23.03. 13:00 Eingang zum Berdoo Canyon, 200m

Hab die Rechnung scheinbar mal wieder ohne die hiesigen Verhältnisse gemacht. Dachte eigentlich, ich fahr nur kurz quer übers Tal von Palm Springs von der einen Seite auf die andere und komm damit quasi direkt aus den San Jacintos im Westen in den Joshua Tree Nationalpark im Osten. Das kurze "Zwischenstück" entpuppt sich dann doch eher als ein strammes Stünderl auf der Strasse. Aber hübsch ists schon, auch hier unten. Und Verkehr gibts keinen auf der "Dillon Road", Kurven auch nicht.

Die zweite Fehlkalkulation: Der Nationalpark liegt verdammt hoch! Diese kleine dreizehnhundert Meter hohe Hürde ist mir beim planen völlig entgangen. War irgendwie automatisch von der Gleichung "Joshua Tree = Wüste = Tief" ausgegangen. So kann man sich täuschen. Aber egal, hab ja Zeit.

Mit ein bisserl Trödelei am Morgen, frühstücken, Bericht schreiben, nochmal frühstücken, zwischen Palmen spazieren und mit unerwartet langen Strassen erreiche ich den Anstieg im Berdoo Canyon perfekt getimed in der grössten Mittagshitze. Das Wort auf der Strasse sagt alles dazu.
Ausserdem ballert es um mich rum im Sekundentakt. Der Taleingang ist wohl ein beliebter Sonntagsschiessplatz der lokalen Indianer. Überall parken fette Pickups vor denen fette Menschen stehen und sich mit ihren Knarren an fetten Zielscheiben vergehen. Das eine oder andere Maschinengewehr ist wohl auch dabei, zumindest hört sich die Frequenz recht ordentlich an. Augen zu und durch!

Ab in den Glutofen des Berdoo Canyons... natürlich mit der richtigen Musik: "Chris Rea - Road To Hell" kommt bei sowas immer gut. Hoffentlich verbrutzl ich nicht.