Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAyMi8wMi9NYWRlLWluLUV1cm9wZS1UaXRlbC1zY2FsZWQuanBn.jpg
Erwartungsgemäß hat sich die schwierige Liefersituation innerhalb der Bike-Industrie auch 2021 nicht entspannt und für 2022 sehen die Aussichten kaum rosiger aus. Angesichts überfüllter Fabriken an den Produktionsstandorten in Asien und dem immer bedrohlicher wirkenden Klimawandel rückt das Thema „lokale Produktion“ wieder mehr in den Fokus. Doch geht das denn so einfach?

Den vollständigen Artikel ansehen:
Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

Was denkst du: Werden wir bald mehr Räder, die vollständig in Europa hergestellt wurden, in den Läden sehen?
 
Und welche Kosten verursacht ein Schweißer pro Stunde?

Bei uns im (Ost)Betrieb mit Tarifbindung - Halbleiterbranche - wird mit 60Eur/Std für einen Fertigungsmitarbeiter gerechnet, Entwicklung ist dreistellig. Kann mir gut vorstellen das in Westdeutschen Betrieben noch 20-30% mehr obendrauf kommt.

Ich behaupte das mit einer Teilautomatisierung ohne weiteres Baugruppen auch von Robotern geschweißt werden können, und für die Detailarbeit bedarf es dann den Menschen. Klappt erfolgreich seit einigen Jahrzehnten in Automobilkonzernen. Aber das braucht auch Stückzahlen das sich das rentiert bzw. amortisiert.

Für mich ist das Berliner Motorradwerk ein Augenöffner und lässt mich staunen was alles geht. Ein gesunder Mix aus Mensch- und Maschinenarbeit:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man man man... Hier wird jetzt wieder pauschalisiert. Zeitarbeit ist nichts verkehrtes, wenn man es (selber) richtig nutzt, man kann nämlich auch als Ingenieur so an viele Projekte in großen Firmen kommen, von denen man in festen Posten nur träumt. Aber klar, wenn man das Instrument der flexiblen Arbeit nur aus der Froschperspektive sieht, ist es natürlich immer nur schlecht. :wut:

Ja, das beschreibt recht gut die Nadel im Heuhaufen.
Wie soll man aber auch die hauptsächliche Realität der Verwendung von Zeitarbeit sehen, wenn man nur von oben, aus der Vogelperspektive, runterschaut ;)

G.:)
 
Nicht falsch verstehen, aber in einem Dacia steckt Original 0 von irgendwas.
Die Dinger basieren zu 100% auf bewährten und schon abbezahlten Renault Teilen.
Bei den meisten Fahrradherstellern, die man mit Dacia vergleichen könnte, werden auch nur bewährte Einzelteile und Rahmen zugekauft und zusammengeschraubt. Also was soll in der Fahrradbranche anders sein, um im Vergleich die Preise zu rechtfertigen?
 
Ja, das beschreibt recht gut die Nadel im Heuhaufen.
Wie soll man aber auch die hauptsächliche Realität der Verwendung von Zeitarbeit sehen, wenn man nur von oben, aus der Vogelperspektive, runterschaut ;)

G.:)
Ich hab auch beide Seiten erlebt, und kann nichts negatives berichten - verleumde die Existenz von Ausnutzung der Zeitarbeit aber auch nicht. Fakt ist doch: niemand wird zur Arbeit gezwungen, wenn es einem nicht passt, kündigt man, oder wechselt die Arbeitsstätte. Gerade bei Zeitarbeit ist das oft kein Problem.

Die Basis ist aber gleich: wer unqualifiziert ist, hat auch auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance als Quereinsteiger irgendwo reinzukommen. Da hilft die Leiharbeit, aber man kann auch nicht erwarten einen hochqualifizierten Job zu erhalten, das ist halt so. Kurzum: Qualifikation ist der Schlüssel.
 
Was Viele gerne vergessen; als Geschäftsführer trägt man die volle Verantwortung, Risiko und muss auch in Zeiten schlechter Auftragslage seine Leute und den Laden bezahlen.
Stimmt. Wollen oder können manche nicht sehen.
Wenn mir aber Leute wie meine Ex-Bekannte erzählen, sie beschäftigt gerne Studenten und Praktikanten im Büro, weil die nix kosten, habe ich dafür wenig Verständnis.
Warum bzw warum nicht?
Es profitieren beide Seiten davon.
Und überhaupt, es wird auf geklagt, dass die unterbezahlten Arbeiten so schlecht seien.
Gerade für nicht oder gering Beschäftigte oder diejenigen, die gerne etwas dazu verdienen wollen, sind solche Arbeiten ideal.
Auch damit kann man sich etwas aufbauen.
Was sollten die auch anderes machen, wenn sie eben nicht qualifiziert sind?
Das WC oder den Hintern von Menschen ausräumen, Gruben ausheben, etwas malen oder anstreichen wird man leichter können als komplexe Materien zu verstehen; und für die man idR auch eine entsprechende Ausbildung benötigt.

Die Basis ist aber gleich: wer unqualifiziert ist, hat auch auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance als Quereinsteiger irgendwo reinzukommen. Da hilft die Leiharbeit, aber man kann auch nicht erwarten einen hochqualifizierten Job zu erhalten, das ist halt so.
Momentan gehen viele Bestrebungen ja dahingehend, dass alle etwas haben oder erreichen sollen.
Also der Ausgleich von Nachteilen. Das man eben denjenigen hilft, die keine Ausbildung genossen haben, die schwachen der schwächsten oder die sonst irgend einen Nachteil erlitten haben (am falschen Ort/Land geboren, schlechte Familienverhältnisse etc).
 
Das man eben denjenigen hilft, die keine Ausbildung genossen haben, die schwachen der schwächsten oder die sonst irgend einen Nachteil erlitten haben (am falschen Ort/Land geboren, schlechte Familienverhältnisse etc).
Angebote und Möglichkeiten gibt es genug, aber wenn die innere Einstellung fehlt, bringt das alles nichts.
Spannenderweise kann man in Deutschland - das muss man positiv werten - jeden Schulabschluss egal aus welcher sozialen Situation erreichen, keine Tür bleibt verschlossen - aber das setzt Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Engagement voraus.

Den größten Konflikt sehe ich an der Entlohnung, es kann und darf nicht sein, dass qualifizierte Fachkräfte mit einer vollen Stelle nicht genug Einkommen haben um ihre Leben zu bestreiten. Deswegen ist sozialgerechtes Wohnen, Mobilität, und eine Rentenreform zwingend notwendig.
 
Angebote und Möglichkeiten gibt es genug, aber wenn die innere Einstellung fehlt, bringt das alles nichts.
Spannenderweise kann man in Deutschland - das muss man positiv werten - jeden Schulabschluss egal aus welcher sozialen Situation erreichen, keine Tür bleibt verschlossen - aber das setzt Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Engagement voraus.
Bitte nicht wieder diesen Mythos weiter verbreiten. Theoretisch und rechtlich mag das so sein, faktisch ist es aber nicht so. Bildungserfolg in Deutschland hängt immer noch sehr stark vom sozialen Hintergrund eines Kindes ab. Das ist seit über 20 Jahren, spätestens seit den PISA Studien, belegt und wurde seitdem auch in unzähligen Studien bestätigt. Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig.
 
Da muss ich widersprechen. Klar zeigt die Studie, dass Kinder aus einem Elternhaus mit "höherem" Bildungsstand eher studieren.

Das liegt aber nicht daran, dass da mehr Geld da ist, auch wenn dies das vereinfacht.

Das liegt an den Eltern!
Wenn vom Kind schon immer erwartet wird, dass es auf eine höhere Schule geht, ist die Wahrscheinlichkeit dafür auch deutlich höher.
Eltern mit einer höheren Bildung stehen zumindest im Verdacht bei der Erziehung eventuell mehr Wissen vermitteln zu können. Das vereinfacht die Sache. Das soll aber nicht heißen, Arbeitereltern wären dumm! Meine Eltern waren unter Garantie nicht dumm, aber ich habe mir deutlich leichter getan meinen Kindern bei Fragen zum Lernstoff unter die Arme zu greifen. Das ist ein ganz klarer Vorteil.
Ich habe meinen Kindern nicht gekauft was ich als Kind gerne gehabt hätte, ich habe Ihnen beigebracht was ich gerne gewusst hätte.

Ja, es gibt Einzelfälle wo das Kind durch den Einsatz von Geld und Nachhilfe durch die Schule geboxt wird, das führt aber recht selten zum Ziel.

Ich kenne beide Seiten. Mir war mein Studium unter Garantie nicht in die Wiege gelegt worden.
Wer Intelligent ist und Ehrgeiz hat, kann studieren.
Es wird nicht so einfach, weil man eventuell in den Ferien arbeitet für das Studium. Während die Kommilitonen auf Safariurlaub gehen. Dreimal darfst du raten was ich gemacht habe.

Grundsätzlich sind wir eben nicht alle gleich, aber Ehrgeiz und Wollen gleicht vieles aus.

Bitte nicht wieder diesen Mythos weiter verbreiten. Theoretisch und rechtlich mag das so sein, faktisch ist es aber nicht so. Bildungserfolg in Deutschland hängt immer noch sehr stark vom sozialen Hintergrund eines Kindes ab. Das ist seit über 20 Jahren, spätestens seit den PISA Studien, belegt und wurde seitdem auch in unzähligen Studien bestätigt. Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig.
 
Stimmt. Wollen oder können manche nicht sehen.

Warum bzw warum nicht?
Es profitieren beide Seiten davon.
Und überhaupt, es wird auf geklagt, dass die unterbezahlten Arbeiten so schlecht seien.
Gerade für nicht oder gering Beschäftigte oder diejenigen, die gerne etwas dazu verdienen wollen, sind solche Arbeiten ideal.
Auch damit kann man sich etwas aufbauen.
Was sollten die auch anderes machen, wenn sie eben nicht qualifiziert sind?
Das WC oder den Hintern von Menschen ausräumen, Gruben ausheben, etwas malen oder anstreichen wird man leichter können als komplexe Materien zu verstehen; und für die man idR auch.
Ich hätte noch dazu schreiben sollen, daß bei der werten Frau der Wunsch nach einem VW Touareg sehr groß war. Die Wohnungseinrichtung sprach auch für einen besseren Lebensstil.
Einmal durfte ich bei ihr die Erfahrung machen, wie es ist gratis für jemanden zu arbeiten. Da sie aber eine gute Bekannte war (dachte ich), habe ich keinen Vertrag gemacht und wollte danach eine Rechnung schreiben. Damit es nicht Schwarzarbeit ist. Zur Bezahlung kam es nie, weil sie "so viel zu arbeiten hat und noch nicht dazu gekommen ist". Ihr Mann hat mir in ihrer Abwesenheit zumindest den größten Teil ausgezahlt. Deswegen auch: Ex-Bekannte.
Sowas ist; leben auf Kosten anderer, dafür habe ich genau Null Verständnis.
Von solchen Leuten scheint es aber nicht wenige zu geben, die das System ausnutzen.
Zeitarbeit war am Anfang auf 3 Monate beschränkt, jetzt auf 2 Jahre verlängert. Warum wohl?
 
Bitte nicht wieder diesen Mythos weiter verbreiten. Theoretisch und rechtlich mag das so sein, faktisch ist es aber nicht so.
Ich glaube du verwechselst allgemeine Chancengleichheit und alternative Möglichkeiten. Gebe dir Recht dass das soziale Umfeld entscheidend für den ersten Weg ist, aber ich beziehe mich auf den zweiten oder dritten. Nur weil man ein Schulabbrecher ist, heißt das nicht komplett versagt. Wer das möchte, dem stehen weitere Wege bis zum Studium zur Verfügung. Und das ist kein Mythos, aber auch nicht geschenkt.

Kumpel von mir hat den ganzen Weg von Abbrecher, Ausbildung, Abi in Abendschule, über Studium bis hin zur Selbständigkeit durchgezogen. Klar, war unbequem und dauerte etwas länger, aber dabei gereift und gewusst was er will.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da muss ich widersprechen. Klar zeigt die Studie, dass Kinder aus einem Elternhaus mit "höherem" Bildungsstand eher studieren.
die Studie? es gibt dutzende zu dieser Thematik.
Das liegt aber nicht daran, dass da mehr Geld da ist, auch wenn dies das vereinfacht.

Das liegt an den Eltern!
Wenn vom Kind schon immer erwartet wird, dass es auf eine höhere Schule geht, ist die Wahrscheinlichkeit dafür auch deutlich höher.
Eltern mit einer höheren Bildung stehen zumindest im Verdacht bei der Erziehung eventuell mehr Wissen vermitteln zu können. Das vereinfacht die Sache. Das soll aber nicht heißen, Arbeitereltern wären dumm! Meine Eltern waren unter Garantie nicht dumm, aber ich habe mir deutlich leichter getan meinen Kindern bei Fragen zum Lernstoff unter die Arme zu greifen. Das ist ein ganz klarer Vorteil.
Ich habe meinen Kindern nicht gekauft was ich als Kind gerne gehabt hätte, ich habe Ihnen beigebracht was ich gerne gewusst hätte.
Es geht hier nicht nur um finanzielle Ressourcen, sondern eben auch um soziale und kulturelle. Die Erwartungen bzw. die Bildungsentscheidungen spielen auch eine Rolle, aber eben nicht nur.
Es ist kein Verdacht, dass Eltern mit höherer Bildung mehr Wissen (und andere Fähigkeiten) vermitteln, sondern Fakt. Das vereinfacht die Sache nicht nur sondern bringt erhebliche Vorteile, das hat auch nix mit Dummheit oder Intelligenz zu tun.

Und wenn die Eltern aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, beispielsweise weil sie die selber nicht besitzen? Pech für das Kind? Wäre ein sehr merkwürdiges Bildungsverständnis in einem hochentwickelten Land, das sich mit Chancengleichheit etc. rühmen will, findest du nicht? Mal abgesehen davon, dass alle Kinder auch ein Recht auf Bildung und Erziehung haben. Diese Benachteiligung, für die das Kind nichts kann, wird dann in der Schule durch verschiedene Mechanismen fortgeführt. Man verschwendet damit viel Potenzial und dann wundert man sich, wie hier im Thread ja auch geschehen, warum es denn nicht genügend Fachkräfte gibt?

Natürlich heißt das nicht, dass jedes Arbeiterkind keine Chance hat, wie man an dir und unzähligen anderen Beispielen wie auch mir sieht. Verstehe aber nicht warum man deshalb diese Umständen leugnen will.

Ich glaube du verwechselst allgemeine Chancengleichheit und alternative Möglichkeiten. Gebe dir Recht dass das soziale Umfeld entscheidend für den ersten Weg ist, aber ich beziehe mich auf den zweiten oder dritten. Nur weil man ein Schulabbrecher ist, heißt das nicht komplett versagt. Wer das möchte, dem stehen weitere Wege bis zum Studium zur Verfügung. Und das ist kein Mythos, aber auch nicht geschenkt.

Vorausgesetzt natürlich die Personen sind bis dahin nicht schon völlig demotiviert, frustriert etc. pp. Schon ein ziemlich bescheuerter Ansatz unserer Gesellschaft meiner Meinung nach. Menschen durch ein ungerechtes System jagen und diejenigen, die dann noch genügend 'Willen' haben, können dann doch noch was werden und der Rest hat halt Pech gehabt.
 
Menschen durch ein ungerechtes System jagen und diejenigen, die dann noch genügend 'Willen' haben, können dann doch noch was werden und der Rest hat halt Pech gehabt.

Was ist denn in deinen Augen ein gerechtes System? Mein oben beschriebener Weg kann nämlich sowohl das Arbeiter- und Akademikerkind einschlagen. Etwas unfair sind bei letzteren die Netzwerke, aber das kann man nicht kontrollieren.

Was zu Frust und Aufgabe führt ist oft nicht ganz klar, manchmal Perspektivlosigkeit, manchmal das beschränkte Elternhaus oder Freunde. Da hilft nur Selbstvertrauen und eine gesunde und ehrliche Hilfestellung durch zB die Arbeitsagentur, Freunde oder auch Sozialarbeitern.
 
Was ist denn in deinen Augen ein gerechtes System? Mein oben beschriebener Weg kann nämlich sowohl das Arbeiter- und Akademikerkind einschlagen. Etwas unfair sind bei letzteren die Netzwerke, aber das kann man nicht kontrollieren.

Was zu Frust und Aufgabe führt ist oft nicht ganz klar, manchmal Perspektivlosigkeit, manchmal das beschränkte Elternhaus oder Freunde. Da hilft nur Selbstvertrauen und eine gesunde und ehrliche Hilfestellung durch zB die Arbeitsagentur, Freunde oder auch Sozialarbeitern.

Also qualifizierter Facharbeiter führen die Arbeitsargenturen, durch die Nutzung der Leiharbeitsfirmen, dann irgendwann zu Frust und Aufgabe.
So kann ich das Jahr für Jahr für Jahr führ Jahr direkt in der großen Firma, in der ich fest angestellt bin, verfolgen.

G.:)
 
Was ist denn in deinen Augen ein gerechtes System? Mein oben beschriebener Weg kann nämlich sowohl das Arbeiter- und Akademikerkind einschlagen. Etwas unfair sind bei letzteren die Netzwerke, aber das kann man nicht kontrollieren.
Ich denke das ist ein zu großes Thema, aber eine große Kleinigkeit wäre schonmal das Schulsystem mit seiner Dreigliedrigkeit und sehr frühen und unsinnigen Selektion umzugestalten. Kinder aus benachteiligten Haushalten haben hier nämlich - auch bei gleichen Leistungen! - schon Nachteile.

Was zu Frust und Aufgabe führt ist oft nicht ganz klar, manchmal Perspektivlosigkeit, manchmal das beschränkte Elternhaus oder Freunde. Da hilft nur Selbstvertrauen und eine gesunde und ehrliche Hilfestellung durch zB die Arbeitsagentur, Freunde oder auch Sozialarbeitern.
Oder auch das Abschieben auf niedrigere Schulformen, in denen eh nicht an einen geglaubt wird und man sich selbst überlassen wird. Oder die Orientierungen an einem eher bürgerlichen/mittelschichtigen Habitus in der Schule, dem man sich nicht so einfach anpassen kann.
 
Also qualifizierter Facharbeiter führen die Arbeitsargenturen, durch die Nutzung der Leiharbeitsfirmen, dann irgendwann zu Frust und Aufgabe.
Ja, das ist ein Weg, aber ich kann mir auch ohne Agentur eine Leihbude suchen. Aber die Agentur kann mich mit Möglichkeiten beraten welche mir mit meinem Berufsstand oder Abschluss offen stehen. Leider ist das halt oft nochmal Schulbank drücken und sich anstrengen... Aber danach gibt's neue Möglichkeiten.
 
Ja, das ist ein Weg, aber ich kann mir auch ohne Agentur eine Leihbude suchen. Aber die Agentur kann mich mit Möglichkeiten beraten welche mir mit meinem Berufsstand oder Abschluss offen stehen. Leider ist das halt oft nochmal Schulbank drücken und sich anstrengen... Aber danach gibt's neue Möglichkeiten.

In der Realität zwingt dich die Argentur über die Leiharbeitsfirma den unterbezahlten Jop anzunehmen. Den qualifizierten Facharbeiter wird dabei gesagt, das die Chance besteht das man am Ende evtl. übernommen wird.
In der Hoffnung, bzw. er hat eh keine andere Möglichkeit, beginnt er dort zu arbeiten. Nachdem die Leiharbeitszeit verstrichen ist, wird sie nochmal verlängert....danach nochmal. Dann ist die Leiharbeit gesetzlich ausgeschöpft und er muß gehen und der Nächste kommt. Aber in einem Jahr darf er wieder und kann neu Hoffnung schöpfen. Nennt sich Leiharbeiterquote in großen Firmen. Da ists egal ob du superqualifiziert bist oder nur normal quallifiziert.
Und das trotz Facharbeitermangel! Leiharbeit ist ein schmutziges Geschäft, auch wenns machmal gut ausgeht. Ist halt wie einen Lottoschein kaufen, nur das man beim Lottoschein zu seinem Glück früh liegen bleiben kann ;)

G.:)
 
Bitte nicht wieder diesen Mythos weiter verbreiten. Theoretisch und rechtlich mag das so sein, faktisch ist es aber nicht so. Bildungserfolg in Deutschland hängt immer noch sehr stark vom sozialen Hintergrund eines Kindes ab. Das ist seit über 20 Jahren, spätestens seit den PISA Studien, belegt und wurde seitdem auch in unzähligen Studien bestätigt. Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig.

Moin. Wenn ich als Sozialwissenschaftler vielleicht kurz in die Diskussion einsteigen darf: Genau so isses 👆 Das Leistung und Wille zum Erfolg führen ist ein Märchen das zwar gerne erzählt wird, aber am Ende genau das bleibt. Ein Märchen. Daran ändern auch die schönen Erzählungen von Einzelfällen nicht, in denen es anders gelaufen ist. Individuelle Erfahrungen ersetzen keine Statistik. Die empirische Evidenz ist hinreichend. Das gleiche gilt übrigens für das Thema Leiharbeit. Das mag in Einzelfällen positive Effekte gehabt haben, im Großen und Ganzen sind die Folgen für die Beschäftigten/Betroffenen aber desaströs.
 
schonmal das Schulsystem mit seiner Dreigliedrigkeit und sehr frühen und unsinnigen Selektion umzugestalten.
Gibt's doch schon, und die werden immer mehr. Man kann auf Gesamtschulen von 1-13 alles machen. Ich sehe großes Potential in der Stärkung von Persönlichkeit, und die Vermittlung von Methoden statt Wissen welches einem nicht hilft. Auch Migrationshintergrund muss neu betrachtet werden, es kann nicht sein das deutsche Schüler durch Migrantenschüler ausgebremst werden. Das setzt ein Überdenken von Noten und Leistungseinschätzung voraus. Eine Art Creditsystem wie an den Hochschulen könnte man für ältere Jahrgänge anbieten... Ein bisschen mehr Freiheit und Mitbestimmung.

Aber klar, unser Schulsystem ist im Kern altbacken und wurde mit anderen Zielen aufgebaut. Das wandelt sich aber zur Zeit, im EU Schnitt wirkt das zwar immernoch träge, aber ich bin positiv gestimmt das das noch was werden kann.


In der Realität zwingt dich die Argentur über die Leiharbeitsfirma den unterbezahlten Jop anzunehmen.
"Zwang" ist das falsche Wort, aber das ist deren Angebot weil sie nichts mehr haben. Bevor die sowas ansetzen, sucht man sich als Facharbeiter selbst eine leihfirma (so hab ich das auch gemacht).
 
Moin. Wenn ich als Sozialwissenschaftler vielleicht kurz in die Diskussion einsteigen darf: Genau so isses 👆 Das Leistung und Wille zum Erfolg führen ist ein Märchen das zwar gerne erzählt wird, aber am Ende genau das bleibt. Ein Märchen.
Wie hat sich die Welt, die Menschheit dann so (gut) und weit entwickelt?
Wie sind die Innovationen alle entstanden? Von Forschungs- und Selbstversuch"zu- und unfällen" mal ausgenommen?

War es wirklich nur eine kleine elitäre Masse die die Welt weiter gebracht hat?
Mit wenigen Ausnahmen hat heute ein jeder die Möglichkeit etwas zu erreichen, selbst zu (er-)schaffen und zu etwas zu bringen. Körperliche- und geisitge Nachteile natürlich ausgenommen.

Und was führt dann zum Erfolg? Die Selbstentfaltung, die Selbstfindung, die konkurrenz- oder wettbewerbslose Gesellschaft oder gar die klassenlose Gesellschaft, etc :ka:?
 
Angenommen Formen und Lehren und alles was man bräuchte wären vorhanden und die Rahmen könnten kontinuierlich produziert werden. Wie viele Stunden braucht ein versierter Schweißer um einen Rahmen (Hardtail) zu schweißen? Und welche Kosten verursacht ein Schweißer pro Stunde?
kannst Du da eine Abschätzung geben?
Ich kann da leider keine Einordnung geben, wie lange ein Schweißer für einen Hardtail-Rahmen brauchen würde.

Was das Preisliche angeht, möchte ich die Frage anders beantworten. Bei den Kunden von uns, die mehrere Werke in Europa betreiben und die innerhalb eines Konzerns untereinander konkurrieren, sind deutsche Werke eher die Gewinner, wenn möglichst automatisiert gefertigt wird. Je mehr manuelle Tätigkeiten an einem Bauteil hinzukommen, also je mehr der Werker mit zum Tragen kommt, desto eher wandert das Teil ins osteuropäische Ausland (oder noch weiter, aber das sind weniger unsere Kunden). Das hat sicher seinen betriebswirtschaftlichen Grund.

Gruß
tebis
 
Gibt's doch schon, und die werden immer mehr. Man kann auf Gesamtschulen von 1-13 alles machen.
Ah okay, in welchem Bundesland ist das die Regel bzw. wo gibt es diese Möglichkeiten in der Breite? Habe ich bisher noch nicht so viel von mitbekommen.
Auch Migrationshintergrund muss neu betrachtet werden, es kann nicht sein das deutsche Schüler durch Migrantenschüler ausgebremst werden.
Auweia 🙄
 
Ah okay, in welchem Bundesland ist das die Regel bzw. wo gibt es diese Möglichkeiten in der Breite? Habe ich bisher noch nicht so viel von mitbekommen.

Auweia 🙄
Kein Auweia, Schulen in sozialen Brennpunkten werden genauso behandelt wie jene außerhalb. Der Bedarf an Personal und Ausrüstung ist aber höher, ergo werden dort die Schüler qualitativ nicht so gut ausgebildet ggü normalen Schulen. Sicherlich vorwiegend Großstadtprobleme, aber vorhanden und nicht wegzudenken.

Gesamtschulen nehmen jährlich zu, aber das dauert schon noch ein wenig bis alle Schulen umgemodelt sind. Typisch sind Gesamtschulen ab Klasse 5, die wenigsten bedienen alle Jahrgänge bis 13. Die meisten gibt es wohl in NRW.

Das Grundproblem mit drei Stufen bleibt dennoch.
 
Gibt's doch schon, und die werden immer mehr. Man kann auf Gesamtschulen von 1-13 alles machen.
Ist halt doof wenn man noch länger unterfordert wird...
Ich sehe großes Potential in der Stärkung von Persönlichkeit, und die Vermittlung von Methoden statt Wissen welches einem nicht hilft.
Da bin ich bei dir... Endlich die Möglichkeiten zum Bulemie-Lernen Einschränken...
Auswendig lernen bringt einen viel zu weit, Verständnis für die Materie wird zu wenig abgefragt (extrem in der Schule, aber selbst noch an Hochschulen)
Ich erinnere mich noch an die Mitschülerin die einen perfekten Vortrag über die Innertropische Konvergenzzone gehalten hat und im Anschluss den Äquator nicht gefunden hat auf der Karte. Weil der weder am Südpol noch am Nordpol eingezeichnet war. Es war die gleiche die später nach dem Abi ihren Freunden erzählt hat dass ihr bei der Uni Bewerbung was ganz komisches passiert ist: "sie hat sich für BWL beworben, aber jetzt hat ihr die Uni was anderes zugesagt: Betriebswirtschaftslehre, das will sie sich gar nicht ". Sie konnte extrem gut auswendig Sachen runter beten...

An der Uni hab ich an einem Lehrstuhl gearbeitet der nicht gerade als leicht bekannt war, die Klausuren für die Grundvorlesung waren da nicht einsehbar der letzten Jahre, da der Vorrat an Fragen endlich war und neue Fragen tatsächlich viel Aufwand. Jetzt hat einmal kurz vor der Klausur jemand die Klausur des Vorjahres veröffentlicht, und es war klar dass die als Kerngrundlage dient. Da haben wir das Experiment gemacht, alle Fragen genommen, und jeweils nach was leicht anderem gefragt. Aufgabentyp identisch, Werte anders. Wenn davor nach "mit" gefragt, jetzt nach "ohne". Alle Änderungen hervorgehoben, darauf hin gewiesen dass wichtige Dinge fett sind und man genau lesen soll...

Die schlechteste Klausur in dem Fach die es je gab. Selbst bei Rechnungen mit Werten gab es leite die offensichtlich auswendig die Rechnung der Altklausur hingeschrieben haben mit den alten Werten. Komplett unreflektiert die Lösung vom Vorjahr hingeschmiert... Und sich danach beschwert dass das unfair sei.

Das Jahr darauf gab's ne komplett neue mit neuen Aufgaben: "das ist unfair, da sind Aufgaben die waren so nicht in den Übungen" oder auch "die Zeit war viel zu kurz". Was soll ich sagen, ich war an den neuen fragen nicht beteiligt, aber kam halt ne Woche vorher in den Genuss dass mein der Dozent der der Betreuer meiner BA und MA war zu mir kam und meinte ich soll dich Mal jetzt gleich die Klausur testen, ich hab 20min... Den Schaum wir Mal was gut funktioniert und was nicht. Ich also angefangen und 20min später fertig. Ausser paar Flüchtigkeitsfehler alles gut noch auf 1,X... Danach wurden die Fragen nochmal verbessert, paar Dinge die ich auf sie schnelle überlesen hab fett gemacht und so war das die Klausur in der die Leute viel zu wenig Zeit hätten weil viel zu viele Transferfragen drin waren. Bearbeitungszeit: 90min

Ja vielleicht sollte nicht jeder studieren und vielleicht sollte man deutlich mehr und deutlich früher auf Transferleistungen setzen... Die Schule fördert allzu oft halt stures auswendig lernen
 
Kein Auweia, Schulen in sozialen Brennpunkten werden genauso behandelt wie jene außerhalb. Der Bedarf an Personal und Ausrüstung ist aber höher, ergo werden dort die Schüler qualitativ nicht so gut ausgebildet ggü normalen Schulen. Sicherlich vorwiegend Großstadtprobleme, aber vorhanden und nicht wegzudenken.
Das klingt ja auch schon viel differenzierter als 'Migrantenkinder' bremsen deutsche Schüler aus.

Das Grundproblem mit drei Stufen bleibt dennoch.
Eben, darum ging es doch in Verbindung mit der frühen Selektion nach der 4. Klasse (außer in Berlin).
 
In Deutschland hergestellte Produkte für den Endkonsumenten habe ich bisher immer als billigen Plunder wahrgenommen: Tupperware aus Plaste, Bremsen aus Plaste oder Aluguss mit schrecklichen Garantiebestimmungen (Magura). Das sind nunmal die hierzulande ökonomisch vertretbaren Fertigungsmethoden.
Als Schweißer habe ich auch schon schöne Sachen geschweißt, aber halt nur im Auftrag für andere Firmen, oder im oberen Preissegment. Billig geht auch, dann ist es halt hingerotzt. So ein schöner, MAG geschweißter Stahlrahmen, wie man sie nur fürchten kann...
Alu will kaltgeschmiedet werden, am besten auch noch hohl. Ich habe in Europa noch keine Aluschmiede gefunden. Wär schön, wenn jemand das Gegenteil beweisen kann.
 
Zurück
Oben Unten