Die DIMB war beim Projekt Schönbuch zu Anfang mit dabei in den Sitzungen. Unsere Position war, dass wir die Interessen der Mountainbiker einbringen und dass wir eine Kampagne zur gegenseitigen Toleranz machen können. Aber wir waren strikt dagegen Wege auszuweisen, um uns nicht selbst auf wenige Strecken zu beschränken. Ab dem Punkt haben wir uns dann rausgezogen.
Ist es da verwunderlich, wenn am Ende nix bei herauskommt
Im Anhang die Streckenplanung Stand 2016. Das sind schon sehr viele Kilometer auf breiten, befestigten Wegen. Die lange Überführungs-Etappe und die Schleife Ost sind fast nur Forstweg. Bei den Erdwegen sind beim Abgleich mit meinen Karten einige Abschnitte dabei, die zwar einen natürlichen Untergrund haben, aber nicht schmäler als 2 Meter sind. Die waren also immer schon erlaubt. Das wäre interessant ob es wirklich 20 km Trails unter 2 Metern gibt, wie es in der Zeitung steht. Meiner Erfahrung nach wird gerne alles dazu gezählt was nicht geschotterter Forstweg ist.
Wenn das die finale Lösung ist, wäre das dürftig. Mein fairer Ansatz wären ca. 30% Trails. Und zwar Trails, die mtb-ler auch als Trails akzeptieren. Als Ausgleich für "verlorene" Trails einfach eine Strecke zum Umbau freigeben. Meinetwegen mit Auflagen, was max. Höhe der gebauten Sprünge angeht. Wegen Haftung. Z.B. max. Kniehöhe, weil ähnliches ja an anderer Stelle verloren ging.
Die Frage ist, hat sich dafür gelohnt mitzuarbeiten, damit die Landesregierung jetzt stolz präsentieren kann, dass die Ausweisung von MTB Trails funktioniert? Werden sich die Mountainbiker, die am Konzept im Schönbuch mitgearbeitet haben, jetzt nur noch an die ausgewiesenen Trails halten?
Berechtigte Frage. Auch wie lange. Wer nicht beteiligt war, muss sich ja sowieso nicht dran halten. Wer wöllte es durchsetzen.
Das bedeutet, dass die Beteiligten dafür auch bei allen mtb-lern werben müssten.
Schon hier Thread zeigt sich, wie wenig Erfolg das haben könnte. Extrem-Forderungen werden zementiert. Nur keinen mm nachgeben. Siehe Posts "gegen mich" auf dieser Seite.
Ich beobachte in Baiersbronn, deren MTB-Wegekonzept ja tatsächlich nicht so schlecht ist, dass weiterhin von den Einheimischen alle Wege befahren werden. So wird es wohl auch im Schönbuch sein. Also nochmals die Frage. Für wen ist dieses Konzept?
Die Idee ist zumindest eine friedliche gemeinsame Nutzung des Waldes für alle Waldnutzer auf Basis von Regeln und zumutbarer Einschränkung. So zumindest die Theorie.
Solange sich DIMB nicht hinter solche Kompromisse stellt wird das nix.
Auch und gerade mit der Argumentation: In A tragen wir die Lösung mit, weil ... aber hier in B werden wir das nicht tun, weil ...
Und genau hier stehen wir uns mit der Extrem-Position der Gleichbehandlung selbst im Weg.
Das ganze kombiniert mit Rücksicht, vorbildlichem Verhalten (Trailrules) und öfter mal mit den Wanderern ins Gespräch kommen.
Das verbindet. Und wirkt oft Wunder.
Ich glaube nicht, dass das eine Änderung bringt
- Menschen, die Biker als Feindbild haben, werden das durch positive "Ausnahmen" nicht ändern
- illegal = "Biker können sich sowieso nicht an Regeln halten"
Ich fürchte mit "wir fordern"-Haltung wird man eher das Gegenteil erreichen. "Wir fordern" in Kombination mit Rücksicht und nett funktioniert auch nicht wirklich.
Kompromissangebote auch mal annehmen scheint mir da eher der steinhöhlende Tropfen zusein. Und verbessern nach meinem Verständnis (Erfahrung in Vertrieb und Einkaufsverhandlund) die Verhandlungsbasis.