Bike der Woche: Lukasczyk Duralräder von IBC-User Flugzeugradler

Was passiert, wenn sich ein leidenschaftlicher Konstrukteur das Ziel setzt, ein Mountainbike aus Luftfahrt-Dural zu bauen? Das Ergebnis ist das auf „Lukasczyk Duralräder“ getaufte Bike der Woche von IBC-User Flugzeugradler. Der extrem schicke Rahmen aus dem interessanten Werkstoff wir durch einen sehr edlen Aufbau ergänzt. Ein absolutes Traumbike! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.


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Warum hast Du nicht zusätzlich geklebt? Hat das komplizierte Nietverfahren zu lange gedauert (Potlife) oder wolltest Du das grundsätzlich nicht?
In der PKW-Karosserietechnik (z.B. extrem beim 911er) werden höchstfeste gefaltete oder tiefgezogene Stahl- und Alubleche mit gegossenen oder geschmiedeten Teilen durch Kleben und Nieten verbunden, und das in Produktion und Reparatur!
Wenn Du Gewicht sparen willst, solltest Du Dich evtl. in diese Richtung bewegen.
 
Respekt!

Erinnert mich an einen Fully Rahmen aus den 80ern (?)... Da steckte hinten eine Manitou Gabel drin (wie bei den Marin) und der Rahmen war auch per Flugzeugtechnik genietet. Kann sogar sein, dass da noch Titan zum Einsatz kam. Fand ich damals extrem schick. Habe ich aber leider nie wieder was von gesehen.


Du meinst das Kamikaze aluminator von sevysa aus der Schweiz, das die mit Doug Bradbury gebaut haben
aluminator.jpg
 
einen konstruktionsfehler hat der rahmen...kein schaltauge!
Was für ein abgefahrenes Teil!
Leider unfahrbar - kein Flaschenhalter
Passiert, wenn Theoretiker doch mal was praktisch machen. :D
Ansonsten cooles Projekt.
Die Bilder davon hat mW seine Frau gemacht.
Der Sitzdom gefällt mir nicht so, auch dazu diese dünne Sattelstütze hätte nicht sein müssen.
Wenn dort nix knackst oder so, sollte das sich aber schon schön fahren lassen.


In einem alternativweltgeschichtlichen Film wäre mA dieses Rad (zusammen mit einigen Reichsflugscheiben) ein tolles Requisit.
 
Hallo und Besten Dank für Eure Beiträge, ich freue mich über so viel Resonanz.

Ästhetikempfinden gründet sich immer auch auf Gewohnheit und da dieser Rahmen keiner bekannten Formgebung folgt, bleiben wohl einige Erwartungen unerfüllt. Was das Gestalterische angeht, so wasche ich meine Hände in Unschuld. In diese Richtung habe nie geschaut.
Ich bevorzuge Formen, die rein funktional entstehen und die schlicht und reduziert rein technische Aspekte aufgreifen. Eine vollständig designfreie Konstruktion, die minimal und durchdacht ist, empfinde ich als ansprechend.
In meinen Augen sind Fahrräder einiger Hersteller hier gute Beispiele, wobei es viele Parallelen mit dem Flugzeugbau gibt.
Ein genieteter Rahmen aus Blechhalbzeugen sieht nun mal so aus, gleich einem Rad welches wohl auch immer rund bleiben wird.
Er wirkt im Vergleich natürlich wuchtig, das liegt aber auch daran, dass man mit einer gegebenen Materialmenge mehr Volumen umbauen kann, da die Wandstärken dünner sind als bei Rohrhalbzeugen. Am Ende wird das Tragwerk dadurch leichter und steifer.

Auf einige technischen Fragen möchte ich noch eingehen:

Die verwendeten Luftfahrt-Bleche bezog ich aus den USA. Sie sind durchweg zöllisch und haben noch eine weitere Eigenschaft. Es handelt sich um ein Verbundblech, welches im Flugzeugbau viel Anwendung findet. Hochfeste Alulegierungen haben gegenüber ihren schweißbaren Kollegen einen kleinen Nachteil. Sie korrodieren leicht und brauchen zusätzlichen Schutz. Dabei werden auf die hochwertigen 2024-T3 Bleche dünne Ober- und Unterschichten aus korrosionsbeständigem Reinaluminium gewalzt. Damit entsteht eine Art Verbundmaterial, ein sogenanntes „Alclad“. Das gibt es hier sicher auch, habe es aber bislang nicht gefunden.

Kleben ist eine Option und ich habe an einigen Stellen zusätzlich mit einem speziellen Aluminium-Strukturkleber gearbeitet. Bei dieser Konstruktion war das aber nicht immer sinnvoll, da beim Kleben Überlappungslängen erforderlich sind, die das Gewicht unnötig in die Höhe getrieben hätten. An einigen Stellen ist der Platz dafür schlicht nicht vorhanden. Hier sind Nietreihen weitaus effizienter, weil sie pro Länge bzw. Fläche deutlich höhere Kräfte übertragen können. Was die Ermüdung angeht, so stellen sie keine Schwächung dar, auch wenn das Material „perforiert“ wurde.

Ich bezweifle keineswegs, dass es haltbare, geschweißte Alufahrräder gibt. Schließlich bringt mich eines jeden Tag auf die Arbeit…
Aber irgendwo muss man ansetzen, wenn die Bauweisen verglichen werden sollen. Bei der Auslegung von geschweißten Konstruktionen müssen Sicherheiten vorgesehen werden, die auf die Schwächung und auf die höhere Ermüdung durch die Schweißnaht eingehen. Das ist mach- und lösbar und ich bin mir sicher, die Fahrradhersteller wissen was sie tun und verfügen auch über entsprechende Erfahrungen. Ich behaupte aber, solche Maßnahmen erfordern stets ein höheres Gewicht und hier punktet einfach der Kaltverbund.

Oft werde ich nach dem Rahmengewicht gefragt. Ich befürchte, dabei geht es darum diesen Prototypen mit bekannten Rahmengewichten, zum Beispiel mit einem modernen Carbonrahmen, zu vergleichen. Wenn da dann nicht eine deutlich niedrigere Zahl rauskommt, dann war das wohl nichts mit meinem Gebastel…
Darum geht es mir aber nicht und das möchte ich zum Ausdruck bringen. Ich habe als kleiner Hobbyschrauber nicht die Möglichkeit eine Testreihe mit aufwändiger Erprobung aufzusetzen. So gesehen fällt es mir ungleich schwerer einen wirklich gewichtsoptimierten Rahmen herzustellen. Selbstverständlich kann ich in dieser Angelegenheit nicht mit der Fahrradindustrie mithalten. Aber die Fahrradindustrie kann mit meinem Arbeitsaufwand auch nicht mithalten. Sie kann somit solche hochwertigen Legierungen nicht einsetzen. Diesen Vergleich fand ich interessant. Außerdem handelt es sich um den ersten und möglicherweise einzigen Fahrradrahmen, den ich bauen werde.
Dennoch vertrete ich nach wie vor die Ansicht, dass mit dieser Bauweise Steifigkeiten, Festigkeiten und Haltbarkeiten möglich sind, die gängige Verfahren mit einem gegebenen Gewicht bislang nicht erreichen.

Das mit dem Schaltauge ist kein Versäumnis und als Theoretiker sehe ich mich ganz und gar nicht. Ich wollte hier maximale Formtreue und das geht mit einem weiteren Anschraubteil nicht so gut. Daher gibt es auch nichts einzustellen, es passt einfach. Sollte hier ein Unglück passieren, lässt sich mit wenigem Aufwand das gesamte Ausfallende ersetzen. Zudem ist es so stabil, dass entweder der Bolzen oder das Schaltwerk vorher nachgibt und die lassen sich einfach ersetzen.

Und was heißt hier „Kein Flaschenhalter“, ein Sattel ist doch drauf, oder?

Gruß

Thomas
 
Oft werde ich nach dem Rahmengewicht gefragt. Ich befürchte, dabei geht es darum diesen Prototypen mit bekannten Rahmengewichten, zum Beispiel mit einem modernen Carbonrahmen, zu vergleichen. Wenn da dann nicht eine deutlich niedrigere Zahl rauskommt, dann war das wohl nichts mit meinem Gebastel…
Ist das deswegen ein solches Geheimnis? Interessant wäre es trotzdem allemal und eine Prognose Deinerseits, was mit dieser Bauweise - ausgereizt - bei vernünftiger Haltbarkeit machbar wäre. :)

Ich tippe mal, ausgehend von den verbauten Teilen, in's Blaue rein, der Rahmen hat ca. 2 kg.
 
Hallo Geisterfahrer

Da liegst Du schon ganz richtig....;).

Also schön, für einen konservativ ausgelegten Rahmen in der vorliegenden Größe sind Rahmengewichte auch unter 1,5 kg möglich.
Die Ermüdungsresistenz wäre dann immer noch besser als bei einer gewichtsgleichen, geschweißten Alurahmen und ich mutmaße die Steifigkeit ebenfalls.

Gruß

Thomas
 
Ich such gerade noch den „extrem schicken Rahmen“


nicht vergessen, er war 25 jahre weg vom thema. '94 war sowas optisch der knaller, man denke an san andreas und konsorten. o_O
schade, daß er beim rahmen aufgehört hat, rerto zu machen. da gehört jetzt noch ne orange z1 und gelbe raceline dran, zusammen mit ner sysncros stütze und flite titan, 2.1er smoke/dart, 3x8 xt, dann isses perfekt! optisch hat es jetzt schon museums charakter...

ps: gibts das auch als bausatz für den geneigten hobbynieter? das bild mit den einzelzteilen erweckt ganz den eindruck.
 
Optisch find ichs -um den ollen Alfred Biolek zu zitieren- "interessant"

Zwei Dinge, die mich interessieren würden sind
a) Wie steif ist das Bike wirklich?
b) Wie hört sich das Bike an, wenns rumpelig wird?

Man kann ja viel erzählen von wegen "moderne Flugzugtechnik" und so ;)

Ich dachte sofort an zwei Sachen: Tante Ju und Trix Baukästen
 
Also schön, für einen konservativ ausgelegten Rahmen in der vorliegenden Größe sind Rahmengewichte auch unter 1,5 kg möglich.
Die Ermüdungsresistenz wäre dann immer noch besser als bei einer gewichtsgleichen, geschweißten Alurahmen und ich mutmaße die Steifigkeit ebenfalls.
Nur mal als Beispiel, das Liteville H3 ist für Allmountain ausgelegt und kann mit Gabeln bis max. 160 mm Federweg gefahren werden.
Der Rahmen ist steif und langlebig und wenn doch mal Problem auftreten sollten, hat man 5 + 5 Jahre Garantie.
1580 g in Größe M, da hat man aber auch eine ISCG-Aufnahme und eine Montagemöglichkeit für die EIGHTPINS.

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Hallo,

die Steifigkeit müsste dafür gemessen werden. Das kann ich nur im Vergleich und subjektiv bewerten.
Knarzgeräusche gehörten tatsächlich zu meinen Bedenken. Ich halte die Bauweise auch für anfällig in dieser Angelegenheit. Bislang läuft das Teil aber mucksmäuschenstill.

Den Profis von Liteville überlasse ich als Amateur, Anfänger, Ersttäter und Hobbyschrauber gerne die Spitzenposition. Ich schlage vor: Sofort kaufen.

Ich glaube mit der Festigkeit kann ich mehr als mithalten.

„Modern“ würde ich meine Bauweise nicht nennen. Material und Verbindungstechnik stammen aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Gruß

Thomas
 
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