Yakima Frontloader - Dachträger ohne Rahmenkontakt - Erfahrungsbericht

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Ich wurde hier in dieser Runde kuerzlich hinsichtlich meines YAKIMA FRONTLOADER Dachtraegers gefragt, was das fuer ein Geraet sei. Yakima ist in EU denke ich recht unbekannt, deren Frontloader haben aber den Charme, dass sie anstatt des Rahmens lediglich das Vorderrad klemmen und so das Rad fixieren.

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Wie diese Methode in EU mit der Strassenverkehrzulassung aussieht weiss ich nicht, das Teil ist aber online in Deutschland zumindest verfuegbar. Ich selbst bin in den Staaten unterwegs und gefuehlt haben die Yakimas unter den Dachtraegern hier (Ostkueste) einen 80% Marktanteil - in meinen Augen nicht ohne Grund.

Wie bereits angesprochen, der in meinen Augen signifikante Vorteil zu anderen Systemen ist, dass der Rahmen beim Frontloader nirgends geklemmt wird und alles ueber die Laufraeder geht. Die Aufnahme eines komplett montierten Carbonrahmens ist somit absolut unkritisch und es gibt beim Be- und Entladen auch kein Gefummel mit dem Vorderrad oder verschiedenen Achsstandards. In die vordere Radaufnahme ist ein Kabelschloss integriert. Nichts zum das Teil beladen ueber Nacht draussen stehen lassen, aber wer nicht gerade „zufaellig“ and der Tanke/Ampel... einen groesseren Kabelschneider mit sich rumtraegt nimmt das Rad nicht einfach mal schnell vom Dach.

Die Vorderradaufnahme ist ueber ein Schnallensystem flexibel und fasst alles vom 20”, 24”, 26“ ueber Fatbike, 27.5“, 27.5“plus, 29“. Denke bei einem soliden 29plus wird es eng. Die Angabe auf der verstellbaren Schiene sagt max. 29x2.7. Schoen ist, dass direkt ueber die Position des Schlittens ablesbar ist fuer welche Reifengroesse das passt.

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Der Radstand des Zweirades ist wegen der Hinterradaufnahme, die sich auf der Schiene stufenlos bewegt quasi irrelevant. Bei sehr kleinen Kinderraedern oder BMX muss der Hinterradschlitten vor die hintere Crossbar-Aufnahme. Wenn es richtig(!) lang wird denke ich wird es eng. Aber mein 29“ XXL Hightower mit einem 1270mm Radstand passt noch gut rein. Bei etwas mehr waere der Hinterradschlitten am Anschlag.

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Dieser Hinterradschlitten kann einfach gedreht werden und ist somit rechts/links variabel. Die Raetschenschlaufe gibt es in zwei Laengen und kommt in der Box in der kurzen Ausfuehrung fuer „normale“ Reifen. Die lange Schlaufe ist fuer Fatbikes etc. gedacht, aber sie macht ab 2.4“ Reifen oder hohen Felgen (Carbon) auch Sinn. Hatte damals lediglich etwas Schwierigkeiten dieses „Replacement Extra Long Wheel Strap“ (ART#Y8880229) online zu finden.
Die Schlaufe sollte ohne Rad eingeratscht werden, weil sie sonst rausrutschen und verloren werden kann.

Die Aufnahme des Traegers ueber die Crossbars ist einfach und ueber einen Schlitten fuer die hintere Schiene wiederum flexibel fuer verschiedene Automodelle. Die vordere Aufnahme laesst sich abschliessen, da dass der Traeger nicht ohne Schluessel vom Dach genommen werden kann – vorausgesetzt die Crossbars sind ebenfalls gesichert. Die Schloesser fuer das Kabelschloss und die Traegerbefestigung sind separat in unterschiedlicher Anzahl erhaeltlich. In diesesn Packs kommen dann 2 Schluessel und 2/4/6 oder 8 passende Schliesszylinder als Set. Pro Traeger werden zwei Schliesszylinder benoetigt. Die Montage ist einfach – Stopfen raus – Schliesszylinder rein – verankern (drehen) und gut.

Der Dachtraeger ist zeitlich fix zu montieren. Habe die Zeit nie gemessen, aber denke ich habe meine beiden Traeger in unter 2 Minuten auf dem Tach. Absolut kein Akt.
Dies ohne Montage der Crossbars - bei dem Subaru Outback im Foto sind diese im Dach integriert und mit zwei Handgriffen quer gestellt. Bei anderen Fahrzeugen mit normaler Reling oder anderen separaten Klemmmechanismen ist das ggf. etwas Gefummel.

Zur Montage empfehle ich, die vordere Aufnahme festzuziehen und dann erst den hinteren Schlitten anzuziehen. So richtet sich der Traeger rechtwinklig zum Crossbar aus und zumindest vorn muss man nicht unbedingt nachziehen. Werkzeug wird dabei nicht benoetigt. Die T-Schraube hinten muss bei Erstmontage immer nach kurzer Zeit wenn sich alles ausgerichtet hat etwas nachgezogen werden. Danach passt das. Laut Hersteller ist Offroad (wie auch immer das definiert sein mag) tabu, das trifft aber denke ich auch auf andere Hersteller zu. Das Konstrukt hat aber Fireroadgeschaukel (wo jeder “normale PKW aufsitzt) bis jetzt immer ueberstanden.

Hatte zumindest einen meiner beiden Traeger die letzten beiden Sommer durchgaengig montiert. Das Rot der eingefaerbten Kunststoffteile bleicht durch Sonnenlicht etwas aus und ich sehe einen Unterschied zwischen „meinem“ Traeger und dem meiner Frau (der nur alle Lobjahre mal auf dem Dach ist). Andere aeltere Traeger die ich schon gesehen hab waren staerker ausgebleicht. Falls sich daran jemand stoert...
Abgesehen davon, Rost usw. ist nach Zwei Jahren aber kein Thema.

Ohne Raeder/flach auf dem Dach hat der Traeger ein recht hohes Profil und pfeift beim Fahren ziemlich. Einen Vergleich zu anderen Herstellern habe ich nicht, aber wollte es hier erwaehnt haben. Es gibt meines Wissens aber ein etwas flacher bauendes Nachfolgemodell.

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Einen eventuellen Mehrverbrauch mit montierten Traegern und ohne Raeder habe ich noch nie ernsthaft gemessen, ist aber denke ich nicht anders als bei anderen Systemen, bei denen man zu faul ist sie runter zu nehmen. Mit Raedern auf dem Dach ist der Mehrverbrauch signifikant. Zum Vergleich: Fahre den 3.6L/6 Zylinder Benziner im Alltag mit ca. 8,5 Litern auf 100km, mit zwei Raedern drauf sind das zwischen zehn und elf Litern. Da kochen aber auch andere Dachtraegersysteme nur mit Wasser und hinterm/im Auto macht weniger Unterschied.

Preislich sind die Teile - zumindest in den Staaten - mit den anderen namhaften Herstellern auf einem aehnlichen Niveau.

Das Rad selbst einzuspannen geht recht fix. Vorderen Buegel zum Anschlag aufstellen, der kleine hintere Buegel bleibt flach. Vorderrad rein, den keinen Buegel aufrichten und ueber die rote Drehschraube manuell anspannen/fixieren. So wird das Rad geklemmt. Dann noch das Hinterrad fixieren, fertig.

Lediglich das Auto sollte nicht zu hoch sein. Ich lade mit den an sich schon recht hohen Outback mit meinen 1,98m noch gut. Viel hoeher sollte das Dach, bzw. viel kuerzer sollte ich nicht sein.
 
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