Durstix - von Las Vegas nach Denver

24.06. 20:35 Red Lion Hotel in St. George in Utah, 900m

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Groß, größer, am größten. Und das bezieht sich nicht nur auf die Getränkebecher, Autos, Supermärkte oder Straßen. Die Landschaft hier ist großartig, abwechslungsreich und bunt, einfach unglaublich schön. Die Menschen sind alle super-freundlich, hilfsbereit, offen und extrovertiert. Ich bin immer wieder überrascht und erfreut über die Facetten, die dieser Kontinent zu bieten hat. Es gibt sicherlich auch negative Seiten, aber glücklicherweise überwiegen die positiven und angenehhmen Begegnungen.

Dies bringt für unsere Tour aber einige Herausforderungen. Die Strecken sind weit, und auch die Versorgung mit Nachschub muss sorgfältig geplant werden. Viel tragen können und wollen wir nicht, sonst ist der Spaß nur begrenzt.

Und um ehrlich zu sein, ich habe bei solchen Touren ein klein bisschen Angst: Was, wenn wir doch auf einen Bären treffen, oder was tun bei einem Biss von einer Schlange? Was machen wir, wenn uns unterwegs das Essen oder die Getränke ausgehen? Wenigstens über Pannen mache ich mir keine Sorgen mehr, ich bin schon mehrfach in den Genuss von @stuntzi's McGuyver-Künsten gekommen.

Und wenn ich mir auf der Karte so ansehe, was noch vor uns liegt, dann freue ich mich, aber ich habe auch weiche Knie. Komme ich mit mehr als dem üblichen Gepäck überhaupt die Berge hoch? Bin ich der Tour körperlich gewachsen? Aber hier zu sein ist großartig, und ich weiss, es kann nur schön werden. Let's do it!
Kettle keine Angst, das schaffst Du(Ihr)
 
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@stuntzi @Goldkettle - Großartige Bilder! Der Südwesten der USA ist einfach einzigartig: unfassbar schön, abwechslungsreich, und riesengroß. Ich fand das schon mit dem Auto immer eine Herausforderung - insbesondere mit einem zu dem Zeitpunkt 20 Jahre alten Boot namens Mercury Zephyr, mit dem wir als Studenten vor zwanzig Jahren da rumgegurkt sind. Vorräte aller Betriebsflüssigkeiten (Servo-Öl, ATF, Motoröl) waren mindestens genauso wichtig wie die Getränke für uns. Das Ding hat sich von allem reichlich genehmigt...

Freue mich auf das, was noch kommt. Ride on!
K_H
 
Toller Bericht, da werden Erinnerungen wach!
Wir sind ab Hurricane den Hurricane Rim Loop gefahren, vielleicht könnt ihr den im Uhrzeigersinn einbauen, wenn ihr in Virgin/Springdale rauskommen wollt. Ist ne Trailrunde gänzlich ohne Schatten, aber das kennt ihr ja schon.
https://www.mtbproject.com/directory/8011583/hurricane-cliffs-trail-systemDen Red Canyon kann ich auch sehr empfehlen, rote Felsfiguren wie im Bryce, nur kaum Touris und MTB ist erlaubt!
https://www.mtbproject.com/trail/7035124/thunder-mountain-rideRide save!
 
Und um ehrlich zu sein, ich habe bei solchen Touren ein klein bisschen Angst: Was, wenn wir doch auf einen Bären treffen, oder was tun bei einem Biss von einer Schlange?
Im Zweifel ist es schon bekannt, aber falls nicht fand ich die Seite ganz informativ
Be bear aware

Wenn ihr tatsächlich tief in bearcountry unterwegs seid (wie ich letzten September...) wäre ein bearspray vielleicht noch ein Überlegung, auch wenn es nicht zwingend was bringt im Fall der Fälle.
 
... und die Sonntags-Bike-Bluse schaut immer noch strahlend weiß aus, trotz eurer staubigen Wüstenumgebung! :daumen:
Nicht dass daraus noch ein neuer Trend wird...
Wenn ihr g´scheite Instagrammer wärt, dann bestimmt!:)

Viel Spass weiterhin,
Gerry
 
25.06. 12:00 Snow Canyon State Park bei St. George, 1100m

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Frühstück im Red Lion: Selbst in einem großen Hotel mit weit über hundert Zimmern gibts zum Frühstück nur Styropor. Der strategisch zentral platzierte Riesenmülleimer füllt sich alle zwanzig Minuten. Way to go, USA! Aber Hauptsache, die EU verbietet Strohhalme : - ).

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Kettle schiebt heute ein geruhsame Ruhetagskugel. Ich dagegen mach mich wenigstens vormittags zwei Stündchen auf, um mir die lokalem Trails von St. George anzugucken.

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Im Snow Canyon State Park soll's ein paar rote Felsen geben.

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Stimmt, gibt es.

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Macht auch halbwegs Spaß, mal ganz ohne Gepäck. Ansonsten ist diese kringlig höhenmeterlose Spaßradelei nicht so mein Fall. Die Amerikaner sind da irgendwie anders drauf, die können an einer einzigen Stelle stundenlang spielen, bis sie mal "cleared" ist. Ich steig halt ab, schieb nen Meter und fahr dann weiter.

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Aber lustig ist's halt schon, im großen roten Sandsteinspielsplatz.

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St. George selbst ist zwar jetzt auch keine ausgesprochene Augenweide, aber immerhin der erste Ort auf dem Trip, wo man sich nicht nach dreissig Sekunden direkt wieder raus wünscht. Ziemlich viel grüne Wiese, viele Bäume, Radwege, ein bis zwei nette Läden, freundliche Leute. Trotzdem: Zum rumspazieren in einer "Altstadt" oder einem "Zentrum" läd hier genau so wenig ein, wie im Rest der USA.

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Aber der Hotelpool taugt, also leiste ich Kettle schon bald beim Pausentag Gesellschaft. Grüße aus Utah, das Radlerleben ist echt hart.
 
Ich habe absoluten Respekt vor eurer Leistung. Wir haben letztes Jahr einen Westküstentrip mit dem Auto gemacht und sind die paralellverlaufende Interstate von Cedar City nach Las Vegas gefahren. Es wurde immer heißer und heißer, in Las Vegas waren dann 48 Grad.
Mein Bike habe ich echt vermisst. Haben uns nur in Santa Cruz bei Santa Cruz was ausgeliehen und haben da eine Tour gemacht. Santa Cruz war auch die einzige Stadt, deren Innenstadt etwas einladender war. Hat sich von den anderen Städten deutlich abgehoben.
 
An der Westküste bietet San Francisco in der Innenstadt mehr als nur Highways und Autos, die Stadt fand ich schon sehenswert. Und Boston, zugegebenermaßen an der Ostküste gelegen, lässt in manchen Bereichen fast Europafeeling aufkommen.
 
Die Drohne ist ja nicht im Gepäck. Aber die Cam der Drohne hat es auf den Helm geschafft.....? Heißt, es gibt Filme von der Helmet Perspective? :) Also, nicht das es das hier bräucht, die Bilder sind ja so schon mega fett! Ich frag einfach mal so...
 
Hatt ich schon mal gesagt, wie cool ich es finde, dass hier so rege Beteiligung herrscht? Scheinbar haben die USA doch ne ganze Menge Fans. Vielen Dank jedenfalls an alle Schreiberlinge bisher... keep it coming! Und das mit den Trailtips klappt auch prima, haben die Route schon etwas angepasst, um Hurricane Rim und Gooseberry Mesa einzubauen.

Alles Bestens :)
 
Ja schon seltsam das Thema mit der Beteiligung... hab so dass Gefühl, dass es bisschen an den gemeinen 'Da will ich auch mal hin Gegenden' wie z.B. Australien, Neuseeland oder jetzt USA liegt, wenn man mal von den näheren Europäischen Gegenden absieht, wo man auch einfacher hin kann. Im Gegensatz zu damals im Himalaya. Was ich selbst nicht verstehe, da das ja landschaftlich und abenteuermäßig noch mal ne Ganz andere Hausnummer ist/ war.
 
Im Gegensatz zu damals im Himalaya. Was ich selbst nicht verstehe, da das ja landschaftlich und abenteuermäßig noch mal ne Ganz andere Hausnummer ist/ war.
Hmm... das ist wohl Ansichtssache, wie man "Abenteuer" definiert. Die Versorgungslage in Nepal ist zum Bleistift ungleich besser als in den USA, teilweise sogar besser als in den Alpen. Und Zeltkrempl durch die Gegend schleppen muss man dort auch nicht.

In Ladakh freilich ists wohl noch einsamer wie hier.
 
Hatt ich schon mal gesagt, wie cool ich es finde, dass hier so rege Beteiligung herrscht? Scheinbar haben die USA doch ne ganze Menge Fans. Vielen Dank jedenfalls an alle Schreiberlinge bisher... keep it coming! Und das mit den Trailtips klappt auch prima, haben die Route schon etwas angepasst, um Hurricane Rim und Gooseberry Mesa einzubauen.

Alles Bestens :)
Also ich finde die Landschaft auch viel viel besser. Und es ist einfach cool, weil ich dort schon einmal war und mich oft gefragt, hab wie es dort mit Bike gewesen wäre :heul:
 
Check die Richtung ab Hurricane nochmal. Wir sind den loop doch gegen Uhrzeigersinn gefahren. Das ist auch die vorgeschlagene Richtung als loop. Der Rim selbst geht etwas auf und ab.... Soll aber in beide Richtungen fahrbar sein.
 
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An der Westküste bietet San Francisco in der Innenstadt mehr als nur Highways und Autos, die Stadt fand ich schon sehenswert. Und Boston, zugegebenermaßen an der Ostküste gelegen, lässt in manchen Bereichen fast Europafeeling aufkommen.

Es gibt schon eine ganze Menge Städte und Orte zum Schlendern in den USA. Selbst in L.A. zum Beispiel gibt es coole Plätze.
Aber ich vermute Stuntzi bezieht sich auf diese komischen kleineren Orte im Nirgendwo.
 
Erstmal meinen Respekt an Euch, TOP! Alles! Aber wurde auch schon mehrfach geschrieben.:anbet:
Mich wundert nur, dass anscheinend auch schon viele von den Forenmitgliedern dort waren? :confused:unglaublich! Ob mit Auto oder Boot oder sonst was. Was mich persönlich extrem stört, ist der fehlende Umweltgedanke der Amis .:spinner: Ich bin jetzt nicht der "Obergrüne" aber das mit dem Geschirr geht zu weit, finde ich einfach eine Sauerei. Passo Nota am Gardasee lässt grüßen, genau dieselbe Kacke. Dies soll aber nicht die Leselust schmälern, kurzer Ausraster meinerseits.
Freue mich auf weitere coole pics und Text, ich wünsche euch noch viel Spaß und eine kühlere, pannenfreie Zeit.
Ride on :daumen::bier:
 
26.06. 09:00 Biketrail am Virgin River, 850m

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Zwei Nächte im empfehlenswerten Red Lion Inn in St. George müssen reichen, bis nach Denver ist's schließlich noch ein ganzes Stückerl. Also packen wir unseren Hausrat wieder auf die Bikes...

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... und machen uns auf die Stollen nach Osten. Die Roller gehen ganz schön ab in den USA... aber wo bring ich da nur mein Gepäck unter... und wer läd mir in der Wüste die Batterien?

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Vororte von St. George. Little boxes? Weeds war schon ne geile Serie... und hier sieht's teilweise genauso aus.

Weeds Intros.

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Am Virgin River...

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... folgen wir in Abwandlung der "Plateau Passage" einfach mal einem familientauglich flachen und bequem asphaltierten Radlweg im Flusstal. Man kann ja nicht dauern nur durch einsame Wüsten fahren. Der Hauptgrund für die Planänderung sind allerdings die Singletracks: Hurricane Rim und Gooseberry Mesa wollen in den nächsten Tagen befahren werden. Das macht vermutlich mehr Sinn als gepäckloser Tageskringel, drum werden wir heute Abend im Ort "Hurricane" Station machen und von dort mal weiter sehen. Überhaupt wird die Bikepackingroute jetzt ein paar Modifikationen erfahren, man kann ja die schönsten Ecken der USA nicht einfach so links liegen lassen. Ein side trip zum wandern/schluchteln im Zion Nationalpark ist schon Pflicht, genau wie der Thundermountain Trail beim Bryce Canyon.

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Heute daher erst mal ein bisserl ruhiger. Die Plateau Passage würde hier schon das Hurricane Rim zur Hälfte bezwingen. Das machen wir dann vermutlich morgen als Kringel, dafür komplett.

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Und wenn die Amerikaner schon mal so einen netten Radlweg anlegen, dann sollte man ihn auch benutzen. Hat vermutlich Seltenheitswert.
 
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Die Bilder sind wirklich super, und der Ruhetag sieht sehr erholsam aus. Wie warm wird denn da das Wasser? Bei den Aussentemperaturen erscheint es wahrscheinlich immer kühl.

Goldkettle, Du schaffst das schon, sonst einen extra Ruhetag einlegen. Und was die Bären angeht, hoffe ich, das Ihr höchstens Yogi Bear begegnet.

... und die Sonntags-Bike-Bluse schaut immer noch strahlend weiß aus, trotz eurer staubigen Wüstenumgebung! :daumen:
Nicht dass daraus noch ein neuer Trend wird...
Wenn ihr g´scheite Instagrammer wärt, dann bestimmt!:)
Ich kann die Sun Hoodies von Patagonia empfehlen, sind kühl, wegen nix, man kann sie zusammenknüllen, trocken in null-komme-nix and angenehm zu tragen. Schützen auch die Hände partiell und den Kopf wenn man keinen Helm auf hat vor der Wuestensonne. (Hoffe das zählt jetzt nicht als Schleichwerbung. :confused:)
https://www.patagonia.com/product/m...Search=true#q=tropic+hoody&lang=en_US&start=1https://www.patagonia.com/product/w...Search=true#q=tropic+hoody&lang=en_US&start=1
 
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Servus Ihr beiden,

ich weiß ja nicht so recht, ob ich Euch jetzt bewundern oder für total beknackt erklären soll ;-)
Ich habe gestern und heute selber gemerkt, wie sehr mir die Hitze zusetzt (selbst wenn diese hier noch deutlich unterhalb Eurer Temperaturen liegt) - für mich wäre das nichts.
Auf jeden Fall sind Eure Fotos wieder mal beeindruckend, selbst die Wüstenlandschaft hat was für sich.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die Hitze gut übersteht und freue mich auf den weiteren Verlauf Eurer Tour.

Liebe Grüße

B.
 
Hatt ich schon mal gesagt, wie cool ich es finde, dass hier so rege Beteiligung herrscht?
Das ist nur fair. Die Bilder sind, wie sonst auch, wirklich toll.
Ich frage mich immer, wie viel Mühe hinter den Bildern steckt, auf denen ihr beide zu sehen seid... Fahren, merken, dass das ein gutes ild ergeben würde, anhalten, Knipse auspacken & aufstellen, Timer starten, umdrehen, ein Stück zurück radeln, wieder umdrehen und mit einem Lächeln am Apparat vorbeiradeln.
Anhalten, umdrehen, Bilder checken, alles wieder einpacken und weiter geht’s?
So stelle ich mir das jedenfalls vor:oops:
 
An hohe Temperaturen gewöhnt man sich auch ein bisschen. Bin ja gerade in der Provence. Nach dem dritten Hitzetag geht es schon ganz gut.

Die USA-Bilder sind, wie das ganze Unternehmen, große Klasse, auch wenn ich mich in dem Land kein bisschen auskenne und keine Ahnung habe, wo ihr da eigentlich seit :)
 
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