Teil 78,56 aus der beliebten Serie: lustige Geschichten aus der Betonstadt.
Heute: "Wie bedröhnt kann man sein ?" oder "Die Begegnung der dritten Art"
Es begab sich dereinst, dass zwei unerschrockene Junggesellen eines Abends dazu aufbrachen ihren Bergrädern den nötigen Auslauf zu gönnen. Nach einer kräftezehrenden Tour über die Feldwege der tödlichen Langeweile durchquerten sie die Plattenbausiedlung des Grauens um sich auf der Drachenbrücke wiederzufinden. Unerschrocken stürtzten sie sich die Treppen herunter um dann von einer besonderen Persönlichkeit in Empfang genommen zu werden. Im
Sattel eines edlen Rosses saß er da, seine Gesichtszüge entgleist durch den Konsum dubioser, nicht dem deutschen Reinheitsgebot entsprechender Substanzen und heftete sich an die Fersen der tapferen Helden. Ein unverständlicher Laut durchbrach die Stille, dann ein zweiter, etwas deutlicher: "Ey, gib mia dein Faaarad". Nach einem ungläubigen Blick nach hinten beschleunigten die zwei Jungen, doch oh schreck! es half nichts, gestärkt durch widernatürliche Mittel blieb der Verfolger dicht hinter ihnen. Ein Plan B musste her und nach einer kurzen Unterredung war dieser gefunden. Eine Rast vor dem nahegelegenen Polizeirevier sollte den gewünschten Erfolg bringen.
Sichtlich erheitert erreichten unsere Helden den Stadtpark der verworrenen Schotterwege. Kein Problem für die Bergräder, im Gegensatz zum Vehikel des Verfolgers. Schnell war dieser Ausmanövriert. "Schade" dachten sich die zwei, welche sich schon auf Gesellschaft während ihrer Rast gefreut haben.
Mal ehrlich: respekt an den bedröhnten Typen der auf seinem Rad noch abgegangen ist wie ein Zäpfchen. Aber frag doch bitte das nächste mal etwas höflicher nach unseren Rädern, so gehört sich das wirklich nicht . . .