Mitschuld für Fahrradfahrer ohne Helm

Das Urteil ist eigentlich unverschämt, vor allem da keine Helmpflicht besteht.

Wie schaut es eigentlich aus wenn man als Passant einen Unfall erleidet, ob nun mit einem Auto, Fahrradfahrer, Inline-Skater, Skateboardfahrer usw....


......ist hier auch eine Mitschuld vorhanden, da der Fußgänger keinen Helm trug ? :love:
 
Eben, man wirft den Radfahrern vor als etwas besseres behandelt werden zu wollen. Stimmt nicht, wir wollen nur so behandelt werden wie andere auch.
 
Mir ist es völlig schleierhaft, wie man das Tragen eines Helms diskutieren kann bis zum Geht nicht mehr.

Das liegt daran, dass es Menschen gibt, die einen breiteren Horizont haben als Du es überhaupt für möglich hältst.

Jeder sollte doch einfach nur das Bedürfnis verspüren, einen Helm zu tragen.

Nein, nicht jeder und nicht zu jeder Gelegenheit! Geh doch bitte nicht nur von dir, der du vermutlich sportlich, schnell und entsprechend sturzgefährdeter unterwegs bist, aus. Nimm mal eine Studentin, die morgens drei, vier Kilometer zum Bahnhof radelt, um zur Uni zu fahren. Sie hat vielleicht keine Lust, den Helm von Seminarraum zu Seminarraum zu tragen. Ihr Unfallrisiko während der Radfahrt ist extrem niedrig und sie verzichtet auf einen Helm. Sollten ihr im Falle eines Falles die Leistungsansprüche gekürzt werden, während ein Fußgänger, dem das Gleiche passiert, davon verschont wird? Ist nicht zu befürchten, dass bei einer Helmpflicht das Rad zugunsten des Autos stehengelassen wird?

Leider wird die Diskussion über die Helmpflicht immer mit einer Diskussion über den Sinn eines Helms verwechselt. Der Helm kann schützen, die Helmpflicht entmündigt und bevormundet.

Übrigens kann man sich ruhig mal mit Argumenten gegen Fahrradhelme auseinandersetzen, wie sie z.B. hier formuliert sind:
http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/aufloesung.htm

Aber anscheinend gibt es (nicht nur hier im Forum) viele Laberköpfe,...

Man sollte immer aufpassen, dass der Laberkopf nicht vor der eigenen Tastatur sitzt. ;)
 
Jain, da hat in den letzten Jahren tatsächlich ein Wandel begonnen, viele junge Leute in Städten leisten sich kein Auto mehr, Internet, Handy und derartiges hat für sie höhere Prioität. Man kann halt sein Geld nur einmal ausgeben.
 
Die Pressesprecherin des OLG Schleswig begründet das Urteil unter anderem damit, dass es ja vielerorts keine Radwege gibt und Radfahrer gezwungen seien, auf "öffentlichen Straßen" zu fahren. :lol:
Abgesehen davon, dass ein Radweg auch Teil einer öffentlichen Straße ist, meint sie wohl, auf der Fahrbahn wäre es für Radfahrer gefährlicher als auf einem Radweg und deshalb ist dort das Schutzbedürfnis des Kopfes höher. Dem Gericht scheint nicht bekannt zu sein, dass die Benutzung von Radwegen (zumindest innerorts) eher nicht sicherer ist.
http://www.radverkehrspolitik.de/gezwungen-auf-oeffentlichen-strassen-zu-fahren/
 
Nein, nicht jeder und nicht zu jeder Gelegenheit! Geh doch bitte nicht nur von dir, der du vermutlich sportlich, schnell und entsprechend sturzgefährdeter unterwegs bist, aus. Nimm mal eine Studentin, die morgens drei, vier Kilometer zum Bahnhof radelt, um zur Uni zu fahren. Sie hat vielleicht keine Lust, den Helm von Seminarraum zu Seminarraum zu tragen. Ihr Unfallrisiko während der Radfahrt ist extrem niedrig und sie verzichtet auf einen Helm. Sollten ihr im Falle eines Falles die Leistungsansprüche gekürzt werden, während ein Fußgänger, dem das Gleiche passiert, davon verschont wird? Ist nicht zu befürchten, dass bei einer Helmpflicht das Rad zugunsten des Autos stehengelassen wird?

Leider wird die Diskussion über die Helmpflicht immer mit einer Diskussion über den Sinn eines Helms verwechselt. Der Helm kann schützen, die Helmpflicht entmündigt und bevormundet.

Übrigens kann man sich ruhig mal mit Argumenten gegen Fahrradhelme auseinandersetzen, wie sie z.B. hier formuliert sind:
http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/aufloesung.htm
;)

Oh Mann, Deine Argumentationskette erschlägt mich förmlich. Das liegt vermutlich an Deinem enorm erweiterten Horizont...

Was Du allerdings vergessen hast, ist die Option, dass die Studentin nicht nur keine Lust hat, den Helm mühsam von Hörsaal zu Hörsaal zu schleppen. Nein, sie will sich auch die mühsam aufgesprayte Frisur nicht versauen.
:lol:
 
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Ich bin Jäger und wenn ich bei der Jagt in meinem Jagt gebiet jemanden Anschiesse
bekommt der betroffene auch eine Teilschuld weil er keine Kugelsichereweste getragen hat?
Wie sieht es bei Fussgängern aus? sind ja auch verkehrsteilnehmer müssen die jetzt auch einen Helm tragen?
Welche Studie gibt es das ein Helm vor Kopfverletzungen schutzt?
Warum werden Autocraschtest nur mit 61kmh durchgeführt?
Und warum Tragen Autofahrer keinen Helm?
Rennfahrer Tragen auch einen....
 
Was ist eigentlich der wahre Grund, aus dem manche Menschen einen Helmzwang fordern?
Ich persönlich würde bei Helmzwang nur noch mit martialisch gestaltetem Integralhelm und verspiegeltem Visier durch die Stadt brechen...
gute idee, ich glaub dann könnte ich mich auch zu einem totenkopf-design durchringen! :D

die leute die helmzwang fordern, wollen die radler ärgern. ganz einfach. kann man zb. aus den spon-kommentaren gut rauslesen.
stell dir vor, als autofahrer müsste man immer sein gurtzeug mit rumtragen... würde auch keiner toll finden.

wenn ich auf der wiesn einem anderen festbesucher den maßkrug über den kopf ziehe, kriegt er dann auch teilschuld? das risiko ist ja durchaus bekannt - wieso trägt der keinen helm?
 
Zuletzt bearbeitet:
Für einen normalen (nicht sportlichen, zur Mehrheit gehörenden) Radfahrenden ist das Unfallrisiko auf der Treppe höher als auf dem Fahrrad. D.h., es wäre rational, bei der Fahrt zur Uni den Helm auf dem Gepäckträger unterzubringen, und ihn erst in der Uni auf den Kopf zu setzen. Aber ein wichtiger Zweck der Übung scheint zu sein, dieses neumodische Fahrradfahren als so gefährlich wie möglich erscheinen zu lassen.

Das Urteil ist eigentlich unverschämt, vor allem da keine Helmpflicht besteht.
[...]

echtes Gesetz (Seitenabstand) mißachtet -> keine Konsequenzen
Fantasiegesetz mißachtet -> Mitschuld
Da braucht sich die Justiz nicht wundern, wenn sie nur noch Spott und Mißtrauen erntet.

Da muss ich doch tatsächlich dem Nobby mal recht geben. Was soll der Schmarrn?

Und ohne den Nobby wäre in dem Thread hier doch lange tote Hose.;)

In dem anderen Thread, wo sich Jemand die Mühe gemacht hat, ihm helfen zu wollen, ist er eher durch Nichtantworten aufgefallen. Das Nennen des Schrittmaßes wäre wohl zu konstruktiv gewesen...
 
Ja ich weiss, manchmal ist dem Nobby nicht zu helfen, auch wenn man ihm helfen will. Hab da auch schon so meine Erfahrungen mit gemacht. Trotzdem sollt man nicht so unter die Gürtellinie gehen.
 
Zitat von fone: ...
Jep Integralhelmpflicht. Dann ist der logische nächste Schritt die Kennzeichenpflicht weil man ja die Gesichter der ach so bösen Rüpel-Radler nun nicht mehr sieht.:daumen:
 
wenn ich auf der wiesn einem anderen festbesucher den maßkrug über den kopf ziehen, kriegt er dann auch teilschuld? das risiko ist ja durchaus bekannt - wieso trägt der keinen helm?
Schönes Beispiel, man vergleiche mal die Polizeiberichte der Wiesen und z.B. des Wacken Open Air, wo ja die ach so bösen Metaler abfeiern. Gut letztes jahr gabs einen Unfall einer ist im Auto erstickt (Gasvergiftung). Aber Verletzte bei Schlägereien? Fehlanzeige.

So ähnlich verzerrt ist das Öffentlichkeitsbild bezüglich der Radler.
 
Alleine das vermeintlich läppische Schild am normalen Tourenhelm hat meine Frau in den letzten Jahren bereits 2 mal vor Gesichtsverletzungen bewahrt.
Mir ist es völlig schleierhaft, wie man das Tragen eines Helms diskutieren kann bis zum Geht nicht mehr. Jeder sollte doch einfach nur das Bedürfnis verspüren, einen Helm zu tragen. Aber anscheinend gibt es (nicht nur hier im Forum) viele Laberköpfe, die den ach so tollen Studien gerne das Gegenteil beweisen wollen, wenn beim nächsten Radwegunfall deren Rübe an der Gehsteigkante aufplatzt.
[...]

Es wird hier nicht über das Tragen eines Helms diskutiert, sondern über die finanzielle Bestrafung des Nicht-Tragens eines Helm ohne gesetzliche Grundlage.

Und ja, ich trage immer Helm, besitze sogar 3 Stück, davon 2 mit dem "läppischen" Schild, bei dem ich der Meinung bin, dass dieses mich schon mal vor einer Augenverletzung (Stefan Raab Abgang) bewahrt hat. Ja, gute Brille trage ich auch immer, aber die wäre da vermutlich hochgerutscht.
Aber vorgeschobene Volksbeglückung ist wenig hilfreich - und macht nur Politiker und Grantler glücklich.

Last not least, da fehlt dann nur noch der Richter, der sein Urteil am Vorhandensein des "läppischen" Schildes festmacht.

Just food for thoughts.
 
Ich kann das Urteil auch nicht nachvollziehen und hoffe das es in der nächsten Instanz gekippt wird.
Die Frage einer generelle Helmpflicht will ich bewusst außen vor lassen.

Einen Frage stelle ich mir aber ernsthaft, und wenn jemand dazu Entscheidungen/ Urteile kennt wäre das mal interessant:
Gurtpflicht für Autofahrer und Helmpflicht für Motorradfahrer sind ja bekannt. Aber was ist mit anderen, nicht vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen?

Beispiel Motorradfahrer: Nicht zu Pflichtausstattung gehören allerdings:
- Lederkombi
- Nierengurt
- Rückenprotektor

Wenn jetzt also ein Motorradfahrer unverschuldet in einen Unfall verwickelt wird und z.B. eine Rückenverletzung erleidet, die durch eine Kombi und/oder einen Rückenprotektor vermieden worden wäre, bekommt er dann eine Teilschuld zugeschrieben und muss eventuell auf (einen Teil des) Schmerzensgeld verzichten?

Ein Rückenprotektor könnte genauso einfach beschafft werden wie ein Fahrradhelm und ist auch (ab 150 €) für jeden Motorradfahrer wirtschaftlich erschwinglich.
 
Es gibt anscheinend mindestens ein rechtskräftiges Urteil bei einem Motorradfahrer, der Verletzungen am Bein hatte infolge nichtverursachten Unfalls. Er trug lediglich eine Stoffhose, und ihm wurde der Schadenersatz gekürzt mit der Begründung, das eine Lederschutzkombi zwar nicht Pflicht aber sehr wohl zumutbar wäre. Auf dieses Urteil wird in aktueller Spiegel Online Forum Diskussion mehrmals mit Aktenzeichennummer eingegangen, also gehe ich davon aus es existiert.

Ich habe dort auch von einem anderen Urteil gelesen, das einem Motorradfahrer wegen nicht Helmtragens ebenfalls Schadenersatz gekürzt worden sein soll für Beinverletzungen. Das halte ich jedoch eher für ein Gerücht, ich habe es auch nur in einem Post gelesen. Vielleicht ist es aber auch ein Urteil einer niederen Instanz gegen das keine Berufung eingelegt wurde. Ich glaube kaum das so etwas Bestand hätte, da es schlicht keinen Kausalzusammenhang zwischen der Beinverletzung und dem fehlenden Helm gibt.

Man muss aber hier auch bedenken, das die Wahrscheinlichkeit einen Motorradunfall insbesondere einen schweren Unfall zu erleiden (bezogen auf gleiche Teilnahmedauer am Straßenverkehr) ein mehrfaches derer eines Radfahrers beträgt. Insofern könnte dies durchaus höhere juristische Anforderungen an den Selbstschutz und entsprechende Anspruchskürzung rechtfertigen, so wie das auch bei den "Rennradlern" ohne Helm verbreitete Rechtssprechung ist. Damit bleibt eine vergleichbare Anspruchskürzung einer "Ottonormal-Radlerin" absolut unangemessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
Mir ist es völlig schleierhaft, wie man das Tragen eines Helms diskutieren kann bis zum Geht nicht mehr. Jeder sollte doch einfach nur das Bedürfnis verspüren, einen Helm zu tragen. [...]

Es freut mich, dass ein Helm deiner Frau bereits unnötige Verletzungen erspart hat.
Auch ich selbst war beim Befahren manch anspruchsvoller Wege in den Bergen schon oft froh einen Helm zu tragen, keine Frage und da wird dir hier sicher kaum einer aus dem Forum widersprechen.

Aber wenn Mann/Frau, nur um ein Beispiel zu nennen, die Haare grad gemacht hat oder eben zum Einkaufen um die Ecke fährt, dann möchte ich es selbst entscheiden, ob diese paar Meter ohne Autokontakt tatsächlich mein Leben gefährden oder nicht und ich möchte nicht gezwungen werden diese Strecke mit anderen Verkehrsmitteln zu überbrücken. Außerdem wurde ja bereits mehrfach erwähnt, dass nach der kruden Logik der Helmzwang-Befürworter auch Autofahrer und Fußgänger einen Helm tragen müssten, die mindestens genauso oft an Unfällen beteiligt sind wie Radfahrer.

Ich möchte jedenfalls nicht, dass dann, so wie es in München in der Leopoldstraße durchaus üblich ist, ein hinter dem Busch verstecktes, arbeitsmäßig offenbar unausgelastetes Polizei-Kommando in Kampfmontur steht, hinter dem Busch hervorspringt und mir einen Verstoß gegen irgendein Gesetz vorwirft.
Dann würde ich persönlich mich wie in einem totalitären Staat fühlen und als wehrhafter Bürger entsprechend radikal agieren. Diesen Punkt des kollektiven Wahnsinns der Gesellschaft, den werde ich in diesem Leben hoffentlich nicht mehr erleben und wünsche ihn auch unseren Kindern nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist jedem seine persönliche Entscheidung mit oder ohne Helm zu fahren.
Genauso ist es jedem seine persönliche Entscheidung (falls das Urteil bestand haben sollte), im Falle eines Falles auf 10-20% seiner Schmerzensgeldforderung etc. zu verzichten
 
ich erzähl dem nächsten cop auch das ich mich für die 5-6 km zum nachbarort nicht anschnalle weil das unfallrisiko gering ist :confused:
 
ich erzähl dem nächsten cop auch das ich mich für die 5-6 km zum nachbarort nicht anschnalle weil das unfallrisiko gering ist :confused:
Und?

Die Gurtpflicht hat empirischen Studien zufolge eindeutig das Unfallrisiko gesenkt.
Eine Helmpflicht hat überall da wo sie eingeführt wurde, empirischen Studien zufolge eindeutig das Unfallrisiko für die dann geringere Anzahl an Radfahrern erhöht. Ganz zu schweigen durch die als Folge ebenso empirisch nachweisbare Erhöhung von Herz-/Kreislauferkrankungen.
 
Und?

Die Gurtpflicht hat empirischen Studien zufolge eindeutig das Unfallrisiko gesenkt.

Eine Helmpflicht hat überall da wo sie eingeführt wurde, empirischen Studien zufolge eindeutig das Unfallrisiko für die dann geringere Anzahl an Radfahrern erhöht.

Ganz zu schweigen durch die als Folge ebenso empirisch nachweisbare Erhöhung von Herz-/Kreislauferkrankungen.



ein gurt senkt das risiko ?


klar wenn von 1000 leuten 2 fallen ist die statistik natürlich besser als wenn von 100 2 fallen

wer von nem helm herz-/ kreislauf bekommt sollte vieleicht lieber in gutklimatisierten fitness räumen aufs rad steigen
 
Es ist jedem seine persönliche Entscheidung mit oder ohne Helm zu fahren.
Genauso ist es jedem seine persönliche Entscheidung (falls das Urteil bestand haben sollte), im Falle eines Falles auf 10-20% seiner Schmerzensgeldforderung etc. zu verzichten
Ich habe doch weiter oben eindeutig nachgewiesen an welchen methodischen Schwächen das Urteil leidet. Es wird das medizinische Gutachten für einen Einzelfall herangezogen. Und das ist nun mal nicht in der Lage zu begründen ob der Helm über alle Radunfälle betrachtet das Verletzungsrisiko senkt. Bleibt es aber bestehen werden aufgrund falscher Schlussfolgerungen in Zukunft weitere Fehlurteile im gleichen Tenor folgen.
 
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