EXT Era

Es gibt Gabeln, die laufen auch bei suboptimaler Schmierung eine Zeit lang gut, wenn die Rugosität der Standrohre passt und die Mikroporen sich mit Fett oder Öl gefüllt haben, die Staubstreifer vom Material dazu passen, Stand- und Tauchrohre fluchten, Laufbuchsenspiel innerhalb der Toleranzen ist und die Materialpaarung Buchsen - Standrohre passt....
EXT hat super Schmieröl, aber wehe, wenn zu wenig Öl an den Reibungsstellen ist. Vielleicht sind die Standrohre zu fein von der Oberfläche? Alte FoX Gabeln verfärbten sich, wenn die Poren der hart anodisierten Standrohre mit Fett gesättigt waren, danach lief die Gabel spürbar reibungsärmer...

Lief bei meiner allerdings tatsächlich eine verblüffend lange Zeit super, bevor es graduell schlechter wurde, und dann ließ es sich der Handlungsbedarf noch mit regelmäßigem beträufeln von oben rauszögern. Man hat halt gemerkt, wie es immer mehr Effekt hatte, ob man vor der Ausfahrt die Abstreifer von oben "geschmiert" hatte oder nicht.
Das kenne ich auch deutlich schlimmer, von den ollen Rockshox Gabeln anno dazumals, die man direkt nach der ersten Probefahrt freiwillig aufgemacht hat, weil das einfach garnicht ging. Von daher mag ich da mal nicht zu laut meckern.
 
Du hast die Selva C zu früh wieder verkauft.
Die funktionierte auch nicht so, wie ich es erwartete - zu viel high speed rebound für meine extraweiche Feder, in Steinfeldern bei kalten Temperaturen verhärtete sie und begann zu springen, die DVO Diamond D2 war im direkten Vergleich deutlich komfortabler und generierte mehr Traktion. Vom Ansprechverhalten her allerdings war die Selva C erste Sahne.
 
Ich hab die Standrohre meiner alten 2011er 36 Van R mit Gabelöl+Poliervlies vom Istallateur etwas aufgerauht und poliert - die Gabel läuft erste Sahne, obwohl vom Vorbesitzer gefahren bis sie Trockenlief
und die Beschichtung am Standrohr (Federseite) bis aufs Alu durch ist.....
 
Die funktionierte auch nicht so, wie ich es erwartete - zu viel high speed rebound für meine extraweiche Feder, in Steinfeldern bei kalten Temperaturen verhärtete sie und begann zu springen, die DVO Diamond D2 war im direkten Vergleich deutlich komfortabler und generierte mehr Traktion. Vom Ansprechverhalten her allerdings war die Selva C erste Sahne.

Ich habe wahrscheinlich die Ursache dieser Probleme entdeckt. Darum hab ich's geschrieben. Mit anderem Öl treten diese Nachteile nicht mehr auf.
 
Nein ist sie nicht, fahre halt aktuell ne 220er und überlege die weiterzufahren
Im Pinkbike-Review haben sie nen PM+40-Adapter auf einem Foto und damit offensichtlich ne 220er Scheibe dran, gehen aber nirgendwo im Artikel drauf ein. In den Kommentaren hat das natürlich ein deutscher User ;) entdeckt und nachgefragt, es gab aber keine Reaktion, nur andere User die auch bemerkt haben dass die Gabel nicht für 220er freigegeben ist.

Ich hab Monate lang gesucht ob das irgendwer macht, also 220er Scheibe an der Era, aber absolut nix gefunden. EXT gibt es ausdrücklich nicht frei, steht auch so im Handbuch. Das liegt wohl einfach am Casting, das ist ja von X-Fusion und etwas älter, evtl. waren 'damals' diese dicken Scheiben noch nicht (so) verbreitet als das Casting ausgelegt wurde... kann sein dass es gar kein Problem ist, kann auch sein dass es dir die Schrauben rausreißt. Da ich was Bremsen angeht keinen Bock auf Unsicherheiten hab hab ich für mich entschieden es nicht zu probieren, zumal ein Versagen der Bremse naturgemäß am ehesten dann auftreten wird wenn man die Bremskraft wirklich braucht - und jetzt mit der ZEB und den neuen dicken 220er SRAM HS2 ist es SO geil, der Unterschied ist massiv, endlich hat meine Zee zwischen "an" und "aus" noch Zwischenwerte... und ich kann schon wegen der Scheiben nicht mehr ohne weiteres zur Era zurück fürchte ich.
 
Hab aktuell auch zeb mit 220 und Saint, kommt aber Hope. Formular gibt die seova auch nicht frei, auf Nachfrage kommt aber ein "hey na klar kannst 220mm fahren"...und da brauchst einen 60mm Adapter den formula natürlich auch hat ;-) bin eigentlich kein Fan davon aber am Ende sollte es doch wenig Probleme machen
 
Im Pinkbike-Review haben sie nen PM+40-Adapter auf einem Foto und damit offensichtlich ne 220er Scheibe dran, gehen aber nirgendwo im Artikel drauf ein. In den Kommentaren hat das natürlich ein deutscher User ;) entdeckt und nachgefragt, es gab aber keine Reaktion, nur andere User die auch bemerkt haben dass die Gabel nicht für 220er freigegeben ist.

Ich hab Monate lang gesucht ob das irgendwer macht, also 220er Scheibe an der Era, aber absolut nix gefunden. EXT gibt es ausdrücklich nicht frei, steht auch so im Handbuch. Das liegt wohl einfach am Casting, das ist ja von X-Fusion und etwas älter, evtl. waren 'damals' diese dicken Scheiben noch nicht (so) verbreitet als das Casting ausgelegt wurde... kann sein dass es gar kein Problem ist, kann auch sein dass es dir die Schrauben rausreißt. Da ich was Bremsen angeht keinen Bock auf Unsicherheiten hab hab ich für mich entschieden es nicht zu probieren, zumal ein Versagen der Bremse naturgemäß am ehesten dann auftreten wird wenn man die Bremskraft wirklich braucht - und jetzt mit der ZEB und den neuen dicken 220er SRAM HS2 ist es SO geil, der Unterschied ist massiv, endlich hat meine Zee zwischen "an" und "aus" noch Zwischenwerte... und ich kann schon wegen der Scheiben nicht mehr ohne weiteres zur Era zurück fürchte ich.
Ich bin Sie das ganze Jahr mit 220mm gefahren, deshalb auch der Kommentar auf PB weil mir das selbst zuerst nicht bewusst war :)
 
Ich bin Sie das ganze Jahr mit 220mm gefahren, deshalb auch der Kommentar auf PB weil mir das selbst zuerst nicht bewusst war :)
Ach du warst das? :D Cool. Fands echt schade dass da niemand drauf einging. Ich hatte auch mal bei EXT angefragt, aber es kam keine Antwort und irgendwie wars mir dann auch nicht so wichtig...
Wahrscheinlich würde es bei einem normalgewichtigen Fahrer auch kein Problem sein, aber da ich noch 'nen Teenager mit mir rumschleppe mag ich das Material einfach nicht außerhalb der Zulassung betreiben.
 
Fährt jemand die Era mit 220er Scheiben ?

Ich mach das, seit einem dreiviertel Jahr. Mit sub-60kg erwartete ich allerdings von Anfang an keine Probleme, und kann auch von keinen berichten.

Was bleibt auch anders übrig, als Geduld zu haben, ich wüsste nicht, welche Alternative mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit einfach von Beginn weg top funktioniert oder zumindest nach dem ersten Mal Gabel öffnen, korrekt schmieren und wieder zusammenbauen...

Was in meinem Ranking noch am nächsten bei der Era liegt, ist Lyrik* mit Yari MST Kartusche. Zumindest ist die halbwegs bombproof, wenn sie mal rennt, dann macht sie auch dauerhaft keinen Ärger, und lässt sich im Gegensatz zu irgendwas mit geschlossener Kartusche ruckzuck verändern, wenn man das Bedürfnis hat. Falls du eine lineare Kennlinie lieber magst als eine stark progressive, dann eben noch zusätzlich mit AWK, wobei ich in der Lyrik/Yari MST aber eher die progressive Variante mit Tokens bevorzuge.
Aber ja, ist halt auch Bastelware, also nix mit "von Beginn weg"...
(* ein Yari Chassis hat bei mir in kurzer Zeit Buchsenspiel entwickelt, die Lyriks halten bei mir hingegen ganz gut. Weiß nicht ob das Zufall war. Andere Vermutung wäre, ob die Yari evtl trotz gleicher Ersatzteile-Nummern mit B-Ware Teilen zusammengebaut wird? Jedenfalls hatte ich nach dem einen Yari Versuch keine Lust mehr es weiter zu testen.)
 
Ich habe die Pike mit und ohne AWK Kartusche ausprobiert und kam nicht auf eine Kennlinie, die mir zusagte. Die AWK nimmt von der Positivkammer noch mehr Volumen / Länge weg und mit all den Einstellungen, die ich probiert hatte, war sie mir entweder zu progressiv oder sackte zu schnell in den Federweg. Das lag aber sicher zu einem guten Teil am älteren Debon Air System, das bei tiefen Luftdrücken das erste Drittel Federweg extrem weich machte und die Gabel nicht mal ganz ausfedern liess, ich verlor dort etwa 8 mm Federweg. Die aktuelle Debon Air Feder soll in diesem Bereich ja deutlich besser sein.
 
Ich habe die Pike mit und ohne AWK Kartusche ausprobiert und kam nicht auf eine Kennlinie, die mir zusagte. Die AWK nimmt von der Positivkammer noch mehr Volumen / Länge weg und mit all den Einstellungen, die ich probiert hatte, war sie mir entweder zu progressiv oder sackte zu schnell in den Federweg. Das lag aber sicher zu einem guten Teil am älteren Debon Air System, das bei tiefen Luftdrücken das erste Drittel Federweg extrem weich machte und die Gabel nicht mal ganz ausfedern liess, ich verlor dort etwa 8 mm Federweg. Die aktuelle Debon Air Feder soll in diesem Bereich ja deutlich besser sein.
Ich hatte leider noch keine Gelegenheit eine Era zu fahren aber würde sie echt gern mal mit meiner eigenen Gabel vergleichen, an der ich ziemlich lange herumgebastelt habe, um eine für mich möglichst perfekte Kennlinie zu hinzubekommen. Erst eine zeitraubende Vermessung der Innereien der Gabel und nachfolgend ein Kennlinien-Simulator haben mir schlussendlich die Möglichkeit gegeben, die Volumina und Ausgangsdrücke so abzustimmen und zu optmieren, dass eine für mich perfekte Kennlinie entsteht.

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Ich habe die Pike mit und ohne AWK Kartusche ausprobiert und kam nicht auf eine Kennlinie, die mir zusagte. Die AWK nimmt von der Positivkammer noch mehr Volumen / Länge weg und mit all den Einstellungen, die ich probiert hatte, war sie mir entweder zu progressiv oder sackte zu schnell in den Federweg. Das lag aber sicher zu einem guten Teil am älteren Debon Air System, das bei tiefen Luftdrücken das erste Drittel Federweg extrem weich machte und die Gabel nicht mal ganz ausfedern liess, ich verlor dort etwa 8 mm Federweg. Die aktuelle Debon Air Feder soll in diesem Bereich ja deutlich besser sein.
mit welcher Gabel warst zufrieden?
 
Ich hatte leider noch keine Gelegenheit eine Era zu fahren aber würde sie echt gern mal mit meiner eigenen Gabel vergleichen, an der ich ziemlich lange herumgebastelt habe, um eine für mich möglichst perfekte Kennlinie zu hinzubekommen. Erst eine zeitraubende Vermessung der Innereien der Gabel und nachfolgend ein Kennlinien-Simulator haben mir schlussendlich die Möglichkeit gegeben, die Volumina und Ausgangsdrücke so abzustimmen und zu optmieren, dass eine für mich perfekte Kennlinie entsteht.

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Deine Kennlinie sieht nach einer sehr langen Negativkammer und einem 2 Kammersystem der Positivkammer aus, bei welchem die Positivkammer sehr gross (lang) ist. Die Gabeln, die ich kenne, bieten ohne grösseren Aufwand zu wenig Bauraum, um sowohl die Negativkammer deutlich zu vergrössern, als auch gleichzeitig die Positivkammer zu vergrössern. Eine lange / grosse Negativkammer bedingt eine lange / grosse Positivkammer, sonst wird die Gabel tief im Federweg recht hart, da bei langer Negativkammer der Druck in der Positivkammer höher ist für gleich viel Sag als bei kurzer Negativkammer.
Vergrösserung der Kammern geht mit Luftcartridge im Standrohr mit Verbindung zum Hohlraum zwischen Standrohr und Cartridgerohr. Oder man nutzt das Volumen des Negativ Airshafts, wenn man den Airshaft etwas dicker macht.
Was hast Du alles gemacht für Deine Kennlinie?
 
mit welcher Gabel warst zufrieden?
Bestes Ansprechverhalten:
Formula Selva Coil und Rock Shox 35 Gold und eine von zwei DVO Diamond D2

Beste Kennlinie: DVO Diamond D2

Beste Zugstufendämpfung: EXT Era (leider nur für kurze Zeit) und Rock Shox 35 Gold RL

Komfortabelste Druckstufe, wenn ganz offen: Rock Shox 35 Gold RL und fast so komfortabel: DVO Diamond D2 und EXT Era

Die einzige Gabel, die ohne Spiel für lange Zeit fein lief (die Selva hatte ich nicht lang), war die Rock Shox Pike.
Bei DVO hatte eine schnell Spiel, die andere lief zu satt. Die 35 Gold hatte schnell Spiel, die Era hatte etwas Spiel und lief trotzdem schlecht.

Die Gabel, die für mein Gewicht und meine Fahrweise über alles gesehen am besten funktioniert, ist die Rock Shox 35 Gold. Wenn sie jetzt mit dem neuen Casting spielfrei bleibt und immer noch so fein anspricht, dann bin ich mit ihr am zufriedensten.

Mal schauen, wie die Era sich schlägt, wenn sie zum dritten Mal aus Italien zurück ist.
 
Die Selva C ist schon eine feine Gabel und läuft auch im Sommer gut (im Winter wohl nur mit den Anpassungen die von @Tyrolens im Selva Thread gepostet wurden).

Mein Problem ist, dass sie mir bei meiner (zugegebenermaßen) recht hölzernen Fahrweise und mit 95kg Gewicht selbst mit der härtesten Öhlins Feder durchschlägt. Ich werde nun bald eine EXT bekommen, die vorher noch einen kompletten Service von Marco durchläuft inkl. Montage der beiden Bumper.

Danach kann ich sicherlich auch hier noch meinen Senf dazu geben. Wäre ich leichter, wäre ich wohl bei der Selva C geblieben (sie bleibt aber in der Werkstatt), denn die macht was sie soll.

Vielleicht mache ich mir den Spaß und wechsel auch mal das Öl der Selva. Dann ist der Vergleich auch nicht so unfair bei den derzeitigen und kommenden Temperaturen.
 
Deine Kennlinie sieht nach einer sehr langen Negativkammer und einem 2 Kammersystem der Positivkammer aus, bei welchem die Positivkammer sehr gross (lang) ist. Die Gabeln, die ich kenne, bieten ohne grösseren Aufwand zu wenig Bauraum, um sowohl die Negativkammer deutlich zu vergrössern, als auch gleichzeitig die Positivkammer zu vergrössern. Eine lange / grosse Negativkammer bedingt eine lange / grosse Positivkammer, sonst wird die Gabel tief im Federweg recht hart, da bei langer Negativkammer der Druck in der Positivkammer höher ist für gleich viel Sag als bei kurzer Negativkammer.
Vergrösserung der Kammern geht mit Luftcartridge im Standrohr mit Verbindung zum Hohlraum zwischen Standrohr und Cartridgerohr. Oder man nutzt das Volumen des Negativ Airshafts, wenn man den Airshaft etwas dicker macht.
Was hast Du alles gemacht für Deine Kennlinie?
Gut analyisiert, wobei gar nicht so viel Hokuspokus betrieben wurde wie du vermutest. Es ist eine 2015er Fox 36 mit Luftkappe, AWK und dem kürzeren 160 mm Airshaft (das ist hier ein Vorteil, denn der 2 cm längere 180 mm Airshaft erzeugt wesentlich mehr Progression in der Hauptkammer). Hauptvorteil den ich an der alten Fox-Luftfeder sehe ist der fehlende Bypass im Standrohr, man hat damit mehr Freiheiten bei der Volumensverteilung, da der Luft-Ausgleichspunkt zwischen Positiv- und Negativkammer nicht im Standrohr vorgegeben ist. Die Luftkappe sorgte für die riesige, lange Negativkammer, die gleichzeitig nach unten wandert und den maximalen Bauraum im Standrohr ausnutzt. Die Nadel mit dem Transferport wurde entfernt, das vergrößert die Positivkammer und macht sie für eine AWK nutzbar. D.h. die Negativkammer wird getrennt von unten über den Airshaft befüllt. Die Größe der Kammern bzw. den Federweg definiert man somit mit der Dämpferpumpe bzw. da, wo man das pneumatische Topout zwischen Positiv- und Negativkammer herstellt.
Nicht berücksichtigt in meiner Kennlinie ist die Progression aufgrund des Einfederns im Standrohr selbst, das würde ich irgendwann gerne ergänzen um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich dies zusätzlich auf die Kennlinie auswirkt.

EDIT: Gedämpft wird mit einer MST-getuneten RC2-Kartusche, grandiose Zug- und Druckstufe!

Die Gabel ist nun ca. 6 Jahre alt hat immer noch kein Buchsenspiel, keine knackende Krone und läuft butterweich. Die Chancen stehen recht gut, dass ich sie mir mit ins Grab legen lassen kann. :D
 
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