Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen

Es gibt da einen Mann in unserer Straße der ist mit seinem MTB auf den Schultern und am Bike hängten 4 vollgestopfte Ortliebs, einen Drop von 3,20 m nach oben gesprungen! Ich Schwöre!!!
DBB
 

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Re: Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen
14.06. 19:00 Garden Hotel in Breno, 350m

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Nach der anstrengenden Abfahrt vom Passo Sette Crocette hängen wir eine Weile in einer netten Strandpizzabar an einem kleinen Flüsschen ab und rollen dann weiter talwärts bis nach Breno im Val Camonica.

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In Breno öffnet der Himmel dann seine Schleusen und das Nachmittagsgewitter im Juni...

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... zieht sich heute ausnahmsweise mal ausdauernd bis in den Abend hinein. Nach zwei Stunden in einer Aperolspritzbar ohne jede Wetterbesserung verlieren wir die Geduld...

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... und verpassen der Tour ihre zweite Warmduscherübernachtung. Das Picknick für die Kiesbank war bereits eingekauft. Was soll's, im Bett schmeckts auch... und bleibt trocken.
 
15.06. 16:00 Camp am Lago Valbona beim Passo Vivione, 2070m

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Heute radeln wir ab Breno eine Weile nach Norden talaufwärts durch's Val Camonica und biegen dann links ab auf eine einspurige Teerstraße hinauf zum Passo Vivione.

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Schöner Uphill, langer Schlauch. Werden wohl insgesamt beinahe 2000 Höhenmeter heute.

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Da freut sich Kettle, wenn sie unterwegs im einsamen Valle di Scalve was schnuckliges zum Nachladen findet. Heute Nacht gibt's keine Steckdose und morgen geht's dann direkt weiter mit der Kletterei, da muss das Light-EBike unterwegs zwingend an die Dose.

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Am Passo Vivione sind die sonntäglichen Motorradkarawanen unterwegs. Juckt uns nicht, ...

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... denn wir futtern nur was...

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... und fahren dann weiter bergauf, dorthin wo uns die lärmenden Stinker in ihren mehr als gut ausgefüllten Lederkombis nicht folgen können.

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Das Ziel: Der Passo del Gatto, ein kleiner Durchschlupf nach Westen, hoch oben in den felsigen Bergamasker Bergen. Für armselige Bioradler sind die sechshundert Höhenmeter ab dem Passo Vivione allesamt zu schieben.

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Frisch geladene Elektroradler können dagegen einen Teil fahren, ...

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... aber auch nicht alles.

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Am einem kleinen Bergsee namens Lago di Valbona auf 2060m Höhe beenden wir schließlich den Tag, noch etwa 400 Meter unterhalb des Passes. Ist einfach zu schön hier, um direkt weiterzustiefeln. Außerdem hatte der Tag ab Breno sowieso schon genug Höhenmeter.

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Flauschig temperiert ist das Seelein hier oben nicht gerade, aber man kann's schon ein paar Sekunden aushalten.

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Dann wird das portable Häuschen auf die Wiese gesetzt...

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... und der gemütliche Teil des Tags kann beginnen. Guten Abend...

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... aus den Alpi bergamasche. Ein Tag ohne Abfahrt ist auch ein Tag.
 
16.06. 08:35 Passo del Gatto, 2415m

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Wir sind früh unterwegs, auf den letzten Vierhundert hinauf zum Passo del Gatto. Etwa die Hälfte der trailig knüppligen Höhenmeter ist mit kleinem Motor leidlich fahrbar, mit mehr Power und mehr Technik eventuell auch mehr.

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Aber leicht ist das Wegerl nicht, so viel ist sicher. Hier muss jeder kämpfen... erst recht wenn man zusätzlich zum Bike auch noch seinen kompletten Hausstand auf dem Rücken schleppt.

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Schön ist's trotzdem, einsam ebenfalls. Oder ist etwas jemand von euch schon mal über den Gatto?!

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Ziel im Blick...

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... und Ziel erreicht.

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Passo del Gatto: Viel Platz ist wirklich nicht, in der schmalen Felslücke. Ziemlich genialer Bergamasker Übergang von Ost nach West, gerne auch umgekehrt. Zeit für die verdiente Gipfelpause haben wir leider keine, denn pünktlich zur Ankunft am Pass beginnt es zu hageln. Ein paar Kilometer weiter im Westen entläd sich bereits ein etwas überraschendes Gewitter, mit Kurs direkt auf uns. Haben seit gestern Vormittag unten im Tal keinen Handyempfang mehr und sind daher wettertechnisch nicht besonders vorgewarnt, sowas ist man irgendwie nicht mehr gewöhnt heutzutage. Und nach Westen gucken konnte man halt auch erst ganz am Pass oben.

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Da hilft nur eins: Schnell runter...

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... und hoffen, dass die Zelle vielleicht noch ein bisserl am anderen Bergkamm hängenbleibt und eher einen auf gemütlich macht.
 
@Goldkettle Wie lädt Claudia ihren Akku unterwegs? In Post #478 sieht man ein rotes Kabel. Gehört das zum Ladegerät vom Bike oder ist das eine von diesen Ladestationen, wo man ein spezielles (teures) Extrakabel braucht?
 
Super Übernachtungsplatzerl! Echt sehr schöne Bilder! Musstet ihr noch durch den Schnee?
Auf den Bildern von Wiki ist das Wetter auch total eklig, da hattet ihr vielleicht sogar noch Glück!
:eek:
 
@Goldkettle Wie lädt Claudia ihren Akku unterwegs? In Post #478 sieht man ein rotes Kabel. Gehört das zum Ladegerät vom Bike oder ist das eine von diesen Ladestationen, wo man ein spezielles (teures) Extrakabel braucht?
Kettle schleppt immer den ganz normalen und unglaublich riesigen Bosch-Ladeziegelstein mit. 700 Gramm für lächerliche 160 Watt Leistung, eine Frechheit heutzutage. Aber Bosch "das smarte System" bietet nix anderes an und fremde Ladegeräte mit aktueller Technik aus diesem Jahrhundert werden per Can-Bus-Verschlüsselung ausgesperrt. Und keine Sau interessiert sich dafür oder beschwert sich deswegen, weil 99.995% aller Ebiker wohl ausschließlich Tagestouren ab Auto oder Hotel fahren und niemand Ladegeräte im Rucksack dabei hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mega schöne Gegend, das Gebiet hatte ich noch nie auf dem Schirm.

Sag ich ja. Kein Mensch daheim kennt die Brescianer oder die Bergamasker Berge, die Deutschen schaffen's maximal bis zum Gardasee... oder halt gleich nach Finale. Schon wenn man den Idrosee erwähnt, erntet man meist nur Achselzucken. Noch ein Tal weiter westlich ist dann komplette Terra Incognita. Bekannt ist dann erst wieder der Lago di Como.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kettle schleppt immer den ganz normalen und unglaublich riesigen Bosch-Ladeziegelstein mit. 700 Gramm für lächerliche 160 Watt Leistung, eine Frechheit heutzutage. Aber Bosch "das smarte System" bietet nix anderes an und fremde Ladegeräte mit Technik aus diesem Jahrhundert werden per Can-Bus-Verschlüsselung ausgesperrt. Und keine Sau interessiert sich dafür oder beschwert sich deswegen, weil 99.995% aller Ebiker wohl ausschließlich Tagestouren ab Auto oder Hotel fahren und niemand Ladegeräte im Rucksack dabei hat.
Hast leider recht! Schwerer Klotz mit viel zu geringer Ladegeschwindigkeit. Im Rucksack sperrig und immer im Weg. Leider unverzichtbar.
 
@stuntzi wo ich die Tomaten auf eurem Warmduscher Bild sehe: wie macht ihr es eigentlich mit Gewürzen, schleppt ihr ein bisschen Salz und Pfeffer mit, vielleicht auch ein wenig Olivenöl? Oder immer alles pur und rein damit?
 
16.06. 08:35 Passo del Gatto, 2415m

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Wir sind früh unterwegs, auf den letzten Vierhundert hinauf zum Passo del Gatto. Etwa die Hälfte der trailig knüppligen Höhenmeter ist mit kleinem Motor leidlich fahrbar, mit mehr Power und mehr Technik eventuell auch mehr.

gatto-uphill6.jpg

Aber leicht ist das Wegerl nicht, so viel ist sicher. Hier muss jeder kämpfen... erst recht wenn man zusätzlich zum Bike auch noch seinen kompletten Hausstand auf dem Rücken schleppt.

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Schön ist's trotzdem, einsam ebenfalls. Oder ist etwas jemand von euch schon mal über den Gatto?!

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Ziel im Blick...

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... und Ziel erreicht.

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Passo del Gatto: Viel Platz ist wirklich nicht, in der schmalen Felslücke. Ziemlich genialer Bergamasker Übergang von Ost nach West, gerne auch umgekehrt. Zeit für die verdiente Gipfelpause haben wir leider keine, denn pünktlich zur Ankunft am Pass beginnt es zu hageln. Ein paar Kilometer weiter im Westen entläd sich bereits ein etwas überraschendes Gewitter, mit Kurs direkt auf uns. Haben seit gestern Vormittag unten im Tal keinen Handyempfang mehr und sind daher wettertechnisch nicht besonders vorgewarnt, sowas ist man irgendwie nicht mehr gewöhnt heutzutage. Und nach Westen gucken konnte man halt auch erst ganz am Pass oben.

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Da hilft nur eins: Schnell runter...

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... und hoffen, dass die Zelle vielleicht noch ein bisserl am anderen Bergkamm hängenbleibt und eher einen auf gemütlich macht.
Schöner Übergang, wir waren 2021 dort🤩
 

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... erreichen wir gegen halb elf den Passo delle Sette Crocette. Mit den sieben Kreuzerln hab ich noch eine Rechnung offen: 2009 beim Heraklix wurde die Abfahrt von einem satten Rahmenbruch unterbrochen, Weiterfahrt nur mit Kartoffelstrick und Neuradexpresslieferung möglich: 'Heraklix - von Kreta zum Gardasee' https://www.mtb-news.de/forum/t/heraklix-von-kreta-zum-gardasee.396385/post-6317686
Die Idee mit der weißen Bluse hat meine Liebste von dir vor Jahren @Goldkettle übernommen. Danke, soll ich schreiben, mach ich doch gerne👍.

Grüße aus den spanischen Pyrenäen bei Espot ( leider NP, daher mehr wandern, dafür aber kein Regen)
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Das Ziel: Der Passo del Gatto, ein kleiner Durchschlupf nach Westen, hoch oben in den felsigen Bergamasker Bergen. Für armselige Bioradler sind die sechshundert Höhenmeter ab dem Passo Vivione allesamt zu schieben.



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Am einem kleinen Bergsee namens Lago di Valbona auf 2060m Höhe beenden wir schließlich den Tag, noch etwa 400 Meter unterhalb des Passes. Ist einfach zu schön hier, um direkt weiterzustiefeln. Außerdem hatte der Tag ab Breno sowieso schon genug Höhenmeter.


Flauschig temperiert ist das Seelein hier oben nicht gerade, aber man kann's schon ein paar Sekunden aushalten.


Dann wird das portable Häuschen auf die Wiese gesetzt...


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Passo del Gatto 2022: Durchgang war wirklich eng. Aber die 2 Seen, Lago di Valbona und die Laghetti del Venerocolo waren echt cool.
 

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16.06. 11:00 Venerocolo-Schilpario-Trail, 1800m

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Das mieseste Wetter des Trips ausgerechnet auf dem ausgesetzten Passo Gatto: keine gute Kombination. Sieht aber tatsächlich so aus, als ob Blitz und Donner sich einen Berg weiter südwestlich austoben würden und wir erst mal nur Regen und ein bisserl Hagel abbekommen.

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Also ab durch den Schnee...

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... und unter einem kleinen Felsvorsprung bei einem Heißgetränk im Trockenen gemütlich die weitere Entwicklung abgewartet. Immerhin sind wir noch nicht komplett durchnässt, besonders kalt ist's auch nicht, das ist schon mal von Vorteil. Regenhosen sind wie üblich nicht im Gepäck, denn bei Regen fahren wir nicht. Haha. Hier im Felsloch haben wir dann auch zum ersten Mal seit 24 Stunden wieder Handyempfang für einen gescheiten Wetterbericht... Gewitter um 9 Uhr morgens... wer rechnet denn mit sowas. Scheint aber jetzt tatsächlich ein paar Kilometer südlich an uns vorbeizuziehen. Dann kommen zwei Stunden Regenpause, bevor uns die nächste Front aus Westen überquert.

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Die geplante Route führt vom Passo Gatto in leicht abfallender Querung zu weiterennSeen und wieder rauf zum Passo Venerocolo. Den wollten wir als zweiten Pass überqueren und dann auf einem elendslangen Stravapixelesszweiflachtrail nach Norden über Aprica nach Tirano fahren. Aber nach Lage der Dinge ist das heute vermutlich keine besonders gute Idee, wir wären sicher noch einige Stunden weit oben in den kahlen Bergen unterwegs.

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Also halt anders: Statt nach Norden über den Venerocolo nehmen wir die südliche Abfahrt runter ins Tal von Schilpario. Die kennen wir zwar beide schon, aber es hilft ja nix. Mit dem Wetter kann man nicht diskutieren. Ne Bestrafung ist diese Wegerl sicher nicht, eher im Gegenteil. Irgendwann beim Heraklix hatte ich mal was von Holytrail geschrieben. Das war vielleicht etwas übertrieben, es holpert und bröselt stellenweise schon ganz ordentlich. Aber hey... alles gut fahrbar... Gegend geil... Wasserfälle... Blumenwiesen... Murmeltiere... alles bestens.

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Venerocolo-Schilpario-Trail.

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Venerocolo-Schilpario-Trail.

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Venerocolo-Schilpario-Trail.

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Venerocolo-Schilpario-Trail: Ein kurzes Sonnenfenster...

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... wird direkt für ein Blumenbild mit Kettle und Wasserfall genutzt.

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Aber die nächste Front ist schon im Anmarsch. Wir schaffen die insgesamt 1500 Tiefenmeter S2-Gehoppel mit Flow-Passagen runter ins Valle di Scalve gerade noch rechtzeitig. Beim nächsten Gewitter sitzen wir schon in einer Bar in Schilpario und futtern Tiefkühlpizza bei einem Aftertrailbierchen. Geile Abfahrt in faszinierend einsamer Gegend, so viel ist sicher. Freilich sind wir jetzt in einem völlig anderen Tal gelandet und jegliche Routenplanung ist damit hinfällig. Aber egal, schön ist's hier sowieso überall.
 
@stuntzi wo ich die Tomaten auf eurem Warmduscher Bild sehe: wie macht ihr es eigentlich mit Gewürzen, schleppt ihr ein bisschen Salz und Pfeffer mit, vielleicht auch ein wenig Olivenöl? Oder immer alles pur und rein damit?
Leider gar nichts, manchmal schnorre ich ein bisschen Salz, aber meist gibt es alles pur. Allerdings sind Tomaten & Co aktuell so gut, da braucht man nix dazu!
 
Die geplante Route führt vom Passo Gatto in leicht abfallender Querung zu weiterennSeen und wieder rauf zum Passo Venerocolo. Den wollten wir als zweiten Pass überqueren und dann auf einem elendslangen Stravapixelesszweiflachtrail nach Norden über Aprica nach Tirano fahren.
Stravapixel braucht's da doch keine. Der Weg ist auch auf deiner Karte schon gut ausgefahren.
 
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