Hallo Middlfrank, vielen Dank für dein Kompliment und deine Fragen - die sind geradezu eine Steilvorlage. Also...
1. Ergonomie: Es ist natürlich immer eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Gewöhnung, welcher Hebel einem gut am Finger liegt. Aber ein paar Standards gibt es dennoch. Wir haben uns bei der Gestaltung der Fingerauflage richtig viel Mühe gemacht. Höhe des Hebels, Rundung der Vorderkante, Rundung des Hebelendes... dazu haben wir extra ein Spezialfräswerkzeug angefertigt, um eine perfekte Fingerauflage hinzubekommen. Dazu der extrem nah am Lenker liegende Hebeldrehpunkt. Im Vergleich zu dem Mini-Huppel am Hebelende des Hope-Hebels sind wir meilenweit im Vorteil, so jedenfalls das persönliche Empfinden aller, die jemals an unserem Hebel gezogen haben. Wir finden auch, dass die flächigere Fingerauflage unseres Hebels spürbar weniger in den Finger schneidet als der doch ziemlich dünne
Shimano-Hebel.
2. Maximalbremskraft (bei 120 N Handkraft), Messung im bike-Test 3/16, Seite 42 ff
trocken:
DRT: ca 900 N
Hope: ca 580 N
nass:
DRT: ca 800 N
Hope: ca 420 N
3. Dosierbarkeit. Die Dosierbarkeit ist an der Fläche der Bremskraft-Hysteresekurve ablesbar. Je breiter die Hysterese, umso schlechter ist die Dosierbarkeit. Schau dir die Kurven einfach selbst an. Wobei man unbedingt dazu sagen muss: Im Test war noch einer unserer Prototypen. Die jetzige Serie hat deutlich verbesserte Geberkolbendichtungen, die wesentlich leichter und sahniger laufen und zu einer noch schlankeren Hysterese führen - garantiert!
Gerade eine gute Dosierbarkeit war eines unserer Herzensanliegen. Fast jede moderne Bremse liefert ausreichend Bremskraft. Aber im Gelände, auf rutschigem Untergrund, kommt es in erster Linie auf gute Dosierbarkeit, Druckpunktstablität (= Vorhersehbarkeit der Reaktion der Bremse) und Zuverlässigkeit an. Deshalb haben wir diesen Punkten höchste Aufmerksamkeit gewidmet: Teflon-Primärdichtung (statt Gummi), Teflon-Stützring an der Sekundärdichtung (statt Alu-auf-Alu-Reibung) und sagenhafte vier Kugellager reduzieren die Reibung im Geber auf ein Minimum. Mehr geht nicht.
Die Bissigkeit, die du an deiner früheren XT bemängelst, wirst du bei uns nicht finden. Auch dies zeigt der bike-Test: Bei mittlerer Handkraft liefert unsere Bremse eine relativ geringe Bremskraft (Platz 5 von 7). Das beschert uns im Test leider nur 4 von 6 möglichen Bremskraft-Punkten, aber diese Charakteristik war beabsichtigt. Dass die bike-Tester das mit Punktabzug bestrafen, ist ärgerlich - immerhin sind wir bei der Maximalbremskraft absolute Spitze (zusammen mit
Magura und BFO). Genau das wollten wir: Feinfühlig
bremsen können, ohne beim geringsten Fingerzucken am Hebel schon über den Lenker zu gehen, und extrem hohe Bremskraft abrufen können, wenn dies nötig ist.
Tja, so sieht's aus... jetzt bist du am Zug ;-)