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Thömus Lightrider Worldcup von Alessandra Keller

Obwohl Alessandra Keller erst 25 Jahre alt ist, ist die junge Schweizerin in der Weltelite schon lange keine Unbekannte mehr. 2013 tauchte Keller erstmals im internationalen Rampenlicht auf, als sie Junioren-Weltmeisterin wurde – 2018 wiederholte sie dieses Kunststück in der U23-Klasse. In der Elite-Kategorie hat sich die Fahrerin vom Thömus RN Swiss Bike Team schon seit 2016 etabliert und etliche Top 10-Ergebnisse eingefahren. 2021 möchte Keller wieder ganz vorne in der Weltspitze mitmischen – auf dem Thömus Lightrider Worldcup. Wir konnten das Bike genau unter die Lupe nehmen!

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Das Jahr 2021 startete für Alessandra Keller alles andere als optimal. Im Januar zog sich die 25-Jährige eine schwere Knieverletzung zu und musste ihre Saisonvorbereitung zunächst einmal unterbrechen. Inzwischen ist die Schweizerin wieder zurück auf dem Bike und kann seit einigen Tagen auch wieder die ersten Einheiten im Gelände absolvieren, sodass sie pünktlich zum Weltcupauftakt in Albstadt fit sein könnte. Ob sie schon Anfang Mai an die starken Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen kann, bleibt abzuwarten, die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio ist aber zweifelsohne das große Saisonziel der ehemaligen U23-Weltmeisterin.

# Alessandra Keller wurde 2018 in Lenzerheide U23-Weltmeisterin - Das Jahr 2021 startete für die junge Schweizerin noch nicht optimal, doch nach einer Knieverletzung ist sie voll zurück im Training und könnte bei den anstehenden Rennen durchaus in der Spitze mitmischen!
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Auf dem Weg zu den Spielen in Japan setzt Keller auf das Thömus Lightrider Worldcup – auf dessen Vorgänger Mathias Flückiger unter anderem die Silbermedaille bei der WM 2019 in Mont-Saine-Anne einfuhr. 2020 überarbeiteten die Schweizer das Renngefährt neu, damit den Profis im Team von Ralph Näf bei den Olympischen Spielen das bestmögliche Material zur Verfügung steht. Besonderes Plus im Vergleich zum Vorgänger: Der Rahmen soll leichter und steifer sein sowie kinematisch besser mit den Federelementen harmonieren. Vorhang auf für das Thömus Lightrider Worldcup von Alessandra Keller!

Arbeitsgerät: Thömus Lightrider WC von Alessandra Keller

# Das Thömus Lightrider WC von Alessandra Keller - Das Bike strotzt vor etlichen edlen Parts und Hightech, wohin das Auge reicht. Optisch bewegt sich das Bike auf alle Fälle in der Champions League.
# Der Name des Modells prangt auf dem Oberrohr ...
# ... und auf der Kettenstrebe steht dick und fett, in welchen Rennen es am ehesten glänzen soll.
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Rahmen und Geometrie

Das Thömus Lightrider WC von Alessandra Keller kommt mit der gleichen Geometrie aus wie das Serienmodell. Obwohl der Rahmen in Größe L seitens des Herstellers erst ab einer Körpergröße von 1,85 m empfohlen wird, setzt die junge Schweizerin mit ihren 1,78 m auf ebendiesen Rahmen, weshalb Keller ein relativ langes Bike zur Verfügung steht. Durch den 90 mm langen Vorbau bleibt die Sitzposition zudem äußerst sportlich.

# Keller setzt bei ihrem Renngefährt auf einen Serienrahmen in Größe L - In Expertengesprächen werden in Bezug auf lange und flache Geometrien oft der Begriff „modern“ verwendet. Das Lightrider fällt wohl ohne größere Diskussionen in diese Kategorie: Der Reach misst 470 mm!

Einen langen Reach und einen flachen Lenkwinkel gibt’s beim Thömus Lightrider WC außerdem – zum Vergleich: Das Specialized Epic, das geometrietechnisch in Expertenkreisen immer wieder als aktuelle Benchmark angesehen wird, besitzt in Größe L einen Reach von 470 mm und einen Lenkwinkel von stolzen 67,5°. Das Thömus kommt somit mit demselben Reach aus und hat gleichzeitig einen Lenkwinkel von 68,7°. Damit fällt das Lightrider in Bezug auf die Geometrie getrost in die Kategorie „modern“.

Weitere interessante Key-Facts zum Bike von Alessandra Keller: Die Kettenstrebenlänge misst 438 mm, der Sitzwinkel beträgt 73,5° und die verbaute DT Swiss F232 One-Federgabel besitzt einen Offset von 51 mm.

# Der Lenkwinkel fällt beim Einbau einer 110 mm Federgabel mit 68,7° flach, aber nicht super-flach, aus - Zum Vergleich: Das Specialized Epic kommt mit einem Lenkwinkel von 67,5° daher, das Cannondale Scalpel mit 68°, das Trek Supercalliber mit 69° und das Canyon Lux mit 70°.
# Das Oberrohr ist stolze 654 mm lang
# Die Kettenstreben messen 438 mm
# Der Vorbau am Bike von Alessandra ist 90 mm lang - Obwohl Keller mit ihrer Körpergröße wohl auch einen M-Rahmen fahren könnte, wählt die 25-Jährige das längere L-Modell. Trotz des langen Reach-Wertes fällt der Vorbau nicht extrem kurz aus. Das spricht für eine recht sportliche Sitzposition auf dem Bike.

Fahrwerk und Setup

Bei den Fahrwerkskomponenten setzt das Thömus RN Swiss Bike Team auf Bauteile ihrer Landsleute von DT Swiss. Im Bike von Alessandra Keller befindet sich dementsprechend eine 100 mm F232 One Federgabel mit Remote-Ansteuerung vom Lenker, die mit ihren 32 mm-Standrohren und knapp unter 1500 Gramm (Herstellerangabe) im Vergleich zur Konkurrenz von Rock Shox und Fox minimal schwerer daherkommt. Um die Kennlinie etwas progressiver zu halten, sind in der Gabel zwei Tokens verbaut. Der Luftdruck pendelt sich je nach Strecke bei 60 psi ein.

Der vertikal angeordnete R232 One-Dämpfer wird über den bereits erwähnten Remote-Hebel bedient und kann somit ohne große Probleme geöffnet bzw. blockiert werden. In Kombination mit dem Hinterbau bietet der Dämpfer 110 mm Federweg am Heck, beinhaltet einen Token und wird von Keller mit 90 psi gefahren.

# Im Bike von Alessandra Keller findet sich eine 110 mm DT Swiss F232 One Federgabel wieder
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# Gabel und Dämpfer werden parallel über einen Remote-Hebel vom Lenker aus angesteuert - Die Fahrwerkselemente besitzen drei Modi: Geöffnet, Drive und komplett blockiert. Weitere Infos zu der F232 One-Gabel und dem R232 One-Dämpfer findet ihr hier.
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Laufräder und Reifen

Das Thema Laufräder und Reifen wird von Jahr zu Jahr komplexer. Grund dafür sind größere Entwicklungsschritte in der Felgen- und Reifentechnologie in den letzten Jahren. Für XC-Fahrerinnen und -Fahrer wird es deshalb kompliziert: Unzählige Kombinationsmöglichkeiten sind denkbar und werden des Öfteren auch je nach Strecke oder Witterungsbedingung angepasst. Für Athleten wie Alessandra Keller stellen sich somit einige Fragen: Präferiere ich schmalere 2.2-“ bzw. 2.25“-Reifen oder setze ich lieber auf breite 2.35“- oder sogar 2.4“-Pneus? Davon ist in vielen Fällen abhängig, ob die Laufräder mit 25 mm- oder 30 mm-Felgen bestückt werden.

Unterschiedliche Gummimischungen bei den Reifen sorgen dann für das Endlevel im Verwirrungschaos. Mögliches Beispiel: Fahrer XY setzt vorne auf einen 2.35“-Reifen in weicher Gummimischung mit 30 mm-Felge um bestmöglichen Grip zu generieren, fährt gleichzeitig am Heck aber einen 2.2“-Pneu mit harter Mischung und 25 mm-Felgen aufgrund des geringeren Rollwiderstands. Zig weitere Kombinationsmöglichkeiten sind denkbar.

# Die Reifenthematik wird zunehmend komplexer ... - Die Profi-Teams machen vor jeder Saison umfangreiche interne Tests, bei denen jede Fahrerin bzw. jeder Fahrer sein individuelles Reifen-Setup bestimmt.

Nach internen Tests des Thömus RN Swiss Bike Teams wird Keller bei ihrem Lightrider meistens auf eine Kombination aus einem 2.25“ Schwalbe Racing Ray mit Addix Speedgrip Compound an der Front und einem 2.25“ Racing Ralph mit Addix Speed Compound setzten. Der Luftdruck variiert je nach Strecke, wird sich nach Aussagen ihres Teamchefs Ralph Näf aber wohl um 1,25 bar vorne bzw. 1,35 bar hinten einpendeln. Die auf den Bilder dargestellte Kombination aus einer 30 mm DT Swiss XRC Spline-Felge mit den Schwalbe Racing Ralph-Reifen in 2,25“ im Addix Speed-Compound könnte für trockene, schnelle Strecken prädestiniert sein.

# Alessandra wird in erster Linie auf eine Kombination aus Racing Ray und Racing Ralph setzen - An der Front präferiert sie die etwas weichere Speedgrip-Mischung, während sie am Heck auf den härteren Speed-Compound setzt.
# Am Bike finden sich XRC 1200 Spline Laufräder wieder - Der Satz wiegt laut Hersteller deutlich unter 1.500 Gramm. Je nach Strecke setzt die junge Schweizerin auf 25 mm- bzw. 30 mm-Felgen.
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Komponentencheck

XTR, wohin das Auge reicht – der Antrieb stammt aus dem Hause Shimano. Keller setzt dabei auf eine 10-51-Kassette und ein 32er oder 34er Kettenblatt (je nach Strecke), über dem eine minimalistische, eigens entwickelte Kettenführung unerwünschte Kettenabwürfe verhindern soll. Auch auf der Bremse prangt das XTR-Logo. Die Stopper entsprechen dem Serienmodell BR-M9100 und sind vorne sowie hinten mit 160 mm-Scheiben ausgestattet.

# Für die weltbesten Athletinnen bzw. Athleten gibt es nur das Beste! - Am Bike der ehemaligen U23-Weltmeisterin findet sich selbstverständlich Shimanos Top-Gruppe XTR wieder.
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# Analog zum Antrieb wird am Thömus Lightrider eine XTR-Bremse montiert
# Die Bremsscheibengröße beträgt schlanke 160 mm Durchmesser
# Eine minimalistische Kettenführung sorgt zuverlässig dafür, dass die Kette immer in der Führung bleibt - Das Bauteil wurde von Thömus ihm Rahmen der Neuentwicklung des Bikes selbst konstruiert.

Die Anbauteile am Cockpit kommen von Newmen und bestehen aus einem 700 mm breiten Advanced SL 318.10-Lenker und einem 90 mm langen Evolution SL 318.2-Vorbau. Bei der Sattelstütze setzt Alessandra Keller auf die überdurchschnittlich leichte DT Swiss D232 One Variostütze, die mit ihren schlanken 369 Gramm und 60 mm Hub eine Optimallösung für etliche XC-Kurse darstellt. Als Sattel dient der Selle Italia X-LR Kit Carbonio.

# Eine der leichtesten absenkbaren Sattelstützen auf dem Markt - Die DT Swiss D323 One wiegt 369 Gramm, ist einfach zu bedienen und bietet 60 mm Hub. Für den Ottonormalverbraucher aber kein ganz billiger Spaß: 500 € muss der Kunde für das gute Stück auf den Tisch legen.
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# Das Cockpit stammt aus dem Hause Newmen - Keller setzt auf einen Advanced SL 318.10-Lenker und Evolution SL 318.2-Vorbau.
# Die Leistungsdaten werden beim Thömus RN Swiss Bike Team mit Garmin-Geräten aufgezeichnet
# Die hierfür nötige Halterung wird elegant oberhalb des Vorbaus angebracht
# Die Züge werden formschön am Steuersatz in den Rahmen eingeführt
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# Klein aber oho! - Das versprechen zumindest die Wizard Stickers. Die kleinen Aufkleber sollen Vibrationen aus dem Rahmen filtern. So lautet zumindest das Versprechen des Herstellers...

Arbeitsgerät Nummer 2: Thömus Sliker Pro von Alessandra Keller

Dass Mountainbike-Profis auch viele Trainingskilometer auf der Straße abspulen, ist alles andere als ein Geheimnis. Alessandra Keller absolviert auf dem Sliker Pro ihre Grundlageneinheiten und wäre mit dem Renngeschoss auch für den einen oder anderen Trainingswettkampf auf der Straße bestens gerüstet. Die Bilder von Kellers Sliker Pro wollen wir euch an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten!

# Das Thömus Sliker Pro von Alessandra Keller - Das Rennrad ist größtenteils mit Anbauteilen der Shimano Ultegra Di2-Gruppe bestückt, die Laufräder kommen wie beim MTB aus den Hause DT Swiss.
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Wie gefällt euch das Thömus Lightrider WC von Alessandra Keller?


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