Andix - von Kolumbien nach Feuerland

Hab ich gerade mal angelesen...Der Stuntzi ist da etwas lockerer drauf, lebt in den Tag hinein und entscheidet spontan. Das finde ich pers. besser als alles im Detail durchzuplanen wie beim Alfred.
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
08.09. 10:15 Namenloser Inkapass bei Chinchero, 4300m


Von Ollantaytambo fährt mich heute der freundliche Inkabus für wenig Geld ins Dorf Chinchero auf 3700m. Ab dort ist für einige hundert Höhenmeter harte Uphillarbeit angesagt: Ich such mir einen "Seiteneinstieg" zum Inkatrail Nummer zweiundvierzig zwischen Cusco und dem Valle Sagrado. Bisserl schwer zu fahren die weglosen Bergwiesen, aber bei dem Wetter kann man schon mal beissen. Endlich seh ich auch mal die Gipfel dieser Gegend, bisher steckten die dauernd in dicken Wolken.


Über grüne Wiesen kurble ich schließlich auf einen namenlosen Pass und gucke drüben runter. Naja... so richtig spannend sieht der Trail jetzt erst mal nicht aus. Typisches braves Inkawegerl halt... ob sich dafür der Aufwand gelohnt hat?
 
08.09. 12:00 Lamay im Valle Sagrado, 2940m


Die ersten Kilometer meines Inkatrails sind einfach nur schnell... geradeaus... bergab.


Passt schon, aber ich hab trotzdem die Hoffnung, dass es noch ein bisserl spannender wird.


Langsam kommt ein bisserl "Definition" in die Sache: Sieht aus, als ob ich in diesen Canyon abtauchen würde.


Schluchten machen Laune, so sieht die Geschichte schon besser aus.


Ein Canyon im Canyon... was auch sonst.


Weiss nicht, was die Inkas damals geritten hat, ihren Weg ausgerechnet in diese enge Schlucht zu basteln.


Aber mir gefällts.


Am Ausgang des engen Einschnitts wird eine Felswand reichlich spannend nach links gequert. Noch schwebe ich fast eintausend Meter über dem Talboden des Valle Sagrados dahin. Ein geiler Trail.


Huchuy Cusco... eine weitere Inkastätte. Kein Mensch weiss, was die Jungs hier oben wollten.


Ich will jedenfalls runter. Und das geschieht in einer faszinierenden Spitzkehrenorgie am steilen Hang.


Fast geschafft, "Lamay" im Blick. Was für ne spitzenmäßige Abfahrt! Und ich hätt sie fast ausgelassen, weil das Guidebook nur zwei bis drei Worte darüber verliert: "the descent is a pleasant one" oder so ähnlich, völlig ohne Superlative. Seltsam. Vielleicht fahren die im Buch allerdings auch woanders runter, das hat sich eher wie Straße gelesen. Die textuellen Wegbeschreibungen sind schon manchmal ein bisserl arg altmodisch, das bin ich nimmer gewohnt. GPS-Tracks wären mal ne Idee. Aber egal... hatte grad 1400 Höhenmeter Holytrail, also war alles richtig :).
 
Suppi Gegend!
Danke für die Fotos :daumen:
bin grad in Griechenland (nach Montenegro und Albanien) um etwas auszuspannen :bier:
Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß euch Beiden.
 
08.09. 17:30 Camp im Valle Sagrado bei Lamay, 2900m


Abwärts...


... auf uraltem Inkapflaster, angeblich hier noch im Originalzustand ohne moderene Ausbesserungen. Fährt sich ganz gut.


Apropos Inka: An dieser Stelle saßen vor zwei Jahren noch zwei Inkamumien im Canyon und wachten über den Trail. Mittlerweile hat man sie wohl abgeholt und in einem Museum verstaut.


Das Wegerl flutscht aber auch ohne tote Wächter recht gut, wenn ich auch die (dieses mal im Buch vorhandenen) Superlative nicht ganz nachvollziehen kann. Heut Vormittag war deutlich mehr geboten. Oder vielleicht sind meine Ansprüche mittlerweile einfach etwas zu hoch geschraubt. Im Sacred Valley gibts einen Haufen richtig guter Sachen zum fahren.


Am Spätnachmittag gehts im Talgrund noch ein Stück nach Süden, dann wird endlich mal wieder gezeltet. Die Tour muss auch mal wieder vorankommen, glaub morgen müssen mal ein paar Kilometer gefressen werden. Damit verlass ich zwar das Trailparadies im Valle Sagrado, aber es hilft ja nix: Eine Südamerikadurchquerung ist schließlich kein Mountainbikeurlaub. In Bolivien gibts bestimmt auch wieder was zu holen.
 
Also von mir aus kanns mit den Trails im Sacred Valley gerne so weitergehen ;). Oder steht ihr unter Zeitdruck die Reise bis zu einem gewissen Datum zu Ende zu bringen? Sogar die Spionin fährt ja sogar MTB wieder mal.

Tolle Bilder, kann man sich gar nicht satt sehen dran, bitte weitermachen wie bisher.
 
Klingt sehr aufwändig: erst alle benötigten Teile online bestellen (per Smartphone bekäme ich da einen Fön), diese an einen Boten schicken lassen, der genug Platz in seinem Gepäck frei hat, und zu guter letzt muss auch die Übergabe noch funktionieren. Genug Vorlaufzeit brauch die Sache auch noch.
 
@stuntzi,
"Im südamerikanischen Winter willst du nicht in Patagonien sein."

Der Wind (meist Gegenwind!) pfeift euch dort unten sowieso um die Ohren (egal, welche Jahreszeit)
Bin gespannt auf das trockene Bolivien...
 
@stuntzi Wenn ich mir das Foto hier anschaue (http://www.alpenzorro.de/andix/data/moray-trail.jpg), würde ich vielleicht die Gabel vorsichtig zerlegen und zumindest den Dreck aus den Staubabstreifern raus putzen. Es schaut fast so aus, als wäre das Standrohr rechts schon eingelaufen (der Strich, den man da sieht). Wenn es so ist, wie es aussieht, ist die Gabel (bei deiner Kilometerleistung) recht "schnell" wieder undicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
09.09. 14:00 Urcos, 3000m


Urcos an der Hauptstraße zwischen Cuzco und Puno.


Wann immer ein Bus durchfährt, und das sind nicht wenige, rennen die Martkfrauen zu den Fenstern und versorgen die Reisenden mit allerhand Leckerlis. Eigentlich praktisch, die hungrigen Leuten müssen noch nicht mal vom Sitzplatz aufstehen.


Wir wollten in Urcos links abbiegen und der "Cordillera Vilcanota" mit dem Sechstausender "Nevado Ausangate" einen Besuch abstatten. Dort gibts diverse Umrundungstreks über hohe Pässe, einige davon wohl recht geeignet zum bergradfahren. Leider spielt das Wetter nicht mehr mit, die Vorhersage für die nächsten Tage in den Bergen ist einfach bescheiden. Was tun?
 
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