Benützungspflicht von Radwegen?

a73

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Mal eine Frage an die Rechtskundigen:

Wie weit wird in Deutschland die Pflicht zur Benützung von Radwegen - wenn vorhanden - ausgelegt. Insbesondere dreht es sich um die Frage, ob beim Fahren mit einem Rennrad ein bestehender Radweg genutz werden muss oder ob man auch auf der daneben verlaufenden Straße fahren darf.

Bei uns in Österreich gibt es nämlich dahingehend eine Ausnahme, dass Rennradfahrer zu Trainingszwecken auf der Straße und auch nebeneinander Fahren dürfen.

besten dank schon mal
 
Prinzipiell musst du jeden ausgeschilderten Radweg benutzen. Er muss allerdings fahrbahngegleitend und zumutbar sein. "Zumutbar" ist natürlich Auslegungssache. Ich halte jeden Radweg für unzumutbar, wenn man mit 30km/h durchfährt, weil ständig Leute drüber laufen, etc. (wir Radfahrer wissen ja, wie schwerhörig Fußgänger sind). Mit dem Rennrad sowieso unzumutbar, da die Wege meist viel zu schlecht sind.
Aber ja, kommt halt egtl drauf an, wen du hinter der Uniform hast. Ich fahr immer auf der Straße, das juckt hier keinen Polizisten. Aber kannst halt auch an ein ********* geraten....
 
Eine gute Zusammenfassung zur rechtlichen Situation bei uns findest Du auf http://bernd.sluka.de/Radfahren/rechtlich.html. Für Rennradfahrer existieren diesbezüglich keinerlei Ausnahmeregelungen. Gemäß StVO § 27 dürfen mehr als 15 Radfahrer einen geschlossenen Verband bilden und dann zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. Also bring am besten ein paar Freunde mit ;)

Rechtssicherheit "bei blau" gibts weder auf dem Radweg (hier findet sich eigentlich immer irgendwas, das man dem Radfahrer bei einem Unfall vorwerfen kann), noch auf der Fahrbahn. Die EUR 15,- Bußgeld bei Nichtbenutzung sind das geringste. Wenn Du Dich für die Fahrbahn entscheidest weil Du lieber zügig *und* sicher vorankommen willst, stell Dich bei uns auf gelegentliche Hupattacken und seltene Angriffe ein (schneiden, abdrängen, ausbremsen...).

Also entscheide selbst...
 
Ich halte jeden Radweg für unzumutbar, wenn man mit 30km/h durchfährt, weil ständig Leute drüber laufen, etc.

Und ich halte die Strassen für unzumutbar weil einem ständig Radfahrer vor die Haube fahren. Deshalb fahr ich jetzt mit dem Auto auf dem Fussweg. :rolleyes: Wird Dir vielleicht jetzt die asoziale Ausprägung dieser Aussage klar ?

Mit dem Rennrad sowieso unzumutbar, da die Wege meist viel zu schlecht sind.

Ich weiss nicht wie die Radwege bei euch sind, bei uns sind sie auch mit dem RR einwandfrei befahrbar.

Mir wär es sogar egal wenn die (fahrsicheren und eher schnellen) RR'er auf der Strasse fahren würden, aber mittlerweile halten es ja selbst Omis und Eltern mit Kleinkindern für erforderlich die Strasse trotz vorhandenem Radweg zu benutzen. Das ist enorm klasse, wenn sich Junior (kann kam laufen aber schon fahren) mit einem mal entscheidet auf die linke Spur zu wechseln oder Omi die volle Fahrbahnbreite braucht weil sie bei 2,5 Km/h kaum geradeaus fahren kann.

Wir als Sportler sollten daher unserem Vorbildcharakter gerecht werden und die Radwege wann immer möglich benutzen (Es gibt natürlich Ausnahmen die wirklich unfahrbar sind aber das sind de facto Ausnahmen und nicht die Regel) und das unabhängig davon wie die Rechtslage tatsächlich aussieht.
 
wie schon gesagt, es sind die Radwege benützungspflichtig, welche mit einem der BLAUEN Schilder ausgeschildert sind, andere Radwege darf man nutzen. Solltest Du Radwege finden, die Dir als unzumutbar erscheinen, so kannst Du die nicht einfach ignorieren, sondern müßtest das der zsutändigen Behörde melden undsoweiterundsofort, also ein eigentlich total bürokratisches Procédere.
 
wie schon gesagt, es sind die Radwege benützungspflichtig, welche mit einem der BLAUEN Schilder ausgeschildert sind, andere Radwege darf man nutzen. Solltest Du Radwege finden, die Dir als unzumutbar erscheinen, so kannst Du die nicht einfach ignorieren, sondern müßtest das der zsutändigen Behörde melden undsoweiterundsofort, also ein eigentlich total bürokratisches Procédere.

Nicht ganz korrekt: Einen unzumutbaren Radweg (z.B. voll mit Split vom letzten Winter, zugeparkt, voller Schlaglöcher:rolleyes:) braucht man nicht zu benutzen (deshalb: unzumutbar, kann aber Diskussionen mit den Ordnungshütern nach sich ziehen, da die Zumutbarkeit nirgends definiert ist). Melden kann/sollte man dies dennoch.
Wenn der Radweg allerdings nicht der StVO entspricht, aber dennoch als solcher gekennzeichnet ist (z.B. Lichte Breite), dann muß man ihn benutzen, kann/sollte aber dagegen angehen, auch, wenn es eine seeehr langwierige Angelegenheit sein kann/wird.

Der Nikolauzi
 
wo fahren nur die ganzen radfahrhelden rum????
bei dem zustand unserer straßen müßten sie, gemessen an dem wie über die radwege hergezogen wird, zuhause bleiben.

mfg
frank
 
wie schon gesagt, es sind die Radwege benützungspflichtig, welche mit einem der BLAUEN Schilder ausgeschildert sind, andere Radwege darf man nutzen. Solltest Du Radwege finden, die Dir als unzumutbar erscheinen, so kannst Du die nicht einfach ignorieren, sondern müßtest das der zsutändigen Behörde melden undsoweiterundsofort, also ein eigentlich total bürokratisches Procédere.

im rr-forum war die gleiche diskussion. auch da wollten sie nicht einsehen, dass man den radweg zwar bei hindernissen verlassen kann, nach passage dieser aber wieder auffahren muss.
wird während EINER fahrt, auf EINEM radweg mehrere hindernisse festgestellt, kann man die fahrbahn nutzen. bei der nächsten tour darf man aber nicht wieder vom gleichen zustand ausgehen. da gilt die benutzungspflicht wieder.
ausnahme von der benutzungspflicht ist zb. schnee auf dem radweg. wenn man sieht das er nicht geräumt ist, muss man erst gar nicht auffahren.

mfg
frank
 
---wo sind sie, die Radfahrhelden???----


Ich fahre fast immer auf dem Radweg, allerdings habe ich als Fahrer von MTBs naturgemäß eine etwas robustere Einstellung zur Befahrbarkeit von Radwegen, außerdem sind die meisten Strecken, die ich so fahre, entweder von straßenbegleitenden Radwegen flankiert, oder es geht ohnehin über Waldwege und autofreie Wege.
 
Ich habe auf der Straße viel zu viel Angst von so einem Deppen auf die Haube genommen zu werden. Zudem nervt es mich wenn ich selbst mal den Blechkasten nutzen muss, wenn Radfahrer trotz paralel laufendem Radweg auf der Fahrspur rumgondeln müssen.
Für mich gar keine Frage - Radwege nutzen.
 
Die Gefahr ist überall. Ich variiere je nach Situation. Dennoch bin ich heute gegen eine Autotür gefahren, obwohl ich alles richtig gemacht habe. Und zwar genau hier: Google Maps Link

Ich könnte jetzt sogar behaupten, dass mich der aufgezeichnete Radweg indirekt hat näher an den parkenden Autos vorbeifahren lassen, als wenn die Markierung nicht vorhanden gewesen wäre. Ohne Markierung, kein Sturz?!
 
Aber ja, kommt halt egtl drauf an, wen du hinter der Uniform hast...

genau so isses. Ich bin zur Zeit öfter beruflich in Hamburg. Und da ich ja
mein Training weiterhin machen muss hab ich mir eine schöne Strecke ab
Ahrensburg ausgesucht. Da müsste ich die ersten 10 Km teilweise Radweg
teilweise Straße fahren. Da aber die Radwege da oben nicht wirklich
toll sind wenn man da mit 30-35 Kmh fährt, fahr ich eben auf der Straße.
Da oben ist auch nicht sooo viel los, als ob das jemanden stören könnte.

Genau vorgestern ist am Weg ne Verkehrskontrolle, und der Herr von der
Polizei hat nichts besseres zu tun als mir mit dem Auto hinterherzufahren,
um mich (sehr energisch) darauf hinzuweisen das ich den Radweg nutzen
muss.

100 Meter vorher war es nur ein Fussweg mit dem "Radfahrer frei"-Schild,
an der Stelle, an der er mich angehalten hat war es ein Radweg. Aber fürs
RR total ungeeignet. Bei uns hätte da auch niemand was gesagt, aber in
Hamburg wird wohl der Verstand bei Dienstbeginn ausgeschaltet.

Das nur mal so als kleiner Livebericht :)
 
...100 Meter vorher war es nur ein Fussweg mit dem "Radfahrer frei"-Schild,
an der Stelle, an der er mich angehalten hat war es ein Radweg. Aber fürs
RR total ungeeignet. Bei uns hätte da auch niemand was gesagt, ...

Hier ist es oft so, daß da ein Radwegschild steht, aber keine geeignete Auffahrt ist (z.B. Grünstreifen, Bordstein, Straßengraben:eek:). Dann nehm' ich auch die nächste.
Und wenn die Vorfahrtsregelung für den Radweg anders ist, als die der Straße, dann ist der Radweg auch nicht straßenbegleitend, also nicht benutzungspflichtig, trotz Radwegzeichen. Wird z.B. gern an Kreuzungen gemacht, da gilt dann "Vorfahrt achten" für Radfahrer auf der Vorfahrtsstraße...

Aber rund um Frankfurt kümmert sich die Polizei auch eher um wichtige Dinge:daumen:

Aus eigener Erfahrung: alle meine Unfälle mit Beteiligung anderer haben auf Radwegen stattgefunden, ich war nicht Verursacher...

Der Nikolauzi
 
Grundsätzlich haben Radfahrer auf der Straße nichts verloren, sie gefärden das Leben Anderer und ihr Eigenes. Das ist wohl klar, trotzdem werden sie geduldet, wöruber sie mehr als froh sein können, da das Sportgerät eben nicht für Strassen erlaubt ist. Strassen sind aber die einzige Möglichkeit ein solches Sportgerät ordentlich zu bewegen, ist auch klar. Ein guter Vergleich sind Motocrosser, die ihr Paradies in Wald und Feld hätten, doch es nicht nutzen dürfen, obwohl da keine Menschenleben auf dem Spiel stehen. Der gemeine Crosser würde sogar Auflagen für Schall und damit Umweltschutz in Kauf nehmen und Rücksicht auf Andere Nutzer nehmen. Der gemeine RRler, auf jeden Fall in unserer Gegend, meint enge kurvige Strecken für sich vereinnahmen zu müssen und Nebeneinander "stehend" hinter der nächsten Kurve zu lauern. Über Verkehrssicherheit und Versicherungsschutz will ich garnicht reden. Also haben die meisten RRler wohl das falsche Rad. Nichts gegen die Pros, die den Sport eben als Leitungssport betreiben und auch wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Aber die ganzen Hobby Team T. Verkrampften sind halt schon nervig und werfen ein schlechtes Licht auf die gesamte Bikescene, genau wie manch ebenfalls verspannter CCler, der Wanderwege mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit hoch und runter fegt, um mit tauben Genitalien ohne Gruß und Vorwarnung Omas zu erschrecken. Ergo: Sportgeräte gehöhren auf dafür vorgesehenes Terrain. Jetzt zerfleischt mich, aber so isses nunmal, oder wir machen Alle was wir wollen.
 
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