Schaltungsspezial 2021 – Teil 1: Eine kurze Geschichte der Schaltung

Schaltungsspezial 2021 – Teil 1: Eine kurze Geschichte der Schaltung

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Nach den Rädern selbst ist die Schaltung die wohl wichtigste Erfindung für das moderne Fahrrad. Im Rahmen unseres großen Schaltungsspezials nehmen wir acht aktuelle Schaltungen auf dem Prüfstand unter die Lupe. In diesem ersten Beitrag geben wir eine grobe Einleitung in die Welt der Schaltungen und stellen dir vor, auf was du dich in den kommenden Beiträgen freuen darfst.

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Schaltungsspezial 2021 – Teil 1: Eine kurze Geschichte der Schaltung

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Re: Schaltungsspezial 2021 – Teil 1: Eine kurze Geschichte der Schaltung
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Lorebo

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Interessanter Einblick.

Die für mich wesentlichen Argumente bei einer Schaltung sind, dass sie natürlich funktionieren muss. Tun bislang alle Schaltungen die ich nutze. Dazu ist für mich am wichtigsten, dass ich sie selbst, einfach und kostengünstig warten bzw. instand halten kann.

Unserer älteste Baugruppe ist eine Shimano Exage 300 EX, funktioniert seit 30 Jahren bestens.
 
Sehr schön...!
Marken:
Mich würde ein Vergleich zwischen Rotor und Ingrid interessieren.
Weiterhin solltet ihr auch TRP, Box One und mit ihren technischen Lösungen nicht vergessen.
Nutzen:
7,9,11,12 speed? Was ist die Richtige für was? Braucht man wirklich mehr als 7 Gänge... mal ganz provokativ gefragt! ;)
Ich bin gespannt und würde mich auch über Rückblicke wie Paul Lange etc. freuen
 
Wirklich toller Artikel. 👍🏻 Richtig großes Lob an die Redakteure. Auf euren Vergleich bin ich schon mal mega gespannt.
@Tobias wäre es möglich gewesen eine klassische 2 oder 3 Fachschaltung als Vergleich mit in die Testreihe aufzu nehmen? Das wäre vlt. noch interessant gewesen.
 
<Klugscheiß>
dass bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts solche Mechaniken entwickelt worden sein sollen
Da hätte Drais nicht mal davon träumen können ... gemeint ist hier sicher das 20. Jahrhundert.

Schnell war man bei drei Kettenblättern und erst sieben, dann acht und schließlich neun Ritzeln am Hinterrad.
Das hat schon mit fünf Ritzeln angefangen.

seit jeher zusammengefasst in einer „Kassette“
Nee, die Kassette ist eine relativ neue Erfindung. Vorher waren vorwiegend einzelne, verschraubte Ritzel üblich.

Warum ein Schaltwerk, aber keinen Umwerfer? Das Schaltwerk hat mit den kleinen Zahnsprüngen zwischen den Ritzeln wesentlich leichteres Spiel als der Umwerfer mit den großen Sprüngen zwischen den Kettenblättern.
Das ist höchstens 1/4 der Wahrheit. Die großen Zahnsprünge heutiger 12-fach Schaltungen (8 bis 10 Zähne Unterschied) werden ja auch verdaut. Das kann es also nicht sein. Das große Problem am Umwerfer ist, dass er das Zugtrum schaltet, im Gegensatz zum Schaltwerk, wo das Leertrum geschaltet wird. Das heißt, das Schaltwerk legt die Kette immer ohne Last um. Der Umwerfer schaltet aber nur dann ohne Last, wenn der Fehrer auch keine einbringt. Versucht mal, vorne bei großer Last zu schalten, da rührt sich nichts.

1x-Antriebe, [...] sowie reduziertem Gewicht
Seit 12-fach hinten ist das fraglich. Ich nehme vorne ein kleines (ca. 24 Zähne) Kettenblatt raus, baue dafür hinten ein großes (ca. 50 bis 52 Zähne) rein, vielleicht sogar zwei (zusätzlich ein 42er bis 45er). Gut, vorne hätte ich bei 2-fach auch noch ein etwas größeres (ca. 38 anstelle von 32 Zähne), aber für das Gewicht der Riesenritzel hinten ist schon fast das von zusätzlichen KB und dem Umwerferzeugs drin, wenigstens im Vergleich zu 2x10.
Dass aber andere Vorteile von 1x12 überwiegen, ist mir schon klar. Fahr ich ja selber.

</Klugscheiß>

Bin trotzdem auf den Rest der Serie gespannt, besonders auf die Vergleiche mit Deore und den unbekannteren Marken.
 
Eigentlich ein guter Artikel, der Appetit auf die weiteren der Serie macht.
Nur leider schreibt im Internet - wie auch im sonstigen Leben - ständig einer vom anderen ab, was der Qualität des Geschreibsels ebenso abträglich ist wie dem Erkenntnisgewinn, der daraus folgt.

Erfinder der modernen Kettenschaltung in Parallelogrammtechnik war Lucien Charles Hippolyte Juy, der die Firma Simplex gründete. Bis zu deren Untergang in den 80er Jahren war die Firma Simplex der Hersteller von Kettenschaltungen. - Wenn auch ihr Stern in den letzten 10 Jahren ihres Bestehens allmählich blasser wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Simplex_(Komponentenhersteller)
Ich besitze im übrigen zwei Simplex-Schaltungen. Eine aus einer Kombination von Kunststoff- (Delrin) und Metallteilen, die in ihrer Machart - leider - dem Namen der Firma "Simplex" gerecht wird, immer nur mäßig gut funktioniert hat und irgendwann in der Gruschelkiste gelandet ist.
Und eine Super LJ aus den 80er Jahren, die ich irgendwann für mein Rennrad gekauft habe und die die eben genannte Schaltung abgelöst hat. Dies war damals die beste (und gleichzeitig unverschämt teure) nicht-indexierte Schaltung, die man für Geld kaufen konnte und schaltet so gut, daß man darüber ins Träumen gerät.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mswob Danke!

Ingrid ist leider für den Test noch nicht verfügbar gewesen, wir sind aber auch gespannt.

TRP ist mit drin, BOX jedoch nicht denn da scheint es patentrechtliche Probleme zu geben. Derzeit werden sie in Deutschland nicht angeboten.

Zu den Gängen: Gute Frage zu den Gängen. Am Ende des Tages ist das extrem stark vom Einsatzbereich abhängig. Rennrad mit 1x funktioniert in meinen Augen noch nicht überzeugend, Mountainbike schon. Ob man am DH-Bike aber mehr als 7 (oder auch nur 1?) Gang braucht ist in der Tat eine Frage!

@Wip3r Danke Dir - war viel Arbeit für mich aber ich würde sagen es hat sich gelohnt. 2 / 3-fach Antriebe haben wir bewusst nicht mit reingenommen. Was wir wohl aber machen könnten (wenn ich noch mal einen Rollentrainer in die Finger bekomme) wäre die Schaltzeit zu bestimmen :).

@ExcelBiker Nix Klugscheißen - vielen Dank für die Anmerkungen. Ich habe die Passagen entsprechend ergänzt und präzisiert. Einzig beim Gewicht bin ich mir nicht sicher. Die Kassetten und Schaltwerke sind schwerer aber dafür fliegen Umwerfer, Schalthebel, Zug und Hülle raus. Außerdem das kleine Kettenblatt und das große wird ja auch kleiner. In der Summe (natürlich je nach Ausführung) sehe ich da einen Vorteil für die 1x Antriebe.

Und wie @GT97 schon anmerkte ist das das 20. Jahrhundert. Klassiker...

@cjbffm Nicht nur im Internet wird abgeschrieben - das war schon lange so, nur ist die Qualitätskontrolle schwächer geworden. Aber auch du verlinkst Wikipedia und auch da habe ich mich natürlich informiert. Danke auf jeden Fall für den Hinweis auf Simplex. Habe ich entsprechend ergänzt und auch ein Video der ersten Systeme eingefügt. Das ist das geile am Forum: Wir können wirklich viel Wissen zusammenbringen. Denn all das mit Simplex war vorbei, bevor ich geboren wurde ;).
 
Großartige Serie wird (ist) das, freue mich auf mehr. Toll auch, dass das Schwarmwissen hier integriert wird.
Mein erstes Mountainbike hatte 3x5, das war damals noch ein Schraubritzel - Paket (bin mir nicht mehr sicher?).
 
Was spricht gegen 1x am Rennrad? Fahre ich schon 3 Jahre mit höchster Zufriedenheit. Und jetzt wird mit z.b. der XPLR von Sram mit 12fach 10-44 auch eine ausreichende Bandbreite/Spreizung angeboten.

Was ich mir seit einem Jahrzehnt wünsche, wäre eine kompakte, leichte Rohloff mit ca. 10 Gängen und 450-500% Bandbreite.
 
@DocB :love:

@Gefahradler Fahre ich ja selbst auch aber am Ende des Tages ist die Spreizung zu gering und / oder die Sprünge zu groß. Fahre 11-41 und wenn dann in den (Vor-)Alpen, da fehlen mir bergauf aber Spreizung und der Topspeed ist auch begrenzt, außerdem sind die Sprünge zwischen den Gängen nicht ideal. Wenn ich alleine fahre ist das weniger ein Problem, in der Gruppe fällt es aber auf, dass die anderen die "passenderen" Gänge haben.
 
@Tobias im Artikel sind noch weitere Fehler bzw. ich habe einige Anmerkungen.

Zu Beginn der Tour de France und Co waren Freiläufe in den frühen Jahren verboten. Man fuhr fixed, daher auch die FlipFlop-Naben!

Das Entspannen des Hinterrades, umlegen der Kette auf ein anderes Ritzel und wieder spannen ist bedeutend älter als du im Artikel aufzeigen willst. so etwas wird seit dem 19 Jhd. praktiziert. Das Hinterrad wurde über eine Art von Flügelmuttern wieder befestigt. Der Schnellspanner von Campa (bei dem angenommen wird das er die Idee evtl auch nur geklaut und besser in den Markt gebracht hat) hat mit der Sache eigentlich nicht zwangsläufig etwas zu tun!

Die Tour deFrance wurde erstmals 1937 mit einem Schaltwerk ( Osgear Super Champion Schaltwerk) bestritten und gewonnen. Trotzdem sind Schaltwerke deutlich älter, die ersten gab es kurz vor dem 1. WK.


Angepasste bzw. überlege Zahngeometrie, gab es ab den 1960ern schon bei Suntour. Shimano hat die Technik nach Auslaufen des zugehörigen Patentes nur weiter optimiert!


Zum Stichpunkt moderne Parallelogramm-Technik, hier bringe ich ein Veto ein. Moderne Schaltwerke auf die Schrägparallelogrammtechnik und diese wurde von SunTour in den 1960er Jahren entwickelt und auch patentiert.

Dieses Patent lief bis Mitte der 80er, ab 1984 hat Shimano die Technik danach als Erster sehr erfolgreich genutzt.
Die 6-fach Dura Ace 7400 (erschienen 1984) war der erste Paukenschlag und eine Aussicht darauf was noch kommen sollte.
Im MTB-Bereich stellte man die Shimano XT vor, ein Meilenstein gegenüber der Deer Head!
Los ging es hier 1986


Witzigerweise sind die Teile (bis auf Ritzel/Freiläufe) der Shimano Dura Ace 7400 mit der gleichzeitig laufenden SunTour Superbe Pro kompatibel!


Zum Abgesang des Umwerfers, Sram stellte 2009 die Sram XX vor. Statt 3, gab es nun 2 Kettenblätter vorne.


Die Mavic ZAPP war nicht nur eine Prototypenschaltung, sondern war ganz normal erhältlich.
Sie war und ist sogar sehr zuverlässig. (ich selbst und ein Bekannter besitzen/nutzen diese Schaltung noch an Rennrädern)

Noch ein Artikel zu der Schaltung:
https://pelotonmagazine.com/features/from-inside-peloton-mavic-zap/
Zeitleiste Shimano:
https://www.shimano.com/en/company/history.html
Suntour Schrägparallelogramm
https://www.disraeligears.co.uk/site/suntour_gran-prix_derailleur.html
Frühe Jahre der Schaltung im Rennsport (Der Nachkriegsteil ist hier allerdings auch sehr fehlerhaft)
https://www.velonews.com/gear/road-gear/how-tour-de-france-embraced-derailleurs/
Auch sehr spannend zu hören aus vielerlei Hinsicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann den run and race laden in passau empfehlen. Dort gibt es eine rennradsammlung mit all dem kuriosen schaltungszeug.
Was ich erst vor kurzem erfahren habe, es gab vierfach vorne!

Das ende des umwerfers hab ich so früh es ging eingeleutet. Mit fer hammerschmitt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollte auch gerade mal im Netzt recherchieren, wie diese alten Umwerfer funzten (ohne Zug...heissen allerdings Überwefer) - dabei habe ich dieses wunderbare Zitat zur Schaltung gefunden, das passt hier irgendwie :

"Andere Radfahrer waren offenbar nicht immer begeistert von der Gangschaltung; beispielsweise schrieb Henri Desgrange, der Organisator der Tour de France, in der Zeitschrift L’Auto, eine Gangschaltung würde nur für Invalide und Frauen taugen."
(https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_de_Vivie)


Fahrradenthusiasten waren wohl schon immer komische Vögel :p

schönes Wochenende
 
ich versteh immer noch nicht warum sram die "dual drive" nicht weiter entwickelt hat. Gerade jetzt könnten sie mit Elektronik große Gangsprünge und Überschneidungen eliminieren und ne riesen Bandbreite zur Verfügung stellen.
 
ich versteh immer noch nicht warum sram die "dual drive" nicht weiter entwickelt hat. Gerade jetzt könnten sie mit Elektronik große Gangsprünge und Überschneidungen eliminieren und ne riesen Bandbreite zur Verfügung stellen.

Classified Cyling hat das Thema wieder aufgegriffen :daumen:



Wieso Sram das Thema Dual Drive nicht weiter beakter hat kann ich nur vermuten.
Im Grunde haben sie alte Entwicklungen von Sachs weiter genutzt bzw. mit einigen zeitgenössischen Anpassungen weiterlaufen lassen.
Nabenschaltung mit Kassette gab es schon bei Sachs zu kaufen.
Viele Teile der Sram-Nabenschaltung sind mit älten Sachsnaben tauschbar.

Schlussendlich ging es Sram meiner Meinung nach damals um das KnowHow/?Patente? bzw. Entwicklungszentrum von Sachs, dass nutzen sie ja noch heute.
In der Zwischenzeit lies man noch ältere Entwicklungen laufen und richtete die Antriebssparte im laufenden Betrieb neu aus.

Kleine Randnotiz: Die Campagnolo ErgoPower Bremsschalthebel gehen auf Patente bzw. Zusammenarbeit von Sachs und Campagnolo zurück! Damals war Campa noch ein sehr großer, wenn auch wankender, Spieler am Markt!
 
Zuletzt bearbeitet:
es gab vierfach vorne!
Ja, soviel ich weiß aber nicht als Erstausstattung, sondern nur zum nachrüsten. Das war auch plausibel - die damaligen Kassetten hatten einfach eine geringe Bandbreite (z.B. 14-28), so dass es nötig war, die Bandbreite durch die Kettenblätter zu erweitern. Dazu ist gekommen, dass die MTBs häufig so wie heute die Gravelbikes verwendet wurden, also sehr moderates Gelände, aber durchaus mit steilen Anstiegen und entsprechend schnellen Abfahrten.

Und nicht vergessen: Damals hat es keine indexierten Schalthebel gegeben. Wenn der Umwerfer weit genug geschwenkt hat, hat man halt einfach ein weiteres KB dran schrauben können.
 
Mit fer hammerschmitt.
... die nie eingeschlagen hat. Ich verstehe auch bis jetzt nicht, warum der Schlumpf seine Schaltung nicht in Richtung modernes MTB weiter entwickelt hat. Mit Drehomentenabstützung über die ISCG-Aufnahme und einem Schaltzug wäre das sicher auch als OEM interessant gewesen.
 
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