Naja, der Vergleich hinkt. Ich würd behaupten, dass die Aktion von Bryceland damals vorallem dämlich von ihm selbst war. Man kann halt nicht vollgas über einen Sprung kacheln, wenn der das so nicht hergibt.
Sehe ich auch so. Ein Top-Weltcup-Fahrer muss auch wissen, wenn er wo rausnehmen muss. Auf normalen Strecken würden die fast überall zu weit fliegen.
Beim Leogang Sprung hatte ich am Anfang auch ein ungutes Gefühl. Bei den ersten Videos hatte es viele Fahrer vor dem Absprung im Dreck noch mal blöd gefangen oder sie sind ein bisschen seitlich weggerutscht. Später dürfte es besser geworden sein. Die Fahrer hatten sichtlich Spaß. Auch die Top Mädels sind ihn gesprungen.
Soweit ich das einschätzen kann, gehört Vali zu den absoluten Top-Fahrerinnen was Mut und Können beim Springen angeht. Vielleicht ist sie sogar die beste. Aber ich denke, dass es für die Mädels gar nicht einfach ist. Es gibt ja da doch immer mal wieder Obstacles, die kaum die Top 5 nehmen. Da kämpfen sicher einige mit sich selbst: Ich fühle mich extrem unwohl dabei, aber wenn ich es nicht nehme, dann habe ich keine Chance. Selbst Myriam Nicole hat den MSA-Zielsprung zuletzt immer ausgelassen. Bei manchen dieser ganz wilden Obstacles fände ich es fairer, wenn es eine Frauenvariante gäbe, die vielleicht nur eine Sekunde kostet.
Beim Skifahren haben die Frauen eigene Strecken und da zeigen sie dann auch gewaltig ihr Können. Beim Downhill lässt sich das natürlich nicht machen, und es ist ebenso gewaltig, wie sich da die Top-Fahrerinnen schlagen. Aber wenn ich mich richtig erinnere, gab es mal eine Studie über Verletzungen in der EWS. Da kam raus, dass sich Frauen deutlich häufiger verletzen. (
https://admin.enduroworldseries.com/uploads/documents/EWS Medical Study v6.pdf) Vielleicht gibt's da schon auch einen Zusammenhang, dass die Strecken halt hauptsächlich für Männer angelegt sind, und Frauen häufiger aus ihrer Comfort-Zone raus müssen.