Der Gravelreifen-Thread

Man sollte vielleicht Winter mal definieren und den genauen Einsatzbereich. Den normalen Ruhrgebiets- und Münsterlandswinter mit Tiefsttemperaturen um 0Grad kann ein Vittoria Terreno Dry mit vorsichtiger Fahrweise bei Glätte auf Asphalt und im leichten Gelände ganz gut, kommt viel Schlamm dazu fehlt Profil. Kommt viel Profil dazu geht der Grip auf Asphalt flöten.
Grundsätzlich ist bei festen Untergrund im Winter ein Semislick passen, Erfahrung nicht nur von mir aus dem CX Bereich.
 
Man sollte vielleicht Winter mal definieren und den genauen Einsatzbereich. Den normalen Ruhrgebiets- und Münsterlandswinter mit Tiefsttemperaturen um 0Grad kann ein Vittoria Terreno Dry mit vorsichtiger Fahrweise bei Glätte auf Asphalt und im leichten Gelände ganz gut, kommt viel Schlamm dazu fehlt Profil. Kommt viel Profil dazu geht der Grip auf Asphalt flöten.
Grundsätzlich ist bei festen Untergrund im Winter ein Semislick passen, Erfahrung nicht nur von mir aus dem CX Bereich.

Bis auf das mit der Glätte volle Zustimmung. Wenn es wirklich glatt ist, hauts einen echt schnell hin egal ob wenig oder viel Profil. Da helfen nur Spikes. Im Winter und auch bei trockenem Frost bin ich lange mit einem Conti 4 Season gefahren. Den fand ich bei Nässe trotz 28er Breite wirklich auch gut, Conti kann grundsätzlich also wohl schon. Der 4 season ist aber so breit nicht verfügbar meine ich.

Bei Nässe, dünnen Schichten frischem Schnee und nassem Dreck bin ich letzten Winter Swampero gefahren. Wenn es abends über Null und nass war und morgens gefroren: Spikes... hilft nix.
 
Spikereifen vorne fahre ich bei Dauerfrost. Habe hier tatsächlich seit Jahren einen liegen. Wohlgemerkt liegen. Der Fall tritt hier selten ein. Ansonsten nutze ich früh morgens und spät abends (wirklich früh und wirklich spät da Schichtdienst)im Winter meistens die Hauptverkehrsadern. Vor ein paar Jahrzehnten fuhr man Motorrad noch im Winter als Verkehrsmittel, halt angepasst an die Witterung. Gehen tut das schon.

Man muss im Winter halt schauen was man wann, wie und wo fährt. An Glatteistagen fahre ich persönlich das notwendige, so wie es ja auch empfohlen wird, gleichmäßig ohne groß beschleunigen, bremsen und wilde Lenkmanöver. Will man bei Glätte auf Leistung draußen trainieren helfen nur Spikes, das ist korrekt.
 
Der Gravel Grinder hat mit den Seitenstollen schon sehr viel Grip und Sicherheit in schlammigen Kurven. Die Frage ist aber, ob man die Stollen auch negativ merkt, wenn man auf eben Strecken dann im Wiegetritt fährt und der Reifen nicht immer 100% gerade fährt.
Bin mit den Gravel Grinder Race 36 mm vor ein paar Jahren über die Alpen: trotz über 10 kg Gepäck stand dem Pässeräubern nichts im Weg! Guter Reifen, fährt sich schnell blank, beschi...ner Nassgrip!
 
Mal eine Frage, im Umkehrschluss (zumindest hatte ich richtige Probleme damit) ist ein Tubeless Reifen, der für hookless ist, auf einer normalen Clincher Felge brutal schwer zu montieren gewesen!?
Kann auch kein Zufall mit dem Reifen gewesen sein, da ich einige Bewertungen darüber gelesen habe, die das gleiche Problem hatten.
Die für Hookless Felgen entwickelten Reifen haben verstärkte Flanken, die für eine normale Hakenfelge nicht wirklich zuträglich sind und die Montage erschweren. Je nachdem wie die Verstärkung ausgeführt ist und wie sich die Geometrie der Felgenhaken dazu verhalten, kann es mit Sicherheit auch dazu kommen, dass steifere Seitenwand ein sauberes "Einhaken" verhindert.
 
Ich gebe jetzt auch mal ein weiteres Update zum Getaway XP. Mittlerweile sind knapp 500 km auf der Uhr.

Zum Rollwiderstand kann ich leider nichts sagen, da der erste Tag zur Arbeit gleich bei 0 °C stattfand und ich mit langer Hose und flabberigen Sachen unterwegs war. Seitdem ist es Herbst, dauerhaft nass und durch Blätter z.T. rutschig. Also keine fairen Bedingungen mehr.

Gefühlt rollen die Dinger aber schneller als sie aussehen. Das kann jedoch daran liegen, dass das die mit Abstand geschmeidigsten Reifen sind, die ich je hatte. Die Pathfinder haben sich schon wie eine verkappte Federung angefühlt, die XP sind noch besser, was das angeht. Das ist natürlich etwas, das kein BRR Test zeigen kann. Dementsprechend gleitet man super sanft auch über Asphalt, was sich - wie gesagt - zumindest schnell anfühlt.

Der leichte Seitenschlag am vorne montieren Reifen ist übrigens doch bemerkbar. Wenn ich mich weiter in Kurven lehne gibt's kleine Schläge an der Stelle der Unwucht. Echt schade und habe mal angefragt, ob es da Lösung gibt.

Pannensicherheit bisher super, keine Löcher. Auch die anfangs doch stark suppende Seitenwand ist jetzt völlig dicht und die Reifen verlieren knapp 0.1 bar über Nacht.

Der Nassgrip ist soweit gut, allerdings sind wohl meine Bremsbeläge kontaminiert, da ich im Nassen keine Bremsleistung hab 😁 Die Reifen mussten also noch keine richtig anspruchsvolle Bremsung mitmachen. Bin auch schon über nasse Wurzeln gefahren, hat problemlos geklappt. Auf nassen Steinen ist das Vorderrad aber 2 oder 3 mal weggerutscht. Wer also wirklich offroad fahren will, braucht einfach mehr Profil.
 
Will man bei Glätte auf Leistung draußen trainieren helfen nur Spikes, das ist korrekt.

Nö. Auch langsam fahren kann hier (nochmal deutlich: mit Reifen ohne Spikes) zum Sturz führen. Überfrorene Nässe und du liegst. (Wäre zu Fuß aber auch nicht anders und mit dem Auto rutscht man dann auch davon, bloß dass das selten umkippt dabei)

Das miese: das sieht man halt oft einfach nicht. Und nicht lenken ist ein guter Tipp, aber wenn die Straße/ der Feldweg abbiegen?

Klar no risk no fun.. mir sind die möglichen Schäden am Rad und blauen Flecken da aber mittlerweile zu blöd. Bin natürlich auch schon weggerutscht früher. ("Geht schon")
Mit Arbeitsrechner im Rucksack wird es dann noch mal eine Nummer blöder.
 
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Man sollte vielleicht Winter mal definieren und den genauen Einsatzbereich.
Winterbetrieb: zuallererst nasse Straßen/Wege, dann Schnee, Matsch, überfrorene Forstwege etc.
Ich sehe, hinsichtlich des Einsatzes, keinen Unterschied zum Sommer. Die Touren werden nur deutlich kürzer oder ich kann überhaupt nicht mehr fahren, da alle Wege zugeschneit/gefroren sind.

Winterreifen müssen bei mir eine weiche Gummimischung und ein halbwegs offenes Profil haben. Swampero bspw. Leider gibts die nicht in 50mm.
 
Nö. Auch langsam fahren kann hier zum Sturz führen. Überfrorene Nässe und du liegst. (Wäre zu Fuß aber auch nicht anders und mit dem Auto rutscht man dann auch davon, bloß dass das selten umkippt dabei)

Das miese: das sieht man halt oft einfach nicht. Und nicht lenken ist ein guter Tipp, aber wenn die Straße/ der Feldweg abbiegen?

Klar no risk no fun.. mir sind die möglichen Schäden am Rad und blauen Flecken da aber mittlerweile zu blöd. Bin natürlich auch schon weggerutscht früher. ("Geht schon")
Mit Arbeitsrechner im Rucksack wird es dann noch mal eine Nummer blöder.
Auch bei überfrierender Nässe sollten Spikes noch halten bei gemäßigter fahrweise. Ich bin viel im Winter bei Schnee und Eis mit Spikes gependelt, da war auch überfrierende Nässe dabei. Gehen hätte man da nicht mehr können, Autos konnten auch großteils nicht mehr fahren aber ich hatte keine Probleme mit den Spikes.
 
Auch bei überfrierender Nässe sollten Spikes noch halten bei gemäßigter fahrweise. Ich bin viel im Winter bei Schnee und Eis mit Spikes gependelt, da war auch überfrierende Nässe dabei. Gehen hätte man da nicht mehr können, Autos konnten auch großteils nicht mehr fahren aber ich hatte keine Probleme mit den Spikes.
Bitte noch mal richtig lesen. Es geht um die Aussage ,dass das ohne Spikes geht. Und das ist defintiv eine gefährliche Scheinsicherheit.
 
Es geht um die Aussage ,dass das ohne Spikes geht. Und das ist defintiv eine gefährliche Scheinsicherheit.
Aber @F4B1 hat doch in dem von dir zitierten Text geschrieben dass man bei Glätte Spikes braucht, du hast ihm daraufhin widersprochen dass hier auch Langsamfahren zum Sturz führen kann.. Egal, vllt. ist es einfach noch zu früh am Morgen :) ☕
 
Aber @F4B1 hat doch in dem von dir zitierten Text geschrieben dass man bei Glätte Spikes braucht, du hast ihm daraufhin widersprochen dass hier auch Langsamfahren zum Sturz führen kann.. Egal, vllt. ist es einfach noch zu früh am Morgen :) ☕
Die Aussage ist: wenn man auf Glatteis Tempo fahren will brauchts Spikes. Dh dann im Umkehrschluss langsam geht's auch ohne. Wie weiter oben auch schon geschrieben.
 
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Die Aussage ist: wenn man auf Glatteis Tempo fahren will brauchts Spikes. Dh dann im Umkehrschluss langsam geht's auch ohne. Wie weiter oben auch schon geschrieben.
Unterschied Glatteis und Glätte! Glätte kann man schon bei unter 6 Grad haben, kann vorsichtig befahren werden. Glatteis ist gefährlich, die einzige ungefährliche Variante, übergreifend über alle Fortbewegungsarten, sind Spikes, die man als Radfahrer und Fußgänger zum Glück nutzen darf.
Das ist eben der feine Unterschied zwischen einer Warnung wegen Glätte und einer Warnung vor überfrierender Nässe. Letzteres ist ist der Fall, wo ich nur noch für das nötigste überhaupt unterwegs und eben Spikes nutze, in Kombination mit vorausschauender Fahrweise um den Fuß möglichst selten auf den Boden zu setzen.
Mag sein, dass ich mich da unklar ausgedrückt habe.
 
Unterschied Glatteis und Glätte! Glätte kann man schon bei unter 6 Grad haben, kann vorsichtig befahren werden. Glatteis ist gefährlich, die einzige ungefährliche Variante, übergreifend über alle Fortbewegungsarten, sind Spikes, die man als Radfahrer und Fußgänger zum Glück nutzen darf.
Das ist eben der feine Unterschied zwischen einer Warnung wegen Glätte und einer Warnung vor überfrierender Nässe. Letzteres ist ist der Fall, wo ich nur noch für das nötigste überhaupt unterwegs und eben Spikes nutze, in Kombination mit vorausschauender Fahrweise um den Fuß möglichst selten auf den Boden zu setzen.
Mag sein, dass ich mich da unklar ausgedrückt habe.
Ist es denn ein Unterschied ob die Fahrbahn überfroren ist, wenn es nominal zB +6 Grad Lufttemperatur hat oder -6?
Ersteres ist ja noch perfider ... siehe die Warnungen an jeder Brücke. Du denkst alles is fein, weil es is ja gut warm und hast dich voll vertan. In dem Bereich hab ich mich schon vertan mit der Einschätzung welche Laufräder ich brauche. Das Ergebnis war aber immer das gleiche.. eisig ohne Spikes rutscht. :D
 
Komme gerade von einer Testfahrt mit Pirelli Cinturato Gravel H in 40 mm:
  • Rad: Orbea Terra M20i
  • Systemgewicht: ca. 95 kg
  • Laufräder: Fulcrum Rapid Red 900 DB (Innenmaulweite: 22 mm)
  • Druck: Vorne 2.1 Bar, hinten 2.0 Bar (geistiger Aussetzer beim Befüllen)
... und bin schlichtweg schockiert, wie unkomfortabel sich das Rad abseits von gutem Asphalt fährt. 😟
 
Aktuell hab ich auf Wegen, auf denen ich mit meiner alten Klapperkiste noch einigermaßen entspannt fahren konnte, quasi durchgehend das Gefühl, dass es mir gleich den Lenker aus der Hand reißt.
Breitere und komfortablere Reifen montieren...
Die TUFO wären mir nach allem, was ich hier bisher so gelesen habe, glaube ich, zu pannenanfällig. Der ursprüngliche Plan war, das Rad mit G-ONE RS in 45 mm zu bestücken, aber ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass das Rad dadurch plötzlich so viel komfortabler wird. Sind das nicht eher Nuancen?
Auf der recht schmalen Felge werden die nicht so breit.
Die Pirellis werden, wenn ich auf die Schnelle richtig gemessen habe, auf den Felgen 42 mm breit:
  • Abstand zur Gabel: 12 mm
  • Abstand zur Kettenstrebe: 8 mm
Echt ein Jammer, denn das Rad macht auf Asphalt extrem viel Spaß. 😞
 
Der ursprüngliche Plan war, das Rad mit G-ONE RS in 45 mm zu bestücken, aber ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass das Rad dadurch plötzlich so viel komfortabler wird. Sind das nicht eher Nuancen?
"komfortabel" würde ich das gar nicht nennen. 40mm sind für mich im Wald nicht fahrbar und ab 45mm kann man es ertragen. 😉 Der Cinturato Gravel H/M ist mit der steifen Karkasse gefühlt ruppiger als ein Reifen mit flexibler Karkasse.

Ein 47mm Specialized "Pfadfinder" Pro könnte der richtige Reifen für dich sein.
Edit: Gefederter Vorbau kannst du beim Terra wahrscheinlich erstmal streichen wegen der Vollintegration aber eine schöne Canyon Feder-Sattelstütze macht am Heck einen großen Unterschied.

https://www.canyon.com/de-de/fahrra...yon-s15-vcls-2.0-cf-sattelstuetze/148287.htmlhttps://www.canyon.com/de-de/fahrra...on-s14-vcls-2.0-cf-sattelstuetze /148286.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ruppig aber mMn brutal stabil. Ich habe dieselben in 45mm schon gut getreten. Dein Reifendruck ist auf jeden Fall auch sehr niedrig. Das kann schnell ins Auge gehen. Hab selbst in einem Jahr zwei Felgen kaputt gefahren.
 
Ein 47mm Specialized "Pfadfinder" Pro könnte der richtige Reifen für dich sein.
Edit: Gefederter Vorbau kannst du beim Terra wahrscheinlich erstmal streichen wegen der Vollintegration aber eine schöne Canyon Feder-Sattelstütze macht am Heck einen großen Unterschied.

https://www.canyon.com/de-de/fahrra...yon-s15-vcls-2.0-cf-sattelstuetze/148287.htmlhttps://www.canyon.com/de-de/fahrra...on-s14-vcls-2.0-cf-sattelstuetze /148286.html
Was den Pathfinder angeht- ich teste nächstes Jahr den Thundero. Den Swampero habe ich am Crosser, fühlt sich sehr geschmeidig an.
Der 47er PF am knochenharten Carbon E-Gravler kommt mir noch zu steif vor. Bei 1,7/1,9 geht es halbwegs, die Tufo scheinen aber doch geschmeidiger zu sein.

Die Canyon Stütze steckt im Alu Crosser, genial. Aus dem Carbonrahmen musste ich sie wieder ausbauen, ist ständig reingerutscht. Bei näherer Betrachtung (an insgesamt 3 verschiedenen Stützen!) stellte ich Unterschiede im Stützenquerschnitt von mehreren Zehntelmillimetern (Längs- zu Querrichtung) fest! Also Vorsicht mit dem Ding.
 
Bei 1,7/1,9 geht es halbwegs, die Tufo scheinen aber doch geschmeidiger zu sein.
Auf jeden Fall, dann leider mit weniger Pannenschutz. Alles kann man aktuell noch nicht haben.

Vom 40mm Pirelli Gravel H kommend sollte der 47mm Pfadfinder schon deutlich bequemer sein. Mehr kannst du im Carbon Terra auch nicht fahren, 50mm nur mit Risiko dass es schleift.
 
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