Ein junger Hüpfer, ein alter Hase und die Alpen

Man was bin ich froh, dass ihr da hochstrampelt...für mich alten Sack ist das wohl nix mehr. :eek:
Aber, ich genieße es das ich mit darf und keine Angst haben muss an der nächsten Ecke "abgehängt" zu werden.
Ich bin ehrlich begeistert, auch über andere Touren dieser Art...und ihr seid Schuld, dass ich inzwischen 'n Bike habe und mein kleines Hundchen öfter mal allein zuhause sitzen muss, weil ich versuche am Müggelturm einen Herzinfarkt zu kriegen. :p:p

Weiter so....:daumen::daumen:
 
... ich glaub, ich hätte lieber draußen geschlafen. :rolleyes: Aber wie war das denn bei eurer vorhergehenden Übernachtung in diesem Zimmer in Riva, als ihr abends vom romantischen Hafenabendbrot heimgekehrt seid ??? Das Zimmer war doch auch schon belegt, oder hab'ich was falsch verstanden ???

Ansonsten wieder ein in jeder Hinsicht geiler Bericht !!! :daumen:

LG, sprotte. :winken:
 
Moin... ja, das Zimmer war vorher bereits durch ein anderes Pärchen mitbelegt. Die waren aber still, nett und angenehm.
Leider sind die dann raus und die Mufties rein.
Und..äh...dankeschön :)
 
8. Tag

"Kap der Angst"

21.08.2013
Riva - Corno della Paura - Altissimo - Riva
86 km, 2310 hm, 7 h

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Höhenprofil Tag 8

Stimme aus dem Off:
Der Schlaf.
Der Schlaf ist ungemein wichtig, damit der Körper Kraft sammeln kann und das Gehirn sich sozusagen defragmentiert. Ein erholsamer Schlaf in Zeiten großer Anstrengung ist unter anderem unerlässlich für eine gleichbleibende Leistung und eine zügige Regeneration.



Uääähhh, was für eine Nacht... *Knautschgesicht*
Abgesehen vom immer noch furchtbaren Gestank kamen unsere Mitbewohner irgendwann nachts zu uns in das Zimmer. Nicht ohne das eine oder andere lautstarke Geräusch zu verursachen und eine neue Geruchsnote in den Raum zu schleppen:
Alkohol.
Juhu. -.-

Was soll's... Neuer Tag, neues Müff, äh Glück:)

Heute nehmen wir die andere Seite des Gardasees ins Visier.
Einen Tag zuvor haben wir uns eine Route aus dem Lago-Biker-Magazin herausgesucht, die vielversprechend klingt.
Zum Corno della Paura soll es gehen.
Also, frühstücken, Nase auskärchern und schnell mal das Material gecheckt...
Hui...
Karies am neuen Hinterrad:
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Vielleicht hätte ich nicht diesen windigen Reifen raufziehen sollen?! Den hatte ich letzten Winter beim N'Duro-Schlitten-Rennen gewonnen:rolleyes:
Wat soll's, wird schon halten.
Wir wollen ja auch los. Das Wetter spielt schon mal mit:
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Auch andere gehen schon fleißig ihrer Leidenschaft nach:
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Das ist schon eine andere Kulisse zum Surfen als auf dem Rangsdorfer See.... Knapp über dem Horizont sieht man, hätte ich das Foto nicht so verkleinert, die vielen, vielen Kite-Schirme.

Hach... Urlaubsflair:
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Blick über Torbole:
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Und erneut geht es bergauf. Und da ist sie wieder, diese Leere in den Beinen, das Gefühl, auf keine richtigen Reserven zurückgreifen zu können.
Naja, ist ja auch mein 8. Tag. Klar, ist es auch Schneckes 8. Tag, aber mein 8. Tag ist härter, irgendwie.
:p
Auf jeden Fall fühl ich mich anfangs ziemlich platt.

Und es wird ein langer Tag werden. Noch wissen wir das nicht. Aber im Nachhinein wird man sagen können, dass der Tag aus drei Teilen besteht:

Teil 1: Fahrt zum Corno della Paura.
Auszug aus dem Lago Biker:

"Weiter geht's nun auf einer bemnerkenswerten Trasse in der Steilwand der Colme di Vignola. Zu Moser-seligen Zeiten las man noch: Lebensgefahr, nicht versuchen! Und in der Tat, auch der Autor dieser Zeilen musste seinen ersten Versuch, die Flanke mit dem Bike zu passieren, in einem senkrecht zur Etsch hin abbrechenden Tobel mit aufgestellten Nackenhaaren der von Überlebenswillen getriebenen Vernunft opfern (Musstest Ihr den Satz auch mehrmals lesen, um ihn zu verstehen?). Anstelle des Schwindels trat Jahre später eine solide Holzbrücke und selten war eine Investition aus Bikersicht besser angelegt. Weiter geht es entlang der Flanke üebr die Bocca d'Ardole und eine konstvoll verschlungene Militärstraße(immer wieder mit spektakulären Tiefblicen) hinauf zum Horn der Angst", wie der seit Weltkrieszeiten gefürchtete Gipfel ins Deutsche übersetzt heißt."

Auffahrt nach Brentonico, Prada, Polsa...

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Is' nich unser Fach, aber ich würd sagen, dass der Giro d'Italia hier gefeiert wurde.


Essen! Brot in Frischkäse dippen! Kalorienreiches Zeug in den Schlund laufen lassen!:
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(Wie ruhig, romantisch und schön so ein Bild doch aussehen kann... Wie hektisch und trickreich die Erstellung so eines Fotos doch ist, in Wirklichkeit^^)

Je weiter wir kommen, um so besser geht es wieder, finde ich meinen Tritt. Sicherlich tut die wunderschöne Aussicht ihr übriges dazu. Auch mein Daumen und meine Knie sind recht still.
Leider habe ich weder die Kamera noch das Können um die besonderen Momente, so wie sie sich mir zeigen, abzulichten.
Wie z.B. diese kleine Plattform mit dem Haus, die mich an Bilder von Hans-Werner Sahm erinnern:
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So fast in der Mitte ist es... Also ich finde es genial:love:

Felsklippen, verschlungene Wege, Wiesen, Weite und die verschiedenen Farbtöne von braun und grün...
Ja, ich mag die Alpen.
: )
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Und zwischendurch gibt es ja auch immer wieder etwas zu entdecken.
Schnecke ist wohl doch ne Nacktschnecke, die immer auf der Suche nach einem Haus ist. Anders kann ich mir ihren Drang, irgendwo rein klettern zu müssen, nicht erklären. :)
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Irgendwann entdecken wir diesen Kamm, auf dem es auch noch einen schmalen Pfad gibt. Natürlich muss der befahren werden. Und wenn es auch nicht so wirkt, aber links und rechts ist das ziemlich abschüssig:
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Niiicht naaaach liiinks faaaalleeeen...

Am Ende des Pfades empfängt uns dann eine Gedenkstätte, die an eine Gruppe Bergsteiger erinnert, die hier leider abgestürzt ist. Ihr seht also, durchaus ne haarige Ecke!
Aber eine schöne Aussicht hat es allemal:
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Uuund weiter geht es. Den ganzen Tag über begegnen wir recht wenigen Menschen, was sehr angenehm ist. Das Wetter bleibt schön und warm.

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Geiler Trail da links unten!? :i2: Da am zweithöchsten Punkt des vorausliegenden Berges steht das Kreuz, an dem wir gerade noch waren.

15°° erreichen wir unser Ziel:
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1) Von dort oben, oberhalb der Steilwand, kamen wir.
2) Dort ist die Gedenkstätte.
3) Dort der potentiell geile Trail.


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Rastplatz beim Corno della Paura. Das letzte self-made Brötchen aus dem Kharma'schen Ofen wird verzehrt. Im Hintergrund zwei der wenigen Menschen, die uns begegneten. Wobei wir auch 2*2 Mountainbikerpärchen trafen.
Jetzt ists halb vier. Wir könnten über den Mt. Altissimo zurück zur Jugendherberge fahren.... Möglicherweise ist dieser Plan etwas überambitioniert. Von wegen der Strecke und der Höhenmeter, die wir schon hinter uns haben und die noch vor uns liegen.Uiuiuiui!

Hmm, was machn wa'n da? Wasmachnwanwasmachnwan.....


Also horsche ich in meinen Körper hinein...
Beine? Check!
Rücken? Check!
Geist? Check!
Dickdarm?... Ach, das führt zu weit.^^
Nun, es scheint so als ob wir das Wagnis eingehen können, also fahren wir ambitioniert weiter.
Inzwischen zeichnet sich der Altissimo ja auch am Horizont ab. Sieht aber irgendwie immer noch ganz schön weit weg aus. Und die Schlangenlinien bergauf wirken auch ein wenig furchteinflößend.

Teil 2: Fahrt zum Monte Altissimo.

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Bange machen gilt nicht.
Während der gesamten Alpen-Tour stell ich immer wieder verwundert fest, wie schnell man doch mit dem Fahrrad vorankommt. Ziele, die in weiter Ferne scheinen, sind dann doch schneller da, als man zu hoffen wagt.
So vertrau ich dann auch darauf, dass der Weg zum Altissimo nur weit weg wirkt. Außerdem läuft meine Maschine ja auch wieder ganz gut.
Kurzum, wir erreichen die Ausläufer des Altissimo, der nun doch wieder von wuselnden Ameisen-Menschen umlagert ist. Wir schwingen uns in den Sattel und quälen uns den -Na? Richtig!- Schotterweg hoch.
Teilweise werden wir dabei ungläubig von den Passanten beäugt.
Ein vermutlicher Vater und sein vermutlicher Sohn sind hier ebenfalls mit dem Rad unterwegs, wobei deren Fahrkünste solche Vorhaben vermutlich ausschließen sollten, was ich durchaus nicht gehässig meine. Es ist halt nur beängstigend, ihnen bei der Fahrt über den Schotter zuzuschauen.
Renn.Schnecke: Die kennen wir doch aus der Jugendherberge?! :p
Stimmt!
Die saßen am Nachbarstisch... na dann grüßen wir mal anständig und überholen schnell, um nicht doch noch in 1.Hilfe-Maßnahmen eingebunden zu werden ;)

Grrr, selbst hier oben sind Autos unterwegs (Hintergrund):
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Ächzend erreichen wir dann endlich den Gipfel, nachdem wir an einer lauten Ballermann-Musik-Gedächtnis-Bude vorbeikommen. :rolleyes:
Also suchen wir uns auf dem großen"runden" Plateau eine ruhige "Ecke" aus. ^^
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Geeeschafft.

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Heute der Altissimo, morgen die ganze Welt.

Am liebsten hätte ich es ja gefilmt:
Die Wolken, die sich unterhalb unseres Plateaus befinden, werden vom Wind gegen den Altissimo gedrückt, der vor unseren Füßen eine Steilwand aufweist. So fliegen die Wolken nun vor unserer Nase von unten nach oben und dann über unsere Köpfe hinweg. Natürlich in völliger Stille, schnell, aber nicht hektisch.
So etwas habe ich auch noch nicht gesehen :love:

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Mal zur Ruhe kommen...

Seele und Füße baumeln lassen...
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Strickjacken-Wuffer vor heißer Kulisse

Aber irgendwann ist immer der Moment, an der die Sonne am Horizont anschlägt, also packen wir unsere sieben Sachen und machen uns an den Abstieg.
DER soll auf der anderen Seite hinab führen und in Teilstücken versuchsweise über den 601er entlanglaufen.
Ich möchte ihn mir zumindest mal anschauen.

Teil 3: Abfahrt auf dem Wanderweg 601 samt Nightride zurück in die Zivilisation.

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Allein auf weitem Flur

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Kleiner Kharma auf großer Abfahrt

Das Bild hier gibt einen kleinen Einblick über die Wesensart des Anfangs vom 601er:
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Gesucht, gegen Belohnung, wird: Die Ideallinie :p

Kurzum: Er ist sehr verblockt und steinig mit kindskopfgroßen Steinen. Eine doch sehr technische Abfahrt, auf der uns auch nur wenige Fußgänger entgegen kommen. Einer bleibt auch prompt verdutzt stehen und schaut sich unser Schauspiel an.
Oh, ne Wandergruppe. Sich jetzt bloß nicht die Blöße geben und Schieben. :p
Ha! Ohne abzusetzen oder stürzen "locker" an ihm vorbeigefahren. Der schnell aufgesetzte "gelangweilte" Gesichtsausdruck ist mir wohl auch gelungen, den er murmelte etwas Anerkennendes. :cool:

Schnecke klingt sich als erste aus dem Weg aus, weil das Wort Flow hier nichts zu suchen hat und es schlichtweg anstrengend ist. Sie nimmt einen Weg, der den 601er stetig kreuzt.
Wir sind endlich an der Straße, die hinab ins Tal führt, angekommen. Datt is' meine! *ha*
Bei der nächsten Kreuzung will sie dann eine Actionfoto von mir machen... alles klar...also stakse ich weiter durch das Geröllfeld.
Aber so richtig wohl fühle ich mich jetzt nicht mehr, so ohne Schnecke zum beeindrucken, Protektoren und dem schweren Rucksack, sowie meinem Tourenhardtail mit festen Sattelstütze etc. (Ausreden über Ausreden:rolleyes:)
Also brech ich aus dem Weg seitlich aus und nehm ebenfalls den anderen Wanderweg.
Hihi... Schnecke wartet schon mit dem Fotoapparat im Anschlag auf ihren Helden, der sie dann aber von hinten überrascht.:p

Später sehe ich dann, dass der 601er flowiger zu werden scheint. Ich glaube, Anlieger zu sehen und kleine Drops...mmh...doch ganz verlockend...neee, nicht hier und jetzt.
Nächstes Mal mit besserer Ausrüstung, denk ich mal. Man muss sich ja auch was offenhalten, gell?
Es wird außerdem dunkel, was auch die anderen Wege spannend werden lässt. Wir haben zumindest keine Langeweile:
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Wie man sieht, haben wir es dann doch wieder abseits der Straße probiert. Ist das jetzt der 601 oder ein anderer Wanderweg? Ach, ich weiß es nicht. Ich will nur runter ins Tal! Is' spät genug...

Insgesamt hol ich mir an dem Tag gleich zwei Platten. Den letzten genau jetzt, bei der Abfahrt -.-
Die wird zügig, da wir noch etwas einkaufen müssen, bevor die Läden zu machen, es immer dunkler wird und wir noch nicht mal ansatzweise in der Nähe von Riva sind.
Ganz nebenbei hält die Luft in Kharmas Platt-Schlauch nicht.

Lieblingsgeräusch 2013: *pffffffff* :rolleyes:

Also ratzfatz den Berg runter gedüst, ratzfatz durch die Stadt gehetzt mit weiter sinkendem Druck im Schlauch, lustig (gar nicht) nach einem Supermarkt rumgesucht (na, Streckennetz von gestern nicht gelernt? *hüstel*), um Lebensmittel einzukaufen...
Grad so geschafft, puh.
...und dann schlappplatt in der Unterkunft angekommen. Geschafft. Mal wieder. :)
Aaangeblich ist Schnecke laut eigener Aussage auch erschöpft und schlägt vor, morgen etwas ruhiger zu machen. Na sicher...
Also morgen etwas später aufstehen.

Und in der Jugendherberge?
Ist inzwischen das Dekontaminierungsteam für chemische Kampfstoffe eingetroffen....
Hoffe ich.
Nee, stinkt immer noch (oder sogar wieder etwas mehr?) und die Verursacher sind auch noch da... pfff
-.-
Aber Müdigkeit ist wohl immer noch das beste Schlafmittel... so sagt man. ^^
Ich bin dann mal weg... schrrr-schrrrr *müff* schrrr-schrrr
 
erst mal wieder um die Ecke

aber der Jahresplan sieht wieder Action in den Alpen vor. Vorher in Schwarzwald zum einrollern.

Macht wieder Lust auf mehr dein/euer Reisebericht. Is quasie wie im Kino:daumen:
 
Wenn ich das sehe bekomme ich lust meine sieben Sachen zu packen und einfach mal für 1 Monat zu verschwinden. *mh warum eigendlich nicht die Sommer Ferien kommen ja ........
 
Ich bin mit Begeisterung dabei Deinen Reisebericht zu lesen,erstmal mein Respekt an euch beide.
Hier oben hinter Kiel kann ich nur neidvoll eure Fahrt nachvollziehen und mich an den Tourbildern erfreuen.
Die Alpen sind weit.
Es ist gut zu sehen das Rennschnecke mit V-Breaks durch die Alpen gurkt, wenn man andere Beiträge im Forum liest hat
hat man das Gefühl das ohne Scheibe in den Alpen gar nichts geht. Die abgebildeten Bremsbeläge, waren die neu ?
Wenn ja, wie viele Bremsschuhe hat R.schnecke dann verbraucht.
Viele Orte die genannt werden sagen mir nichts, habe einige mal auf Karte gesucht. Ist vielleicht als Abschlußbericht noch eine
Routenübersicht auf einer Karte geplant.
Ansonst weiter so und vielen Dank das Ihr uns an euren Abenteuer teilhaben lasst.
 
Ich habe meinen ersten AX mit V-Breaks erfolgreich mit einen paar Bremsschuhe unternommen. Dafür habe ich in Klingental (im Mittelgebirge) ein paar am Wochenende runtergeschmirgelt. Man kann das schlecht planen was, wieviel und wann etwas kaputt geht oder verschlissen ist. Aber man kann ja einen Satz Ersatz:confused:-komischer Satz- mitnehmen.
 
SCHEIXXE, YEAH!!! :i2:
:p Dann plant das für Eure nächste Reise schon mal ein! :D Hab grad meine Karten nicht bei der Hand, aber an sich kann man da wirklich mit dem Bike runter.

Bin ja mal gespannt wie ruhig der "alte Hase" es den nächsten Tag angehen will.
Total ruhig!! Nur 1400 hm (und ein bisschen) morgen! (Wird aber trotzdem ein Fiasko......)

Es ist gut zu sehen das Rennschnecke mit V-Breaks durch die Alpen gurkt, wenn man andere Beiträge im Forum liest hat
hat man das Gefühl das ohne Scheibe in den Alpen gar nichts geht. Die abgebildeten Bremsbeläge, waren die neu ?
Wenn ja, wie viele Bremsschuhe hat R.schnecke dann verbraucht.
Viele Orte die genannt werden sagen mir nichts, habe einige mal auf Karte gesucht. Ist vielleicht als Abschlußbericht noch eine
Routenübersicht auf einer Karte geplant.

Genau, V-Brakes. Schön, dass Dir das auffällt. :)
Die abgebildeten Bremsbeläge? Welche meinstn jetzt? Na egal: sowohl Kharma als auch ich starteten mit bereits gebrauchten Belägen. Er musste ein Paar neue einsetzen. Bei meinen Bremsen war das nicht nötig. Ersatzbeläge hatte ich dabei. Wie Holsten schon meint: man weiß ja nie.
Eine Übersicht auf einer Karte wird folgen. *grinsgrins* Na ok, zugegeben, auf einer Postkarte. Das wirst Du nicht meinen. ;)
Nein, eine Übersicht haben wir nicht geplant. Eigentlich müssten sich die Orte aber via google maps oder dergleichen finden lassen?!

Ansonst weiter so und vielen Dank das Ihr uns an euren Abenteuer teilhaben lasst.

Bitte, bitte. :)
 
9. Tag

"This is the End"
(The Doors)


22.09.2013
Riva - Rovereto - (Bahnfahrt) - Sterzing - Pfitscherjoch Haus (2276 m)
61 km, 1400 hm, 4,75 h​

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Höhenprofil Tag 9

Deär näeunte Tahg... uhnd icch bihn ihrgäendvie äin wehnig imh Aeimer...
wacko2.gif


Ohhh wehhh...bin ich müüüde heute. Gefühlte 5 Minuten benötige ich, um mein erstes Augenlid zu öffnen.
Uff, Pause machen...
Zweites Augenlid...
Also aus dem Bett gezwungen, Morgenmampf eingenommen, den Mitbewohner die Pest gewünscht (obwohl, haben sie ja schon, geruchstechnisch*grummel*) und auf das Rad gehievt.

Irgendwie habe ich mich dann mit Schnecke (die erholt wie immer wirkt *Zähneknirsch*) in Richtung Rovereto begeben.

Dort, nach ein bisschen hin und her, lungern wir auf dem Bahnhof 2 Stunden herum und ich habe meinen ersten Mittagschlaf genommen.

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Okay, mein Geist ist benebelt, aber wie kann ich in Züge einsteigen, die schon abgefahren sind und sich auch noch, sapperlot, AUSSERHALB der Bahnsteigkante befinden??
Egal, weiterschlaf.....

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Schnecke schnitzt sich derweil Schuhe.^^

Renn.Schnecke: Ich hab Feigenmaden am Schuh. Der Automat spuckte uns nur Fahrkarten für die übernächste Fahrt, die in zweineinhalb Stunden, aus. Fahrradkarten finden wir nicht. Die Schlange am Schalter ist zu lang. Zweineinhalb Stunden lang Musik, die per Lautsprecher über die Bahnsteige plärrt. -.- Zum Glück gibt's das zu Hause nicht. Werde vom Lago Biker lesen abgehalten; lerne Pärchen aus Hameln/Hannover/Glauchau etc. kennen.
In der Bahn auf dem Weg nach Sterzing nehm ich dann den zweiten Mittagsschlaf (auf einem Bein kann man bekanntlich nicht stehen).

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Aber leider war die Fahrt dann auch viel zu schnell vorbei. :(
Dafür konnte uns das gute Wetter (ver)folgen. :)
Okay, Sterzing... auf geht's! Wir müssen ja nur auf eine Höhe von 1400 m, so habe ich Schnecke zumindest verstanden. Kann ja nicht so schlimm sein.

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So fahren wir also durch wunderschöne Täler mit Steilwiesen, auf denen Bauern mit ihren Maschinen irgendwelche Zauberreifen haben müssen, damit sie nicht herunter purzeln.
Schnecke erahnt wahrscheinlich wie es in mir aussieht, trotz kurzfristiger Kraftspitzen meinerseits, wie man hier an ihrem Blick sehen kann:
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Naaaa?

Irgendwo da hinauf müssen wir... mmh, ist ja schon noch hoch. Aber sie sagte ja nur auf 1400 m, also wohl nicht ganz hoch. Wird die Hütte halt in der Mitte liegen, denke ich mir...

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Pauuuse machen...
Wir sitzen am Rande der Straße. Mampfen. Inzwischen wird es langsam wieder etwas kühler (auch wenn Schnecke auf dem Bild das nicht erahnen lässt). Beim Brote vernichten hören wir auf einmal ganz nah Äste knacken und erahnen etwas Großes auf uns zu rollen...

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Schon wieder eine Kuh.
Nee, viele Kühe sogar, die selbstständig die Alm verlassen und ab nach Hause marschieren. Wohl gemerkt allein, ohne Hirten oder so. Während wir ihnen amüsiert hinterher schauen, beachten sie uns fast gar nicht. Und bei uns begleiten die Bewohner Hunde vor die Tür...tststs

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-Sag mal Schnecke, hattest du nicht gesagt, in 1400 m Höhe ist die Hütte?
-Nö. Nach 1400 Höhenmetern sind wir an der Hütte.
-Oh.
-Jo.

Gut, ist das Missverständnis auch geklärt und mein Motivation endgültig zerstört. :heul:

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Zum Glück reicht die Kraft noch, um auf den Auslöser zu drücken...

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Sind mir inzwischen ans Herz gewachsen: Kühe

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Ein Wolkenband schwebt über den Puderzuckergipfeln, Waldgrün mäandert die Hänge hinab.

In der Ferne konnten wir ja den ersten Schnee feststellen. Als ich mich dann so ziemlich in der Höhe desselbigen befinde, nimmt das Drama seinen Lauf:
Jaa, ich bin erledigt, kaputt, schlapp und auch ein bisschen fertig.^^ Okay, kennt man ja.
Also packen wir noch etwas Kälte dazu, welche die Restkraft verbraucht. In Ordnung, auch nichts Neues.
Nun, dann wäre vielleicht noch Schotter schön? Joaaa, nehmen wir.
Ahhh, Wind haben wir noch nicht... hier, gibt's gratis dazu. Danke.
...
Nun, mir gehen echt die Lichter aus! Kein stolzer Moment unserer Tour. Ich trete stumpf vor mich hin. Schnecke verschwindet uneinholbar am Horizont und ich will einfach nur noch aufhören. Ich habe leider keine Augen mehr für die Schönheit der Umgebung und fühle mich wirklich einsam und verlassen. Dass Schnecke schon vorfährt, um die Formalitäten zu klären und ein schnelles Einkehren zu ermöglichen, kommt meinem stumpfen Gehirn nicht in den Sinn. Ich merke, wie mich ihr Verschwinden ärgert.
Sie kommt aber wieder zurück zu mir, topfit wirkend (was ich in dem Moment nur schwer ertrage) und bietet mir an, meinen Rucksack zu nehmen.
Mein archaisch vorhandener Urinstinkt übernimmt die Kontrolle in dieser ausweglos scheinenden Situation und kontert mit dem gekränkten Stolz eines Machos, der sich doch von einer Frau nicht den Rucksack abnehmen lässt. :rolleyes:
Ich verneine knurrend und krieche weiter den Berg hoch.
Meter für Meter...
Böe für Böe...
Gegen die Kälte und den Schotter.
Ca. 50 Meter vor der Hütte steigt der Weg noch ein klitzekleines bisschen an. Wirklich nicht viel, aber genug für mich, um endgültige Schmach zu erleiden und mein Rad in den dortigen Fahrradkeller zu schieben.
Ich gehe sofort hoch in unser Zimmer, lege mich ohne mich auszuziehen ins Bett und schlafe traumlos ein.
So gegen 20:30 Uhr wache ich auf, esse noch etwas und lege mich dann wieder zum Schlafen.
Ich habe fertig!
Den ganzen Zauber des Pfitscher Jochs bekomme ich nicht mehr mit, so dass ich jetzt komplett an Renn.Schnecke übergebe:

Hm? Moi?
Ooooch, ist nicht viel los am Ende... Nö, nö.
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...
Ach was soll's: Es ist super, duper, wow, unbeschreiblich!!
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Ist das nicht u-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h schön?

Und ich habe geschlafen:wut::heul:
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So! Und hier nochmal schriftlich und vor einem Millionenpublikum:

Liebe Renn.Schnecke...
Es tut mir leid, dass ich am Ende des Tages so garstig zu dir war.
Du wolltest mir nur helfen und das habe ich nicht mehr erkennen können.
Ich werde alles dran setzen, um diese Situation im Hinterkopf zu behalten, damit so etwas nicht wieder vorkommt, denn das hattest du nicht verdient!
Verzeih!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich derlei Bemerkungen noch von vergangenen Alpentourberichten im Gedächtnis habe, möchte ich hier mal eine kritische Frage stellen: Für wen, meint Ihr, ist die Infrastruktur, die Ihr da oben (kostenlos) nutzt, geschaffen worden?
a) Für Großstädter auf Fahrrädern,
b) Eselskarren,
c) Kampfelefanten, oder
d) für den Bauern, die sich um seine Kühe kümmert und gerade gedacht hat "Grrr, selbst hier oben sind die mit ihren Bikes unterwegs!"
;)
Also ich war im letzten Sommer auch dort oben und fand den "PKW-Verkehr" vergleichsweise erträglich.



Empfehlung:
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Gorilla Pod mini, 40 g, unter 5 €. Sollte in jeden Rucksack passen. Ermöglicht nicht nur mal ein gemeinsames Foto zu schießen, sondern auch die ein oder andere Nachtaufnahme.



Hat zwar nicht direkt mit Mountainbiken zu tun, aber ZDF/ZDFinfo/Phoenix/3sat übertragen zur Zeit eine sehenswerte (teilweise kritische) Doku mit dem Titel "Auf dem Dach Europas – Im Bann der Alpen". Vielleicht für Alpenfans interessant. Gibt's auch in der Mediathek.
Teil 1
Teil 2
Teil 3

Ansonsten danke für die bisherigen Beiträge! Die Diskussion zur Frage der Quartiersuche fand ich sehr interessant. ;)

Ach AG, sei nicht so streng mit mir :)

Natürlich ist mir bewusst, dass die dortigen Wege reinen Nutzwert haben.
Wäre der Weg nicht angelegt worden, würde ich ihn auch nicht nutzen. Nun ist er aber da und ermöglicht mir eine "erleichterte" Anfahrt.
Ich wäre einfach froh gewesen, wenn die Illusion der autofreien Zone aufrechterhalten geblieben wäre. Das Gleiche gilt ja für die Bumm-Bumm-Hütte oben auf der Spitze oder Menschen, denen man nicht begegnen möchte, obwohl ich weiß, dass es nur noch wenig menschenfreie Zonen gibt.
Zumindest ist das für mich auch ein Ziel im Urlaub... eben raus aus der Stadt, weg von den Massen ;)

Aber ja, ich gebe dir recht: Menschen- und Fahrzeugverkehr waren (v)erträglich. Und nichts davon hat mich nachhaltig gestört. Es sind halt beschreibende Momentaufnahmen.

Den Gorilla Mini Pod kenn ich sogar. Bin ich aber bisher noch nicht auf den Gedanken gekommen, ihm mir zuzulegen. Es sollte ja auch gar keine echte Beschwerde sein, sondern nur eher eine (weitere) spaßige Anekdote. :p

Die Serie schau ich mir dann beizeiten an :)
 
:daumen: sehr schön. Habt ihr echt toll gemacht :daumen:
Bergauf bin ich richtig ins Schwitzen gekommen ;)
weniger schön - es ist leider zu Ende :heul: oder kommt doch noch was :confused: *hoff*
:winken:
 
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