Absenkbare Sattelstützen (Variostützen) - schon probiert?

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
Registriert
23. Juli 2001
Reaktionspunkte
1.528
Ort
Olsberg
Hi Leute!

Fahrt ihr noch feste Stützen oder ist schon eine Variostütze an eurem Bike?

Ich selber will nicht mehr ohne fahren :) Hier mein Artikel zu dem Thema:

Freerider und Enduro-Biker sind sich einig: Geht es bergab, muss der Sattel runter! Doch neben den XC-Racern lassen auch viele Touren-Biker den Sattel in Trail-Abfahrten oben. Die aktuellen Variostützen werden immer besser und eröffnen neue Möglichkeiten - wer einmal mit so einem Teil gefahren ist, will nicht mehr ohne.

Braucht die Variostütze einen Remotehebel, damit man sie vom Lenker aus steuern kann oder reicht ein Verstellhebel direkt am Sattel. Zugegeben, den Kabelkram mag nicht jeder, aber von der Funktion her macht es einen großen Unterschied. In der Steiermark konnte ich beides testen, vom Lenker aus an der Rase (am Pulcro) und unterm Sattel an der Kind Schock (an einem Scott Testbike, siehe Foto) - vom Lenker her ist viel praktischer, da kann man locker im Trail verstellen, ohne eine Hand vom Lenker nehmen zu müssen, was bei holpriger Bergabfahrt unangenehm ist.

Wenn man einen breiten aber steilen Weg runtergefährt, der mit Drainagen gespickt ist, kann man eine Variostütze schnell auf Bergab-Mous umstellen, denn ein Bunny Hop mit voll ausgefahrener Sattelstütze fühlt sich nicht gut an, vor allem wenn man schon mal eine Absenkstütze probiert hat.


Sabine Spitz hat den Sattel immer oben (Bild: Petejupp - zur Galerie: KLICK )

Die wichtigen W-Fragen zum Thema "Sattel absenken" im IBC-Special:

WARUM?

Früher hieß es: "Den Sattel senkt man für sehr steile und technische Abfahrten ab, damit dieser bei der Gewichtsverlagerung nach hinten nicht im Weg ist."

Doch der eigentliche Grund für das Abesenken des Sattels liegt woanders: Um eine optimale, aktive Fahrweise in der Abfahrt zu erreichen, muss man viel mit dem Körper arbeiten und besonders den natürlichen Federweg der Beine nutzen. Bei einer hohen Sattelposition schränkt der Sattel die vertikale Bewegungsfreiheit der Beine jedoch enorm ein. Somit kann man in der Grundposition nur sehr begrenzt Schläge mit den Beinen abfedern, es sei denn, man bringt den Körper hinter den Sattel (siehe Bild oben bei Sabine Spitz). Dies bringt jedoch den Nachteil mit sich, das man kaum noch Druck auf das Vorderrad bringen kann und die Fahrt unkontrolliert wird. Desweiteren ist ein nicht abgesenkter Sattel bei heftigen Wurzeln oder Steinen nicht ungefährlich: Im schlimmsten Fall kann er einem vom Bike schleudern, da er keine Reserven hat und einem ein sehr direktes Feedback am Allerwertesten gibt.

WER?

Alle Biker, die abseits von breiten Forstautobahnen in den Abfahrten mehr Sicherheit, Spaß und Geschwindigkeit erleben wollen. Auch XC-Biker könnten in Zukunft von verbesserten Variostützen profitieren, wie Michael Bonnekessel, bei der letzten Deutschen Meisterschaft bewies (Tatwerkzeug des Siegers in der Masters-Klasse: Die Variostütze "Gravitydropper" am XC-Bike). Auf den technischen XC-Kursen könnten die Racer vom Lenker aus den Sattel in Sekundenbruchteilen absenken und somit in den Abfahrten schneller sein, was auch einen Zeitgewinn bringt. In Offenburg würde es vielen Racern helfen, besser durch den schwierigen Kurs zu kommen und das Sturzrisiko verringern.

Ein Handgriff am Lenkerhebel und der Sattel sackt ab...


WANN?

Auf breiten Forstautobahn-Abfahrten gibt es kaum Hindernisse, sodass man dort den Sattel oben lassen kann. Geht es jedoch in eine Singletrail-Abfahrt empfehlen alle Fahrtechnik-Experten den Sattel vorher abzusenken (Gründe siehe oben).

WIE?

Die alte Variante: Abbremsen, Po vom Sattel bewegen, Schnellspanner öffnen, den Sattel absenken und den Schnellspanner straff schließen. Je nach Vorliebe und Beinlänge kann man den Sattel ganz runter hauen oder so weit absenken, dass man den Sattel noch gut mit den Beinen in Kurven führen kann.

Tipp: Um die normale Sitzposition stets schnell wieder zu finden, habe ich einen kleinen Schlitz in den Lack der Sattelstütze gezogen. Meine Stütze ist kein Leichtbau-Teil!

Die neue Variante: Schön den Trail entlang radeln, einen kleinen Baumstamm auf dem Weg erkennen und "zack" durch die Betätigung des Lenkerhebels den Sattel absenken. Dann klappt der Bunny Hop über das querliegende Hindernis gleich viel besser und höher. Danach kurz Aufstehen und den Sattel wieder "hochbeamen". Lästiges Absteigen bei herumliegenden Bäumen gehört dann der Vergangenheit an.

WAS NOCH?

Man kann gespannt sein, wann die ersten Bike-Hersteller ihre Räder mit integrierten Variostützen ausrüsten. Das spart Gewicht und sieht schick aus. Ebenfalls spannend ist die Frage, ob die Variostützen in Zukunft auch die Herzen der XC-Racer erobern werden.

Welche Stütze fahrt ihr?

Ich habe mich für die Forca SPS 350 Vario Sattelstütze entschieden, vor allem wenn sie jetzt mit Faltenbalg kommt. Hier noch ohne am Rad von meinem Vater - sie ist günstig, simpel und funktioniert gut.

p4pb6215358.jpg


p4pb6215359.jpg


SPS350-FB-2.jpg
 
An meinem alten Votec Hardtail schon seit 2 Jahren die Gravity Dropper mit 70 mm Verstellweg.
Am Bionicon die Gravity Dropper Turbo mit 100mm Weg. Beide vom Lenker aus zu verstellen.
Du siehst ich bin davon begeistert ;)
Inzwischen haben drei befreundete MtBler nach einer Probefahrt mit meinem Rad sich ebenso Variostützen gekauft, allerdings von anderen Herstellern, wobei ich die GD mag, einfache Mechanik und einen Faltenbalg.
Grüße!
 
Stimmt, die GD hat einen super Ruf - mit ihr wurde sogar schon ein Meisterschaftstitel im Cross Country erreicht (Bonnekessel 2009, Lizenz-XC Masters).

Ich habe auch schon die Rase Mamba getestet, die leider nicht sehr preiswert ist (zum Test).

Ride on,
Marc
 
Leider gibt es keine Stützen, die mehr als 125mm Versenkbarkeit bieten - damit ist sowas für mich (Schrittlänge 1m) in steilerem Gelände sinnlos. Ich bräuchte da 200mm.

Ansonsten reicht mir die KS auch ohne Remote - eine GD wäre aber auch was feines.

PS: die Rase hat mit 10cm eine zu geringe Einstecktiefe. Setback geht so auch nicht. Und die Optik - brrr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nie mehr ohne, hatte erst die Maverick mit 75mm, gut aber zu wenig, dann folgte die I900, danach die I950r, wegen Rahmenwechsel. Jetzt hab ich ne Reverb, wegen der Länge von 420mm. Die waren für den Rahmen nötig.

Mein Traum wäre die Rase vom Verstellweg her gesehen, leider kann ich den Seatback nicht ab. Hoffe inständig, dass die mal ohne kommt, oder ein Produkt mit vergleichbarem Verstellweg!!!
 
Ich fahre am 301 eine KS i950R (mit R-Eigenbau) und hatte vorher die 900er (defekt, reklamtion). Möchte die nicht mehr missen und wollte auch schon eine an mein Hardtail bauen. Nur gibt es in 27,2 mm nur wenig Auswahl und die GD ist mir zu teuer ;)

Die Sattelabsenkung nutze ich ständig bei uns im Spessart, rel. kurze Anstiege und Abfahrten. Die Absenkung der Gabel nutze ich im Vergleich eigentlich nie.
 
Ich fahre an meinem AM-Bike auch die KS i950 ohne Remote und will nicht mehr ohne fahren. Dieses ständige absteigen und verstellen der Sattelstütze hat früher echt nur genervt, aber ohne fühlte man sich entweder bergab sehr unsicher und unkontrolliert oder einem fehlte bergauf irgendwann die Kraft weil der Sattel zu niedrig war um vernünftig in die Pedale treten zu können. Von daher super Sache und ich stimme bernd e zu - nutze die Absenkung der Sattelstüzte dauernd, die Absenkung der Federgabel hingegen fast gar nicht. :daumen:
 
Werd mir wohl demnächst ne Reverb zulegen, da ich schon lange mit ner versenkbaren Stütze liebäugele, jedoch die bisherigen nicht wirklich ansprechend fand.
Die Gabelabsenkung fliegt dann auch übrigens raus, wenn die Geometrie passt, kann man auch 160mm ohne den Berg hochfahren.

Bei der Sattelstütze wären mehr als 125mm Absenkung schon wünschenswert und ne Stütze mit weniger Absenkung find ich irgendwie sinnlos.
 
Ich fahr die Reverb....

Dachte auch immer die 125mm reichen nicht wirklich, aber bei Bergabpassagen, selbst wenn s etwas technisch wird
dann ist der Sattel immer nur zur hälfte abgesenkt (so hab ich noch besseren Kontakt zum Bike), ganz abgesenkt nur wenns ans springen geht.

Und zum Remote: Ist zwar ein Kabel mehr am Lenker, aber möcht nicht mehr drauf verzichten.

:winken:Rüssel
 
Ich fahre ebenfalls die KS i950R am meinem Hardtail und das seit nem halben Jahr. Die Reverb gab´s damals noch nicht und die KS war beim Händler für 200€ im Angebot. Da hab zugeschlagen.
Seit dem will ich kein MB mehr ohne fahren.

Beim Suchen nach meinem zukünftigen Fully beachte ich auch extra die 31,6mm. Über 200€ für ne zweite Stütze extra zu bezahlen kommt für mich nicht in Frage. Da sollte die alte schon passen.

Was über die KS i950R in einem Test eines bestimmten Magazins geschrieben wurde kann ich nicht nachvollziehen:"Verschrammt bei starker Verschmutzung." :confused: Tut ja irgenwie jedes bewegliche Teil mit der Zeit. :D

Mit einer Variostütze lassen sich ganz andere Trails fahren als vorher, da man bei sehr steilen Anstiegen sofort wieder den Sattel unterm Hintern hat. :daumen:
 
Ich hab die KS 950 ohne Remote an meinem AM Radl und möchte nicht mehr ohne fahren. Alle, die sagen, sie bräuchten so nen Dingen nicht, fahren meines Erachtens nur Forstautobahnen und könnten das auch mitm Crosser machen oder haben vorher noch nie den Sattel abgesenkt.
Wie Marc schon schrieb: Sattel unten= viel mehr Kontrolle. Natürlich geht das meiste auch mit Sattel oben aber macht das Sinn?

Optisch find ich alles bis auf die Reverb unschön und teilweise auch unmöglich verarbeitet. Die KS ohne Remote hat beispielsweise einen Hebel der baumelt wie ein Lämmerschwanz...
Dazu kommt der Verstellbereich, der größer sein sollte, sowie dass die Einstecktiefe bei allen bisher nicht reicht.

Alles in allem:
Remote hat meine nächste Stütze auch, denn im Trail isset teilweise schon fummelig...

Aber nie wieder ohne an einem Rad mit dem es in technisches Gelände geht.

Gruss Karsten
 
Ha, ich bin also nicht der einzige Variostützen-Freak. Ich finde sogar, dass sie im XC-Sport geeignet sind, die Strecken dort sind auch nicht ohne. Ich freue mich auf das Rennen in Pracht, bei dem ich 2010 mit normaler Stütze gefahren bin und 2011 mit Variostütze mehr Spaß haben werde :)
 
Ich denke auch, dass die Dinger für XC Rennen geeignet sind. Einzig das Gewicht wird vielen wieder ein Dorn im Auge sein aber wenns sicher unten ankommen läßt..., dann würd ich nicht drauf verzichten wollen.
Und gerade XC, sowie Mittelgebirge und viele Sachen wo es rauf und runter geht: Gerade da empfiehlt sich doch so ne Stütze.

In den Alpen oder da wo ich ne Stunde bergauf keule und dann wieder runter ohne Zwischenanstiege (oder nur kurze), genau da lohnt sich so ein Dingen doch ungemein.
Auch in der Stadt, bietet es sich doch an, Strecke zu machen mit Sattel oben und dann etwas Spaß zu haben mit versenktem Sattel!
Hätte ich ohne Variostütze eher seltener gehabt!


Karsten
 
Ich benutze sie sogar wenn ich anhalte. Dann brauch ich nicht absteigen... :) Vom Fahrspaß mal abgesehen. Den brauch ich hier wohl nicht weiter zu beschreiben... Ihr wisst schon was ich meine... :D
 
Ich bin da hin und hergerissen. Im Weserbegland bin ich früher alles mit Sattel oben gefahren weil es einfach zu nervig war den Sattel ständig zu verstellen. Allerdings bin ich da auch keine extremen Sachen gefahren.
Seit ich in den Alpen wohne und meist technische Trails fahre kann ich mit Sattel oben selbst eher einfache Trails nicht mehr anständig fahren (mal davon abgeshen, dass es auch keinen Spaß macht wenn man sich nicht frei bewegen kann). Ich habe mir einen Fahrstil angewöhnt, auch bedingt durch ein niedriges Cockpit, bei dem ich tief runter gehen können muss.
Das Problem ist, dass ich sehr lange Beine habe (SL 94cm) und ich daher einen größeren Verstellbereich (> 150mm) und auch Gesamtlänge (> 400mm) bräuchte. Für mich käme da praktisch nur die Rase in Frage, wobei da Gewicht und Sattelklemmung stören und die Einstecktiefe für meinen Rahmen grenzwertig ist. Zum Ausprobieren ist sie mir auch zu teuer.
Für Alpentouren brauche ich auch eigentlich keine, da geht es meist 1x lange bergauf und dann nur bergab. Für meine Hausrunde mit welligem Profil habe ich mich jetzt so arrangiert, dass ich die Stütze nur 1x nach dem ersten längeren Anstieg runter stelle und dann alles im Stehen fahre. Das gibt gleichzeitig Kraft in den Beinen, gut für lange Abfahrten und Bikepark :).
 
@berkel: Hast du denn mal eine Stütze bei einem Event getestet? Nach meiner Erfahrung sind auch schon weniger Hub als bei der Rase ein riesiger Vorteil im Vgl. zu einer starren Stütze.
 
Leider gibt es keine Stützen, die mehr als 125mm Versenkbarkeit bieten - damit ist sowas für mich (Schrittlänge 1m) in steilerem Gelände sinnlos. Ich bräuchte da 200mm.

Ansonsten reicht mir die KS auch ohne Remote - eine GD wäre aber auch was feines.

PS: die Rase hat mit 10cm eine zu geringe Einstecktiefe. Setback geht so auch nicht. Und die Optik - brrr...

Hey cxfahrer,

habe ähnlich lange Beine wie Du, gemessene 102cm Schrittlänge. Fahre seit drei Wochen die KS 950 ohne Remote (mag den aufgeräumten Lenker) in 385mm Länge.
Die Sattelstütze hab ich normalerweise auf min. Einstecktiefe und Anschlag ausgezogen - komme so gut zurecht. Die dann verfügbare Absenkung von 125mm reicht für den Hausgebrauch sehr gut aus.
Wenns dann mal ganz heftig wird, kann man die Sattelstütze ja immer noch komplett im Rahmen versenken und erhält vergleichbare Freiheit wie bei anderen, "normalen" Stützen auch.

Den Spassgewinn auf den üblichen Enduro/FRlight Touren möchte ich jedenfalls nicht mehr missen. Probiers halt mal aus - wenn Du das nicht schon hast.....
 
Bin dagegen, macht langsam und man verliert viel Flow.
Oft genug erlebt das Leute statt kurz im dicken Gang einen kleinen Gegenanstieg hochdrücken und somit die Geschwindigkeit halten den Sattel hochmachen und im Kaffeemühlenmodus jeden noch so kleinen Anstieg hochschleichen.
Da geht so viel Flow verloren.
 
Bin dagegen, macht langsam und man verliert viel Flow.
Oft genug erlebt das Leute statt kurz im dicken Gang einen kleinen Gegenanstieg hochdrücken und somit die Geschwindigkeit halten den Sattel hochmachen und im Kaffeemühlenmodus jeden noch so kleinen Anstieg hochschleichen.
Da geht so viel Flow verloren.

Eine Variostütze widerspricht dem Hochdrücken bei Gegenhängen nicht, man hat ja weiterhin die Wahl, ob man im Stehen oder im Sitzen fahren möcht. Und die Stütze per Remothebel am Lenker ist per Daumendrück in Sekundenbruchteil abgesenkt, das kostet nixht viel Zeit.

VG,
Marc
 
Also ich bin total dafür! Ich würde nicht mehr ohne fahren! Da, wo ich fahre hat man extrem viele kurze und längere Verbinder zwischen den Trails
(auch lange Gegenanstiege ;) ) und das wird mit der Zeit ohne Variostütze echt nervig. Ich fahr die KS i950r und bin eigentlich zufrieden damit (Bis auf die häufig angesprochene hohe Kraft, die's braucht, um die Stütze nach längerer Nicht-Benutzung wieder zu bewegen) Und einmal hat sie gestreikt. (Ist aber schnell und ohne Probleme gegen eine neueres Modell ausgetauscht worden :daumen: )
 
Zurück
Oben Unten