Graues Wetter und Wind, etwas müde und prokrastiniere so vor dem Laptop dahin und arbeite zwischendurch ab und zu, obwohl ich eigentlich frei habe.
Ich kann nur für mich reden, aber ich bin ebenfalls der absolute Obernerd was MTB Technik angeht. Mich interessiert das einfach total und ich habe jetzt über ein Jahr allein mit der MegNeg rumgespielt, sie jetzt wieder ausgebaut und teste nochmal die Standardluftkammer gegen. Aber ich stelle den ganzen Shit auch gern der Realität und Erfahrungswerten von mir und Freunden gegenüber. Da fällt halt oft auf, dass es eigentlich fast nie am Material liegt. Ein Freund von mir fährt noch Schläuche und bis vor kurzem auch nur 26". Er ist der schnellste Typ, den ich kenne. Ist recht erfolgreich 4x gefahren und fährt Continental Reifen, weil die, er fährt mittlerweile nicht mehr so viel, Zitat "5 Jahre" halten.
Nass, hängende Wurzeln und das auch noch mit dem 26" HT? Ist dem egal. Der fetzt da drüber. Mit 2 Bar und Schlauch! Sowas erdet einen doch enorm.
Versteh mich nicht falsch, mit dem Kram von früher will ich auch nicht mehr rumheizen. Die aktuellen Geometrien sind so viel besser, teilweise aber schon wieder zu extrem! Das aktuelle Einstiegszeug/ Mittelklassezeug funzt 1a. Man muss halt auch mal den Luftdruck verändern, Token reinstecken und die Rädchen benutzen, die dran sind.
Es kann auch jeder machen, was er will. Ich finde mehr als 3000€ für ein Rad ausgeben (initial) echt verrückt, aber viele machen das, ohne mit der Wimper zu zucken.
Bei Reifen gab es übrigens imho weniger Evolution. Früher bin ich in Leogang auf dem Hang Man im oberen Teil mit Schwalbe "Freeride" Reifen rumgeeiert und hatte laufend nen Platten. Danach DH Karkasse und Ruhe war. Ist bei mir heute noch genauso! Mit Exo oder anderen weichen Faltkarkassen habe ich nur Probleme. Selbst DD hat mich am Kronplatz enttäuscht. Da hat sich, trotz tubeless, also nicht soooo viel verändert. Es steckt eben sehr viel Marketing in der Branche. Nichtsdestotrotz empfinde ich tubeless als den besseren Kompromiss - weniger Pannen, aber wenn mal etwas ist, mehr trouble, Dreck und Generve.
Mittlerweile habe ich leider auch das Gefühl, das jeder Anfänger denkt, soetwas zu "brauchen", um vernünftig fahren zu können. Bestes Beispiel: im Sommer jemanden im Bikepark kennengelernt, der ein neues Canyon Carbonrad hatte, übelst nerdig sein Rad eingestellt und überprüft hat und sogar soeinen digitalen Druckmesser als Startausstattung hatte!! Alter, sowas habe ich nichtmal nach bald 20 Jahren Radfahren! Es entsteht da eine Art Abhängigkeit von der Technik und ein Kontrollwahn, der nicht gut ist und, mir zumindest, gegen den Spirit des Radelns geht. Das musste ich aber auch erst über die Jahre lernen und versuche das oft auch Leuten im Wald zu vermitteln. Deshalb schreiben so komische Leute wie wir halt auch mal hier.
Ich mag solche Diskussionen! Jeder kan sich dort rausziehen, was er möchte!