Netter Helm, aber gedanklich komm ich bei dem Thema überhaupt nicht mehr weiter.
Ich nehme das Thema Sicherheit durch einen Helm beim MTBen sehr ernst. Ich glaub wenn man 10 Jahre am MTB sitzt ist die Chance gefühlt gut 50/50, dass man 1x einen Sturz hat, der so heftig ist, dass der Helm hinüber ist und hoffentlich nicht mehr.
Einmal hatte ich so einen Crash - wenige Sekunden (oder Sekundenbruchteile?) bewusstlos, 1 Tag Kopfweh, darüber hinaus keine neurologischen kurzfristigen oder längerfristigen Defizite.
Einen Freund hat es da heftiger erwischt - keine Hirnblutung, aber diffuser axonaler Schaden. In den ersten Wochen erzählte er Geschichten mitunter 2x (oder bei Amazon 2x oder 3x bestellt...), in den Monaten danach noch deutliche Konzentrationsprobleme usw.
Dass der Unterschied unmittelbar mit der Maximalbeschleunigung des Gehirns zusammenhängt ist außer Zweifel (siehe zB
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/763/1/Niemeyer_Iris.pdf).
Denn wenn ich da lese 115 g Beschleunigung, dann denke ich mir erstmal: ok, ich bin überrascht dass man da nicht fix tot ist (entspricht ja dann ca 700kg Last am Kopf?!) Und dann immer die Frage: was für ein Szenario, wie ist das simuliert, was waren die Vergleichsmodelle? Helme und umso mehr Helmtechnologien ändern sich ja nicht jedes Jahr grundlegend, also haben die Ergebnisse auch langfristigen Wert. So ist man halt immer auf die Behauptungen der Hersteller angewiesen, die natürlich die Testbedingungen genau nach den Vorzügen ihres Systems gestalten. Bei euch im Redaktionsteam gibts doch einige Akademiker bzw Personen mit Connections zu Unis oder FHs oder Prüfinstituten, vielleicht könnt ihr da mal unabhängige Experten ausfindig machen.
Das was Virginia Tech gemacht hat klingt total vernünftig (
https://vtechworks.lib.vt.edu/bitstream/handle/10919/83760/Bicycle STAR Methodology.pdf?sequence=1&isAllowed=y)
https://www.helmet.beam.vt.edu/bicycle-helmet-ratings.html
Aber warum dann nicht einfach den Specialized Ambush MIPS mit knapp über 300g kaufen, oder ist der TLD A3 doch signifikant besser? Leider wird da ja auch nur das Gesamtrating veröffentlicht und nicht bei der höheren Aufprallgeschwindigkeit der höchste Peak an G-Kräften. Hat man irgendeinen Benefit von schwereren Helmen bzw "Antirotationssystemen" (oder ist nicht sogar Gewicht und Höhe des Aufbaus ein Nachteil)?
Wäre echt geil, wenn ihr da mal auf die Suche gehen würdet nach einem unabhängigen Experten, der die Limitationen dieser Tests kennt oder den Praxiswert bestätigen kann. Und dann am besten noch eine eigene Versuchsreihe machen.
Der Helm hat zumindest mal ein richtig schickes Design.