Das Fatbike gefällt, wäre ein gutes Trainingsgerät fürs Zugtraining mit 1 oder 2 Hunden.
Zum großen Thema Modellpalettenverkleinerung.
Als technischer Mitarbeiter in einem kleinen Werkzeugbau der unter Preisdruck und strategischer Orientierung der (Automobil) Industrie steht kann ich die wirtschaftliche Notwendigkeit hinter der Straffung der Modellpalette absolut nachvollziehen.
Einen 20 oder 30 Mann Betrieb in einem globalen und hart umkämpften Markt am Laufen zu halten ist keine romantische Heldengeschichte sondern erfordert umsichtiges, angepasstes und oft schmerzliches Handeln, letzereres eben auch mal gegen eigene Überzeugungen.
Wer dies Verrat am eigene Ideal nennt hatte noch nicht oft die Verantwortung am wirtschaftlichen Überleben eines Betriebes samt dem Lebensunterhalt seiner Angestellten.
Das vielen Nicolai User dies sauer aufstößt, widerspricht es doch der langjährigen soliden und stetigen Vorgehensweise, ist zwar fast zwangsläufig aber letztlich keine Hilfe.
Kein Jünger mag es, wenn ein Grund fürs "anders sein" wie in diesem Fall die umfassende Modellpalette mit "kultigen" Exemplaren den wirtschaftlichen Notwendigkeiten "weichen" muß.
Noch weniger werden die Jünger aber wohl den Exitus ihres "Gurus" mögen, oder?
Nur, neben all dem 26 - 27,5 - 29" Glaubens und Vorliebensgerede und dem Trauern um verblichene Serienrahmen, welche Alternativen zur nun getroffenen Entscheidung wären denn für Nicolai geblieben?
Weitermachen wie bisher geht nicht, siehe Aussage "2 Jahre weiter so und Tschüß"
Bliebe also noch die Variante Umsatz und Gewinnsteigerung durch Preiserhöhung.
Wie begeistert und freudig man hier, und am Markt, auf einen 30 oder 50% Preisaufschlag auf die NicolaiProdukte reagieren würde möchte ich mir allerdings gar nicht ausmalen. Ganz abgesehen vom wirtschaftlichen Nutzen, sind deutlich erhöhte Preise am Markt kaum oder gar nicht durchzusetzen und wären somit letztlich sicher eher kontraproduktiv.
@KHUJAND
Ich weiß nicht ob und wieviel Geld Nicolai in den E-Bike Sektor investiert und womöglich in den Sand gesetzt hat.
Ich kann, soweit ich die Fa. Nicolai kenne, mir aber vorstellen das auch dies letztlich die Suche nach einem proftibalen neuen Geschäftszweig war um den Fortbestand der Marke Nicolai als gesundes Unternehmen zu sichern.
Das dies evtl. ein Fehlschlag war ist bedauerlich, ändert unterm Strich aber nur wenig an den Notwendigkeiten für die nun getroffenen Entscheidungen. Diese dürften auch ohne einen solchen möglichen "Fehlschlag" im E-Sektor über kurz oder lang notwendig gewesen sein.
Die Fa. Nicolai befindet sich mit seiner Firmengröße in einem problematischen Bereich wenn es ums Überleben im hartumkämpften Bikemarkt geht.
Mit 30 Mitarbeitern ist man einfach keine Hinterhofklitsche mehr die sich so durchwurschtelt.
Es gibt und man hat entsprechend hohe Kosten für Lohn, Maschinen, Werkzeuge, Material, Marketing, gerade auch weil man "Made in Germany" ist.
Gleichzeitig ist man aber zu klein um über Stückzahlen Gewinn zu generieren, auch hier nicht zuletzt weil man "Made in Germany" fährt.
Für mich ist es deshalb eher erstaunlich das Nicolai sich nun schon Jahre im Bikemarkt hält und dabei auch gewachsen ist. Das wirtschaftliche Umfeld sagt unter solchen Bedingungen für eine Firma dieser Größe eher eine geringere Halbwertzeit voraus.
Von daher kann ich Nicolai wenig Fahler ankreiden und wünsche dem Alubauer aus der niedersächsichen Provinz alles Gute.
Um zum Schluß nochmal auf die Straffung der Modellpalette zurück zu kommen.
Wie Midgetman schon schrieb, kein Bike, kein Rahmen verliert seine Qualitäten nur weil Nicolai diese 2014 nun nicht mehr als Serienrahmen anbietet.
Und in dem 2014er Programm sehe ich kein Segment für das Nicolai nicht ein passendes Bike anbieten würde.