HARDWARE-TUNING......also echtes Tuning durchgeführt!
Nachdem ich jetzt festgestellt hatte, dass ich wohl doch eine ALTE 2008er Dämpferkartusche habe.....nach Charakteristikbeschreibungen anderer User, die definitiv eine 2009er Gabel mit neuem Casting haben, und deren Gabel offensichtlich WEIT schneller ausfedert, habe ich mich an einen echten Umbau herangemacht.
Ursprungsproblem:
Gabel federt zu langsam aus. Verstellbereich der Zugstufe hat deutliche Wirkung, aber ausschliesslich in Richtung "noch langsamer".
Gabel taucht bei schnellen Schlägen so weit weg, dass sie am Ende durchschlägt, obwohl sie eigentlich genung Möglichkeiten hätte um weit genug auszufedern.
Lösung mit dünnerem Öl: Leichte Verbesserung, aber Druckstufe zu schwach. Gabel rauscht durch den Federweg. Taucht immer nochj weg bei schnellen Schlägen.
Dämpferkartusche ausgebaut, und Kolbenstange zerlegt.....(leider keine Bilder gemacht).
Auseinanderbau der Kolbenstange ist aber sehr einfach. Der Kolben ist nur auf die Kolbenstange aufgeschraubt.
Ziel: Wieder dickeres Öl verwenden können, damit die Druckstufe wieder passt und dennoch die Zugstufe schneller machen.
Der Kolben hat 4 Langlöcher, die mit der Stellschraube durch einen Konus verengt werden.
Diese Langlöcher haben knapp 2mm breite und 3,8mm länge.
Die Langlächer wurden auf 2,5mm Breite aufgefräst. (natürlich entgratet)
Der Kolben hat oben auf 3 Austrittslöcher mit 2,7mm Durchmesser.
Diese Löcher wurden auf 3mm aufgebohrt.
Ich hatte erst Zweifel, ob das reicht, da im Kolben durch eine kleine Feder noch ein Kunststoffventil mit Stömungsärmchen gehalten wird, welches verhindert, dass hier Öl beim Einfedern durchströmt. Es hat sich allerdings gezeigt, dass das vernachlässigt werden kann.
Ergebnis:
Öl: 2,5W Motorex (hat einen wesentlich höheren CST-Wert als das vorher verwendete 2,5er Putoline)
Dieses Öl dürfte minimal dünner sein als das original verwendete 5W von Finishline.
Die Ölmenge wurde geändert nach folgendem Schema: Kartusche soweit angefüllt, dass gerade noch der Kolben zum einschrauben Luft hat. Dann wurde geprüft, ab wann sich beim einschieben der Kolbenstange die Luft komprimiert.
Das war natürlich zuviel, da die Kolbenstange sich nur noch zur Hälfte einschieben ließ.
Jetzt wurde soviel Öl abgekippt, bis die Kolbenstange erst gen Ende die Luft komprimiert. Ich habe es so gemnmcht, dass die letzten 2 cm des Weges mit Krafteinsatz zu komptimieren sind. Damit habe ich eine leichte Progression erzeugt. Diese Progression dürfte anpassbar sein, je nach Vorlieben.
Der Luftdruck in der Ölkartusche bleibt bei mir bei 3-4 Bar.
Endergebnis:
Die Gabel federt schnell genug aus. Bei schnellen langen Treppen schlägt sie nicht mehr durch und behält einen guten cm Durchschlagsweg, der aber durchaus im Stehen mit schnellem Eintauchen durch Körpergewicht zu überwinden ist. Die Gabel blockiert also nicht.
Das Kolbentuning brachte folgendes Ergebnis:
Die Geschwindigkeit des Ausfederns ist jetzt gerade so, dass die Gabel nicht springt beim Ausfedern. Ein Anschlagen der Gabel nach oben ist NICHT zu hören. Ich glaube das liegt an der zusätzlichen Ölmenge.
Die ursprüngliche Ausfedergeschwindigkeit liegt jetzt in etwa bei 2,5-3 Umdrehungen richtung "zu".
Ich habe also 2,5-3 Umdrehungen der Zugstufe gewonnen.
Das Kolbengestänge wurde am Ende natürlich vollständig von jeglichem Bohrstaub befreit, da dieser sonst die Kartusche zerstören würde. (das nur für jeden, der das nachmachen will)
Dinge die ich beim Zusammenbau noch geändert habe:
Zuviel Fett in der Gabel lässt die Gabel träge werden. Zu dickes Schmieröl eben so.
Die Gabel hat beim Zusammenbau einen Luftpuffer un den Tauchrohren. Dieser Luftpuffer sollte minimiert werden um ein optimalöes Arbeiten zu gewährleisten.
Hab das so gelöst:
Schaumgummiringe in 15W 40 Getriebeöl eingelassen. Wenig Fett in die oberen Dichtungen eingeschmiert. Kolbenstannge von aussen mit Dämpferfett eingelassen (dünn).
Gabelcasting aufgeschoben, bis die erste Führung aufsitzt. Dann in jedes Rohr mit einer Spritze 40ml 15W 40 eingespritzt von unten.
Die Gabel bis zur hälfte des Federwegs zusammengeschoben um den Luftpuffer vor dem verschrauben zu minimieren. Die Gabel von unten mit zwei kleinen O-Ringen (habe die Löcher angesenkt) verschraubt.
Luftdruck angepasst. Fertig.
Zusätzliche Ergebnisse: Die Gabel geht jetzt wesentlich leichter in ihren gewünschten Sag, wo ich vorher antauchen musste.
Sie verträgt jetzt 0,3 Bar mehr Druck bei gleichem Sag (40mm).
Aus irgendeinem Grund funktioniert die Absenkfunktion jetzt präziser, obwohl ich nichts an der Luftkartusche gemacht habe.
Ansprechverhalten hat sich deutlich verfeinert, obwohl es vorher schon gut war.....ich hatte aber zu dickes Schmieröl drin.
Die Ausfedergeschwindigkeit ist jetzt optimal anpassbar.
Beste Grüße
Qia
