BDR: Nationale MTB-Teams benötigen kommende Saison eine kostenpflichtige Team-Lizenz

genau, und wenn ich mal zitieren darf:

"«Die Einführung der nationalen MTB-Teams ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung des MTB-Bereiches. Wir benötigen professionelle Strukturen. Es muss für den Verband, die Sportler und auch die Öffentlichkeit nachvollziehbar sein, welche Sportler, welche Betreuer und welche Sportlichen Leiter in einem Team sind» erklärte Georg Schmitz, BDR-Koordinator für MTB-Sport, den Schritt."

bzw.:

«Damit werden die Strukturen transparenter. Das dient nicht nur der Verbandsarbeit sondern sicherlich auch dem Sponsoring. Ich bin überzeugt, dass einige Akteure unsere Entscheidung zunächst nicht bejubeln werden, nach einer Einführungsphase aber sicherlich unseren Schritt gut nachvollziehen können. Froh bin ich auch über die Entscheidung der Kommission Rennsport und der Technischen Kommission, dass ausländische Sportler auf Antrag in den deutschen Teams fahren können. Das ist zukunftsweisend», so Schmitz.

Ich seh das so: Es gibt Trainer-Scheine, und es gibt Betreuer-Lizenzen etc. Eine Betreuer-Lizenz wird sich keiner aus Jux und Tollerei raus lassen. Und so lange das irgendwie Urwald bleibt, wird das auch nicht strukturiert werden. Über kurz oder lang trägt das schon dem allgemeinem Niveau des SPorts bei, denk ich.
Stellt Euch mal vor, es sei so: Es gäbe nur eine Hobbyklasse, und auf einmal will der BDR eine Lizenzklasse einführen (gut, in der Vergangenheit war es genau anders herum). Denkt Ihr nicht auch, daß sich alle drüber beschweren würden? "Wäh, wozu brauch ich denn ne Lizenz?? Alles Kohlemacherei!!"
Die Strukturierung der Teams ist momentan ein ähnlicher Punkt.
 
Wird hier nicht übersehen, dass es bei den Teams um Fahrer aus mindestens zwei Vereinen geht? Sowas gibt es in anderen Sportarten auch und nennt sich bei den Ballsportarten Spielgemeinschaft. Der Antrag kostet auch Geld. Solange es bei Vereinsteams/mannschaften bleibt, ändert sich doch nichts.
 
eine frage fürs verständnis: MUSS ich jetzt mein team als "nationales" team melden und 250 EUR zahlen, damit ich bundesligarennen, tälercup, racerbikescup (ch) etc. fahren darf??

ich hab nur lizenzfahrer bei mir im team, aus mehreren vereinen, gute, weniger gute ... ?

danke für die info!
 
ich hoffe die Kohle wird für die Jugendförderung ausgegeben und nicht für Verwaltungskosten. Wenn man mit den 250 Euro gut umgeht finde ich die Idee super!
 
Gutes Thema, Jugendförderung: Unten bei uns, im Südwesten, wäre Kohle für Jugendförerung da, jedoch beantragt kein Verein das, weshalb es auch nicht viel davon gibt. Liegt an den Vereinen, DORT muss erstmal angepackt werden! Ist etwas Sinnvolles geplant, und wird Geld dafür beantragt, gibt es in der Regel auch Support dafür!
 
Leider sehe ich mich ausserstande diese Enwicklung zu kommentieren ohne die oben genannten Regelungen zu sachlich geführten Diskussionen zu verletzen. Der BDR hat für mich jedoch viel mit dem Finanzamt gemein...
 
Ich glaube, 99,99% der Leute, die sich hier so aufregen, sind von der Regelung überhaupt nicht betroffen. Denn wer hat denn vor, mit mindestens zwei Vereinen ein "offizielles nationales Team" zu gründen?

Die "normalen" Vereins- oder irgendwie anders gegründeten Teams sind doch gar nicht davon betroffen. Auch dann nicht, wenn die Leute zufällig mehreren Vereinen angehören, aber für ein Team fahren.
Noch nicht mal unser mit 600 Mitgliedern nicht gerade kleines IBC DIMB Racing Team ist von der Regelung betroffen.
 
Ich lese das hier so und hab einfach schnell ein paar Fragen notiert, die mir so kommen...

Welche Problematik der Vergangenheit und Gegenwart löst diese Maßnahme aus?
Welche Ziele soll diese Neuerung erfüllen?
Wer hat die Maßnahme angeregt? Wer hat die Umsetzung mitgestaltet, vor allem von den betroffenen Teams?
Gibt es eine konkrete Folgemassnahmen, wo die Einnahmen von 250,- Euro (minus 7% Mwst.) pro Team Verwendung finden werden?
Welche Gegenleistung steckt für ein Team in dieser Summe, welche Verbesserung gegenüber 2011?


Welche Auswirkungen hat diese Maßnahme auf die Rennpraxis?
Warum, wird anders als in der Bezeichnung das Formulares (antrag_renngemeinschaft_mtb_12.doc)auf der BDR Website, nicht der auf Strasse und Bahn gepflegte Begriff „Renngemeinschaft“ (RG) verwendet sondern die unscharfe Formulierung Team?

Wird es so wie im World Cup, dass dann auch bei Nationalen Rennen, nur noch die UCI und nationalen Teams in der Spalte Teams erwähnt werden?
Wäre das dann nicht die klarere Benennung einer Maßnahme, wenn man sagt: Ab 2012 wird bei diesen und jenen Rennen (z.B. DM und Bundesliga, evtl. auch iXS Cup, oder nur E1/E2 Rennen??) nur noch lizensierten Teams eine Namens-(/Sponsoren-?) -nennung in Ergebnislisten zuteil?
Betrifft die Massnahme gar nur den XCO, XCM und XCE Bereich?

Geht man beim BDR davon aus, das die Massnahme in allen Disziplinen verstanden wird, umsetzbar ist und den realen Strukturen (z.B. Sportlicher Leiter im Bereich DH/4X) aus Sicht der Sportler gerecht wird? Hält man die Erläuterungen wirklich für ausreichend? Ist eine solche Entwicklung der Diskussion nach allen mittlerweile auch dem BDR bekannten Mechanismen
Werden diese neuen „Nationalen Teams“ von der UCI respektiert und bei World Cups (oder dem offiziellen UCI iXS Euro DH Cup) in der Teambenennungsspalte erwähnt? Gibt es diese Regel noch in anderen Ländern?


Schon nach kurzer Zeit habe ich so einige Fragen und ich vermute, die Antworten darauf würden noch weitere ergeben. In so fern scheint mir der Satz von Herrn Schmitz leider nicht zutreffend: „Damit werden die Strukturen transparenter.“

Wenn man weiter sagt: „Ich bin überzeugt, dass einige Akteure unsere Entscheidung zunächst nicht bejubeln werden, nach einer Einführungsphase aber sicherlich unseren Schritt gut nachvollziehen können. “ sagt man dann nicht auch, dass man es nicht überzeugend erklären kann oder will? Ich fände es besser, man würde eine solche Maßnahme vor der Einführungsphase so „nachvollziehbar“ erläutern, so dass es nicht erst eine Phase voll Diskussionen und Unverständnis benötigt, denn in der Regel ist die erst beim ersten Rennen richtig akut (Hä,warum steht hier nicht mein Team in der Liste??). Traut man sich als Organisation das PR mässig nicht zu oder traut man es der Massnahme nicht zu, im Vorfeld schon zu überzeugen?

Und zuletzt die Frage, warum dieser Zeitpunkt? Es wird erwähnt, es diene dem „Sponsoring“. Um diesen Anspruch überzeugend rüberzubringen, wäre da nicht eine vorausschauendere Planung sinnvoll, nämlich eine Bekanntgabe solcher Maßnahmen deutlich im Vorfeld eines neuen Racingjahres, sprich vor der Eurobike und damit der Sponsoring-Vergabephase? Es dürfte doch klar sein, dass jetzt alle Sponsoren sich und ihre Vertragspartner neu beraten müssen, oder?
Ist man sich bewusst, wie unprofessionell so koordinierte Maßnahmen in weiten Teilen der Industrie wirken?

Wünscht man sich auch für Betreuer, Teamleiter eine (Warum, welche, wofür) Lizenz? (siehe Formulare)

Wie werden Änderungen der Sponsoren, Teamfarben, wechselnde TRikots (im DH nicht unüblich) etc. in der laufenden Saison gehandhabt?

Übrigens, schon vor vielen Jahren kam im Internet bei vielen Organisationen, Behörden, Firmen und privaten Websites der Trend auf, sich alle erdenklichen Fragen zu sammeln und noch besser, sich selbst zu stellen und eine Liste mit den Fragen und Antworten Online anzubieten. (Frequently Asked Questions, kurz FAQ) Will man beim BDR immer noch die Telefone in der Otto-Fleck-Schneiße wundklingeln lassen oder was soll diese Informationsausgabe?

Insgesamt ist für mich diese neue bürokratische Regel des BDR nicht als Verbesserung der Situation wahrzunehmen. Klar sehe ich das mehr aus DH / 4X Sicht, aber solange es keine getrennten Lizenzen zum XC Bereich gibt, muss jede Massnahme auch für jeden Bereich und seine Lizenznehmer durchdacht sein und das Verbesserungspotential erkennbar sein.
 
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Ich glaube, 99,99% der Leute, die sich hier so aufregen, sind von der Regelung überhaupt nicht betroffen. Denn wer hat denn vor, mit mindestens zwei Vereinen ein "offizielles nationales Team" zu gründen?

Die "normalen" Vereins- oder irgendwie anders gegründeten Teams sind doch gar nicht davon betroffen. Auch dann nicht, wenn die Leute zufällig mehreren Vereinen angehören, aber für ein Team fahren.
Noch nicht mal unser mit 600 Mitgliedern nicht gerade kleines IBC DIMB Racing Team ist von der Regelung betroffen.

Hallo Thomas,

sicher habt ihr bei den 600 Teamfahrern auch Lizenzfahrer die Cross Country Rennen fahren oder? Also betrifft es Euch genauso oder?

Gruß Ralph
 
Hallo ,
wir, ein kleines CC-Team das ausschließlich im Nachwuchsbereich bis zu 8 Biker der Altersklassen U13 - U19 fördert. Ziel ist es, gesichtete Talente , bis in den Leistungssport zu unterstützen. Damit waren wir bisher sehr erfolgreich.
Wir wollen,und da muß man auch mal unseren obersten nationalen Verband (BDR) ausdrücklich loben, die in letzter Zeit sehr gute Nachwuchsarbeit auf oberster Ebene der Nationalkader, auch in den regionalen Bereichen, wo eben diese Förderung z.B. im Landesverband / Radsportbezirk oft nicht vorhanden ist, weiterführen.
Die wie so oft spärlich vorhandenen Gelder, oft aus dem Umfeld des Teams generiert, wir sprechen von einem sehr kleinen vierstelligen Gesamtbetrag, wird bei uns direkt in den Sport, also in Trainingslager -maßnahmen und Aufwandentschädigungen investiert.
Die Frage stellt sich also, wie soll ich unseren Partnern erklären, das man ca. 25% des Etats in einen bürokratischen Akt des Verbandes zahlt, ohne zu wissen wo dieses Geld bleibt. Dazu bin ich nicht gewillt, denn wir wollen Sportler fördern und keine Bankkonten der Verbände.
Wenn der BDR also die vielen offenen Fragen dazu (siehe meine Vorredner) beantwortet, dann werden wir ja sehen, ob es eine Sportverhinderungsmaßnahme ist, oder den Sport weiter bringt.
Ich denke, hier hat mal wieder ein Verband aus den Augen verloren, ob der Verband für den Sport da sein soll, oder umgekehrt.

Und tschüß
 
Die oben genannte Regelung betrifft ausdrücklich NICHT die Gravity Disziplinen. Zudem wird die nächsten Tagen eine überarbeitete Version der amtlichen Bekanntmachung auf rad-net veröffentlicht.
 
diese Bürokratie ist ja schlimmer wie bei einer Behörde.

Zum Glück sind wir mountainbiker und keine Kampfsportler, sonst gäbe es jetzt Liegestütze für Dich wegen Nörgelei :lol: *


*Der Madseman (seines Zeichens selbst Kampfsportler) versucht hier anhand eines Fallbeispiels zu veranschaulichen, dass andere Sportarten organisierter und mit mehr Disziplin durchgeführt werden
 
Leider wird es bei den 250€ nicht bleiben:
Lizenz-Teamleiter + BDR-Mitgliedschaft
Lizenz- Sportlicher Leiter 162€ + Lehrgang 25€
Lizenz-Betreuer/Mechaniker 83€ + BDR-Mitgliedschaft

mit Sicherheit gibts dann in naher Zukunft noch die Gebühr für Trikotwerbung, ist im Ansatz schon zu erkennen. Dann sind wir bei Mehrkosten von über 600€. Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

eifelscout
 
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