Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

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Erwartungsgemäß hat sich die schwierige Liefersituation innerhalb der Bike-Industrie auch 2021 nicht entspannt und für 2022 sehen die Aussichten kaum rosiger aus. Angesichts überfüllter Fabriken an den Produktionsstandorten in Asien und dem immer bedrohlicher wirkenden Klimawandel rückt das Thema „lokale Produktion“ wieder mehr in den Fokus. Doch geht das denn so einfach?

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Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

Was denkst du: Werden wir bald mehr Räder, die vollständig in Europa hergestellt wurden, in den Läden sehen?
 
Keine Ahnung ob die Preise noch stimmen, ab klingt nicht unrealistisch...
Worauf bezieht sich der Kommentar genau?

Ist aber nichts neues, dass sich Fahrradpreise immer mehr Motorradpreisen nähern bzw. in vielen Fällen überholen. Der Vergleich hinkt aber natürlich auch, weil das der Basispreis des Motorrads mit einem sehr gut ausgestatteten MTB verglichen wird. Trotzdem ist das ein Vergleich, der mir schon immer wieder zu denken gibt.
Ich denke der Grund ist hier vorallem dass der Motorradhersteller sehr hohe Stückzahlen an Teilen fertigen lassen kann, denn es gibt sehr viel weniger verschiedene Motorradhersteller als Fahrradhersteller. Und Da gibt es auch kaum verschiedene Varianten. Beim MTB werden dagegen immer viele Varianten angeboten, jeder Hersteller ordert nur wenige gleiche Teile und dann sind die MTB-Teile auch noch so gebaut, dass sie für viele Anwendungen passen, was der Motorradhersteller so nicht braucht.
 
Das mag fûr die Fahrradbranche gelten, grundsätzlich stimmt das aber nicht.
wieso, bist du boss und sprichst aus erfahrung :winken:sprich mal mit den ganzen leiharbeitern die hier rumrennen und nie genau wissen wie lange sie den job haben. bzw. wie lange sie wieder ohne sind.....

Im Jahresdurchschnitt 2020 waren in Deutschland rund 800.000 Zeitarbeitnehmer beschäftigt, die meisten von ihnen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Damit liegt Deutschland auf Platz 10 im weltweiten Ranking – mit rund 16 Millionen Leiharbeitern lag die USA mit Abstand auf dem ersten Platz
 
Das mag fûr die Fahrradbranche gelten, grundsätzlich stimmt das aber nicht.
In Hotelbranche zB. auch. Ein Bekannter von mir war Personalchef eines gehobenen Hotels. Wäsche wurde in Polen gewaschen, getrocknet, gebügelt. Überall Teilzeit, Minijob, Praktikanten,...
Nur in den höheren Etagen wurde man besser bezahlt.
Es gab dort kein Zimmer für unter 150,-/ Nacht.
 
Ja, das stimmt schon. In der Industrie ist es halt so, dass es die gibt, die einen Tarifvertrag haben und denen gehts eigentlich recht gut. Und dann gibts auch noch die Arbeiter zweiter Klasse (Leiharbeiter).
Daneben gibts natürlich auch Firmen, die sich dem Tarifvertrag komplett verweigern und gleich alle schlecht bezahlen bzw. schlechte Arbeitsbedingungen schaffen.
 
Man man man... Hier wird jetzt wieder pauschalisiert. Zeitarbeit ist nichts verkehrtes, wenn man es (selber) richtig nutzt, man kann nämlich auch als Ingenieur so an viele Projekte in großen Firmen kommen, von denen man in festen Posten nur träumt. Aber klar, wenn man das Instrument der flexiblen Arbeit nur aus der Froschperspektive sieht, ist es natürlich immer nur schlecht. :wut:
 
Man man man... Hier wird jetzt wieder pauschalisiert. Zeitarbeit ist nichts verkehrtes, wenn man es (selber) richtig nutzt, man kann nämlich auch als Ingenieur so an viele Projekte in großen Firmen kommen, von denen man in festen Posten nur träumt. Aber klar, wenn man das Instrument der flexiblen Arbeit nur aus der Froschperspektive sieht, ist es natürlich immer nur schlecht. :wut:
ja, da hast du sicher recht, ich kenne pers. beide Seiten, Zeitarbeit genutzt um einfach was zu machen als "Helfer", oft in den Semesterferien, da wurden die Leute schon sehr mies behandelt, Gehalt eigtl. der Arbeit absolut unwürdig. Kenne aber auch die andere Seite, als Vorgesetzter von Zeitarbeitskräften, also manche Leute brauchen sich nicht zu wundern das sie keine Festanstellung bekommen. Und wir stellen Zeitarbeiter eigtl immer ein mit dem Ziel zur Übernahme, bei uns fällt im Büro keine "schlechte" Arbeit an.
 
Ich denke der Grund ist hier vorallem dass der Motorradhersteller sehr hohe Stückzahlen an Teilen fertigen lassen kann, denn es gibt sehr viel weniger verschiedene Motorradhersteller als Fahrradhersteller.
Aber die Stückzahlen sind oft eben nicht sehr hoch. Wenn man sich als höherwertige, europäische Marken mal KTM, Husquvarna und GasGas anschaut:
KTM: 212.713 Stk., ca. 50 Typen
= ca. 4250 Stk./Typ
Husquvarna: 49.046 Stk., ca. 30 Typen
= ca. 1635 Stk./Typ
GasGas - 8.648 Stk., ca. 20 Typen
= ca. 432 Stk./Typ
Selbst wenn da etliches baugleich ist (gehören zum gleichen Dachkonzern) sind das durchaus Stückzahlen, die auch bei kleineren MTB Marken für einzelne Typen realistisch erscheinen.
 
Aber die Stückzahlen sind oft eben nicht sehr hoch. Wenn man sich als höherwertige, europäische Marken mal KTM, Husquvarna und GasGas anschaut:
KTM: 212.713 Stk., ca. 50 Typen
= ca. 4250 Stk./Typ
Husquvarna: 49.046 Stk., ca. 30 Typen
= ca. 1635 Stk./Typ
GasGas - 8.648 Stk., ca. 20 Typen
= ca. 432 Stk./Typ
Selbst wenn da etliches baugleich ist (gehören zum gleichen Dachkonzern) sind das durchaus Stückzahlen, die auch bei kleineren MTB Marken für einzelne Typen realistisch erscheinen.
Jo und beim Motorrad ist halt auch das Gewicht nicht so wichtig im... Und du vergleichst hier auch eher high end.

Der Rohrrahmen mit plaste oben drüber sollte auch etwas günstiger zu produzieren sein als ein Carbonrahmen.. und handgeschweißte Kleinserie in DE wie bei Kavenz ist halt auch anders wie Motorrad
 
Aber die Stückzahlen sind oft eben nicht sehr hoch. Wenn man sich als höherwertige, europäische Marken mal KTM, Husquvarna und GasGas anschaut:
Bei BMW sind es etwas mehr:
ca 194000 Motorräder und Roller, bei 35 Modellen: 5542Stk/Typ

Oder ziehst du nur Geländefahrzeuge in deine Betrachtung?
 
Aber die Stückzahlen sind oft eben nicht sehr hoch. Wenn man sich als höherwertige, europäische Marken mal KTM, Husquvarna und GasGas anschaut:
KTM: 212.713 Stk., ca. 50 Typen
= ca. 4250 Stk./Typ
Husquvarna: 49.046 Stk., ca. 30 Typen
= ca. 1635 Stk./Typ
GasGas - 8.648 Stk., ca. 20 Typen
= ca. 432 Stk./Typ
Selbst wenn da etliches baugleich ist (gehören zum gleichen Dachkonzern) sind das durchaus Stückzahlen, die auch bei kleineren MTB Marken für einzelne Typen realistisch erscheinen.
Naja Motorräder und Mtbs sind ja nicht zu vergleichen,bzw allein schon der Technik wegen.
 
Naja Motorräder und Mtbs sind ja nicht zu vergleichen,bzw allein schon der Technik wegen.
Das stimmt. So ein Geländespochtmotorrad ist von der Komplexität und der Anzahl der verbauten und zu montierenden Maschinenelemente erheblich komplexer als ein Fahrrad.

Ich bin da immer wieder erstaunt welche fantastischen Preise für im Grunde sehr simple Fahrräder aufgerufen und auch bereitwillig gezahlt werden🤷‍♂️

Die Fertigung der genannten Motorrad Marken findet so weit ich weiß übrigens zum größten Teil in Europa statt. Scheint also doch auskömmlich zu sein.

Also warum sollte eine europäische Fertigung bei Fahrrädern nicht auch funktionieren?

M.
 
das ist wohl ein gerücht gut bezahlt wird nur der boss / aktionär........
Ist daran etwas schlecht?
Nein, erstmal nicht.
Ein Chef wird immer mehr bekommen und ein Aktionär wird nur für das bereitstellen seines Geldes belohnt. Das war schon immer so.
Was Viele gerne vergessen; als Geschäftsführer trägt man die volle Verantwortung, Risiko und muss auch in Zeiten schlechter Auftragslage seine Leute und den Laden bezahlen.
Die meisten sehen nur das große Auto, den besseren Lebensstil, das Haus usw.
Was noch alles dranhängt, darüber macht sich fast keiner Gedanken.
Ich gönne ihnen das alles, wenn sie ihre Angestellten angemessen bezahlen.
Wenn mir aber Leute wie meine Ex-Bekannte erzählen, sie beschäftigt gerne Studenten und Praktikanten im Büro, weil die nix kosten, habe ich dafür wenig Verständnis.
Ein ehemaliger Angestellter einer Firma, die CfK-Teile herstellt, erzählte mir dass der Chef den Mindestlohn für viel zu hoch hält. Die machen jährlich Millionengewinne.
Die Idee mit Zeitarbeit in einen Job zu kommen war auch mehr schöne Theorie als Realität. In manchen Branchen wird das gerne genutzt um Geld zu sparen und flexibler im Personal zu sein.
Die Vergleiche, Auto und Motorrad vs. Fahrrad hinken etwas. Oberklasse- Fahrrad sollte man eher mit Oberklasse- Motorrad oder Auto vergleichen. Da ist das Rad dann wieder zahlenmäßig ein Schnäppchen.
 
Punkt 2 und 3 sind Fachkräftemangel und Lohngefüge für eine Massenfertigung. Es fehlen einfach Leute, die so etwas können (und machen wollen). Im Jahr vor der Anfrage war ich bei einem unserer Kunden (Branche im weitesten Sinne Automotive), der auch überlegt hat zu automatisieren, weil sein Produkt zu sehr an Stückzahl zugelegt hat. Als ich auf den Hof gefahren bin, stand ein Großteil der Mitarbeiterparkplätze voll mit Fahrzeugen, die alle osteuropäische Kennzeichen trugen. Auf Nachfrage wurde mir bestätigt, dass es extrem schwierig sei, qualifizierte Schweißer in Deutschland zu bekommen, vor allem wenn man viele Mitarbeiter braucht. Wenn man welche bekommt, haben die meist Ihren Preis. Auch die osteuropäischen.


Gruß
tebis
Ich würde den Punkt gerne mal näher beleuchten…..wird ja immer „behauptet“, dass wir in Europa zu teuer wären, weil hier die Löhne so hoch sind.

Angenommen Formen und Lehren und alles was man bräuchte wären vorhanden und die Rahmen könnten kontinuierlich produziert werden. Wie viele Stunden braucht ein versierter Schweißer um einen Rahmen (Hardtail) zu schweißen? Und welche Kosten verursacht ein Schweißer pro Stunde?
kannst Du da eine Abschätzung geben?
 
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