Zerstörte Trails im Deister !!!

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Leserbrief aus der Calenberger Zeitung vom 25.04.2008 von Eike Knoop aus Wennigsen


da ich die Beitrag nicht einscannen kann tippe ich das mal eben ab.

wer in der letzten Zeit einmal im Deister nahe Wennigsen gewesen ist, der wird wohl sofort in schallendes Gelächter ausbrechen, wenn ihm jemand erzählt, dass es sich hierbei um ein "schützenswertes Ökosystem" handelt. Der Wald sieht überall so aus, als hätten dort Dutzende Bomben eingeschlagen. Die riesigen Stapel an Baumstämmen zeugen jedoch von der wahren Ursache dieser Verwüstung. Natürlich hat der Orkan Kyrill seinen Teil dazu beigetragen. Das Ganze sieht aber eher wie ein industrieller Nutzwald aus.
Die Harvestermaschinen haben knietiefe Furchen in den wohl so sensiblen Boden gepflügt und zum Abbau der lächerlichen Mountainbike-Rampen waren anscheinend Traktoren nötig, die erst den wirklichen Schaden anrichteten. Die illegalen Mountainbike-Wege waren im Vergleich wirklich unscheinbar. Da fragt man sich, wer hier der Natur Schaden zufügt.
Wanderer sollten wissen, dass sie meist durch ganz gesetzestreue Mountainbiker belästigt werden, die die offiziellen Forstwege zur Abfahrt nutzen. Die abseits der Wege fahrenden Sportler behelligen sie jedoch fast gar nicht. Ich habe schon oft erlebt, wie ach so anständige Radfahrer an Familien mit Kindern vorbei rücksichtslos berabrauschten.
Ich denke, dass sich die Leute nicht durch solche fadenscheinigen Argumente aus dem Wald vertreiben lassen sollten. Hier steht wohl nur das ungestörte Jagdvergnügen im Vordergrund.

Zitat Ende

Irgendwelche Rechtschreibfehler sind von mir ergänzt worden um dem Artikel den letzten Pfiff zu geben.
Wer einen findet, bitte senden an [email protected]

MfG

Bernd
 
*Öchö* um ganz ehrlich zu sein... ich hab auch mal nen wanderer böse knapp überholt...
 
Hat mir heute ein Freund mit in die Schule gebracht.
Sein Vater ist Förster :)



Hm, man kann wohl nicht so viel erkennen. Ich schicks auch gerne per Mail weiter.-> PM.
 
Das sit der Artikel:

Mountainbiker24.04.2008 | 15:52
Biker-Rampen verärgern Waldbesitzer
Der Wald ist ein Ort der Erholung – auch für Kinder und Jugendliche. Im Deister stößt allerdings der nicht genehmigte Bau einer Mountainbike-Bahn, die von Jugendlichen aus dem gesamten norddeutschen Raum genutzt wird, auf den Unmut der örtlichen Forstgenossen.


Illegale Bauwerke: Auf dem Waldgelände seiner Forstgenossenschaft entdeckt Friedrich Noltemeyer immer wieder Sprungschanzen für Mountainbiker. Foto:
Junge Menschen sollen raus in die Natur, anstatt viele Stunden am Tag in virtuellen Welten am Bildschirm zu verbringen. So sehen es viele, zunehmend besorgte Erwachsene – und diese Meinung teilt auch Friedrich Noltemeyer, Vorsitzender der Wennigsen-Argestorfer Forstgenossenschaft. „Solange die Jugendlichen mit ihren Rädern auf den befestigten Waldwegen bleiben, hat niemand etwas gegen ihre Aktivitäten". Was sich allerdings in dem Waldgebiet des Norddeisters abspielt, bringt den nachsichtigen Forstmann an seine Toleranzgrenze und stößt bei vielen Waldbesitzern und Naturliebhabern auf Unverständnis.

Trainingsmöglichkeiten sind rar
Der Deister gehört in Niedersachsen neben dem Solling und dem Harz zu den beliebtesten Zielen für Geländeradfahrer. Doch für die Extremsportler unter ihnen sind die Trainingsmöglichkeiten in der Region rar, das weiß auch Bijan Roushanian, Kassenwart des Vereins „Team Black Elite" aus Wettbergen. Richtig fahren heißt für ihn über Wurzeln und Steine kurven und meterweit fliegen. Um seine Disziplin, das Down-Hill-Fahren ausüben zu können, besucht der 24-Jährige die nächstgelegensten Bike-Parks im Harz.
Die normalen Waldwege des Deisters genügen den Ansprüchen der Extremsportler in der Regel nicht, doch nicht alle Fahrer weichen deshalb auf die entfernter gelegenen, offiziellen Strecken wie im Harz aus. Stattdessen errichten sie abseits der Waldwege Pisten mit waghalsig anmutenden Schanzen und Rampen aus Holz, Erde und Steinen. Die Existenz dieser Hindernisse spricht sich in der Biker-Szene schnell herum, vor allem über das Internet, weiß Forstmann Noltemeyer, der das Geschehen seit Jahren verfolgt. An den Wochenenden zieht es dann große Gruppen von Mountainbikern in den Deister. „Sie kommen von überall her", berichtet Noltemeyer, „sogar aus Hamburg. Nur wenige Nutzer stammen dagegen aus der Region.

Bei Fremdnutzung klare Regeln schaffen
In den sonst so beschaulichen Wald bringen die Treffen viel Unruhe, Tiere und Pflanzen werden gestört und beschädigt, zum Ärger der örtlichen Forstgenossen, an die sogar schon Regressansprüche der Jägerschaft gerichtet wurden.
Auch unter den Bikern sind die nicht genehmigten Bauwerke umstritten. Während deren Bauherren in der Regel in keiner Vereinsliste auszumachen sind, haben sich viele vereinsmäßig organisierte Biker von den Vorfällen distanziert. Diese seien sich der Bedeutung von Haftungs- und Sicherheitsfragen wie auch der Umweltproblematik sehr wohl bewusst, sagt Noltemeyer, der stets den Kontakt zu den Jugendlichen gepflegt hat.
Waldbesitzer, die eine Fremdnutzung, wie die des Mountainbike-Fahrens zulassen möchten, tun gut daran, eine offizielle Regelung, z.B. durch einen Gestattungsvertrag zu vereinbaren. Diese Ansicht vertrat Norbert Leben, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Hannover, gegenüber der LAND & FORST. Was Haftungsfragen und die Verkehrssicherungspflicht anbelange, so gingen die sogenannten waldtypischen Gefahren zwar stets zu Lasten des Besuchers. Zu beachten seien aber mögliche Naturschutzrechte, die auf der Fläche liegen könnten.
Die Konflikte zwischen den Waldbesitzern und den Mountainbikefahrern im Deister wurden in den vergangenen Jahren mehrmals beigelegt, indem mal die Waldbesitzer selbst, mal auch die verantwortlichen Jugendlichen die Hindernisse nach längeren Debatten wieder zurückbauten.
Doch die Ruhe bis zur Entstehung neuer Rampen und Schanzen währte nie lange. Erst kürzlich mussten die Waldbesitzer aus dem Dei-ster selbst wieder zu Spitzhacke und Schaufel greifen, nachdem eine Prüfkommission den Abbau der Holzgestelle, Erd- und Steinhügel in dem nach PEFC-Richtlinien zertifizierten Wald angemahnt hatte.

Nach Rückbau kehrt Ruhe ein
Besonders ärgerlich diesmal: Die Forstgenossen hatten sogar einen Diebstahl zu beklagen. Zum Bau ihrer Rampen entwendeten die Mountainbiker Material, das der Forstgenossenschaft Wennigsen-Argestorf gehörte und am Unteren Deisterstollen lagerte, woraufhin die Waldbesitzer Strafanzeige gegenüber Unbekannt erstatteten.
Vorerst herrscht wieder Stille im Deister-Forst – die Waldbesitzer hoffen, das Problem nun ein für allemal aus der Welt geschafft zu haben. Und falls nicht, sind sie entschlossen, die Kosten für neuerliche Abräumarbeiten den Verantwortlichen – sofern diese auszumachen sind – in Rechnung zu stellen.
Heidrun Mitze
 
Pefc Richtlineien:

Standards Drucken
Waldwirtschaft nach PEFC ist nachhaltig und naturnah. Und Nachhaltigkeit – so wie es die Rio-Nachfolgekonferenzen in Helsinki und Lissabon definierten – fordert neben ökonomischem, auch ökologisches und soziales Handeln. Für die Waldwirtschaft heißt das:

Kahlschläge sind grundsätzlich zu unterlassen
Statt Monokulturen werden Mischbestände aus standortgerechten Baumarten gefördert
Pflanzenschutzmittel sind nur das wirklich letzte Mittel zur Rettung des Bestandes
Forstmaschinen müssen ausgewiesene Gassen nutzen, um Bodenverdichtung so gering wie möglich zu halten
Maschinen dürfen im Wald nur mit Bioölen betrieben werden
Auch Dienstleister müssen über ein anerkanntes Zertifikat verfügen
Totholz muss erhalten werden: zur Steigerung der Artenvielfalt und als Lebensraum
Wildbestände sind zur Sicherung der Waldverjüngung anzupassen
Düngung darf nicht zur Ertragssteigerung eingesetzt werden
Der Wald muss frei von gentechnisch veränderten Organismen bleiben

http://www3.pefc.de/images/download/broschueren/pefc_standards.pdf
Irgendwie steht da nicht vom Mountainbikes drin
 
Also, ich weiß ja nich ob das ein anständiger Artikel is. Die Hälfte von dem was da drin steht is einfach gelogen, naja egal, ich fahr trotzdem Rad und zwar im WALD!
 
In den sonst so beschaulichen Wald bringen die Treffen viel Unruhe, Tiere und Pflanzen werden gestört und beschädigt, zum Ärger der örtlichen Forstgenossen, an die sogar schon Regressansprüche der Jägerschaft gerichtet wurden.

Ich denke hier zeigt sich ganz gut, um was es wirklich geht !

Das einzige Problem haben die Jäger, weil denen das Wild vielleicht nicht mehr direkt vor dem festinstallierten Hochsitz herum trippelt, wenn es seine Gewohnheiten durch einen Trail etwas ändert. Das ist für die Herren natürlich ein wenig ärgerlich, da das Abknallen der hübschen Tiere nicht mehr so komfortabel ist.
Alles andere wie Naturschutz, Bodenerrosion, Belästigen von anderen Waldbesuchern usw. sind doch nur vorgeschobene Argumente, um das Jagdvergnügen nach außen hin als notwendig und einzig zum Wohle des sogenannten "Ökosystems" darzustellen. Leider gibt es Leute, die sowas auch noch glauben.
Schaut euch doch mal den Wald in der Gegend an. Sieht der aus wie ein schützenswertes Ökosystem ? Im Moment gleicht er mehr einem Schlachtfeld.
Die Jäger zahlen eben Geld, wofür sie in den Wald ziehen und Tiere erlegen dürfen. Das ist etwa so ähnlich wie Golfen gehen, Schwimmen gehen oder in den Bikepark fahren. Man zahlt Geld und bekommt sein Vergnügen.
Ich kann natürlich verstehen, dass sie etwas verärgert sind, wenn das nicht mehr so sauber klappt.
Es gibt aber noch andere Leute, die im Wald etwas Spaß haben wollen. Das sind Wanderer und Biker !
 
Leider hat in Deutschland so ziemlich jede Gruppe ihre Lobby, scheinbar nur wir nicht...:(


...und wer es geil findet, durch den Wald zu schleichen und auf Tiere zu schiessen, hat sowieso nicht mehr alle Latten am Zaun.
 
Leute, ich hab noch mal eine Frage ... was haltet ihr von einem erneuten Leserbrief - mit der BITTE an all die "Vatertagsfeierer", auf die Glasflaschen zu achten, den Müll und Dreck wenigstens zur Hälfte wieder selbst zu entsorgen ... und natürlich der BITTE an die Forst - auch an solch einem Tag ein Auge auf Wild, Natur und "UNSEREN" Deister zu werfen.

Der Artikel könnte / müsste allerdings dann morgen oder übermorgen in der Zeitung stehen.
 
Das einzige Problem haben die Jäger, weil denen das Wild vielleicht nicht mehr direkt vor dem festinstallierten Hochsitz herum trippelt, wenn es seine Gewohnheiten durch einen Trail etwas ändert. Das ist für die Herren natürlich ein wenig ärgerlich, da das Abknallen der hübschen Tiere nicht mehr so komfortabel ist....
Die Jäger zahlen eben Geld, wofür sie in den Wald ziehen und Tiere erlegen dürfen. Das ist etwa so ähnlich wie Golfen gehen, Schwimmen gehen oder in den Bikepark fahren. Man zahlt Geld und bekommt sein Vergnügen.

Keine Ahnung von nix.

Aber jammern, wenn man Euch gegenüber Vorurteile hat.

Immer weiter so.

:rolleyes:
 
Keine Ahnung von nix.

Aber jammern, wenn man Euch gegenüber Vorurteile hat.

Immer weiter so.

:rolleyes:

Das ist ja eine recht hohle Phrase. Wo sind denn deine fachkundigen Argumente, Herr Oberlehrer ?
Anscheinend gehörst du auch zu denen, die den Forstpächtern ihre ehrenwerten Begründungen abkaufen, auch wenn diese mit der Realität wenig gemein haben. Man darf auch mal selbst die Augen auf machen und sich fragen, ob das alles so wahr ist, was einem erzählt wird.

Wer kann den ernsthaft glauben, dass so ein popeliger Trail mit ein paar Rampen aus totem Holz und Erde das Ökosystem Wald schädigt ?
Der Wald kann natürlich unterscheiden, welche Zerstörung gut für ihn ist und welche nicht ! Holzernte und die Autos der Forstmitarbeiter müssen dann wohl etwas Gutes sein.
Und die Tiere werden wohl auch ganz bestimmt nicht den Deister verlassen. Die sind nämlich recht anpassungsfähig.
An dieser Stelle muss ich auch nochmal betonen, dass die meisten Trails in Sichtweite zum Forstweg verlaufen.
So, und nun bitte ich um etwas kreativeres als so eine stereotype Aussage !
 
Hallo Acki
fakt ist, daß viel zu viele Tiere (wg zu weniger natürlicher Feinde) im Deister leben und daher große Schäden an Jungbäumen anrichten.
Wenn du den Artikel aus Wald und Forst gelesen hast dann steht da auch zwischen den Zeilen das sie angst haben das Pefc audit nicht zu bestehen und ads Label nicht zu bekommen, nicht weil es zu viele Mountainbiker gibt (die kommen in den Vergaberichtlinien nicht vor) sondern weil es zu viel Wild gibt:
Wildbestände sind zur Sicherung der Waldverjüngung anzupassen
Die Jäger schießen zu wenig Wild und argumentieren, daß sie nicht mehr Wild erlegen können : weil die Mountainbiker alles Wild vertreiben.
Gruß
Schappi
 
Dann sollten die Jäger vllt mal aufhören die Viecher im Winter zu füttern, dann würde es wohl nich so viel Wild geben. Ich bin der Meinung das die Natur so was ganz gut selber regelt, wenn nich genug zu Fressen da is gibs halt auch weniger Tiere. Hab selber im Schnee schon gesehn wie in einer Ballerschneise direkt vor nem Hochsitz jede Menge Futter gelegen hat, hat dann wohl auch noch den netten Effekt das die Tiere gern die Stelle wiederaufsuchen.
Im Übrigen find ichs am übelsten Lecksteine auf Pfosten aufzustellen, damit die halbblinden und vom Jägermeister angesoffenen Rentner bzw Jagdsportler überhaupt noch was treffen.
Man sollte denen ein Schweizer Taschenmesser geben als Waffe, man sehen wie viel die dann erwischen, FEIGLINGE!
 
Du hast so viel Ahnung vom Jagen wie ein Jäger vom Radfahren. Und genau das ist das Problem.
 
Die Alternative ist das, wenn die Jäger es nicht schaffen wir versuchen die überzähligen Viecher zu überfahren, was allerdings nur auf Forstautobahnen (wg der höheren Geschwindigkeit ) gelingen wird.
aber wer will schon auf Forstautobahnenfahren.
Ich habe vor 2 Jahren mit meinem Crossrad auf dem Weg zur Arbeit ein Kaninchen im Feld erlegt. Aber das Tier war auch zu blöde für diese Welt. Während alle Kaninchen in den Busch sprangen hüpfte dieses aus dem Busch und genau in die Speichen des Hinterrades: Genickbruch!
Hattest du nicht neulich dieses Erlebniss mit den Wildschweinen?
Aber da hattest du wohl Angst um deine Vordergabel, was?
 
Du hast so viel Ahnung vom Jagen wie ein Jäger vom Radfahren. Und genau das ist das Problem.

Du scheinst da ja richtig bewandert zu sein.
Dann klär uns doch mal über die Zusammenhänge auf, damit wir nicht so halbwissend daherreden müssen.
Gruß
Schappi
 
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