Der Effekt, das DOT hydroskopisch ist, erscheint mir in einer Fahrradbremse unbedeutend. Ich habe mal gelesen, daß es mitunter einige Jahre braucht, bis der Wasseranteil auf einige wenige % steigt. Damit der Siedepunkt bei 5.1 auf 180°C sinkt, sind das irgendwas um 4%. Genau weiß ich das nicht mehr. Und das bei offenen System im Auto. Fahrradbremsen haben ein geschlossenes System. Das DOT hat quasi keinen Kontakt zur Atmosphäre. Im Auto schon, über den Ausgleichsbehälter. Ganz andere Umstände also.
Vielleicht findet sich hier jemand, der davon richtig Ahnung hat. Finde das Thema interessant.
Heidewitzka, kommen hier manchmal Sachen ..*kicher *
Kurz was zum offen und geschlossen:
Eine HS33 ist ein geschlossenes System. (Ausgleichsbehälter 0ml)
Das Kfz ist offen (unbestritten) aber auch hier mit Membran (Ausgleichsbehälter: ich schätz mal so 150-200ml, berichtigt mich da gern)
Die Scheibenbremse am Bike ist aber auch offen, denn es gibt einen Ausgleichsbehälter. Es liegt allerdings das Problem vor, dass dieser teilweise lächerlich klein war. Erinnere da gern mal an die letzten Avid-Modelle, die zum Glück nach der Umfirmierung zu Sram volumenmäßig wieder angestiegen sind.
Für die meisten Fahrer, die sich selten auf extremen Abfahrten bewegen, wird der Siedepunkt auch wenig interessant sein. Aber das Wasser tut nun mal Dinge, die es gut kann und das ist an Stellen aufzutauchen wo es unerwünscht ist.
In aller Regel tut es das, durch die Mikrorisse im Kunststoff/Gummi der Leitungen, Membranen und Dichtungen. Da DOT das Wasser förmlich anzieht und es ihm aus irgendeinem Grund egal ist, ob da auch Platz dafür im System ist (ich vermute pure Bosheit dahinter ;O)), kommt der Ausgleichsbehälter an seine physikalischen Grenzen. Je kleiner, desto schneller.
Oft gesehen und erlebt, wenn der Papa im ersten Sonnenschein dat Rad aus dem Keller holt, in Selbige stellt um sich in die Klamotte zu werfen und dann ernüchtert feststellt: Das Hinterrad lässt sich nicht mehr drehen.
Schuld daran ist die thermische Ausdehnung, welche die Flüssigkeit sich ausdehnen lässt. Da im Ausgleichsbehälter nun bereits das Haus voll besetzt ist, kann sich der Druck nur noch an den Bremskolben vergreifen. Und dahin ist`s mit Enthusiasmus für den Frühjahrssport.
Dass, das Wasser über die Zeit, die Leichtbaulegierungen angreift ist dafür erstmal nebensächlich, sondern nur nervtötent für die arme Socke, die sich dann einen abbricht, das Elend wieder zum Laufen zu bekommen.
Dem Hobbyschrauber ist das alles völlist egal. Der hatte nämlich genug Zeit, während draussen die Flöckchen rieselten, sein Schätzchen komplett zu servicen und freut sich einfach seine Hochleistungsbremsanlage wieder bis an die Grenzen prügeln zu können.
Sorry schon mal für die langen Texte, manchmal überkommt`s mich etwas.