Zu hoher Puls

Um den Fortschritt zu beurteilen gibt es nur ein objektives Kriterium und das ist die Leistung. Was willst Du denn sonst heranziehen?

Durchschnittsgeschwindigkeit geht nicht, schon kleinste Wetterunterschiede sorgen für komplett andere Ergebnisse.
 
Um den Fortschritt zu beurteilen gibt es nur ein objektives Kriterium und das ist die Leistung. Was willst Du denn sonst heranziehen?

Durchschnittsgeschwindigkeit geht nicht, schon kleinste Wetterunterschiede sorgen für komplett andere Ergebnisse.
Wie gesagt, gefahrene Zeit auf selben Strecken. Das ist bei mir schon relativ genau. Wenn mich meine Leistung interessiert, kann ich die auch im Studio am Ergo Trainer von Zeit zu Zeit messen. War aber bis jetzt nicht relevant, da ich immer Leistungssteigerungen in meine Fahrzeiten gesehen habe.

Was müsste ich darüber hinaus wissen, um mein Training anzupassen?

Dies entkräftet aber leider nicht die Effektivität der Trainingssteuerung durch Puls.
 
Also die Durchschnittsgeschwindigkeit. :D

Das ist natürlich Mumpitz wie Du selbst weiß.
Damit wir uns nicht im Kreise drehen, klar ist die Leistungsbeurteilung mit einem Powermeter genauer.

Offen bleibt damit aber noch die schlüssige Erklärung, warum dann das Trainieren nach Puls nicht funktionieren soll. Ich kann ja auch Trainingsfortschritte erreichen, ohne den Fortschritt ständig zu messen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, um das für mich nach einigen Recherchen mal abzuschließen.

Trainieren nach Puls ist absolut valide und keinen Falles "quatsch". Für die allermeisten Hobbysportler mit Leistungsambitionen absolut ausreichend und wesentlich kostengünstiger.

Was ich soweit gefunden habe, Leistungsmesser kann in folgenden Situationen durchaus Sinn machen:

  • Im Wettkampf, wenn man planvoll in ein Rennen geht, man kann sich genauer seine Leistung einteilen.
  • Impulstraining bei kurzen Intervallen 30s/30s ist es einfacher nach Leistung zu trainieren. Bei längeren Intervallen (z.B. 2m/2m) ist der Vorteil eher begrenzt.
  • genauere kontinuierlichen Leistungsbeurteilung.

Einen Nachweis oder Studie, das ein Training nach Leistung dem Training nach Puls (signifikant) überlegen ist, habe ich bisher nicht gefunden.

Wie in vielen Bereichen polarisiert diese Frage die Fahrradgemeinde und schafft Glaubensverhältnisse. Und jeder weiß, Glauben versetzt Berge...

Für mich ambitionierten Hobbysportler bleibt die Pulsmessung erst einmal das Mittel zur Trainingssteuerung.
 
Uff, danke @wastis! Ich dachte nach den Aussagen von Bill schon, dass jetzt die Weltmeister und Olympioniken der letzten Jahrzehnte ihre Medaillen zurückgeben müssen. Du weißt schon, wegen dem schrecklichen Pulstraining, das Quatsch ist und einen nicht weiterbringt. Schließlich kann man ja Belastung nur durch einen Leistungsmesser 100% korrekt beurteilen, und wie jeder weiß ist das der einzig relevante Faktor - Ende der Beweisführung.

Mal im Ernst, so ein Leistungsmesser ist eine schöne Sache. Hätte ich auch gerne. Gespannt bin ich darauf, wie in 30 Jahren trainiert wird. Vielleicht über Dauermessung von Blutwerten und Nervenimpulsen. Dann strahlen bestimmt Leute durch die Gegend und erklären uns, dass Powermeter Quatsch sind. o_O
 
Zum trainieren muss ich meine Leistung nicht beurteilen, sonder nur um den Fortschritt zu überwachen. Dies kann ich allerdings auch anhand von gefahrenen Zeiten.

Dass der Puls der Belastung hinterherläuft ist richtig, aber im Regelfall nicht allzu sehr. Die paar "fehlenden" Sekunden bei Belastungswechsel haben mit Sicherheit keinen signifikanten Einfluss auf die Leistungsentwicklung.

Damit ist noch nicht klar, warum trainieren nach Puls "quatsch" ist.

Nur nach Puls trainieren ist kein Quatsch, kann aber oft irre führen.

Nach Zeiten die Leistung zu beurteilen, funktioniert nur in einer idealen Welt mit immer den gleichen Umwelteinflüssen. Temperatur, Windrichtung, Windstärke, Vegetationsperiode, trockene oder nasse Straße, Sitzhaltung und und und
 
Ok, um das für mich nach einigen Recherchen mal abzuschließen.

Trainieren nach Puls ist absolut valide und keinen Falles "quatsch". Für die allermeisten Hobbysportler mit Leistungsambitionen absolut ausreichend und wesentlich kostengünstiger.

Was ich soweit gefunden habe, Leistungsmesser kann in folgenden Situationen durchaus Sinn machen:

  • Im Wettkampf, wenn man planvoll in ein Rennen geht, man kann sich genauer seine Leistung einteilen.
  • Impulstraining bei kurzen Intervallen 30s/30s ist es einfacher nach Leistung zu trainieren. Bei längeren Intervallen (z.B. 2m/2m) ist der Vorteil eher begrenzt.
  • genauere kontinuierlichen Leistungsbeurteilung.

Einen Nachweis oder Studie, das ein Training nach Leistung dem Training nach Puls (signifikant) überlegen ist, habe ich bisher nicht gefunden.

Wie in vielen Bereichen polarisiert diese Frage die Fahrradgemeinde und schafft Glaubensverhältnisse. Und jeder weiß, Glauben versetzt Berge...

Für mich ambitionierten Hobbysportler bleibt die Pulsmessung erst einmal das Mittel zur Trainingssteuerung.

Wenn man den Powermeter nicht richtig zu nutzen weiß, kann man seine Vorzüge auch nicht erfahren.

Ich stelle im zweiten Jahr der Nutzung des Powermeters fest. So schnell habe ich anderweitig nie Form aufgebaut.

Übrigens, nicht einmal im Minutenbereich ist die Herzfrequenz zuverlässig. Die zieht oft erst sehr spät hinterher.
 
Was man heutzutage im Vergleich zu vor ein oder zwei und mehr Dekaden auch noch beachten sollte: Auch im Hobbybereich ist die Leistungsdichte extrem gestiegen.
 
Danke @Rüganer, endlich mal ein nicht polarisierter Beitrag.

Nur nach Puls trainieren ist kein Quatsch, kann aber oft irre führen.
Unter welchen Umständen wäre das trainieren nach Puls irreführend? Wenn ich das weiß, kann ich darauf achten.

Nach Zeiten die Leistung zu beurteilen, funktioniert nur in einer idealen Welt mit immer den gleichen Umwelteinflüssen. Temperatur, Windrichtung, Windstärke, Vegetationsperiode, trockene oder nasse Straße, Sitzhaltung und und und
Das ist mir bewusst. Ist halt eine Frage nach der benötigten Genauigkeit. Wenn ich meine bekannten Strecken jedes Jahr abfahre, kann ich im Regelfall meine Leistung ausreichend beurteilen. Das reicht mir, um zu wissen, ob ich fit genug für eine Transalp-Strecke bin, den Rennfahrer, der sich auf Rennen vorbereitet möglicherweise nicht.
Ob man die genaue Leistungsbeurteilung bei jeder Ausfahrt benötigt? Möglicherweise reicht eine Leistungsbeurteilung von Zeit zu Zeit, z.B. im Studio.

Wenn man den Powermeter nicht richtig zu nutzen weiß, kann man seine Vorzüge auch nicht erfahren.
Ich stelle den Nutzen des Powermeter keineswegs in Frage, mich hatte nur irritiert warum trainieren ohne Powermeter keinen Trainigswert habe soll. Ist genauso wie viele anderen "Spielzeuge", vorher kommt man gut zurecht, dann hat man es und hinterher weiss man nicht mehr wie man jemals ohne leben konnte.
Ich stelle im zweiten Jahr der Nutzung des Powermeters fest. So schnell habe ich anderweitig nie Form aufgebaut.
Möchte ich nicht bestreiten, aber an mancher Stelle in der Presse wird der Vorteil in Frage gestellt. Wäre schön dazu mal eine Studie oder ähnliches zu sehen. Wenn du was hast, wäre ich für einen Link dankbar.
Ansonsten gibt es ja noch den Placeboeffekt sowie viele andere Einflussfaktoren, denen du unterliegst.
In diesem Jahr hatte ich im übrigen auch eine schnellere Leistungsentwicklung. Liegt bei mir aber eher an der gefahrenen Zeit durch den milden Winter und dem verordneten Hausarrest.

Übrigens, nicht einmal im Minutenbereich ist die Herzfrequenz zuverlässig. Die zieht oft erst sehr spät hinterher.
Richtig, aber mit ein bisschen Erfahrung kann man das einigermaßen Ausgleichen, wobei es bei mir schon einmal vorkommt, dass ich eine Rampe zu schnell angehe. Dürfte aber meine Leistungsentwicklung nicht signifikant nachteilig beeinflussen.

Was man heutzutage im Vergleich zu vor ein oder zwei und mehr Dekaden auch noch beachten sollte: Auch im Hobbybereich ist die Leistungsdichte extrem gestiegen.
Ob das an der Verfügbarkeit billigerer Powermeter liegt?


Im Übrigen ist auch die Leistungsdiagnostik, die als Grundlage für das Training gilt, in der Kritik:

Zitat aus Wiki: "Sinnvoll ist die Lactatleistungsdiagnostik im Hochleistungssport und im wettkampfmäßig betriebenen Ausdauersport. Hier sind vor allem Sportarten wie das Laufen (Halbmarathon, Marathon), Triathlon oder Langlauf zu nennen. Die Zweckmäßigkeit einer Lactatbestimmung ist heute grundsätzlich zu hinterfragen, vor allem im Breiten- und Gesundheitssport und mit dem „starren“ 2- und 4 mmol/l Schwellenkonzept.[1]"

Edit: Zitat zu [1]: "Eine Laktatdiagnostik sollte dem Hochleistungssport vorbehalten bleiben, hier wird der Athlet engmaschig kontrolliert, vor allemauch bei Feldtests, sodass eine Trainingssteuerung möglich ist. Im Hobbysport hingegen macht eine Laktatbestimmung keinen Sinn, v.a. dann nicht, wenn sie nur einmalig im Rahmen einer Ergometrie durchgeführt wird. Damit wird mehr falsch als richtig gemacht, weil die Laktatwerte von mehreren Faktoren abhängen (z.B. ob der muskuläre Glykogenspeicher voll ist oder nicht)."

Gibt dazu noch einige Artikel mehr.

Aus Mangel an Alternativen, denke ich, kann man sich aber danach richten, als Hobbyfahrer der bei Rennen eh im Mittelfeld landet, macht es nichts wenn man es aber nicht so genau nimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist Du jetzt klüger?

Willst Du wirklich gezielt trainieren kommst Du um einen Powermeter nicht umhin.

Natürlich kannst Du auch weiter nach Puls fahren, es sagt nur nichts über Deinen Leistungszustand aus.

Ein interessantes Phänomen beim Puls wirst Du vielleicht auch schon mal an Dir selbst festgestellt haben. Fährst Du das erste Mal ein Rennen wirst Du sehr wahrscheinlich aufgrund der Aufregung mit erhöhtem Puls an den Start gegangen sein. Wer jetzt nach Puls fährt hat schon verloren und es macht auch keinen Sinn.

Der Maximalpuls gleicht sich aber trotzdem an die Maximalleistung an. Das heißt Du kannst in der Startaufstellung zwar einen 120er Puls im Stand haben, bei Maximalbelastung hebt sich das dann aber wieder auf. Wenn jemand 400W über einen Zeitraum x treten kann, wird er das immer erreichen, egal ob er mit Puls 120 (Aufregung, Kaffee,..) gestartet ist oder Tiefenentspannt mit 50.

Deshalb geht eine Leistungsdiagnostik bei einem Sportmediziner auch bis zur kompletten Ausbelastung. Angegeben werden dann auch meistens Leistungsbereiche. Machst Du die gleiche Leistungsdiagnostik einen Tag später noch mal, wirst Du sehr wahrscheinlich andere Pulsbereiche im mittleren Belastungsbereich sehen. Die Maximalleistung wird aber fast gleich sein auch wenn der Maximalpuls nicht erreicht wird.
 
Der Vorteil eines Powermeter ist sehr schnell erklärt: Du kannst Deine Leistung schneller und somit effizienter steigern.

Natürlich geht es auch ohne PM. Aber dann dauert es eben länger. Dabei sprechen wir nicht von Tagen oder Wochen. Die Nachteile des Pulstraining sind ja nun schon zu genüge aufgeführt worden. Besonders die anaerobe Entkopplung läßt die Effizienz des Pulstraining deutlich schlechter aussehen. Das ist aber genau der Trainingsreiz den Du mit dem PM setzen kannst und wodurch man durch das Pulstraining langsamer fitter wird.
 
Danke @Rüganer, ....
Wenn ich meine bekannten Strecken jedes Jahr abfahre, kann ich im Regelfall meine Leistung ausreichend beurteilen. Das reicht mir, um zu wissen, ob ich fit genug für eine Transalp-Strecke bin, den Rennfahrer, der sich auf Rennen vorbereitet möglicherweise nicht.
....

Ihr habt doch ganz unterschiedliche Ansprüche. Für eine Transalp und das zugehörige Training braucht man auch keinen Leistungsmesser. Mehrtagestouren erfordern Grundlagenausdauer und keine kurzen Intervallfahrten. Das kannst du mit Puls genauso machen oder einfach komplett nach Gefühl fahren.
Kurze Intervalle sind mit Leistungsmesser einfach gezielter zu steuern.
 
Ni
Ihr habt doch ganz unterschiedliche Ansprüche. Für eine Transalp und das zugehörige Training braucht man auch keinen Leistungsmesser. Mehrtagestouren erfordern Grundlagenausdauer und keine kurzen Intervallfahrten. Das kannst du mit Puls genauso machen oder einfach komplett nach Gefühl fahren.
Kurze Intervalle sind mit Leistungsmesser einfach gezielter zu steuern.

Nun ja, eine höhere FTP hilft auch für die Transalp und zwar kräftig. Ich mach aktuell das Training bei Suffertest für einen 320 km Gravelride. Da wird alles gezielt trainiert, von Sprints bis Ausdauer. Nicht selten liegt der Puls daneben. Ein so ganzheitliches Training hab ich noch nie genossen.
 
Ni


Nun ja, eine höhere FTP hilft auch für die Transalp und zwar kräftig. Ich mach aktuell das Training bei Suffertest für einen 320 km Gravelride. Da wird alles gezielt trainiert, von Sprints bis Ausdauer. Nicht selten liegt der Puls daneben. Ein so ganzheitliches Training hab ich noch nie genossen.
Aus Erfahrung weiss ich, derartig strukturierte Trainings nichts für mich sind, aber ich glaube dir dass die sehr effektiv sind. Mir ist die Flexibilität wichtiger, sonst endet das schnell in gar kein Training weil lästig.

Wenn ich jeden 2-3ten, manchmal auch 4. Tag oder auch ohne Pausentag nach HF den Berg hochfahre, verbessert sich mein FTP sicher auch... ich weiß zwar nicht wie viel, aber meine Fahrzeiten geben mir recht.
 
Ok wasti, jetzt wird schon eher ein Schuh draus und das ist ja auch vollkommen ok. Nur passt das dann eben nicht auf die Leute, die durch gezieltes Training ihre Leistung systematisch verbessern wollen.

Die Hauptsache ist das der Sport Spaß macht, mit oder ohne Powermeter oder Pulsmesser.
 
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