Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen

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Re: Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen
Naja trüb heißt ja nicht dreckig... ist halt ein endloser Sandstrand, statt kleine fluffige Felsenbuchten. Da sieht das Wasser eben anders aus. Sand ist eh doof. Meer kann ich, wenn überhaupt, nur ohne Sand ertragen.

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So muss Wasser.
Da bin ich bei dir. War in Nizza nur an dem Strand Richtung Antibes an der Straße, da sind Kiesel und das Wasser ist klar. Ok, das Bild oben ist nochmal ne Spur klarer 😉

Hier wars heute gut auszuhalten, frischer Wind von NO zur Wärme, passt 👍
 
08.08. 14:40 Abfahrt vom Col de Battaglia, 500m

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Es hätte ganz oben vom Col de Battaglia nach Osten runter vermutlich einen Singletrack für die Abfahrt gegeben, wenigstens ist das auf der Karte ein Weg eingezeichnet. Die vollständige Absenz von Stravapixeln zum einen und die absurd unchristlichen Temperaturen zum anderen lassen allerdings kaum Gedanken an ausgedehnte korsische Gestrüppexperimente aufkommen. Statt dessen stürzen wir uns drüben direkt auf der Teerstraße ins Tal. Bei 50 km/h Fahrtwind lassen sich die 40 Grad Sonnentemperatur halbwegs ertragen.

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Alternativ gerne auch in einem schattigen Gasthaus am Wegesrand, mit Pizza, Menthe a l'eau und einer Partie Schach. Letzteres klappt nicht so besonders, die Gehirnzellen sind noch vom Uphill geröstet.

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Powernaps sind zielführender.

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Und weiter runter... insgesamt an die eintausend Tiefenmeter runter...

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... bis nach Ponte Leccia an der Inselhauptstraße T20. Der Verkehr dort ist allerdings gar nicht so überdramatisch wie erwartet, so dass wir auf selbiger nach ein paar Litern eisgekühlter Getränker gleich noch den nächsten geplanten Offroad-Anstieg umfahren. Eine feinkleine Nebenstraße über den Col d'Ominanda...

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... führt uns schließlich nach einhundert Kilo- und zweitausend Höhenmetern in Korsikas zentrale Berghauptstadt Corte. Wenn man mal Straße radelt, geht richtig was voran. Glaube wir bleiben für die sommerliche Korsikadurchlängsung auch mehr oder weniger in diesem Modus. Für die meist heftigen Trailgeschichten dieser Insel ist der Hochsommer während ner Hitzewelle nicht unbedingt die geeignete Zeit.

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Spaß macht's trotzdem.
 
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09.08. 12:15 Badegumpe im Fiumorbu Canyon, 400m

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Weiter geht die Straßendurchlängserei des sommerlichen Korsikas. Heute sind wir schon um sieben unterwegs. Da bewegen sich zum einen die Temperaturen noch in halbwegs erträglichen Bereichen, zum anderen sind selbst die Hauptstraßen quasi gähnend leer. Das nutzen wir für fünfzig schnelle Kilometer von Corte am Tavignano entlang flussabwärts...

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... bis runter zur Ostküste, fast auf Meereshöhe.

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Kaum unten angekommen, orientieren wir uns allerdings direkt wieder in Richtung Berge. Die Ostküste gilt es als Radler unbedingt zu vermeiden, ...

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... und weiter oben ist Korsika einfach viel schöner.

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Wir klettern den felsigen Canyon des "Fium Orbu" bergwärts und suchen dabei nach einer Möglichkeit, die heißen Mittagsstunden unten im Bach statt im Sattel zu verbringen.

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Abstieg gefunden. Ist zwar nicht radlbar und auch auf keiner Karte, aber wenn man die Augen offenhält, kann man an den "Geheimnissen" der korsischen Locals nicht vorbeifahren. Die steilen fünf Minuten Gekraxel...

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... werden sofort belohnt. Was für ein geiles Schluchterl.

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Fiumorbu: Wer will da noch radfahren?!

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Fiumorbu: Mittagspause mit Klimaanlage. Die Flüsse auf Korsika sind allesamt wenigstens zehn Grad wärmer als drüben in Südfrankreich, da kann man's durchaus ne Weile drin aushalten.
 
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09.08. 20:30 Straßencamp beim Col de Vaccia, 1000m

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Weiter den Fiumorbu flussaufwärts, zur Mittags- und Ladepause im Ort Ghisoni.

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Hier stehen zum einen hübsche Felsbergerl in der Gegend, ...

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... zum anderen warten weiterer Kilo- und Höhenmeter rauf zum Col de Verde. Kettle ist natürlich vor mir oben und empfängt den überhitzten Zorro mit einem Kaltgetränk, so muss das sein. Wir halten uns auf dem waldigen Pass nicht lange auf sondern rollen gleich weiter, runter in den Ort Zicavo. Der Erbauer dieser Straße hat einen Orden verdient, sind an die zwanzig Kilometer mit dem exakt gleichen Minimalgefälle. Kein Bremsen, kein Treten, einfach nur dasitzen und entspannen und die Bäume angucken mit 30 km/h.

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Im Ort wird Dinner eingekauft, aber die Cascade de Zicavo erfüllen die Hoffnung auf einen Schlafplatz mit Gumpe dann leider nicht. Baden hervorragend, Schlafen mangelhaft. Ersten zu laut, zweitens kein einziges flaches Fleckerl weit und breit.

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Wir radeln also weiter... und immer weiter. Der Wald neben der Straße hinauf zum Col de Vaccia läd jetzt auch nicht unbedingt zum bleiben. Die wenigen flachen Plätze am Straßenrand sind allesamt von halbwilden korsischen Schweinen besetzt. Da leg ich mich jetzt auch nicht unbedingt dazwischen.

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Nach 130 Kilometer und wieder deutlich über zweitausend Höhenmetern finden wir kurz unterhalb des Col de Vaccia endlich...

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... eine kleine Parkbucht, schweinefrei und mit Panoramablick in den Sonnenuntergang über'm Meer. Ist jetzt vielleicht nicht das romantischste Platzerl der Insel, aber in der Dämmerung ist man nicht mehr wählerisch.

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Guten Abend und gute Nacht, haben fertig.
 
10.08. 15:00 Badenachmittag und Camp beim Reservoir de l Ospedale, 950m

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Der frühe Vogel fängt den Wurm. Heiss wird's trotzdem schon bald, auf unserem Weg über den Col de Vaccia...

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... bis ins beschauliche Bergdorf Zonza. Hier steppt der französische Urlaubsbär mit voller Augustwucht, die Straße rauf zum Col de Bavella und den gleichnamigen korsischen Wahrzeichenngipfeln ist ein einziger Stau.

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Gut dass wir da gar nicht hin wollen, sondern auf wesentlich ruhigere Straße über die Bocca Illarata...

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... zum Ospedale-Stausee. Auf knapp eintausend Metern und im Schatten, mit Wasser drumherum, so kann man's einigermaßen aushalten.

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Mehr machen wir heute auch nicht, die letzten beiden Tage waren hart genug. Ausgedehnte Badepause, ...

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... gefolgt von Seepicknick, gefolgt von einer trotz Höhenlage zu warmen Nacht. Immerhin gibt's auf der Insel wenig Mücken, wahrscheinlich sind die alle beim Fliegen in der Sonne verbrannt. Ohne Zelt schlafen ist auf Korsika jedenfalls kein Problem.
 
11.08. 08:16 Auf dem Ospedale-Porto-Vecchio-Trail, 400m

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Mit der aufgehenden Sonne...

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... räumen wir unser wie fast immer illegales Bikepacking-Camp...

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... am Reservoir de l'Ospedale...

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... und beginnen den letzten halben Tag unseres minimalistischen Korsikaquickies.

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Dazu passend gibt's doch noch mal einen Singletrack, und zwar einen ziemlich langen und bald schon ziemlich esszweieinhalbigen korsischen Holperweg.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail.

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Ospedale-Porto-Vecchio-Trail: Das Wegerl macht Spaß, keine Frage. Vielleicht nicht ganz so abenteuerlich wie der Cartalovenu-Trail (Mediteranix 2019) nebendran, aber erstens neu für mich und zweitens eine weitere tolle Möglichkeit, aus der Bavella-Gegend nach Porto Vecchio abzufahren. Zusammen mit dem Bikepark bei Zonza nebendran auf der anderen Seite vom Berg ist und bleibt diese Gegend definitiv Korsikas beste Mountainbike-Ecke. Man könnte hier in jedem Fall ein paar Tage verbringen, ohne sich zu langweilen. Vielleicht nicht gerade im Hochsommer, aber das muss jeder selber wissen. Wir wissen's jetzt auch :-).
 
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Eure momentane Fähre scheint ja nicht in die von Euch gewünschte Richtung zu schippern....

sofern diese nicht gekapert wurde, vermute ich das Ihr einen Umweg über Ajaccio machen müsst weil möglicherweise eine Fähre ausgefallen ist

..... oder geht wohl doch erst noch nach Sardinien (Porto Torres)... bestimmt kühler als Korsika....
 
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