Per [A]spera: Aufbau einer stählernen eierlegenden Wollmilchsau

Die Beschichtung des Gewindes der Steckachse ist im Anfangsbereich auch bereits etwas abgeschabt. Da ich sie aber bewusst vorsichtig von Anfang an reindrehe, bin ich gerade ratlos. Gibt es dazu Erfahrungen?
Klingt, als wenn da Lack o. Grundierung im Gewinde ist... Wenn ein Gewinde schwer läuft: Gleich nachschneiden, solange die Steckachse noch nicht im Eimer ist und Du ggf. sogar nach einer passenden Gewindereparaturhülse recherchieren muss (nach vorherigem Ausbohren und größerem Gewinde schneiden).
Beschichtete Gewinde gibt es idR. nicht: Die sind im Zweifel verdreckt, was schnell gefährlich werden kann.
Korrosionsschutz kommt einfach durch Fett, das Du regelmäßig draufschmierst, beim Wiedereinschrauben der Steckachse.
 

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Re: Per [A]spera: Aufbau einer stählernen eierlegenden Wollmilchsau
War eben beim örtlichen Radhändler. Nach dem fast schon üblichen Geknurre (lernt man das als fähiger (!) Fahrradtechniker?!) hat er sich erbarmt, mal draufzuschauen, und wir kamen anschließend dann auch noch in eine nettes Gespräch. Aber zur Sache: Er hat mich ermutigt, mit mehr Fett und etwas mehr Kraft weiterzudrehen. Es würde eher die Achse als das Gewinde der Gabel kaputtgehen, was tatsächlich meine eigentliche Sorge war. Gesagt, getan: Viel hilft viel und die Achse sitzt!
 
So, bevor ich mich wieder anderen Dingen widmen muss, hier einmal erste Impressionen ...

Die "Schuhe":

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Die "Füße":

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Das "Gerüst", das mich hoffentlich jetzt viele Jahre begleiten wird:

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Hoffe, es klappt irgendwann alles wie (weitgehend) geplant ;)

Bisher bin ich ohne Steckachsen unterwegs gewesen und kenne mich da noch nicht aus. Gibt es etwas, das gegen Steckachse mit Schnellspannhebel spricht?
 
Passend sowohl zum Diebstahlschutz wie zur Ästhetik: Das Entfernen der Beschriftungen wird bei mir natürlich erst der letzte Schritt sein, wenn alles sicher passt. Dennoch interessiert es mich schon jetzt. 2RadBanause schrieb oben:
Investiere in eine Flasche Aceton vom Baumarkt und eine Küchenrolle und mache mal in Ruhe (~1-2Stunden) die ganzen weißen Decals ab
In einem anderen Thread klingt es so, als wäre Küchenrolle bisschen schwach. Gibt es aktuellere Erfahrungen als die im dortigen Thread? Reichen Aceton und Küchenrolle doch? Und falls ja: Muss ich mich einfach auf "meditatives Rubbeln" einstellen oder muss das Aceton irgendwie erst aufgetragen werden und einwirken?
 
Passend sowohl zum Diebstahlschutz wie zur Ästhetik: Das Entfernen der Beschriftungen wird bei mir natürlich erst der letzte Schritt sein, wenn alles sicher passt. Dennoch interessiert es mich schon jetzt. 2RadBanause schrieb oben:

In einem anderen Thread klingt es so, als wäre Küchenrolle bisschen schwach. Gibt es aktuellere Erfahrungen als die im dortigen Thread? Reichen Aceton und Küchenrolle doch? Und falls ja: Muss ich mich einfach auf "meditatives Rubbeln" einstellen oder muss das Aceton irgendwie erst aufgetragen werden und einwirken?
Du könntest natürlich ein gröberes Textil verwenden (altes Stück Jeans oder so). Ob Microfasertücher Aceton-fest sind? Ausprobieren. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Einwirken und angelöste Schicht abrubbeln. Die matten DT Swiss Decals sind aber dankbare "Gegner".
Ich habe es etwas meditativ gemacht, weil ich nur wenig kostbares Apotheken Aceton zur Verfügung hatte (damals standen Baumärkte unter Seuchenschutz). Außerdem wollte ich vermeiden, dass Aceton in die Holkammerfelge eintritt dort irgendwas anlöst (eigentlich ist dort nur das Felgenband gefährdet).
 
Ein kurzes Update:
  • Die Bude riecht, stinkt, duftet nach Schaf. Sprich: Fluid Film ist im Rahmen. Ich überlege noch, wie ich den Geruch finde :D
  • Die Bremsen vom Ali sollen inzwischen immerhin in Deutschland sein.
  • Die Tipps von @2RadBanause und @fexbru habe ich zusammengebracht und mal zum Test erfolgreich an einem Lenker die Beschriftung mit Aceton-haltigem Nagellack und 'nem ausrangierten Schlüp... ähem, Strumpf entfernt. Ging gut!
  • Morgen könnten die Adapter von @2RadBanause kommen.
  • Probeweise habe ich mal die Schlappen auf die Laufräder gezogen. Was für ein Gewürge! Unter Beachtung der zwei wichtigsten Tipps (Wulst in der Felgenmitte + von der dem Ventil gegenüberliegenden Seite aufziehen) und mit zwei Reifenhebern gingen sie dann aber immerhin "ruff un' runner". Aber kein Vergleich zu meinen bisherigen felgengebremsten Laufrädern, die ich ohne Reifenheber drauf und mit einem runterbekommen habe. (Ich frage mich immer wieder, ob die ganzen Neuerungen wirklich so gut sind, aber das ist ein anderes Thema.)
 
Das ist kein guter Gedanke, denn er führt zu nichts. Das ist jetzt eben so, der Markt ist so, also machen wir das beste draus.
Steht das nicht in einem gewissen Widerspruch zu deiner Signatur? ;)
Ich will ja auch nicht den Fortschritt insgesamt verteufeln, habe nur eben zugleich ein Faible für (wie gesagt: im positiven Sinne) "primitive" Lösungen/Strategien etc. Hier wär's jetzt - für meine Zwecke - ein scheibengebremstes Laufrad mit nicht-tubeless Felge und nicht-tubeless Reifen gewesen: auch möglich, aber inzwischen schwieriger zu bekommen. Naja, nur eine Randbemerkung - und wer weiß, ob ich nicht irgendwann auch auf den Tubeless-Zug aufspringe ...
 
Es geht leider nur in kleinen Schritten voran, aber immerhin ...

Umrüstkit

Das Umrüstkit ist da! 🥳 Großen Dank noch einmal an @2RadBanause :bier:

Das Umrüsten selbst ist ohne das spezielle Werkzeug von DT Swiss, das man für nochmal gut 50 Euro kaufen dürfte (macht dann gut 80 Euro extra, nur um eine andere Achse nutzen zu können ...), nicht ganz trivial. Aber Youtube bzw. die dortigen Kommentatoren waren hilfreich.

Mit einer Kneifzange und etwas Schonmaterial ließ sich schon mal eine Kappe abziehen:

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Und eine 27,2 mm Sattelstütze sollte zum Reinkloppen passen (muss dafür aber noch den Sattel demontieren):

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Brems-Brimborium ...

Ein etwas anstrengendes Thema: Die bei Ali bestellten Bremsen wirken zwar nicht verkehrt, aber die bereits bestellten Resin-Beläge passen nicht rein. Entsprechend gehen diese + Bremsscheibe (nur für Resin-Beläge) zurück und ich habe zwei für alle Beläge geeignete Bremsscheiben bestellt. Details dazu in Zukunft.

... und Aceton-Akrobatik

Am Lenker schlug der Nagellackentferner sofort an. An den Felgen ist das eine etwas langwierigere Prozedur. Naja, genau das Richtig für dunkle November-Abende ;)

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Fortsetzung folgt ...
 
Brems-Brimborium ...

Ein etwas anstrengendes Thema: Die bei Ali bestellten Bremsen wirken zwar nicht verkehrt, aber die bereits bestellten Resin-Beläge passen nicht rein. Entsprechend gehen diese + Bremsscheibe (nur für Resin-Beläge) zurück und ich habe zwei für alle Beläge geeignete Bremsscheiben bestellt. Details dazu in Zukunft.
Sicher, dass die die falschen Belege geliefert haben?

... und Aceton-Akrobatik

Am Lenker schlug der Nagellackentferner sofort an. An den Felgen ist das eine etwas langwierigere Prozedur. Naja, genau das Richtig für dunkle November-Abende ;)
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💪⏳
 
Sicher, dass die die falschen Belege geliefert haben?
Ach so, nein: Ich habe woanders Resin-Belege bestellt, um die gelieferten semi-metallischen zu ersetzen. Das hätte nach Auskunft des Verkäufers passen können/sollen, tut es aber nicht. Jetzt werde ich es statt mir Resin-Belägen eben mit den semi-metallischen auf einer dafür geeigneten Bremsscheibe probieren. Vllt. auch nicht das Schlechteste und es geht ja nur darum, mechanische Scheibenbremsen möglichst günstig auszuprobieren (Kostenpunkt der Ali-SB: nicht ganz 25 Euro).
 
Nachtrag zur Aceton-Thematik: Ein Spülschwamm/Topfreiniger mit rauher Fläche wirkt Wunder! Hatte da erst Sorge, die Felge könnte Schaden nehmen. Hat sich nicht bestätigt und das "meditative Rubbeln" wird etwas beschleunigt :daumen:
 
"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" oder so ...

Ich fasse mal knapp die letzten 2 Wochen zusammen:
  • Topfreiniger-Schwamm + Aceton hat sich als perfekte, günstige Methode erwiesen, die Felgen zu "befreien". Dauert zwar auch etwas, aber geht gut.
  • Das oben beschriebene "Reinkloppen" der Kappen vom Umrüstkit war nur von leidlichem Erfolg gekrönt. Im Klartext: Einen der "Klemmringe" habe ich leicht nach innen verbeult. Beim Einbauen lief das entsprechende Rad etwas "knarzig", also habe ich in den sauren Apfel gebissen und mir für 4 Euro einen Ersatz-Ring und vor allem für 50 Euro das sicher in Manufaktur-Handarbeit kunstvoll herausgearbeitete Einschlag-Werkzeug (nur für diesen einen Zweck o_O) gekauft. Damit lief es dann aber.
  • Das Aufziehen der Reifen war wie oben beschrieben der blanke Wahnsinn trotz aller notwendigen Maßnahmen. Auch hier ein Moment, wo ich das Umstellen auf moderne Rad-Technik einmal mehr hinterfragt habe. Aber auch das ging letztlich.
  • Diverse weitere erfolgte Arbeiten: Kassette aufgezogen (danke nochmal für den Hinweis auf den nötigen Distanzring!), Schaltwerk montiert, Kurbel und Tretlager eingebaut, Bremse vorne montiert und probeweise eingestellt, Vorbaue, Lenker für die Optik drangebaut ...
Und jetzt erstmal ein paar Bilder ...

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Ein Ring, sie zu knechten - oder mich einmal mehr in die Online-Bestellung zu treiben ...

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... um jenes erlesene, hoch komplexe Werkzeug zu erwerben.

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Meine Kommunikation mit Ali-Express, die letztlich immerhin dazu führte, dass ich - wegen Parallel-Bestellung und kostenloser Rücksendung etc. pp. - zwei intakte Bremssättel für den Preis von einem (also ca. 12-13 Euro) habe. Umso besser, da es ja nur ein Versuch mit mech. SB sein soll.
 
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Und so sieht es dann "quick and dirty" am Vorderrad montiert aus. Vom Bremsgefühl (vom Schieben in der Wohnung her beurteilt) ist es derzeit auf dem Niveau der mittellangen Rennrad-Felgenbremsen. Habe Schlimmeres befürchtet, hoffe aber zugleich, dass da noch was geht.

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Der Nagellack-Entferner ist auch am Lenker im Einsatz. Work in Progress. (Und ja, der hässliche Vorbau mit 3 von 4 Schrauben wird noch ersetzt :D)

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Und hier nun einmal das Ganze im aktuellen Zustand (Lenker ist eig. auf Sattelhöhe, da wird sich bei den ersten Fahrten aber vllt. noch ein bisschen was tun - um ein Spacer-Türmchen komme ich aber untrainiert wohl nicht herum).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich des Rahmens selbst bin ich derzeit zwiegespalten. Einerseits bietet er, was ich wollte:
  • eher bequeme Sloping-Geometrie, damit ich mit meinen kurzen Beinchen ohne Kastraten-Karriere über dem Oberrohr stehen kann
  • kein tapered Steuerrohr
  • Steckachsen
  • Flatmount (wobei mir das inzwischen beim aktuellen Angebot mech. Scheibenbremsen gar nicht als Vorteil erscheint)
  • Lowrider-Kompatibilität
  • nicht übersäht mit Ösen, aber Gepäckträger und Schutzbleche möglich
  • keine integrierte Sattelklemme
  • externe Zug-Führung
  • keine genieteten, sondern verschweißte/verlötete Ösen
Soweit alles top :daumen:

Nicht so gut gefällt mir andererseits:
  • Die Gewinde von der Gabel vorne, vom Tretlager wie von den Zug-Gegenhaltern am Unterrohr sind trotz Montagepaste und dann alternativ normalem Fett sehr schwergängig/knirschig. Das ist wirklich nicht prickelnd und hat mir beim Reindrehen ziemlich Sorgen bereitet. Da es aber jeweils am Anfang halbwegs flüssig ging (und ich also jeweils nix falsch reingedreht habe), habe ich dann irgendwann mit dem "Mut der Verzweifelung" einfach weitergedreht. Das ging bei einem uralten Stahl-MTB, einem billigen Decathlon-Rad und einem ebenfalls alten Rennrad alles deutlich besser. Schade.
  • Das Vorderrad sitzt leider nicht mittig in der Gabel - auch wenn ich es rausnehme und andersherum einsetze. In beiden Fällen ist es 2-3 mm außermittig in Richtung des Antriebs versetzt. Auch das ist eher unschön. Ich werde bei der ersten Fahrt darauf achten, ob es sich bemerkbar macht.
Auch hier noch zwei Bilder ...

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Die Gegenzughalter ließen sich nur per Zange reindrehen, was unterwegs (ohne Zange) die Einstellfunktion ausschaltet. Für den Umwerfer werde ich dann ins Kabel einen Einsteller einbauen müssen.

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Der Versatz ist photographisch nur bedingt zu dokumentieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht's weiter?
  • Für die hintere Bremse brauche ich noch eine Schraube mit korrekter Länge. Dann kann ich auch diese Bremse einstellen.
  • Der alte Umwerfer hat eine zu weite Schelle, da werde ich mit einem Stück Schlauch versuchen, zu improvisieren. Falls das klappt, kann die Schaltung montiert/eingestellt werden.
  • Mit weiteren Spacern wird dann mit Adapter-Kralle die Gabel mal gescheit fixiert.
  • Dann steht vllt. noch dieses Jahr eine erste Probefahrt an, um insbesondere Lenkerhöhe und -entfernung feiner zu justieren.
  • Evtl. montiere ich noch feste Schutzbleche, weil ich inzwischen überlege, bei dem Rad doch eher bei Slicks zu bleiben und mir künftig fürs Gröbere, falls ich das brauche/fahre, doch mal noch ein anderes Rad zuzulegen 🙈 N+1 ist wirklich schwer zu umgehen bzw. lässt der Phantasie keine Ruhe :lol:
 
Die Gewinde von der Gabel vorne, vom Tretlager wie von den Zug-Gegenhaltern am Unterrohr sind trotz Montagepaste und dann alternativ normalem Fett sehr schwergängig/knirschig
Ich denke mal das da noch Reste vom pulvern sind, Gewinde nachschneiden hilfst da normalerweise

Mit etwas Übung kannst Du das auch selber machen

https://www.hornbach.de/shop/Einschnitt-Gewindebohrer-Alpen-5-mm-M-5/4049659/artikel.html
Der alte Umwerfer hat eine zu weite Schelle, da werde ich mit einem Stück Schlauch versuchen, zu improvisieren.
https://www.bike-components.de/de/Shimano/Reduzierhuelse-fuer-Umwerferschelle-p35046/
Frag mal in der Radwerkstatt nach, da bleiben immer welche übrig
 
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