Jetzt bin auch endlich mal dazu gekommen, das letzte Video anzuschauen: toll! Schöne Eindrücke und lockere Stimmung. Klasse zusammen geschnitten.

Übern Gletscher ist natürlich auch sehr fotogen. Bin gespannt auf die nächsten Bilder...
Gute Fahrt!
 

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Re: Adriatix - von Rom nach München
16.09. 14:30 Cervinia Bikepark, 2200m

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Auf der italienischen Südseite vom Theodulpass ist von Gletschern nix zu sehen, kaum ein Stäubchen Schnee hält sich hier drüben in einem heissen Sommer. Statt dessen Schotterwüsten und Skipisten so weit das Auge reicht.

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So kommt man immerhin schnell runter... mit sechzig Sachen oder so. Auch mal ganz lustig.

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An der sommerlich desolaten Mittelstation "Plan Maison" wird's dann etwas lustiger.

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Die zweite Hälfte der Abfahrt darf immerhin auf einer Murmelbahn des Cervinia Bikeparks verrichtet werden.

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Ab geht die Post.

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Ist gar nicht so übel, das gefräste Wegerl. Deutlicher bremswelliger und deutlich steiler als die Flowtrails von Zermatt... und stellenweise durchaus anspruchsvoll. Gibt ne Handvoll Varianten, wir fahren logischerweise nur eine.

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Einsfuffzich statt fünf Franken... mitten im Ortszentrum von Cervinia. Da sitzt man wieder gerne in einer Bar. Halbtax für Gondeln hin oder her: Essen (oder trinken) gehen macht mir in der Schweiz keinen Spaß mehr, in Zermatt erst recht nicht. In Italien dafür um so mehr.
 
Schön ist es wirklich nicht, aber ich werde den Theodul nicht mehr kategorisch ausschließen. Allerdings habe ich in der Ecke erst mal nichts geplant.
Schön, dass es endlich weiter geht. Dafür, dass ich das Matterhorn noch nie selbst aus der Nähe gesehen habe, hat es sich mittlerweile doch ganz ordentlich eingebrannt :)

Wow, klasse Abenteuer auf dem Gletscher. Aber ich frage mich: Ist das da oben nicht bitter kalt in kurzärmlig :confused:

Kalt ist es an sonnigen Sommertagen in der Höhe wirklich nicht. Bei Regen kann es aber schnell mal in Richtung 0 Grad und Schnee abdriften. Bilder dazu spare ich mir dieses Mal.
Der Col Lauson ist ja genauso hoch, allerdings bedeutend hübscher. Dieses Jahr habe ich ihn sogar bei blauem Himmel erlebt.
 
Mal.
Der Col Lauson ist ja genauso hoch, allerdings bedeutend hübscher.
Wie "hübsch" liegt immer im Auge des Betrachters. Für manche ist der Lauson auch ne öde graue Schotterwüste ohne besonderen Panoramaweitblick und das Wallis ein weißes Viertausendergletscherparadies : - ). Hängt halt besonders in Zermatt davon ab, wie sehr einen die Skigebietsinfrastruktur stört. Ich hab mich damit arrangiert, fahr da schließlich auch im Winter gerne hin. Und ohne die Arbeit der freundlichen Pistenraupe beim Spalten zuschieben wäre der Theodulpass im Sommer mit dem Bike sowieso nicht möglich.

Btw, nix gegen den Lauson. Ist ein absolut geiler Pass... und hat STEINBÖCKE!
 
Wir sind im Sommer 2007 über den Glacier Tsanfleuron im Diablerets-Massiv gefahren. Da waren es 7°C auf knapp 3.000 m Höhe. In der Sonne bei leichtem Gegenanstieg läuft einem da durchaus die Suppe aus dem Helm. Sobald es abwärts ging, reichte aber immer eine dünne GoreTex-Jacke. Shorts, Knieprotektoren und Socken verdecken gut 80% der Beine. Also friert man auch da nicht, wobei ich an den Beinen eh nicht allzu schnell friere. Dieses Jahr im August an der Gandegghütte in Zermatt auf 3.028 m Höhe reichte ebenfalls ein dünnes, langärmliges Trikot aus, ohne dass mir durch Uphillstrapazen zusätzlich eingeheizt wurde.
 
16.09. 14:30 Cervinia Bikepark, 2200m


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Einsfuffzich statt fünf Franken... mitten im Ortszentrum von Cervinia. Da sitzt man wieder gerne in einer Bar. Halbtax für Gondeln hin oder her: Essen (oder trinken) gehen macht mir in der Schweiz keinen Spaß mehr, in Zermatt erst recht nicht. In Italien dafür um so mehr.

Thermoskanne mitnehmen :daumen: Und wenn man einfach keinen Kaffee trinkt so wie ich, dann kostet der auch nix 8-)
 
Thermoskanne mitnehmen :daumen: Und wenn man einfach keinen Kaffee trinkt so wie ich, dann kostet der auch nix 8-)
Oder man steckt beim Hotelfrühstück ein paar Ovopackungen ein und packt oben an der Gornergrataussichtsplattform den Gaskocher aus. Im Leukerbader Stadtzentrum haben wir auch Kaffee gekocht... verursacht lustige Kommentare... :).
 
16.09. 18:00 Lago di Maen im Valtournenche, 1300m

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Nach dem erfolgreichen und durchaus spaßigen Theodulpass und einer wenigstens zur Hälfte angenehmen Abfahrt nach Cervinia rollen wir das Valtournenche talauswärts. Der Gesamthöhenunterschied vom Pass bis nach Chatillon ganz unten im Valdostana beträgt beinahe dreitausend Meter, das ist mal ein Wort.

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Teer braucht man dabei kaum: Im Valtournenche gibt's immer wieder kleine Trails oder Karrenwege um die Tiefenmeter auf angebrachtere Weise zu vertilgen. Leider macht heute Nachmittag das Wetter ein wenig die Grätsche und tröpfelt uns schon bald auf den Nasen rum.

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Bei Regen fahr ich nicht. Wir unterbrechen die lange Abfahrt an einem kleinen Seelein, schwimmen noch kurz im gletschertemperierten Eiswasser...

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... und kochen dann geschützt vor den unangebrachten Elementen groß auf.

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Derweil verwandelt sich draussen die Liegewiese in eine Sumpflandschaft. Macht nix, die Hauptkammüberquerung ist eingetütet.
 
Wie "hübsch" liegt immer im Auge des Betrachters. Für manche ist der Lauson auch ne öde graue Schotterwüste ohne besonderen Panoramaweitblick und das Wallis ein weißes Viertausendergletscherparadies : - ). Hängt halt besonders in Zermatt davon ab, wie sehr einen die Skigebietsinfrastruktur stört. Ich hab mich damit arrangiert, fahr da schließlich auch im Winter gerne hin. Und ohne die Arbeit der freundlichen Pistenraupe beim Spalten zuschieben wäre der Theodulpass im Sommer mit dem Bike sowieso nicht möglich.
Der Aufstieg zum Lauson ist sogar sehr hübsch, also die Westseite. Aber es liegt wirklich im Auge des Betrachters. Mit Liftanlagen kann ich so gar nichts anfangen (bin auch kein Skifahrer). Lieber Berge ohne Lifte und dann hochtreten :)
Ist halt schade ums verpasste Panorama, besonders in Zermatt.

Btw, nix gegen den Lauson. Ist ein absolut geiler Pass... und hat STEINBÖCKE!
Ganze Herden habe ich dieses Mal gesehen. Bei Sonne ist das natürlich kein Kunststück. Beim letzten Mal im Nebel war das schon schwieriger.
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...
Ist halt schade ums verpasste Panorama, besonders in Zermatt.
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Kein Foto wird der tatsächlichen Gewalt des Matterhorns gerecht, so meine Erfahrung. Seit 2010 war ich fast jedes Jahr in Zermatt. So richtig sieht man das Hörnli erst, wenn man mit der Gornergratbahn den Anstieg zur Station Findelbach nimmt. Vorher ist immer irgendeine Bergflanke im Weg. Wenn man das Horn dann endlich in echt sieht, haut einen das visuell um, so exponiert und riesig steht das Ding da in der Gegend rum. Also Handy oder Kamera raus und geknipst und auf den Fotos kommt das dann überhaupt nicht rüber. Links und rechts neben dem Matterhorn gibt es erstmal keine weiteren Gipfel, weshalb es mit seinen über 4.400 m die Umgebung um wohl etwa 1.000 bis 1.300 m überragt (unverbindliche Spontanschätzung meinerseits). Das MUSS man in echt gesehen haben.
 
17.09. 20:00 Ponte Diavolo bei Lanzo Torinese, 460m

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Während wir heute morgen so das Valtournenche zu Ende rollen, grüble ich über den weiteren Verlauf der Tour. Relativ spontan fällt dann die Entscheidung gegen Aosta. So schön die Gegend um den Gran Paradiso herum auch sein mag: Der Weiterweg nach Süden von dort ist denkbar ungeeignet für Bergradler, die eine Grenzüberquerung nach Frankreich ausnahmsweise mal ausschließen. Und nachdem sich dort im Moment gerade wieder über zehntausend Hansl am Tag kräftig pandemisch durchseuchen, wollen wir dieses Mal lieber in Italien bleiben. Von Aosta aus fällt mir da kein besonders vernünftiges Durchkommen ein, außerdem kenn ich dort schon viele vernünftige und einige unvernünftige Kringel und Pässe. Drum legen wir heute einfach zur Abwechslung mal eine längere Flachetappe ein und kurbeln über Straßen und Feldwege durch's Valdostana raus aus den Bergen und weiter auf dem flachen Land. Erst nach 120 Kilo- und trotzdem 1000 minihügligen Höhenmetern sehen sie uns die Alpen erst bei Lanzo Torinese wieder. Kein besonderer Riesenspaß, aber ab und zu kann man schon mal ein bisserl "rollen". Bin trotzdem heilfroh, kein Rennradler geworden zu sein.

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Fiume Dora Baltea im Valdostana bei Hone Bard...

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... mit seiner fluffigen Burg.

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Ein bisserl was von der alten Römerstraße ist noch übrig.

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Verkehrsvermeidung.

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Italienische Bikepackingverpflegung.

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Nach einem langen Tag im Sattel erreichen wir in der Dämmerung die Teufelsbrücke bei Lanzo Torinese am Fuß der Turiner Berge. Passt schon... aber so weit muss ich nicht unbedingt jeden Tag radln.

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Die Kiesbänke des "Stura di Lanzo" geben dafür einen hervorragenden Zeltplatz ab. Essen... Schlafen... Fertig.
 
Kein Foto wird der tatsächlichen Gewalt des Matterhorns gerecht, so meine Erfahrung.
Denke, das trifft doch auf viele Hügelchen so zu. Selber kann ich das bis jetzt nur von den Zinnen beurteilen. Oft auf Fotos gesehen, aber wenn man dann dort hin geht und die übliche Wanderung über die Südseite beginnt, ist man dann doch sehr sehr beeidruckt, wie die paar Zacken dann plötzlich so vor einem stehen....
 
"Matter´orn, Matter´orn, cést quoi le Matter´orn?" Reaktion eines Franzosen auf die Frage nach dem schönsten Berg der Welt. Für die Franzosen ist der "Cervin" nur irgend ein Berg, der schönste Berg ist "naturellement" der Mont-Blanc.
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Logisch weil wenn der Franzose von Westen guckt sieht das Matterhorn so aus
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Also immernoch schön, aber auch nicht so besonders, womit mal wieder klar ist: die Schönheit eines Berges liegt am Blickwinkel und im Auge des Betrachters;)
 
Das Brötchen mit Speck ist ja wohl ein Traum!
Ich mache jetzt Mittagspause und gucke was der Kühlschrank im Homeoffice so hergibt.

Vielleicht sollte ich mir den Gaskocher und die Isomatte vom Dachboden holen und mein Essen auf der Terrasse sitzend zubereiten. - Was für ein Abenteuer! ;-)
 
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