Der Thread fing ja an mit: "Hier mal alles rein zum 2013er Gapstar", daher kopiere ich hier meine Meinung rein, die ich gestern irrtümlich an anderer Stelle abgegeben habe. Natürlich ist das alles nur meine subjetive Meinung. Ich schreibe es auf, weil ich in den hunderten Beiträgen zum Rad wenig Infos gefunden habe, die bei der Kaufentscheidung hilfreich waren. Also bitte beschimpft mich nicht, und die 650B Diskussion will ich hier auch nicht neu entfachen.
Hallo Kollegen,
bevor ich mein Gapstar bestellt habe, hatte ich das Forum und das Netz nach Tests durchsucht. Es wurde zwar viel über das Rad diskutiert, aber einige Fragen waren bei mir offen geblieben. Auch die hier vielfach geführte Diskussion über Umstieg von AM auf Enduro/Freeride habe ich verfolgt. Dazu nur vorab sowiel: Der Umstieg von AM auf ein Enduro mit viel Federweg und flachem Lenkwinkel bringt
MIR auf jeden Fall einiges. Daher schreib ich mal über meins, das gestern angekommen ist. Bin gestern gut 1 Std. gefahren, also erster Eindruck, mehr folgt dann noch.
Das 2013er Torque EX Gapstar wurde nach genau einer Woche geliefert, der Status bei der Bestellung war "Am Lager", also kein Expressbike o.Ä.. Das fand ich sehr schnell. Alles super verpackt, Zusammenbau hat ca. 30 Min. gedauert.
Das Teil sieht m.M nach viel geiler aus als auf den Bildern, mag auch mit an der Rahmengröße L liegen. Die Größe passt für mich perfekt, kein Bedarf Lenker, Vorbau oder sonstwas zu verändern.
Da ich mit meinem AM-Fully zwar gerne schnelle Trails fahre (z.B. Ho-Chi-Minh bei mir vor der Haustüre), aber an manchen sehr steilen Abfahrten/Drops/Sprüngen immer etwas schissig bin, hatte ich mir von diesem Rad Heilung erhofft. Das scheint nach meinen ersten Eindrücken voll hinzuhauen!
Der flachere Lenkwinkel gibt viel Sicherheit, trotzdem ist das Rad verspielter als das 650B Norco meines Freundes. Bin auf Anhieb einige meiner Angststellen gefahren und hab mich dabei super gefühlt. Klar, dass das auch psycho wegen neuem Rad ist, aber der Unterschied ist frappierend.
Die Federelemente hab ich nur schnell mal eingestellt, unterwegs noch nachgeregelt. Für einen schweren Fahrer wie mich (105kg) macht die Highspeed Druckstufenverstellung definitiv Sinn, ohne habe ich vorher nie einen guten Kompromiss aus Sag und Federwegsausnutzung gefunden. Das könnte für Fahrer die leichter als der Durchschnitt sind, ebenso hilfreich sein. Lowspeed habe ich vorne ganz offen gelassen, hinten auf der Werkseinstellung (mitte). Zugstufe schnell nur nach Gefühl eingestellt. Die viel diskutierte Angst vor zu viel Einstellmöglichkeiten kann ich jedenfalls nicht bestätigen, ist alles sehr einfach. Sehr schön auch der Sag-Monitor am Hinterbau, und die Skala am Tauchrohr der Lyrik, vorne kann man während der Fahrt ungefähr sehen ob es passt, hinten während der Fahrt Schleppzeiger zurückdrehen und dann vorsichtig anhalten. Klasse!
Ansprechverhalten finde ich hinten super, vorne besser als ich es von FOX kenne. Die Gabel ist schon während der kurzen Fahrt noch geschmeidiger geworden. Auf Wurzelfeldern habe ich gemerkt, dass das 650B meines Freundes bei ungef. gleichem Federweg besser drüberrollt, das muss ich schon sagen. Allerdings bügelt die Gabel das so schön glatt, dass man trotzdem nicht vom Gas muss. Dafür ist die Wendigkeit mit den 26ern besser, ohne bei höherem Speed nervös zu wirken.
Der Hinterbau ist hervorragend. Verglichen mit meinem Ghost AMR, das ich in Sachen Vortrieb immer toll fand, kommt mir der Torque Hinterbau noch neutraler vor. Kein Pedalrückschlag, egal auf welchem Blatt, ganz wenig Wippen bergauf, das ich so gut wie nicht gespürt habe, nur beim Runterschauen habe ich es gesehen. Das Rad kann man trotz fehlender Plattform super bergauf fahren. Das Mehrgewicht merkt man etwas, allerding sind ja auch
Maxxis Downhillreifen drauf. Mit Nobby Nic wäre das Rad schon mind. 1 kg leichter.
Da wir bei den
Reifen sind, mit 1,8 bar Rollen die gar nicht so schlecht, aber natürlich schwerer als die Nobby Nic an meinem Ghost. Dafür ist aber der Grip nicht zu beschreiben! Bei einer Vollbremsung auf losem Untergrund war ich überrascht weil ich sofort stand. Kurvenhalt auf Fels in hängenden Kurven oder auf weichem Boden sehr gut. Kein Vergleich zu
Hans Dampf würde ich sagen, ich weiß der Vergleich ist auch unfair.
Also, Fazit erster Eindruck:
Ich habe lange überlegt, ob ich nicht warten soll was aus 650B wird, aber das Rad macht in manchen Situationen gerade wegen 26` viel Spass. Natürlich hat 26 auch spürbare Nachteile, aber für das was ich will ist es anscheinend goldrichtig. Ich hatte noch nie bei einem neuen Rad dermaßen Spaß in den Backen (ist mein fünftes).
Die hier oft propagierte Meinung "hol Dir lieber ein AM mit 160mm, das macht mehr Spaß wenn Du kein DH/FR fährst" kann ich überhaupt nicht bestätigen. Wenn jemand Lust hat, im Wald rumzuspielen, kommt m.M. nach er an einem Enduro oder FR-light früher oder später nicht vorbei. Das Torque halte ich für absolut tourentauglich, und das schon mit den sauschweren
Maxxis DH
Reifen. Zum Kilometerfressen behalte ich aber mein Ghost, klar.
Wenn ich mehr gefahren bin gibts noch ein Update, wenn Ihr Fragen habt, beantworte ich sie gerne.