Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Wollen wir mal zu seinen Gunsten unterstellen, dass er Deine Schwester gluecklich macht und ihr ordnungsgemaessen Gehorsam entgegen bringt.
Dann sollten wir mit dem 🍺 nicht ueberzogen kleinlich sein ☝️
solange es sowas hier gibt.... Karlsruher Braukunst
Da nimmt man auch ein Ureich. Wobei ich sagen muss, dass Seichbaum auch vernnftig brauen kann, nur eben andere Sorten.
 
War wieder nett Heute 🤘🎏🐳
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Meine erste Tour mit 1000 Höhenmetern. War ganz schön anstrengend😅
 

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Heute morgen um 6 Uhr in der Früh ging es los. Ich wollte mal wieder zum Tiger and Turtle eine Skulptur aus Stahl.
Immer entlang des Rheins auf dem Rheinradweg Richtung Duisburg.
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Über die schöne alte Ruhrorter Brücke
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Blick auf den Rhein und die Ruhr Mündung
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Blick in den Ruhrorter Hafen
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Kleiner Besuch Horst Schimanski (Götz George)
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Tiger and Turtle
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Frühstück um 8 🤣🦧
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Auf dem Heimweg einen Abstecher zum Lohheidersee
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Fertig, schön war es 🥰
Habt ein schönes Wochenende und für alle die Ferien haben, genießt die Zeit mit euren Lieblingsmenschen..

Maik 🍻
 
Das Reisen ist ja nicht etwas, das ausserhalb des Lebens stattfindet. Und so erstaunt es nicht, dass man auch unterwegs mal nach oben getragen und mal nach unten gedrückt wird.

Um es vorwegzunehmen: die Tour, von der ich hier berichten will, war kein rauschendes Fest, und es ist eher unwahrscheinlich, dass @DaMoasta dieses Mal schreiben wird, dass
man in jeder Zeile merkt, mit wieviel Herzblut und Leidenschaft du auf deinen Touren unterwegs bist und mit welchem Entdeckergeist und welchem Fernweh es dich auf zwei Rädern in die Welt hinaus zieht.

Es gibt Gründe, wieso es dieses Mal eher nach unten gedrückt lief:
  • Die Arbeit! Wir haben eine Langzeitabwesenheit, was in unserem kleinen Team, das eh schon viel zu viel zu tun hat, ziemlich verheerend wirkt. Sich da mehr als eine Woche für ein bisschen Vergnügen davonzuschleichen, geht mit einigen Gewissensbissen einher (und dass man sich wegen der Überlastung mit der Zeit ziemlich ausgelaugt fühlt, muss ich wohl nicht extra erwähnen).
  • Österreich! Ich wollte meine Tour von diesem Juni nach Zell am See fortsetzen. Der Westen Österreichs hatte mich ja ziemlich begeistert, aber die Tourplanung weiter gen Osten war ein Gewürge – davon später mehr.
  • Das Wetter! Gibt es etwas Schöneres als einen Wetterbericht, der einen massiven Wetterumschwung hin zu Gewittern und massiven Niederschlägen voraussagt? Ich meine: ja :D
Und dann ist das noch die allgemeine Weltlage, die, wie ich finde, momentan nicht gerade zu einem rauschenden Fest einlädt… Aber sie ist auch nicht so, dass mir ein totaler Rückzug ins Schneckenhaus gerechtfertigt scheint, und so packe ich am ersten Julimittwoch meinen Plunder zusammen. Die Vorbereitung wird von einem schönen Regenbogen begleitet – das ist doch schon mal ein gutes Zeichen :love:
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Ich werde wie immer liebevoll unterstützt von meiner Familie, denn sie weiss:
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Ich habe bis zuletzt Zweifel, ob ich nicht ausnahmsweise im sicheren Hafen bleiben soll, aber am Ende schleiche ich früh am nächsten Morgen maximal verpennt nach Sion runter.
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In Zürich habe ich ein wenig Zeit, bis der Transalpin losfährt.
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Der Transalpin, diese entspannte Verbindung von Zürich nach Graz mi den vielen Veloplätzen. Das Cutthie macht es sich gemütlich…
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…und ich mir auch. Das ist ja fast wie vor 30 Jahren, als ich mir als Jüngling in verranzten Abteilwagen auf Europas Schienen die Nächte um die Ohren schlug 😅
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Ich lege mich eine Weile hin, bis Severin ins Abteil kommt. Er hat sich die Nacht auf der Arbeit um die Ohren geschlagen und ist jetzt auf dem langen Weg in die ostösterreichische Heimat. Er hat drei Bier aus dem Speisewagen im Bauch und eins in der Hand, und er erklärt mir die Geschichte, Geographie und Gesellschaft Österreichs. Das bringt mich tatsächlich im Verständnis dieses für mich doch recht rätselhaften Landes voran, hält mich aber von weiteren Schläfchen ab.

Vor Innsbruck kommt Severin ins Schwärmen:
Landwirtschaftlich-grüne weit-flache Talböden mit ziemlich hohen Bergen ringsum,
das sei doch echt typisch für Österreich und gebe es in der Schweiz nur sehr bedingt. Meinen Einwand, dass das eher ein Pluspunkt sei für die Schweiz, übergeht er geflissentlich, denn er hat inzwischen eine gewisse Bierseligkeit erreicht.
Ab Innsbruck habe ich dann das Abteil wieder für mich. Schlafen mag ich aber nicht mehr, denn Zell am See kommt näher. Ich checke nochmal den Wetterbericht: die massive Schlechtwetterfront hat sich verzögert bzw. verzettelt, und so trage ich Sonnencreme auf, verstaue aber die Regensachen nicht allzu tief in den Taschen.

Und dann bin ich zurück in Zell am See – dieses wurde Minuten zuvor von einem kräftigen Schauer herausgeputzt.
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Ich fahre dort los, wo ich vor ein paar Wochen aufgehört habe, und folge auf dem Tauernradweg der Salzach. Nach ein paar Kilometern wird das Tal enger und entsprechend die Kunstbauten mehr.
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Nach Lend bin ich leicht irritiert: nebst der Giselabahn, die mich seit Wörgl immer wieder begleitet, hat es nun ob mir noch eine weitere Bahntrassee. Der Blick auf die Karte verrät, dass es sich um die Tauernbahn handelt.
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Ach, die Tauern! Ich habe Wochen an einer Route rumgegrübelt, wie ich diese schönen Berge anständig in meine Route einbauen könnte. Mal visierte ich eine Kombination von Grossglocknerstrasse, Nockbergen und Sölkpass an, aber das war dann doch ein zu grosser Umweg, und vor allem auch zu viel auf zu grossen Strassen - und das während der Hochsaison.
Und so purzle ich denn heute auf dem Tauernradweg weiter, zum Speicher von Brandstatt.
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Ich bin wirklich nicht in Form, ausgelaugt von der Arbeit und mit viel zu wenig Schlaf. Da verpassen mir kreuzende Bikepacker einen weiteren Schlag: die kommen mit viel weniger Gepäck aus und sind bestimmt viel schneller als ich. Und so adrett wie die gekleidet sind, bohren die bestimmt nie in der Nase oder kratzen sich am Sack 😅
Entsprechend schleiche ich mit einem Gefühl von Unzulänglichkeit durch Schwarzach und Sankt Johann im Pongau. Im Feierabendverkehr quäle ich mich die recht enge und kurvenreiche Strasse nach Wagrain hoch, im Nacken beständig eine bedrohlich-schwarze Wolke.

Von den Tauern ist bei meiner Route am Ende nur eine Schlaufe zu den Giglachseen übriggeblieben, denn die sind nur auf Schotter erreichbar und sehen wunderschön aus (und sie scheinen mehr oder weniger legal zu sein). Aber soll ich bei der Form und dem Wetter wirklich dort hoch? Oder nicht doch lieber jetzt ein bisschen vorwärtsmachen und dafür weiter im Osten mehr Zeit haben? Und schliesslich: widerspricht so ein Spickel nicht meinem Verständnis einer perfekten Route, die zwar maximal schön, aber halt auch möglichst direkt sein soll?

Am Ende ich lasse ich das Preuneggtal und die Giglachseen rechts liegen und folge weiter der braunen Enns…
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In Schladming mache ich Schluss. Ich folge der Karte zur Jugendherberge, muss dort aber erstaunt feststellen, dass es ich um ein Dreisternehotel handelt. Die Dame an der Rezeption bestätigt mir lächelnd, dass das JUFA-Hotel definitiv keine Jugendherberge sei, und so suche ich mir eine andere Bleibe.
Kaum bin ich angekommen, fängt es an zu schütten.

Ok, das war nicht mein bester Tag auf Tour 😅 Aber ungefähr die Hälfte der knapp 90 km auf regennassen Strassen zu fahren, ohne jemals einen Tropfen von oben abzubekommen – das ist toll 🤗
Karte.
 
Die Nacht verläuft regnerisch-geruhsam.
Ab Schladming folge ich weiter dem Ennsradweg, dank der Regenreste in schöner Stimmung.
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Ich mag diese Flussradwege nicht sonderlich: meistens wird man zickzack über den Talboden gejagt, in der Nähe rauscht oft eine grosse Strasse, und das ständige leichte Auf und Ab zehrt mit der Zeit an den Nerven. Aber es gibt natürlich auch gefällige Abschnitte – wobei ich mich hier frage, ob das wirklich der offizielle Radweg ist oder nicht doch eine Gravel-schnell-Erfindung 😅
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In einem Dorf trifft mich fast der Schlag: da läuft doch tatsächlich ein Junge mit Gamsbart-geschmücktem Jägerhut herum! Und in Öblarn gleich noch ein Mann mit demselben Kopfschmuck. In welchem Paralleluniversum bin ich da bloss gelandet :oops:
Nach dem Einkauf in Öblarn fragt ein Herr lieb nach der Route und wünscht gute Reise. In der Kaffeerina wären sind sie zwar freundlich, haben aber noch nicht geöffnet.

Der Hochnebel hebt die Stimmung nicht sonderlich – aber nach einer Weile erblicke ich doch einen ersten Gipfel und die Wallfahrtskirche Frauenberg.
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In Admont suche ich die Terrasse einer Bar auf und fühle mich aufgrund der Frisuren, der Qualmerei und der Ausstattung in meine Jugend zurückversetzt. Ich finde es auf der ganzen Tour leicht irritierend, wie anders die Österreicher ticken – fast ein bisschen wie ein weit entfernter Cousin, der zwar dieselbe Sprache spricht, aber ziemlich verschroben ist. Bei genauerer Überlegung merke ich aber, dass wir Schweizer wohl ebenfalls einen schrägen Eindruck machen 😂

Nach 170 talbodigen Radwegkilometern kündet sich endlich Action an: das Gesäuse 😍
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Vom Gesäuse träume ich schon seit meinen Zeiten als Eisenbahnreisender, schliesslich führt durch diesen spektakulären Durchbruch die Rudolfsbahn – aber damals habe ich es nicht bis hierhergeschafft. Dabei ist es wirklich eine eindrückliche Ecke!
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In Gstatterboden esse ich zu Mittag und mache ein Verdauungsschläfchen. Die Pause passt, denn danach ist der Hochnebel weg.
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Ich bereue es fast ein bisschen, habe ich an einem der Fotospots der Bahnstrecke nicht einem Zug aufgelauert. Personenverkehr hat es auf der Stecke durchs Gesäuse zwar nur noch am Wochenende, aber der Güterbär steppt dafür ziemlich.

In Hieflau überlege ich kurz, ob ich nicht einfach dem Erzbach nach Eisenerz folgen soll. Vielleicht würde ich da von der Hauptstrasse aus noch den einen oder anderem Erzzug erblicken? Am Ende reizt mich aber der Umweg über Radmer an der Stube zu sehr. Und tatsächlich, die Strasse ins enge Tal hinein ist eine flotte Sache...
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…ebenso wie die Wallfahrtskirche in Radmer.
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Ich denke zuerst, die Kirche sei abgeschlossen, aber dann hilft mir eine ältere Frau mit einem beherzten Griff – zum Glück, den drinnen erwartet einen viel Schönes.
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Beim Radmer Dorfladen gönne ich mir eine Glace. Gleich nebenan sind ein paar Dorfbewohner am Rauchen und Trinken, und unter grossem Hallo werde ich an den Tisch eingeladen. Ein paar Zeilen weiter oben schreibe ich noch von dieselbe Sprache, aber eigentlich ist das gelogen: ich verstehe das meiste nicht, was besprochen wird – da wird einfach zu fest geösterreichert 😅

Ein älterer Herr interessiert sich für meine Tour und meint, dass das Forststrassenpässchen nach Eisenerz rüber zwar fies, aber offen und legal sei. Na denn, dann wollen wir mal!
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Der Aufstieg ist wirklich hart. Unterwegs darf ich feststellen, dass die Forststrassen tatsächlich für forstliche Zwecke benutzt werden.
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Nach dem Pass…
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…folgt die coole Abfahrt, mit Blicken auf den Hochkogel und den Kaiserschild.
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Bis zur Eisenerzer Ramsau rauf darf man auch mit dem Auto. Auf dem roten Schild ist klar geregelt, wann die Velofahrer auf den Pass dürfen, von dem ich soeben runtergesaust bin: vom 15. April bis zum 31. Oktober von 8:00 bis 19:00, und vom 1. bis 31. Oktober von 8:00 bis 17:00 – und das natürlich unter Berücksichtigung der 10 steirischen Bikerregeln. Das ist ja sicher alles sehr nett gemeint, aber halt auch sehr kompliziert. Und vor allem total abtörnend, wenn man auf einer längeren Tour ist und nie so recht weiss, was für Schilder einen am nächsten Pass erwarten…
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Wenden wir uns lieber den eindrücklichen Österreicher Dingen zu: z.B. dem Erzberg. Wow!
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Eisenerz an seinem Fuss ist ein hübsches Städtchen.
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Ich bin hin und weg ab seiner Andersartigkeit: ich kenne ja grössere Ortschaften in den Bergen nur als Touristenorte – aber hei, hier stehen keine grossen Hotels, sondern Häuserreihen, wie ich sie eher in nordfranzösischen und belgischen Bergbaugebieten erwarten würde! Und hier verschandeln nicht Sessellifte und Gondelbahnen die Landschaft, sondern ein riesiger Tagebau – boah! Und das alles umgeben von schönen Bergen.

Ich suche mir ein Zimmer und liege erstmal flach: meine Form ist wirklich nicht besonders auf dieser Tour. Danach schleiche ich zwecks Futtersuche nochmals ins Städtchen. Beim türkischen Imbiss werde ich fündig, und fürs Verspeisen der zweiten Runde darf ich mich im Café piXmittn (das Café von allen für alle) hinzusetzen. Hach, tut das gut, sich mit netten Leuten auszutauschen!
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Die Einheimischen erzählen mir vom Badesee in der Nähe und vom morgigen Stadtfest – mit jedem Satz wird mir Eisenerz noch eine Spur sympathischer :love: Billigen Wohnraum hätte es auch falls Interesse besteht, denn die Einwohnerzahl ist in seit den Fünfzigerjahren von 13'000 auf unter 3'500 gesunken…

Sie erzählen mir auch vom Bergbau: ihre Väter waren noch stolze klassische Bergmänner, während sich die heutigen Arbeiter am Erzberg einfach als Fahrer etc. sehen. Anscheinend kann man auf diesen riesigen Muldenkippern mitfahren. Hm, da könnte man ja fast auf Ideen kommen 🤗
Karte.
 
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Bin neugierig, wie es bei @drWalliser weiterging...

Zwischendrin ein paar Fotos von meiner heutigen Tour zum Starnberger See und zurück.

Erstmal durch's Gleißental. Meine Reifen haben mehr Profil.
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Rennradlertreff Ludwigshöhe
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Schwimmen im Ickinger See.
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Aussichtsbankerl bei walchstadt
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Steiler Stich zum Starnberger see bei Allmannshausen
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Nochmal schwimmen
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Links ein risiges Kamillenfeld, sah ich zum erstenmal.
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Kloster Schäftlarn. Wenig später konnte ein Rennradfahrer (nicht der auf dem Foto) gerade noch runterbremsen, als ihm ein links vom Parkplatz kommendes Auto die Vorfahrt nahm.
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Rechts das Turbinenhaus des Wasserkraftwerks Mühltal/Isar.
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Mein modifizierter Eislöffel - ist jetzt ein halbes Gramm leichter + verbesserter Grip.
Wahrscheinlich denkt ihr 'dieser Amateur ist nicht imstande ein paar vernünftige Löcher zu bohren' :D.
Aber das Eck war natürlich totale beabsichtigt. Weil jetzt hat das Ding eine Doppelfunktion: Eislöffel und Fingernageldreckauskratzer. Letzteres kann man bei Abflügen oder nach wilden Bikepackingabenteuern etc. schon mal gebrauchen :daumen:

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Heut wollte ich eigentlich eine Runde durch die Heide, mal schauen, was die Heideblühte macht. Sie fängt gerade an, doch die zarten ersten Blüten wurden heute, wie ich dann auch, streng bewässert. Mit Regenjacke bin ich dann weiter, doch innerhalb der Jacke war das Klima suboptimal, so dass ich bei den Temperaturen dachte: Regen egal. Da die Heide eher baumarm ist und die wenigen Kiefern auch keinen Regenschutz boten, bin ich kurzeshalber abgebogen und habe die tiefen Urwälder niedersächsisch Sibiriens angesteuert. Halbwegs regengeschützt wurde es dann eine tolle Runde über Wintermoor, Ottermoor, Groß- und Klein Todshorn, Welle in den Stufenwald, der mich, inzwischen komplett durchnässt, nach Hause führte. Eigentlich eine wunderschöne Runde…
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Blauer Himmel über grüner Berglandschaft – heute wird ein guter Tag!
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Ich blicke leicht besorgt dem Frühstück entgegen, denn @styl0 fand es ja in seiner Eisenerzer Bleibe
einfach nur eine Frechheit.
Er war aber offensichtlich nicht im Eisenerzer Hof, denn dort ist das Buffet ziemlich reichhaltig. Empfehlen kann ich es trotzdem nicht wirklich, denn im Frühstücksraum werden schnulzige Schlager der übelsten Sorte abgespielt 😆

Im lokalen Sportgeschäft will ich fragen, ob sie meine Pneus nachpumpen können, aber sie verkaufen gerade einer älteren Dame eine neue Jacke. Zufälligerweise ist auch meine gestrige Bekanntschaft aus dem Café piXmittn im Laden. Die Eisenerzer sind wirklich sehr nett: ruckzuck zotteln wir zu seiner Garage, und schon ist das Cutthie wieder gut unter Druck.
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Ihr wisst, bei Schleusen, Fähren und Hafenkränen werde ich immer ganz wuschig – wieso sollte das bei den riesigen Muldenkippern eines Tagebaus anders sein? Mit Freude habe ich gestern Abend festgestellt, dass man auf einem umgebauten Hauly den Tagebau erkunden kann.

Und so finde ich mich nach einem kurzen Abstecher zum Denkmal der Opfer des Erzabbaus beim Eingang des Erzberges wieder.
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Ihr wisst, ich mag mein Cutthie – aber so ein Hauly ist schon auch sehr geil :daumen:
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Noch den Velohelm gegen den Bauhelm getauscht, und los geht’s!
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Das eisenreiche Gestein ist hell gefärbt. An der Luft oxidiert es dann und gibt dem Erzberg seine rötliche Farbe.
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Es wird zwei- bis dreimal täglich gesprengt, was man anscheinend im ganzen Tal hört (das habe ich aber irgendwie verpasst). Wer’s gern krachen sieht: jeweils am Donnerstag gibt es eine Hauly-Führung inklusive Sprengbeobachtung.

Nach der Sprengung wird das lockere Gestein auf die Haulys geladen.
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Der Tagebau ist nur noch im unteren Teil des Berges aktiv; der obere Teil ist anscheinend ausgeerzt. Aktuell gehen die Betreiber davon aus, dass im Jahre 2060 Schluss ist mit dem Abbau. Die Eisenerzer wurden demnach von einem gefangenen Wassermann hereingelegt: dieser bot für seine Freilassung «Gold für zehn Jahr’, Silber für hundert Jahr’ oder Eisen für immerdar». Die schlauen Eisenerzer wählten das Eisen und profitieren nun schon seit dem 11 Jahrhundert vom Erzabbau - aber eben, unendlich ist auch diese Ressource nicht.
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Für die Zukunft von Eisenerz mache ich mir keine Sorgen, denn das touristische Angebot ist bereits heute toll, mit den zahlreichen Museen und dem faszinierenden Erzberg. Und wer weiss, vielleicht finden eines Tages auf dem Tagebaugelände Gravelrennen statt, analog zum legendären Erzberg-Rodeo?
Natürlich auch ein Pluspunkt für Eisenerz: es ist umgeben von schönster Bergwelt.
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Die Dimensionen des Tagebaus sind wirklich eindrücklich!
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Nach einer ersten Aufbereitung wird das Erz auf die Bahn verladen und nach Linz und Donawitz gebracht. Früher gab es eine direkte Bahnlinie über den Alpenhauptkamm nach Donawitz, die Erzbergbahn wird aber seit Jahren nur noch touristisch genutzt. Heute fahren die Züge nach Donawitz durchs Gesäuse und über den nur 849 m.ü.M. hohen Schoberpass auf die Alpensüdseite.
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Was auch noch gut ist an so einer Hauly-Fahrt: trotz dem graumelierten Bart fühle ich mich gar nicht mehr so alt, denn ich bin klar einer der jüngsten Teilnehmer. Und wenn einem unmittelbar nach der Fahrt eine junge Frau Komplimente wegen der Regenbogensocken macht, dann fliegt man schon fast den anstehenden Pass hoch 😅

Ja, es gibt einen Pass heute – am Ende konnte ich dem Eisenerzer Sirenengesang von Badesee und Stadtfest widerstehen. Hier ein letzter wehmütiger Blick auf dieses tolle Städtchen.
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Zum ersten Mal seit Savièse überquer ich auf dieser Tour den Alpenhauptkamm, und zwar auf dem Präbichl. Dieser Pass ist recht steil und dreispurig ausgebaut, am Samstag hat’s aber zum Glück fast keinen Verkehr.
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Auf dem Pass kommen mir die Tränen.
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Ich fahre bis oberhalb von Vordernberg ab und ziehe dann links hoch zum Hohen Rötz.
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Nach einer kurzweiligen Abfahrt geht’s gleich wieder hoch zur Hiaslegg.
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Zum Glück ist das alles legal, entsprechend kann ich die Abfahrt ins Lampingtal von ganzem Herzen geniessen.
Der Grüne See hat nur wenig Wasser, dafür umso mehr Besucher.
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Anschliessend wird es wieder schwieriger mit der Legalität: Komoot sagt mir, dass meine Route über die Grubeck teilweise illegal ist, aber gemäss Strava wird der Pass öfters befahren. Die Einheimischen wissen nicht, ob man mit dem Velo rüberdarf, und beim Beginn des Aufstiegs in Tragöβ-Oberort hat’s kein Verbortsschild. Na, dann probiere ich doch einfach mal.

Oben auf dem Pass hat’s aber tatsächlich ein Velofahrverbot. Ich finde, darauf hätten sie schon vor dem Aufstieg hinweisen können, und fahre trotzdem auf der Ostseite des Passes runter.
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Mein Vergehen scheint ausser einer Schlange niemanden zu interessieren.
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In St. Ilgen gibt’s schon den nächsten Stress wegen legal-illegal: ich kehre auf einen gespritzten Most in ein Wirtshaus ein, da meint die alte Wirtin, der Weg zur Turnauer Alm sei wahrscheinlich für Fahrräder gesperrt. Da ich dort oben zu schlafen gedenke, könnte das ein Problem sein. Ich rufe also rasch auf der Alm an: kein Fahrverbot, und ein Bett haben sie auch. Wenn ich aber noch zu essen wolle, solle ich nicht zu lange warten mit raufradeln.

Und so sause auch weiter nach Thörl, wo ich an der Tanke noch rasch Vorräte einkaufe. An einem gemütlichen Tisch vor der Tanke treffen rauchende Trinker auf ihre rauchenden Rennradkollegen. Ich muss sagen: ich finde den entspannten Umgang der Österreicher mit Genussmitteln beeindruckend 😅 Man muss aber auch sagen, dass die Gesichter der Leute teils entsprechend aussehen – und wie die zugehörigen Lebern und Lungen dreinschauen, will ich lieber nicht wissen…

Gemütlich ziehe ich dem Stübmingbach nach weiter gen Osten.
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Dieses unscheinbare Bild hat eine besondere Bedeutung für mich: hier hatte ich zum ersten Mal seit den Savièse den Eindruck, dass die Alpen vielleicht tatsächlich mal aufhören.
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Aber das ist nur eine optische Täuschung, denn eine Kurve weiter kommt das kleine Massiv der Hohen Veitsch ins Blickfeld – irgendwo dort oben liegt die Turnauer Alm. Vor dem Aufstieg muss ich noch durch Turnau. Dort ist das Dorffest im Gange, unter anderem mit einem spassigen Quietschentenrennen im Dorfbach. Witzig zu sehen, mit welchem Engagement auch die Väter mitmachen😁
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Ich überlege kurz, heute Abend hier mitzufeiern, aber dann nehme ich doch noch die 650 Höhenmeter zur Alm in Angriff.
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Mit den ersten Regentropfen komme auf der Hütte an und werde freundlich von Manuela, Ute und ihrer Kollegin empfangen. Nach einem grossen Teller Teigwaren gönne ich mir ein besonderes Dessert: Vanilleglace mit Kürbiskernöl 😋

Zum Tagesabschluss gibt es noch Gewitterspektakel – immer wieder eindrücklich in den Bergen!
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Was ich den ganzen Abend nicht anzusprechen wage: ob die morgige Route legal ist? Wir werden sehen.
Karte.
 
@drWalliser Hee, da bin ich doch neulich auch rumgedödelt :D Danke für die Details über den Tagebau. Hätte ich mir sicherlich auch näher angeschaut, wenn ich son Wetter wie du gehabt hätte ;)

In der von dir erwähnten Herberge habe ich auch genächtigt. Es gab trockene Brötchen, eine Sorte Marmelade, Honig, eine Sorte Wurst und Käse (beides bereits gewellt). Und ja, die Musik...
 
Endlich ist die Emscher Mündung fertig Wahnsinn. Lass uns mal zusammen eine Termin finden für eine schöne Tour.
Gerne per PM.
 
Heute vom See aus ins Hegau, an die Aachquelle (war mir gar nicht mehr klar dass da Donauplörre rausläuft, hab einfach die Flasche vollgemacht. Aber ich lebe noch...) und dann den steilen Buckel hoch zum Aussichtspunkt. Windig wars zum Schluss.

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Anfangs war noch Flaute. Aussicht auf den Untersee, Markelfinger Winkel.

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Diverse Störche waren da. Einer ist mir fast gegen den Kopf geflogen. Beeindruckende Vögel.

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Weich und flauschig wurde der Untergrund plötzlich.

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Aussicht von Schloss Friedingen auf den Hohenheven.

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fetter respect an komoot, das einen durch so ein Eck routet 8-)

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Die Aachquelle. Nettes Fleckchen.

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Aussicht auf die 2 Seen oberhalb der Quelle. Links Überlinger See, rechts Untersee.

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Wegekreuz, wo die Bogenschützen fake Truthähne abschießen :troll:
(die Dinger sehen wirklich echt aus. man wundert sich erst mal ziemlich bis mans rafft dass das nur Ziele sind..)

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Endlich mal ein Auto mit Autorität!

Schönen Abend!
Philipp
 
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