WARUM und WOZU eine MTB-Guide Ausbildung

Hi,

in unserem kleinen Verein (~20 Mitglieder, überwiegend DH+FR) soll auch der Nachwuchs an jüngeren Fahrern ordentlich gefördert werden. Einige von uns fahren auch regelmäßig DH Rennen oder Enduro rides mit. Ich bin seit über 4 Jahren dem DH Sport und MTB allgemein verfallen... War schon bei der Megavalanche in Alpe d`huez und bei diversen DH Rennen.
Bezüglich der Newbees im Verein und in unserer Umgebung (Südthüringen) stellt sich nun die Frage, ob eine spezielle Ausbildung für mich als "Lehrer" der Jüngeren sinnvoll ist. Immerhin sind ja einige Kosten, Wege und Zeit für eine DIMB Ausbildung notwendig. Uns geht es vor allem darum grundlegende Techniken im Downhill beizubringen und natürlich individuell so zu fördern, dass im Rennen gute Ergebnisse erzielt werden.

Meiner Meinung nach würde dafür die Fortbildung im Freeridebereich ausreichen, dafür ist aber eine Grundausbildung als Trailscout/Guide notwendig.


Was meint ihr wäre in meiner Situation sinnvoll? Einfach ohne spezielle Ausbildung meine Fähigkeiten/Kenntnisse vermitteln oder welche Art der Ausbildung wäre sinnvoll? Kommerziell soll die ganze Geschichte nicht ablaufen, also nur Vereinsintern.


Grüße Dropdeath
 
Hallo Herr Wurm ;)

Euer Engagement klingt ja echt klasse und spannend. Und ich glaube, dass Ihr bei uns auf jeden Fall das Rüstzeug für ein fundiertes Angebot finden könnt. Der kürzeste Weg wäre, zunächst den Scout zu absolvieren. Da kriegst Du alle Basics mit, die Dir beim sicheren Umgang mit MTB-Gruppen deutlich weiterhelfen. Dies beinhaltet auch das Heranführen an die Fahrtechnik. Von elementaren Dingen wie der Grundposition, über Gleichgewicht zum Bremsen und bis zum Kurvenfahren.

Daran könntest Du dann den Freeride Kurs anschließen. Da gehts fahrtechnisch ans Eingemachte und Du lernst insbesondere, diese Techniken auch zu vermitteln.
 
Liebe Leser dieses Artikels,

nun ich bin einer der Veranstalter der seine Guides selbst ausbilden lässt. Ich habe zusammen mit der dimb vor 5 Jahren den Vorläufer zur Trailscout Ausbildung gemacht, dann meine Guides zur dimb Ausbildung geschickt und von 2006 - 2008 jeweils bei unseren Guidetreffen das Ausbilderteam des DAV unsere Guides ausbilden lassen.

In meinen Augen ist das für jeden Veranstalter ein absolutes Muss, schon alleine aus Haftungsgründen (die wurden hier auch schon rauf und runter diskutiert, den Meinungen hier würde ich nach den unzähligen Rücksprachen, die ich mit meinem Anwalt diesbezüglich gehalten habe, anschließen).

Eine solche Ausbildung wird sicherlich aus keinem Menschen, der sich nicht zu sowas berufen fühlt, einen guten Guide machen, aber das Handwerkzeug für einen guten Guide lernt man in solch einer Ausbildung.

In unserer eigenen Ausbildung legen wir seit diesem Jahr eher auf die social skills sehr großen Wert. Dass jemand der Radlguide werden will sein Rad beherrscht und dementsprechend fit ist, setzen wir voraus. Wir haben daher einen externen Referenten zu diesem Themengebiet eingeladen, der u.a. Führungskräfte aus den Münchner DAX Firmen coacht. In meinem Hauptjob habe ich Toni in einem Seminar kennengelernt und hab da für mich beschlossen, dass dieses Wissen letztendlich auch ein Guide haben muss, wenn er einen guten Job machen mag. Aus diesem Gund habe ich für meine eigene Firma damals einen Ethic Code (siehe Anhang) entworfen, nachdem meine Guides handeln sollen. Das Rüstzeug aus dem Bike/Rennradumfeld um so zu handeln möchten wir in unseren Ausbildungen unseren Guides vermitteln.

Im Übrigen gibt es viel "angestellte" Guides, bei uns kann sich jeder Guide aussuchen, in welchem Beschäftigungsverhältnis er arbeiten mag.

Wir und auch meines Wissens nach die anderen Veranstalter zahlen den Guides die Ausbildungskosten. Natürlich wird das eher so gehandhabt, dass eine gewisse Anzahl an Touren geguidet werden muss bis man die vollen Ausbildungskosten zurückerstattet bekommt. Bei uns sind das aktuell 6 geguidete Touren (auch über mehrere Jahre hinweg).

In diesem Sinne viele schöne Biketouren, ob als Guide oder einfach nur so
ULP
 

Anhänge

  • ULPbike Ethic Code.pdf
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mal ein paar Fakten nach den ersten Trailscout-Terminen 2010:

- Ausbildung wird immer bekannter, die Teilnehmerzahlen steigen. im ersten Halbjahr 2010 werden wir ca. 160' neue Trailscouts und 28 neue MTB-Guide-Teilnehmer haben
- der Prozentsatz der Teilnehmer, die bereits konkrete Guidingerfahrung haben, steigt und liegt über die Kurse hinweg bei ca. 65%
- die Teilnehmer wollen zu jeweils ca. 65% für die Vereinswelt und/oder kommerziell guiden (natürlich ist beides möglich, daher die Summe >100%). Ca. 10 - 15 % der Teilnehmer schauen sich das Ganze einfach mal an und "machens für sich".
- die Damenwelt ist nachwievor unterrepräsentiert (ca. 15 - 20%)... Mädels wacht auf!!!
- ca. 70% der Trailscoutteilnehmer wollen konkret auch mit dem Lizenzlehrgang weitermachen. Knapp die Hälfte der Trailscouts bekommt auch die Empfehlung im persönlichen Feedback, dies zu tun
- gut 40% der Teilnehmer hatten schon mal persönliche Erfahrungen mit einem Notfall / 1.Hilfe-Fall, sei es als Unfallopfer oder als Helfer. Die Notfallübungen wiederum zeigen deutlich den starken Schulungsbedarf in diesem Bereich.
- kommerzielle Anbieter buchen vermehrt maßgeschneiderte Fortbildungen für ihr Team
- Versicherungen geben Rabatte (20 - 30%) für nachweislich ausgebildete Trailscouts / Guides (siehe dimb.de -> Aubildung -> Guideversicherung) und honorieren damit die Ausbildung v.a. im Bereich Notfallvermeidung und Notfallmanagement.

..m..
 
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Unsere Guideausbildung 2010 ist mit dem zweiten Teil der Ausbildung letztes Wochenende zu Ende gegangen. Nach einer Woche Abstand, einer Nachbesprechung mit meinem Team und dem Feedback der 30 neuen Guides, die wir ausgebildet haben, stehen für uns folgende Dinge fest:

- mit dieser Ausbildungsform sind die/unsere neuen Guides wesentlich schneller in der Lage unsere Touren zu guiden (vielleicht auch eher ein Transalpspezifisches Problem, was nicht auf geguidete Touren auf Vereinsebene übertragen werden kann).

- bei der Abschlussprüfung (wir haben da Noten vergeben) konnten wir feststellen, dass es unerheblich war, ob die Guides vorher schon eine Ausbildung bei der dimb hatten, oder nicht. Unter den 6 Besten waren 3 mit dimb Ausbildung und 3 ohne jegliche Ausbildung.

- Notfallsituationen war bei uns eher nicht das Hauptproblem, bis auf 2 fehlerhafte Handlungen (bei stabiler Seitenlage jeweils ein Detailfehler) in 60 Prüfungssimulationen (jeder neue Guide musste zweimal eine Zeit lang eine Gruppe im Gelände guiden, es kam dann zu einem Notfall und wir haben dann sein Handeln bewertet. Die Stammguides von ULPbike waren die Prüfer und hatten die Maßgabe sehr streng die Leistungen der neuen Guides zu bewerten) keine weiteren fehlerhaften Handlungen.

Nun wie machen wir weiter:

- 2011 werden wir sicherlich wieder eine Ausbildung zum Bikeguide anbieten

- unsere zukünftigen Guides müssen unsere Ausbildung gemacht haben, das werden wir aus Qualitäts- und Abwicklungsgründen zwingend festlegen.

Dass die dimb Ausbildung so einen regen Zulauf hat finde ich eine gute Sache, ich denke das bringt das Mountainbiken weiter und daran haben wir als Veranstalter ja auch ein großes Interesse.

Eine schöne und unfallfreie Saison
ULP
 
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Ein interessanten Punkt wurde im Kreise des Lehrteams in letzter Zeit aufgrund verschiedener rechtlicher Nachfragen immer wieder diskutiert, daher möchte ich diesen hier auch noch in den Ring werfen, zeigt er doch einen noch nicht genannten Aspekt rund um die Ausbildung von MTB-Guides:

Unser Sport ist im Vergleich jung - es mangelt (Gott sei Dank) für viele mögliche (haftungsrechtliche) Sachverhalte an Präzedenzfällen. Gleichzeitig ist das, was im Falle eines Falles zu verhandeln ist, individuell durch einen Richter zu entscheiden. Und dieser wird sich Maßstäbe suchen, nach denen er beurteilen, kann, was als "sorgfältiges Arbeiten" zu bewerten ist und was als Verletzung der Sorgfaltspflicht.

Diese Maßstäbe sind nicht gesetzt, sondern entwickeln sich. In der Gesellschaft. Durch Dazulernen. Und nicht zuletzt (und am direktesten zugänglich) durch Ausbildungsinhalte und -Richtlinien. So wird man einen Elektriker danach beurteilen, ob er denn die in diesem Bereich geltenden Richtlinien und Verfahrensweisen beachtet hat. Einen Arzt nach den dort geltenden. Und im Bereich Mountainbiken und Guiding KANN das, was derzeit in den einschlägigen Ausbildungen und Lehrbüchern gelehrt wird, herangezogen werden um zu entscheiden, welche Sorgfaltspflichten ein Guide beachten muss und woran sich ein Guide orientieren kann. Man muss sich also darüber im Klaren sein,

- dass sich solche Maßstäbe im Laufe der Zeit verändern. Was noch vor zehn oder zwanzig Jahren ausreichend war, kann heute oder morgen als falsch oder unzureichend angesehen werden (dies wurde anhand eines aktuellen Beispiels am Fall der Frage "Tragen eines Helms" diskutiert. Hat man vor 10 Jahren dies als nicht notwendig erachten können, KANN heute ein Richter durchaus zu dem Schluss kommen, dass ein Guide, der seine Teilnehmer ohne Helm fahren lässt, seinen Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen ist, auch wenn es gesetzlich keine Helmpficht gibt). Sorgfaltspflichten verändern sich über die Jahre und es genügt daher nicht, nur den heutigen status quo zu ermitteln, sondern bei einer guten Beratung muss man sich auch die Frage stellen, wohin die Entwicklung gehen könnte.

- dass eine fundierte Ausbildung mit einem klar dokumentierten und sich ständig weiter entwickelnden Curriculum hier auch Maßstäbe mit-definieren kann und wird

- dass dieses im Umkehrschluss auch bedeutet, dass diese Entwicklung von Maßstäben denjenigen Guides, die sich mit diesen Inhalten befassen, eine Sicherheit geben, sich nicht ungewollt zu exponieren. Sprich: wer sich so verhält wie es die geltende Meinung der Ausbildungsrichtlinien wiedergibt, der sichert sich auch gegen etwaige haftungsrechtliche Probleme ab.

ab dem Wochenende SONNE!

mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
In unserer eigenen Ausbildung legen wir seit diesem Jahr eher auf die social skills sehr großen Wert. Dass jemand der Radlguide werden will sein Rad beherrscht und dementsprechend fit ist, setzen wir voraus. Wir haben daher einen externen Referenten zu diesem Themengebiet eingeladen, der u.a. Führungskräfte aus den Münchner DAX Firmen coacht. In meinem Hauptjob habe ich Toni in einem Seminar kennengelernt und hab da für mich beschlossen, dass dieses Wissen letztendlich auch ein Guide haben muss, wenn er einen guten Job machen mag. Aus diesem Gund habe ich für meine eigene Firma damals einen Ethic Code (siehe Anhang) entworfen, nachdem meine Guides handeln sollen. Das Rüstzeug aus dem Bike/Rennradumfeld um so zu handeln möchten wir in unseren Ausbildungen unseren Guides vermitteln.

Ich hätte als Tourenteilnehmer bei dir schon Angst, den Urlaub mit einer beruflichen Teambildungsmaßnahme zu verwechseln. :D

Gruß

Martin
 
In unserer eigenen Ausbildung legen wir seit diesem Jahr eher auf die social skills sehr großen Wert. Dass jemand der Radlguide werden will sein Rad beherrscht und dementsprechend fit ist, setzen wir voraus. Wir haben daher einen externen Referenten zu diesem Themengebiet eingeladen, der u.a. Führungskräfte aus den Münchner DAX Firmen coacht.

:lol: nimms mir nicht übel, aber trotz der eleganten art, in der du hier eigenwerbung betreibst, musste ich gerade echt herzhaft lachen.

"social skills" bekommt man ganz sicher nicht, indem man von einem führungskräfte-trainer in einem führungskräfte-seminar in führungs-kräften-rollenspielen geschult wird.
 
...auch das wage ich zu bezweifeln.

Lass' nur. ;)

Wenn erst die Guides sozial genormt sind, fehlt nur noch die zuverlässige Wetterkontrolle. Und asphaltierte Trails. Und Sushi auf den Hütten. Nordfriesen bevölkern dann dank ihrer verständlichen Akzente die Täler, und wer außerhalb der Geschäftszeiten jodelt, kommt auf eine Bohrinsel.

Viele Grüße

Martin
 
@ martin: :)

ich präzisiere: social skills (schreckliches wort) kann man nicht im klassischen sinne erlernen. jeder mensch ist anders. der guide braucht ein gerüttelt maß an erfahrung und menschenkenntnis. das sind dinge, die sich über ein seminar nicht schulen lassen, kein handbuch der welt hilft da weiter. ich kann im verlauf eines seminars lernen, wie ich rasen mähe, aber macht mich das zu einem gärtner?
 
... ja, aber im neudeutschen Sinne werden "social skills" eher wie eine Krawatte kurz mal umgebunden. Sie verkleiden dann die Person, anstatt sie zu kennzeichnen. Wie sollte es auch anders sein, wenn man sie normiert? Daher könnten socially skilled Guides für eine bestimmte Sorte Gast geradezu ideal sein. Der fühlt sich dann, als wäre er noch auf der Arbeit (also vermutlich ganz wohl). :D

Viele Grüße

Martin
 
Hm, komische Diskussion.
Klar kann man infrage stellen, ob ein Seminar einen Menschen wirklich verändert. Aber dann sollte man Persönlichkeitsseminare wohl grundsätzlich infrage stellen.

Dennoch glaube ich, dass eine gut gemachte Einheit "wertschätzendes Feedback" dem ein oder anderen ermöglicht, seinem Selbst- auch ein Fremdbild zur Seite zu stellen.

Und ansonsten gilt, die neu gelernten Guidingthemen in der Praxis anzuwenden und damit seine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Erfolgserlebnisse prägen ... Fehler leider noch mehr, in der Hoffnung, dass dabei kein Gast zu Schaden gekommen ist.

Grüße
go-ridin'
 
... ich unterstelle schon, dass manch Mensch ein mehr oder weniger ausgeprägtes "Selbstbewusstsein" hat und eine Prise Feedback ganz gut tut.

Solange man sich alleine im Leben arrangiert, ist das natürlich nicht nötig. Doch ist der Guide ja "berufsbedingt" mit anderen Menschen im Freien unterwegs, und da finde ich es zumindest ratsam, sich mal mit anderen über seine Wirkung unterhalten zu haben.

Im soziale Kontext bietet es sich meines Erachtens an, an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten und sich immer wieder selbst zu reflektieren. Machen machen das aus eigenem Antrieb, andere brauchen dazu den Anstoß in einem "Persönlichkeitstraining" und wieder andere interessiert's einfach nicht.
Also, jedem was er mag. In der Guideausbildung ist es auch nur ein Angebot. Tun muss man's schon selbst.

go-ridin'
 
Sorry dass ich da so ein Wort in den Ring geworfen habe und Eigenwerbung getrieben habe. Eines der Zitate, das mir sehr gefällt lautet:

Wer andere kennt, ist gelehrt.
Wer sich selbst kennt, ist weise.
Lao Tse

In unserer Ausbildung versuchen wir folgendes zu vermitteln:

- Unterschiedliche Persönlichkeiten wahrnehmen (der Eine mag genau wissen wieviele Höhenmeter es jetzt noch sind bis zur Pause, dem Anderen ist wichtig die Transalp zu schaffen, in einer Gruppenreise gibt es halt nun mal viele Interessen und die gilt es dass der Guide herrausfindet...)

- Erkennen des eigenen Verhaltens => wie wirke ich auf Andere ?

- Erkennen der persönlichen Stärken & Schwächen

- Flexibler und kompetenter Umgang mit schwierigen Personen (auch das soll es geben)

Guiding heißt nun mal Führen und zu einer "Führungskraft" gehört für mich dazu sich zu kennen, Persönlichkeiten zu erkennen und in der Lage zu sein meine/unsere Kunden wahrzunehmen und auf diese einzugehen. Das meine ich mit "Social Skills".
Dass das an einem Wochenende nicht gelernt werden kann ist klar, aber die Tipps und die Methoden, die wir da mit externen Referenten unseren Guides vermitteln kann jeder dann für sich auch im normalen Berufsleben anwenden.

Wir veranstalten Gruppenreisen und mein Ziel ist es, dass in dieser Woche/halben Woche die Leute sich finden, Spaß haben und es schwer fällt sich nach der Tour wieder zu trennen. Bei manchen Gruppen ist das sehr einfach, wenn sich die richtigen Leute finden, da hat der Guide keine große Arbeit, sondern fährt mit denen einfach Radl...bei anderen Zusammensetzungen ist das unter Umständen auch schwieriger und da ist dann halt das obige Know How gefragt, quasi der Guide eher als Moderator.

Im Zeitalter des GPS und i-Phones etc. ist der Guide eigentlich primär nicht mehr Derjenige der den Weg weiß, den wissen auch die elektronischen Kameraden. Er muss einen Mehrwert bieten können und das kann Entertainment sein, dann macht er einen guten Job und die Leute buchen so was wieder.

Mein Motto für unsere Touren lautet:

Spaß haben - Mensch sein - Natur erleben

Damit das gewährleistet wird, brauche ich Guides und nicht dazu dass die Kunden nur von A nach B führen können (das Wissen sollte vorhanden sein bei dem Wunsch Guide zu werden).

In diesem Sinne, nehmt mir die Eigenwerbung nicht zu krumm, ich möchte hier auch nur Denkanstöße geben. Wir bilden nur für den eigenen Bedarf aus, sind absolut keine Konkurrenz zur dimb/DAV. Ich habe ein Team mit mittlerweile knapp 90 MTB und Rennrad Guides, die 30 die wir dieses Jahr ausgebildet haben, haben fast alle jetzt schon eine konkrete Aufgabe, der Rest bekommt die mit ziemlicher Sicherheit auch noch im Laufe der Saison. So wie es aussieht werde ich mir nächstes Jahr wieder aus ca. 100 Bewerbungen 30 raussuchen können und diese werden wir wieder ausbilden und in unser Team integrieren.

In diesem Sinne, frohes diskutieren, das oben ist meine Meinung zu der stehe ich und ich denke wir sind da auf einem guten Weg.

ULP
 
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Dass das an einem Wochenende nicht gelernt werden kann ist klar...

Da will ich dir nicht widersprechen. Dann aber:

... da ist dann halt das obige Know How gefragt...

Also doch das vom Wochenende?

... quasi der Guide eher als Moderator.

... und spätestens ab diesem Zeitpunkt wäre für mich nur noch eine Frage spannend: Alleine weiter fahren oder vom nächsten Bahnhof die Rückreise antreten? Alles - nur nicht im Urlaub moderiert werden! (Aber damit wir uns richtig verstehen: Ich bin mir absolut sicher, dass eine zunehmende Anzahl von Menschen das Moderieren einer jeden Gruppe im Leben für unerlässlich hält.)

Er muss einen Mehrwert bieten können...

Ich meine es noch nicht einmal böse, aber schon deine Ausdrucksweise hat für mich so gar nichts mit einer MTB-Tour zu tun.

Viele Grüße dennoch

Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
... und da finde ich es zumindest ratsam, sich mal mit anderen über seine Wirkung unterhalten zu haben.

... was natürlich unterstellt, dass jeder auch gute Absichten hat und sie möglicherweise nur nicht optimal zum Ausdruck bringt.

Einmal ganz provokativ ausgedrückt: Wenn die Trickkiste der per Wochenendkurs erlernten "social skills" wirklich funktioniert, dann kann sich ja jeder draus bedienen, oder? Also auch jedes A********? Welche Ziele selbiges dann wohl damit verfolgt?

Weniger provokativ: Authentische Guides wären vielleicht 'ne feine Sache!

Viele Grüße

Martin
 
Oben habe ich schon mal unseren Ethic Code als Anhang reingehängt, denke da steht genug zum Thema Authenzität drin....so wie wir das leben. Das muss kein Widerspruch sein zu dem dass man erkennt, wo eigene Stärken und Schwächen sind....

Eine Wochentour, bei der Du von morgens 6.30h bis abends nach dem letzten Bier mit den Leuten zusammen bist, wie bei uns im Transalpbereich...da kannst Du nicht das schauspielern anfangen, das hält nur ein Vollprofi eine Woche lang durch. Das verlangt auch niemand und ein Verstellen wird auch nicht funktionieren.

Wegen der Ausdrucksweise:
Wie soll man es denn anders formulieren, dass ein Veranstalter mehr bieten muss. Unsere Reisen kosten halt nun mal mehr, wie wenn man selbst alles organisiert, denke da ist das Wort Mehrwert doch gar nicht so verkehrt ?

Der Guide als Moderator war auch noch offen:
Vor 3 Jahren hatte ich da mal eine interessante Gruppenkonstellation, 5 Alphatierchen, alles erfolgreiche Manager Anfang/Mitte 40, die den besonderen Kick brauchen, 2 Mädls, Mitte 30, eher bescheiden aus dem sozialen Bereich, ein Mitfünfziger sehr gewissenhaft und korrekt...so was muss nicht von selbst laufen und da ist einfach der Guide gefordert auch als Derjenige aufzutreten, der die zusammen bringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja... da steht, wie man sein muss, um deiner Meinung nach authentisch zu sein. Mit Verlaub: Eine Anleitung zur Authentizität finde ich ein bisschen problematisch. Das kriege ich konzeptionell nicht in mein Hirn gestopft. ;)

Mit "authentisch" meinte ich eigentlich viel schlichter: echte Menschen. Wie auch immer und jeder anders. Es gibt im Extremfall sogar Leute, die ihre Sache gut machen, ohne viel Lust drauf zu haben. Was funktioniert (auch in der "Wirkung"), ist von Typ zu Typ äußerst unterschiedlich.

Viele Grüße

Martin
 
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@MartinFarrent
Hast Du schon mal solche Kurse mitgemacht oder diskutierst Du hier eher uninformiert mit? Ich habe den Eindruck, dass Du zu glauben scheinst, dass in solchen Kursen Persönlichkeitsmanipulation oder ähnliche unschöne Dinge gelehrt werden. Das ist aber nicht der Fall.

Ich habe (arbeitsbedingt) schon an einigen solcher Kurse teilgenommen (Führungsverhalten, Rhetoriktraining, Präsentationstraining, etc.) und im Grunde genommen ging es immer um das Gleiche:

  • Man lernt wie man selbst auf andere wirkt
  • Man lernt, wie man authentisch die eigenen Fehler ausmerzt
    Da gibt es viele kleine Tricks und Kniffe um eigenes aggressives Verhalten etwas zu dämpfen (ohne sich dabei zu verrenken) oder um eigene Hemmungen beim Umgang mit anderen etwas abzubauen
  • Die Kurse dienen nicht dazu aus einem überheblichen Lautsprecher einen introvertierten Leisetreter zu machen oder umgekehrt
  • Sie dienen hingegen dazu, dass Du weißt wie Du auf andere wirkst, dieses entsprechend reflektierst und Dein Handeln daran ausrichtest
Ich halte solche Kurse für extrem sinnvoll. In meiner Arbeitskarriere waren das immer die mit Abstand sinnvollsten und wirkungsvollsten Schulungen, die ich genießen durfte.
 
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