Wieviel zu kurz dürfen Speichen sein?

BurnInHell

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Hi!

Eine Frage an die LaufradProfis:
Ich möchte mein erstes Laufrad aufbauen. Im DT Spokes Calculator bekomme ich dann die genaue und gerundete Angabe für die zu kaufenden rechten und linken Speichen. Konkrete Werte sind
exakt: 262/263,7
gerundet:260/261 (wegen 14mm Nippeln)

Was soll ich nun kaufen? Problem ist: in den meisten Shops gibt es nur die geraden Längen. Des weiteren bekommt man die Speichen häufig nicht einzeln (oder eben entsprechend teurer). Kann ich hier alle in 260 kaufen (mit 14er Nippeln)?

Zweite Frage: Wenn man blutiger Anfänger ist: sollte man dann manche Bauteile vermeiden, weil sie für einen Anfänger zu schwierig zu verarbeiten sind (zB AluNippel)?
Konkret geht es um folgende Komponenten:
Hope ProII
DT 4.2d
DT Revolution
DT Messingnippel

Vielen Dank im voraus!
 

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Re: Wieviel zu kurz dürfen Speichen sein?
Nur meine unfachmännische Meinung :
- die Speichen müssen bis in den Kopf des Nippels reichen, sonst reisst der Vierkant-Teil des Nippels ab. Sonst ists egal (sollten natürlich auch nicht das Felgenband durchbohren).
- ich hab mir mal ein Hinterrad mit Revos (auf Hope XC/SunSOS) gebaut, das war nicht so einfach, die Dinger brauchen schon ordentlich Spannung, da sind sie schnell mal zu sehr gespannt. Eine ist mir seither gerissen, aber jetzt hälts schon paar tsd km.
- gute Alunippel ist nicht schwieriger als Messing

Aber ich mach das nur laienhaft.
 
Mein Rat:

Wenn die optimale Länge zwischen zwei Größen liegt, lieber eine Nummer kurzer nehmen. Denn die Speichen "längen" sich nach dem einspeichen noch. Nichts ist ärgerlicher, wenn die Speichen oben rausschauen. Dann kannste alles nochmal einspeichen.
ok, zu kurz dürfen sich natürlich auch nicht sein.

Thema Alunippel: Als Anfänger würde ich die Finger von lassen. Einmal zu fest angezogen, brechen sie recht schnell durch. Wichtig bei der Verwendung von Alunippel ist die gleichmäßige Speichenspannung. Dieses erfordert schon ein bisschen Übung.
 
wenn Du von oben in die Felge reinschaust, siehst Du ja Nippel und die eingeschraubte Speiche. Wenn die Speiche 1mm zu kurz ist, dann geht sie beim korrekten Einspeichen bis zum Schlitz, bei korrekter Länge bis zur Oberkante. Das ist unkritisch, da das Gewinde im Schlitz nicht mehr trägt.
Mehr als 1mm soll es aber nicht sein!
Ich habe bei meinen ersten Laufrädern geöste Felgen genommen, DT-Comp-Speichen und Messingnippel, natürlich alles gut geölt, dann geht die Arbeit leichter.
 
dem muss ich teilweise wieersprechen.

verbaut man alunippel gefettet und mit vernünftigem werkzeug, braucht der nippel bei ca. 2000N

da will keiner hin.

dem alunippel ist ungleichmäßige speichenspannung in sofern nicht egal, dass er sich wie auch ein messingnippel bei zu geringer selbstständig losdreht.

gleichmäßige spannung ist daher immer von vorteil, egal, welches material man verbaut.

felix
 
hallo

was wiegst du und was fährst du mit dem geplanten LRS?

die DT revolution sind nicht ganz so einfach zu verarbeiten, wie bereits geschrieben.
ebenso wird es damit unter umständen doch recht schwierig einen (dauer-)haltbaren LRS zu bauen.

alunippel sehe ich dagegen, sofern man sie richtig verbaut und entsprechenes werkzeug benutz, als unproblematisch

felix
 
hallo

was wiegst du und was fährst du mit dem geplanten LRS?

die DT revolution sind nicht ganz so einfach zu verarbeiten, wie bereits geschrieben.

felix

Es geht nur um ein vorderes Laufrad, weil ich mir eine QR15 Gabel geholt habe und es ist für Toren gedacht und es wird ein LR ersetzen das leichter ist. Davon, dass Revos nicht einfach zu verarbeiten sind hat noch keiner was geschrieben und nun sind die auch schon bestellt. Worauf muss ich denn bei Revos achten?
 
hi

revos verdrehn sich bei hohen spannung ein wenig über die länge.
verwendet man geschmierte qualitative speichennippel kann man das im sinnvollen spannungsbereich weitest gehend verhinder.

zusätzlich sollten revos gleichmäßig und hoch gespannt sein (achtung herstellerangaben für nabe und felge beachten) um ein dauerhaltares rad zu erhalten, an dem man nicht ständig nachzentrieren muss.

felix
 
Hallo,
das das Thema hier schon einmal offen ist und ich gezwungenermaßen mein Hinterrad in absehbarer Zeit neu einspeichen muss, wollte ich fragen, ob es wo eine gute und einfache Anleitung zum vernünftigen Einspeichen gibt. Ich habs bisher noch nicht gemacht.
Das bisherige Laufrad ist mit DT-Speichen (welche weiss ich nicht), einer LX-Nabe von 2002 und einer Mavic X 221 Felge aufgebaut.
Die neue Felge soll ne Mavic XM 317 werden. Die alten Speichen wollte ich weiterverwenden.
Ginge das ohne größere Probleme? Meine aktuellen Speichen sind 261 lang, die neue Felge dürfte denke ich nicht unwesentlich anders sein als die neue 317er.
Gruß Steppi
 
Wenn die optimale Länge zwischen zwei Größen liegt, lieber eine Nummer kurzer nehmen. Denn die Speichen "längen" sich nach dem einspeichen noch. Nichts ist ärgerlicher, wenn die Speichen oben rausschauen. Dann kannste alles nochmal einspeichen.

Die Speichen dehnen sich elastisch während des Zentriervorgangs durch das Spannen. Dann gibt es noch eine sog. Relaxation der gespannten Speiche. Dieser Spannungsrückgang geht aber nur sehr langsam voran und beträgt ca. 10% in 5 Jahren.

Ob es schlimm ist, wenn die Speichen oben rausschauen, hängt von der Nippellänge ab und von der Gewindelänge der Speiche.
 
Sapim Laser gibts auch in ungeraden Längen. Hinten rechts lieber stabilere Speichen nehmen und Alunippel als Gewichtsausgleich. 14mm Nippel brauchst du nicht, 12mm reichen.

VL 261 / VR 263
HL 263 / HR (mit Comp oder Race)262
 
ich hab immer nocht nicht verstanden, wieso man nur hinten auf der antriebsseite comp nehmen soll, aber vorne links nicht?

sollten steifere speichen nötig sein, dann doch wohl auf jeden fall auch vorne links :confused:

felix
 
Stimmt, kann man natürlich auch machen. Ich spanne hinten rechts aber immer besonders hart. Vorne hat man ja dank gleichwertiger Speichenzahl hohe Reserven.
 
dass man um die steifigkeit zu erhöhen, am HR einseitig Comp verbaut leuchtet mir ein, nur bin ich dann der Meinung, dass man folgerichtig vorne links ebenfalls diese Steifigkeit gebrauchen kann.

oder der fahrer ist leicht genug, dass revos ausreichen.

felix
 
hi

hier gehts doch nicht um brems oder antriebsmomente sondern um die nabengeometrie und ihren einfluss auf die seitensteifigkeit des laufrades.
die momente werden durch den nabenkörper nahezu 50/50 auf die flansche verteilt

felix
 
Bei Laufrädern die mehr am Limit gebaut sind, hat man ja meistens vorne weniger Speichen weil die Belastung kleiner ist. Das war mein Gedanke, weil beim selbstgebauten MTB Satz nahezu immer 32/32 verwendet werden und man hinten eine höhere Belastung hat. Ausser man springt jetzt 2 Meter oder so....
 
dies sehe ich teilweise anderes.

zwar sind die Fahrlasten hinten auf jeden fall höher. Allerdings liegt 70% der Bremsleistung am VR an.
Aus diesem Grund verbaue ich auch gleiche Lochzahlen vorne und hinten.

Felix
 
Nochmal zur Titelfrage. Mir ist mal bei einer 1,5mm zu langen Speiche (LR gekauft, nicht selbst gebaut) der Gewindeteil abgerissen. Und ich hab Speichen auch nur in 2mm-Schritten vorrätig. Also: Ist 1 mm zu kurz akzeptabel oder nicht?
 
Nochmal zur Titelfrage. Mir ist mal bei einer 1,5mm zu langen Speiche (LR gekauft, nicht selbst gebaut) der Gewindeteil abgerissen. Und ich hab Speichen auch nur in 2mm-Schritten vorrätig. Also: Ist 1 mm zu kurz akzeptabel oder nicht?

1 mm kürzer als berechnet ist ok, das ist dann aber noch nicht 1mm zu kurz. Das wären sie, wenn sie noch 1 mm kürzer wären.
 
Es kommt drauf an wie genau es berechnet ist und ich behaupte mal genau auf den zehntel Milimeter zu berechnen ist nicht möglich. Deswegen berechne ich so genau wie möglich um nicht noch mehr Abweichungen zu haben als man eh schon hat.
 
Ich hab noch ne Frage aus Interesse:
ich werde meine QR15 NAbe in der Gabel zentrieren, da ich keine Unmengen in einen Zentrierständer insvestieren will und die Einsteigermodelle zu 50€ können wohl nur die klassischen SSP aufnehmen. Sieht das im Profisegment anders aus? Kann das der von DT für 1K€? Ich nehm ja grad die Hope Pro2 für die ich ja noch einen Umbausatz ordern könnte, aber bei Shimano zB kann man nichts umbauen. Wie werden denn solche LRS professionell eingespeicht?
 
Für Steckachsennaben gibt es Adapter. Der von Centrimaster z. B. besteht einfach aus 2 verschiebbaren Kegeln mit längenverstellbarer Achse (im Bild ist einer ohne verstellbare Achse abgebildet, da gibt es wohl verschiedene Ausführungen). Wobei hier die Achse einen Durchmesser von 12 mm hat und bei Hinterradnaben für 12mm Steckachse einfach durchgesteckt wird. Für alles Größere kommen dann die Kegel ins Spiel. So ein Adapter passt in alle Zentriersänder mit V-förmiger Nabenaufnahme.

Im Bild ganz unten

options200611k.jpg
 
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