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Theresia Schwenk bei der DM Bad Salzdetfurth 2022
Konzentrieren und die Linien treffen!

Unsere Race-Expertin Theresia Schwenk war bei der Deutschen Meisterschaft im XCO in Bad Salzdetfurth am Start – und höchstmotiviert auf das Rennen. Wie es für die Heidelbergerin gelaufen ist, erfahrt ihr in ihrem Rennbericht!

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Die Rennstrecke in Bad Salzdetfurth ist ein richtiges Sahnehäubchen! Bei den ersten Trainingsrunden hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Der Rundkurs bietet alles, was eine moderne Cross Country-Strecke beinhalten sollte: Steinfelder, Sprünge, kurze teils technische Uphills und sehr viele Tempowechsel. Der Streckenbauer Olaf Nütsche hat wirklich alles gegeben, um eine coole Strecke auf die Beine zu stellen und es hat sich ausgezahlt. Im Training habe ich mich auf der Strecke richtig gut gefühlt, hatte viel Spaß und die Vorfreude auf den Renntag stieg an. Da ich bereits am Freitag vor Ort war, konnte ich auch noch einen kurzen Reifentest machen, wobei dieser recht eindeutig ausfiel: Thunder Burt!

# Aufbau des Events, ohne Olaf nicht zu denken! - Foto: Alex Rebs
Diashow: Theresia Schwenk bei der DM Bad Salzdetfurth 2022: Konzentrieren und die Linien treffen!
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# Pre Race talks mit Lukas Hoffmann, einem sehr guten Freund und übrigens Moderator des Events - Foto: Alex Rebs
# Beste Moderation bei einem XCO-Event überhaupt

Renntag

Raceday, die Spannung stieg. In diesem Jahr war die Deutsche Meisterschaft und der Kampf um die Medaillen so spannend wie schon lange nicht mehr oder vielleicht sogar wie noch nie. Leonie Daubermann, Nina Benz, Ronja Eibl, Nadine Rieder, Lia Schrievers, Elisabeth Brandau und Kim Ames – die Liste der potenziellen Medaillenanwärterin war lang. Mit einem guten Gefühl rollte ich zur Startlinie, als mein Name aufgerufen wurde. Erste Reihe, wie gut! Ich hatte mir für das Rennen im Vorfeld eine Taktik zurechtgelegt: Möglichst konstante Rundenzeiten und nicht am Start alle Körner direkt verspielen.

# Wie der Einlauf ins Stadion: die Fahrt zur Startlinie - Foto: Alex Rebs
# Fokussiert und aufgeregt - Foto: Alex Rebs
# Der Start der Elite-Frauen - Foto: Alex Rebs

Startpfiff, let’s go! Mit meiner Taktik im Hinterkopf hielt ich mich am Start zurück und fuhr als achte in den ersten längeren Uphill. Ich merkte direkt, dass ich gute Beine hatte und fuhr in den letzten Serpentinen im Uphill auf eine Fahrerin vor mir auf. Da direkt eine längere Abfahrt folgt, zögerte ich nicht lange und überholte sie in einer der Serpentinen auf der inneren Linie. Noch eine weitere Konkurrentin fuhr direkt vor mir, weshalb ich auf den ersten Metern der Abfahrt direkt richtig schön Staub abbekam. Ich versuchte möglichst durch die Nase zu atmen, um möglichst wenig Staub einzuatmen. Auch wenn das Tempo und die Linien nicht ganz die sind, die ich fahren würde, blieb ich hinter der Fahrerin, um keinen Sturz zu verursachen. Umso besser konnte ich mich in der Abfahrt erholen und attackierte im nächsten, etwas längeren Anstieg. Bei der ersten Zieldurchfahrt war ich dann schon auf Platz 6 des Damen Elite-Felds.

# Ja, es war staubig!
# Die Einfahrt ins Steinfeld. Achtung, spitze Steine!
# Voll fokussiert die richtige Linie treffen - Foto: Alex Rebs
# Diese Passage bereitet mir sichtlich große Freude - Foto: Alex Rebs

Mein Körper fühlte sich nach wie vor richtig gut an und ich konnte mein Tempo sehr gut weiterfahren. Auch den technischen Steinuphill kam ich in den darauffolgenden Runden hoch. Dort mussten einige Fahrerinnen absteigen, da er nach oben hin sehr anspruchsvoll wird. Es lief richtig gut und als ich der nächsten Konkurrentin vor mir immer näherkam, war ich richtig motiviert: Ich konnte sie schnell überholen und eine halbe Runde später sah ich schon die nächste vor mir. Es fühlte sich richtig gut an, im Rennverlauf überholen zu können und nicht überholt zu werden. Meine Taktik scheint voll aufzugehen.

# Uff, gerade den Steinfeld-Uphill gemeistert! - Foto: Alex Rebs
# Downhill-Flair - Foto: Alex Rebs

In der vierten von fünf Runden merkte ich an zwei Stellen dann, dass sich eine gewisse Müdigkeit einstellte. Deshalb sprach ich vor jedem Downhill mit mir selbst: „Jetzt wieder konzentrieren und die Linien treffen“. Es klappte und ich kam mit einem guten Flow auch durch die letzte Runde.

# Mit knappen 30 Grad war es übrigens ein echt heißes Rennen
# Der Moment, in dem du merkst, dass du eigentlich zu schnell für die Passage bist …
# Keine Vorzeigeposition, aber Sturz vermieden! - Foto: Alex Rebs

Klar, als Viertplatzierte rollt man nicht überglücklich über die Ziellinie. Aber dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung und das Einhalten der Taktik. Herzlichen Glückwunsch an die Medaillengewinnerinnen Leonie, Lia und Nadine! Meine Rundenzeiten waren übrigens (bis auf die Startrunde) für meine Verhältnisse ziemlich konstant:

# Auf der Überholspur - Foto: Alex Rebs

Vielleicht ist das auch mal eine bewusste Taktik für ein World Cup Rennen, ich halte euch auf dem Laufenden! Eine Sache ist zum Wochenende der Deutschen Meisterschaft noch zu erwähnen. Danke Bad Salzdetfurth und Danke Olaf Nützsche! Olaf hat die Strecke gebaut und ist der Hauptverantwortliche für das Rennen. Die Strecke hat so viel Spaß gemacht und war einfach wirklich sehr gut gebaut und angelegt. Es war ein rundum gelungenes Rennwochenende für alle Beteiligten – mehr davon!

# Wenn man sich im Ziel so über Platz 4 freut ist es doch halb so schlimm, keine Medaille gewonnen zu haben, oder? - Foto: Alex Rebs
# Holzmedaille
# Als Dankeschön und Anerkennung für Olaf Nützsches Leistungen am Wochenende bekommt er verdientermaßen eine Medaille von Max Brandl, dem neuen Deutschen Meister der Männer, umgehängt

Alle Ergebnisse gibt es hier: Deutsche Meisterschaft XCO Bad Salzdetfurth 2022 – Ergebnisse

Wie hat euch das Rennen gefallen?


Alle Berichte von Theresia Schwenk findet ihr hier:

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