Ja, ich hab das mal auf ner anderen Seite versucht, aber bin an den ganzen notwendigen Eingaben gescheitert. Ich versuche es mal auf bike-stats, mir war nicht bewusst, dass man da auch Spacer und Vorbau-Werte eintragen kann. Aber ich glaub dir das jetzt mal.
Und ja, laut McCormack und diesen Joy of Bike Jungs fahren wir tatsächlich alle mit zu großen Bikes rum. Was sich ja auch in vielen Aussagen bestätigt, wenn man hier so liest, dass Bunnyhops und Manuals mit den neuen Bikes deutlich schwerer fallen. Oder dass viele EWS-Rider downsizen und die kleinere Rahmengröße nehmen. Aber irgendwie denke ich mir, es kann doch nicht sein, dass eine ganze Industrie uns dann wissentlich die falschen Bike-Größen verkaufen will. Was hätten Sie denn davon, außer dass zig Kunden ihre Bikes wieder umtauschen möchten?! Die Größenempfehlungen macht ja bei Canyon (hoffentlich) auch nicht die Putzfrau, sondern irgendwelche erfahrenen Ingenieure und Werksfahrer?!
Ich denke für den Otto-Normalfahrer und Wochenend-Bikepark-Shredder machen die Herstellerempfehlungen durchaus Sinn. Nur vielleicht für den ambitionierten Enduro-Rennfahrer oder MTBler, der mehr jibbt und springt, als Trails fährt, macht Downsizing und R.A.D. Sinn. Oder wie seht ihr das?
Ich finde die Hersteller-Empfehlungen zumindest von Canyon gar nicht so schlecht.
Ich denke aber, dass wir uns von unseren Wünschen übersteuern lassen. Wir wollen doch alle schnell sein und nicht hinten anstehen. Also greifen wir im Zweifelsfall zum größeren Bike. "Laufruhiger" klingt für die meisten auch irgendwie "besser" (männlicher?) als "verspielt" oder "wendig" und ist nicht "größer" schon immer "besser" gewesen?
Leider vergessen wir dabei, dass die Größenwahl immer schon ein Kompromiss aus vielen Eigenschaften war. Wenn wir dann plötzlich an den fortgeschrittenen Basics wie Bunny Hop usw. arbeiten, merken wir, dass dies irgendwie gar nicht so einfach gehen, weil wir dafür eine ungünstigere Hebel- und Drehmoment-Position des Oberkörpers haben. Dafür waren wir vielleicht in einer fiesen langen schnellen Kurve in Leogang sehr schnell unterwegs (EWS Fahrer würde ich erst gar nicht ins Kalkül nehmen, die haben Skills, von denen können die meisten von uns nur träumen und damit haben die sowieso ganz andere Kriterien).
Ich würde beim nächsten mal nicht mehr so leichtfertig zur größeren Größe greifen, wenn ich zwischen zwei Größen stehe. Ich sehe gerade wie das Spectral M meines Sohnes, bei dem ich an der oberen Größenempfehlung stehe, in Handling und Agilität so einiges einfacher macht, als mein Tyee in L, bei dem ich am unteren Spektrum des Größenbereichs stehe.
P.S.: Hätte ich obiges M auf dem Parkplatz von Canyon probegefahren, wäre ich vielleicht auch auf die Idee gekommen, dass die Knie in sehr engen Kurven im Sitzen dem Lenker recht nahe kommen. Aber was hat das mit dem Fahren in der Realität zu tun? Das ist nur ein winziges Kriterium von vielen, mehr nicht!