Meine Erfahrung sagt mir...und ich fahre wirklich regelmäßig und viel: Alles was über 60km ist, wird man einen leicht rollenden
Reifen spüren. Am Ende macht es unheimlich viel aus, ob man 2-3 Herzschläge im Schnitt weniger benötigt hat, bei gleicher Geschwindigkeit. Ein schlecht rollender
Reifen entzieht dir einfach die Körner, sehr langsam aber stetig.
Daher bleibt für mich der Conti Race King immer noch ungeschlagen. Den fahre ich für alles.
Zwar fühlen sich Konsorten wie Aspen, Scorpion teilweise wirklich toll an im Trail und machen sicherlich einen bomben Job. Aber der Race King ist und bleibt mein Arbeitstier auf langen Strecken.
Das Einzige was der Race King nicht so gerne mag: Feucht- Lehmartige Böden; und im Sommer wenn es heiss ist, loser sehr sandiger Boden.
Bei nassem Untergrund (Weichboden) verliert man schon sehr viel Performance mit dem Race King.
Meine Messungen haben aber gezeigt: Wenn es einigermassen Trocken ist (kann leicht feucht sein) und es hier und da wirklich krasse Matchpassagen gibt, bin ich mit Absteigen, oder langsam durch die Passagen fahren, am Ende immer noch vieeel schneller unterwegs gewesen, als hätte ich einen Allroundreifen benutzt.
Sprich, man darf bei Langstrecke nicht den Fehler machen den
Reifen nach den Krassesten Passagen zu auszusuchen. Optimal wäre es natürlich die Strecke vorher einmal komplett abzufahren.
Eines möchte ich aber auch anmerken: Wenn der
Reifen schlecht rollt, wird das auch Auswirkungen auf deine Trittfrequenz haben! Mich hatte das fast mehr genervt, als der schlechte Rollwiederstand. Denn im nächsten Gang trittst du zu schnell. Im aktuellen Gang zu langsam. Um hier wieder Kompensation zu schaffen, musste ich das Kettenblatt vorne mit zwei Zähnen weniger fahren, damit ich in die Wohlfühlfrequenz komme. ABER: Wer will das schon? (langsamer sein)
Interessant ist auch, dass das eigene Gefühl und die Uhr zwei völlig konträre Sprachen sprechen. Am Anfang dachte ich mit den anderen
Reifen schneller zu sein, da ich mehr Kontrolle und die Linien im Trail besser folgen konnte. Alles lief smoother, man war mehr im Flow.
Die Wahrheit war aber, dass ich mit den Race Kings einfach so viel schneller war, das es schwerer war der gleichen Strecke konzentriert zu folgen. Alles fühlte sich ruppiger und nervöser an. In den Kurven neigte ich plötzlich zum Ausbrechen etc. Auch verspringt der
Reifen bei Wurzeln etc. gerne mal. ABER: Klar...du bist einfach insgesamt schneller unterwegs und da machen sich hier und da 2-3 KMH mehr extrem bemerkbar.
Mein Pro Tip: Ich hatte gerade am Hinterrad oft Probleme bei relativen steilen uphill Passagen mit Matschigen/Lehmigen Untergrund mit dem Grip und durchdrehende Räder.
Seit dem ich den
Reifen (Race King) hinten aber gegen die Laufrichtung fahre, ist das kaum ein Thema mehr. ;-)
Ach ja. Ich würde auch nur noch die Protection Variante fahren. Wiegt zwar mehr, aber insgesamt ist dieser deutlich robuster und mit einem Ticken weniger Druck zu fahren, da er mehr Seitenhalt hat. Letztendlich bringt der Rollwiederstand aber mehr, als das Gewicht.
Ansonsten bringt es auch viel mit den Drücken zu experimentieren. Ich wiege 68kg und fahre den RK vorne mit 1.2 und hinten mit 1.4 bar.
Hier bringt es auch viel in eine wirklich gute Luftpumpe zu investieren. Es gibt welche mit einer Scala bis max. 2 Bar. Die ist Top.
Die mit 4Bar ist auch noch ok. Aber wirklich den richtigen Luftdruck mit Tubeless zu fahren, ist extrem wichtig bei Langstrecke.