Biken im Bayrischen Wald

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88499 Altheim
Hallo,
nicht gerade vor meiner Haustür, aber vielleicht betriffts ja ein paar von euch:
Ranger Frank
Ich weiß aber trotzdem nicht, ob ich weinen soll, weil es lustig gemeint sein soll und so saumäßig schlecht gemacht ist oder weil es ernst gemeint ist und immer noch so saumäßig schlecht gemacht ist.
Frei nach dem Motto: Lieber erst mal alle Biker vor den Kopf stoßen als gar nicht miteinander reden.

Gruß vom Rande der Alb
Markus
 
Ist jetzt zwar auch nicht unser Heimrevier, aber für Tagesausflüge sind wir schon immer mal wieder in den Bayerischen Wald gefahren.
Wenn man dort im Nationalpark nicht auf den ausgewiesenen Wanderwegen, sondern nur auf langweiligen Schotterstraßen fahren darf, dann werden wir die Gegend nicht aufsuchen. Ist für uns dann völlig uninteressant. Somit fühle ich mich mit dem Video auch absolut nicht angesprochen. "Kunden" werden sie damit kaum welche bekommen :D
 
Ja klar...aber trotzdem gut zu wissen, dass dieses Gebiet eben dann tabu ist. Ob man dafür so ein Video online stellen muss, um mehr Verständnis dafür zu bekommen? Aber zumindest bekommt es etwas Aufmerksamkeit, vielleicht ist das ja das Ziel gewesen.
 
Ist offenbar ein beliebter Trick, in der Satzung eines Nationalparks erst alles verbieten, dann ausschließlich Fußgänger zu gestatten. Ist im Teuto auch passiert, Fahrräder nur auf ausdrücklich gekennzeichneten Wegen erlaubt, nur daß es dort keine ausdrücklich gekennzeichneten Wege für Fahrräder gibt (Nicht so schlimm, da das Gebiet nur klein ist, aber sieht schon aus wie eine Verarsche).

Scheint aber bei der Ausweisung von Nationalparks regelmäßig so durchzulaufen - Begründungen gibt es dazu i.d.R. nicht, sondern die Satzung wird einfach rechtskräftig. Die Entscheidungsträger verstehen die Zusammenhänge nicht und meinen mit der Einrichtung von Nationalparks was ganz Tolles zu bewirken. Tja, sieht auch nach Lobbyproblem aus, wie so oft.
 
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Das ist aber dann auch eines der grundlegenden Probleme der Nationalparks in Bayern. Wenn man sich mal den ganzen Faden „Rechtslage in Bayern“ von Sun in Tour gegeben hat, zweifelt man an der Rechtmäßigkeit der in Nationalparks gemachten pauschalen Einschränkungen für bestimmte Benutzungsarten. Das BayNatSchG stellt die anderen Benutzungsarten nämlich dem Wandern gleich. Und es gilt: beschränkende „Beschilderungen sind jedoch nur wirksam, wenn sie auf einen gesetzlichen Grund hinweisen, der eine Beschränkung des Betretungsrechts rechtfertigt“.
Also erst mal vor der eigenen Haustüre kehren, bevor man die Besucher angeht.
 
Ist jetzt zwar auch nicht unser Heimrevier, aber für Tagesausflüge sind wir schon immer mal wieder in den Bayerischen Wald gefahren.
Wenn man dort im Nationalpark nicht auf den ausgewiesenen Wanderwegen, sondern nur auf langweiligen Schotterstraßen fahren darf, dann werden wir die Gegend nicht aufsuchen. Ist für uns dann völlig uninteressant. Somit fühle ich mich mit dem Video auch absolut nicht angesprochen. "Kunden" werden sie damit kaum welche bekommen :D
Ähm, das ist aber keine Neuentwicklung, sondern seit ?jeher? so. Auch im Nationalpark Berchtesgaden. Auch auf der tschechischen Seite (Narodni Park Sumava) oder im Riesengebirge, ebenfalls in Tschechien, dort darfst du nicht mal auf Teerstrassen fahren, ausser, sie sind ausdrücklich freigegeben. Und falls du dort trotzdem fährst (auf der Teerstrasse, wohlgemerkt), kann es passieren, dass dir ein Ranger auf einem Motorrad hinterherjagt :). Die Regelungen in Frankreich (Parc National de la Vanoise, Parc National du Mercantour) sind z.T. noch viel strenger.

Zurück zum Bayerwald: es kommt nicht von ungefähr, dass es die meisten Tourentipps für das Gebiet zwischen Lam und Zwiesel gibt, bzw. östlich von Mauth.
 
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Das ist aber dann auch eines der grundlegenden Probleme der Nationalparks in Bayern. Wenn man sich mal den ganzen Faden „Rechtslage in Bayern“ von Sun in Tour gegeben hat, zweifelt man an der Rechtmäßigkeit der in Nationalparks gemachten pauschalen Einschränkungen für bestimmte Benutzungsarten. Das BayNatSchG stellt die anderen Benutzungsarten nämlich dem Wandern gleich. Und es gilt: beschränkende „Beschilderungen sind jedoch nur wirksam, wenn sie auf einen gesetzlichen Grund hinweisen, der eine Beschränkung des Betretungsrechts rechtfertigt“.
Also erst mal vor der eigenen Haustüre kehren, bevor man die Besucher angeht.
Ich persönlich bin der Ansicht, dass in Bayern, wo man eigentlich überall fahren darf, der Verzicht auf die Touren in den zwei Nationalparks (Berchtesgaden und Bayersicher Wald) zu verschmerzen ist. Zumal die beiden Nationalparks recht klein sind und auch in deren unmittelbarer Nähe genug Platz für tolle Touren bleibt. Im Bayerwald eben in der Arber/Osser Gegend oder aber weiter östlich (Dreisesselgebiet) und im Vorderern Bayerischen Wald (Bischofsmais).

Ich gebe aber zu, dass mir schon die Haare zu Berge standen, als vom dritten Nationalpark im Altmühltal die Rede war -- dort hätte ein Nationalpark vermutlich das aus für alle interessante Biketouren bedeutet.

Zur Info: Karte des Nationalparks Bayerischer Wald
https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/service/wegeservice/doc/karte_kerngebiet.pdf
 
Ähm, das ist aber keine Neuentwicklung, sondern seit ?jeher? so. Auch im Nationalpark Berchtesgaden. Auch auf der tschechischen Seite (Narodni Park Sumava) oder im Riesengebirge, ebenfalls in Tschechien, dort darfst du nicht mal auf Teerstrassen fahren, ausser, sie sind ausdrücklich freigegeben. Und falls du dort trotzdem fährst (auf der Teerstrasse, wohlgemerkt), kann es passieren, dass dir ein Ranger auf einem Motorrad hinterherjagt :). Die Regelungen in Frankreich (Parc National de la Vanoise, Parc National du Mercantour) sind z.T. noch viel strenger.

Zurück zum Bayerwald: es kommt nich von ungefähr, dass es die meisten Tourentipps für das Gebiet zwischen Lam und Zwiesel gibt, bzw. östlich von Mauth.
Lenka hat das gut beschrieben, man kann durchaus sehr gut im Bayerischen Wald biken, aber halt nicht im Nationalpark.
Auch stimme ich Ihr zu, dass man diese Einschränkung in Bayern durchaus verschmerzen kann.
 
Aber warum wird hier eine Betretungsart ohne guten Grund so eingeschränkt bzw. eine einzige besonders bevorzugt?
Die dazu nach BayNatSchG notwendige Begründung würde mich doch interessieren.
 
Ähm, das ist aber keine Neuentwicklung, sondern seit ?jeher? so. Auch im Nationalpark Berchtesgaden. Auch auf der tschechischen Seite (Narodni Park Sumava) oder im Riesengebirge, ebenfalls in Tschechien, dort darfst du nicht mal auf Teerstrassen fahren, ausser, sie sind ausdrücklich freigegeben. Und falls du dort trotzdem fährst (auf der Teerstrasse, wohlgemerkt), kann es passieren, dass dir ein Ranger auf einem Motorrad hinterherjagt :). Die Regelungen in Frankreich (Parc National de la Vanoise, Parc National du Mercantour) sind z.T. noch viel strenger.

Zurück zum Bayerwald: es kommt nich von ungefähr, dass es die meisten Tourentipps für das Gebiet zwischen Lam und Zwiesel gibt, bzw. östlich von Mauth.

Ich habe auch nirgends behauptet, dass dies eine Neuentwicklung ist. Mir war zwar klar, dass es in Nationalparks eigene Vorschriften gibt, aber hatte das genaue Gebiet im Wald nicht auf den Schirm. Im Nationalpark waren wir aber noch nie, wenn auch unbewusst. Jetzt kann es eben bewusst ignoriert werden.

An sich habe ich auch kein Problem damit, wenn man in gewissen Gebieten nicht fahren darf. Aber genauso wie @dopero bin ich der Meinung, dass man es schon auch objektiv und gesetzeskonform begründen können muss, warum nur bestimmte Nutzer erlaubt sind. So schafft man keine Akzeptanz für Verbote.
 
Aber warum wird hier eine Betretungsart ohne guten Grund so eingeschränkt bzw. eine einzige besonders bevorzugt?
Die dazu nach BayNatSchG notwendige Begründung würde mich doch interessieren.
Es gibt in den Nationalparks aus Naturschutzgründen auch Einschränkungen für Wanderer: in der Kernzone gilt z.B. Wegegebot.

Ich werde mich jetzt in das Thema nicht vertiefen, weil es für mich ein Nichtthema ist, aber man könnte z.B. damit argumentieren, dass Wildtiere -- zu deren Schutz, unter anderem, ein Nationalpark überhaupt erstanden ist -- auf plötzlich auftretende Störungen (ein sich schnell bewegender Biker) immer mit Fluchtverhalten reagieren und Energiereserven aufbrauchen, während sie sich bei sich langsam nähernden Wanderern eher gemütlich trollen?

Oder dass Biker wegen des grösseren Bewegungsradius in entlegenere Gebiete vorstossen als Wanderer?
 
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Es gibt in den Nationalparks aus Naturschutzgründen auch Einschränkungen für Wanderer: in der Kernzone gilt z.B. Wegegebot.

Das war der ursprüngliche Beitrag auf den sich meiner bezog.
Das Wegegebot in der Kernzone könnte genauso auch für Radfahrer gelten. Jedenfalls erklärt das Vorhandensein dieses Wegebots in der Kernzone nicht weshalb das Radfahren weitaus mehr Einschränkungen erfährt. Das war letztlich der Inhalt meines Beitrags.

Ich wollte mich eigentlich auch nicht zum Thema Nationalpark äußern, da die Machart des Videos schon aus soziologischer Sicht äußerst bedenklich ist. Ok, es trifft ja diesmal nur die Mountainbiker. Man stelle sich eine andere soziale Gruppe vor, die so mit Stereotypen und Vorurteilen vorgeführt wird. Nicht, dass es soetwas nicht schon mal gegeben hätte.

Da auf den freigegebenen Wegen Erholungsverkehr zugelassen ist, geht das Argument des Bewegungsradiusses in entlegene Gebiete ins Leere. Im Übringen sind Störungen durch Erholungsuchende aufgrund der zugelassenen Wege für Wildtiere "kalkulierbar" und können sich darauf einstellen bzw. die freigegebenen Wege sind von vornherein ja schon so ausgewählt, dass da nichts Großartiges passieren kann. Die möglichen Störungen der Tierwelt unterscheiden sich jetzt auch nicht so großartig, als dass das andere häufig angeführte Argument nicht unbedingt durchschlagen müsste. Dazu gibt es ja zahlreiche Untersuchungen und dort wo Radfahrer tatsächlich schneller sind, sind sie auch schneller wieder weg, während Zufußgehende dann entsprechend über eine längere Zeit wahrgenommen werden. Unterm Strich bleibt da aber kein signifikanter Unterschied.

Energiereserven sind eher in der Notzeit, also im Winter, relevant und da sind Einflüsse durch Radfahrer weitaus weniger als durch Wanderer oder Schneeschuhgänger zu erwarten.

Über die Sinnhaftigkeit der Regelungen zum Radfahren im Nationalpark Bayerischer Wald müsste man hier nicht unbedingt diskutieren. Die Chancen die Regelungen zu kippen sind jedenfalls deutlich besser als die der Reiter, die gegen die noch viel restriktiveren Reitregeln schon geklagt hatten.
 
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Leute was regt ihr euch auf. Einfach einen großen Bogen um das Gebiet machen und mit dem Auto anderswo zu Bike fahren. Aktiver Umweltschutz eben.
Wer glaubt, dass ein Radfahrer auf befestigten Wegen ein Problem für die Umwelt ist, macht halt auch schwachsinnige Videos.
 
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