Kritik sein und auch kein Angriff auf Leichtbau generell, aber zur Sicherheit: Ist bei der Berechnung berücksichtigt, dass es nicht nur bergauf geht, sondern auch bergab und da die größere Masse z. B. an den Laufrädern auch Schwungmasse bedeutet, die hilft, die Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten?
 
Soll keine Kritik sein und auch kein Angriff auf Leichtbau generell, aber zur Sicherheit: Ist bei der Berechnung berücksichtigt, dass es nicht nur bergauf geht, sondern auch bergab und da die größere Masse z. B. an den Laufrädern auch Schwungmasse bedeutet, die hilft, die Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten?
Nein, da gehts nur bergauf, nach den 1,5h gehts dann wieder runter.
Der Vorteil wenn man an den Alpen wohnt.

Die Frage war ja auch, wie sehr man es im Uphill merkt.
 
Hab mir jetzt die Antworten nicht durchgelesen, falls ich jetzt irgendwas schreibe was hier schon 5 mal erwähnt wurde dann tut es mir leid.

Ich kann denke ich sehr gut aus eigener Erfahrung was beitragen.
Hab erst vor kurzem ein Rad gekauft das von der Stange über 13 Kilo auf die Waage gebracht hat. Das Rad habe ich innerhalb kürzester Zeit auf 9,5 Kilo abgespeckt. Und kann daher recht gut das Gefühl weitergeben.

Kurz gesagt.
Rotierende Masse merkt man definitiv am stärksten, aber hauptsächlich in der Beschleunigung.
Den Rest kaum Bzw wenig, bilde mir ein es im uphill gemerkt zu haben aber ohne den großen ohhh es fährt jetzt von alleine Effekt.

Reifen und Räder merkst du definitiv, aber hauptsächlich in der Beschleunigung.
 
ohne lager und konus fahren, bringt noch mehr gewichtsersparniss. dazu noch zwischen den nippeln zzusätzliche löcher bohren. die reifen mit der feile gewichtsoptimieren, ketten hohlbohren, speichen abschleifen jde 4 rausschmeissen, tesa statt felgenband, helium in den rahmen, lenker und stütze mit soviel löcher auf gewicht trimmen, auf griffe und sattelbezug verzichten, sitzstreben abscschleifen/bohren........:daumen:
Ja. Sehr gut. Aber, sagst Du das mir?
Das ficht mich nicht an. :D
War hier nicht vor nicht allzu langer Zeit nicht sogar mal ein Foto von einem total verbohrtem Fahrrad gepostet wurden?
 
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