Erfahrungsbericht Bontrager XXX light Sattelstütze (gebrochen)

BurnInHell

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Ich poste mal meine Erfahrung mit der Bontrager Stütze hier zum Leichtbau, weil es denk ich mal hier am besten passt. Die Stütze kostet UVP 199€, sieht recht schick aus und hat vor allem Setback, was man bei leichten Stützen selten findet. Die Klemmung ist die bekannte (imo üble) Seitenklemmung, wie sie schon seit Jahren bei Bontrager und anderen verbaut wird: in die Konisch Aufnahme, die Teil der Sattelstütze (also laminiert) ist werden seitlich zwei ebenfalls konisch Aufnahmen für die Rails gepresst. Dies geschieht mit zwei Flügeln die die Rails seitlich von außen klemmen. Das ganze Sandwich wird von einer durchgehenden Schraube ordentlich geklemmt. Hier muss man ganz schön Druck aufbauen (ich glaube das waren 12nm) damit das ganze nicht durchrutscht.
Die 27,2/400mm Stütze wiegt inkl allem 149g, wobei 100g auf die eigentliche Stütze und 49g auf die Sattelbefestigung (Stahlschraube und Mutter, Alubacken, ich denke Stahlflügel): unten hui, oben pfui...
Im Gegensatz zu einigen ausgweiesenen Leichtbaustütezn gibt Bontrager hier kein Höchstgewicht für den Fahrer an, und verbaut die Dinger serienmäßig an seinen (also Trek) Topmodellen.

Hier ein Foto in Neuzustand:


Die Klemmung ist murks, weil man nach dem Festschrauben des Sattels (gegensätzlich zur Beschreibung) die Klemmung zerlegen und regelrecht ausschlagen muss, wenn man den Neigungswinkel ändern will, weil sich die Backen richtig in die Fassung pressen. Die Sattelrails werden bei der Klemmung bei meinem Modell um ca 4mm nach innen verbogen. Das habe ich verringert indem ich Backen aus einer alten Bontrager XXX Sattelstütze benutzt habe, die etwas breiter waren. Also entgegen der ersten Annahme, dass die Fassung schlecht laminiert wurde sind die Alubacken einfach zu klein und rutschen zu sehr nach innen. Ich habe mir extra die Flügel für ovale Rails geholt (PS: will die jemand?), aber die Carbonrails von meinem Speedneedle würd ich da nicht reinquetschen wollen, also hab ich den SLR eingespannt.

Das Rohr selbst ist nicht gleichmäßig dick, sondern vorne und hinten (montiert und in Fahrtrichtung) dick und rechts und links unverschämt dünn. Das soll wohl den Flex weiter unterstützen, den man sich von den neumodernen dünnen Carbonstützen zur Zeit verspricht.

Gefahren bin ich die Stütze in meinem nun ca 5 Jahre alten Cannondale Rush (Alu Fully). Ich möchte betonen, dass dieses schon einige Carbonstützen gesehen hat und mit Sicherheit keine Grate oder ähnliches im Sattelrohr hat (noch Handmade in USA :love:). Geklemmt wurde mit dem Standard Cannondale Schnellspanner, den ich im geschlossenen Zustand auf 4nm festgeschraubt habe. Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber ich hab auf einem der folgenden Fotos meinen Syntace Dremo mit 4nm eingestellt dazugelegt, um zumindest zu unterfüttern, dass ich so ein Gerät habe und auf einen Wert einstellen kann.

Die Stütze war ca 12cm eingesteckt was ca 1cm über der Mindesteinstecktiefe liegt und ist nach ca 2 Monaten genau am Übergang zum Sattelrohr gebrochen. Zugegeben: ich bin mit ca 95kg nicht der leichteste, ich fahre aber mit dem Fully (was Kräfte auf die Sattelstütze verringert) nur zur Arbeit und wieder heim, und das in Berlin Innenstadt (tägl ca 30km). Es gibt also nur Straße und Radwege und keinen härteren Einsatz. Sie ist nichtmal gebrochen als es einen Bordstein rauf oder runter ging sondern ganz unvermittelt auf ebener Straße während "normaler" Fahrt. Sie ist richtig abgeknickt und hält nur noch vorne mit ein paar Fasern, also 3/4 sind durch.

Ich habe die Stütze als "vom Neurad direkt abgebaut" von privat bei Ebay ersteigert und in diesem Zustand war sie auch. Leider meldet sich der Ebayverkäufer nicht auf meine Anfrage und ohne Rechnung ist das Bontrager bzw Trek auch egal, insofern habe ich nur 60€ Lehrgeld gezahlt, aber ihr sollt ja auch etwas davon haben, also hier die Bilder:









Ich hoffe ich habe damit recht objektiv alle Fakten berichtet, also zieht eure eigenen Schlüsse.
 

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Re: Erfahrungsbericht Bontrager XXX light Sattelstütze (gebrochen)
Schau mal hier:
xxx .
Zur Objektiven Fehleranalyse würde gehören die entscheidende Stelle im Rahmen fotografisch festzuhalten, die Bezeichnung der Sattelklemme und das verwendete Anzugsmoment eben dieser zu erwähnen.


Ansonsten fachliche Anmerkung, dass die Stützen in Fahrtrichtung größere Wandstärken haben als seitlich bedingt eine höhere Steifigkeit und Festigkeit in Fahrt- und damit in der Hauptbelastungsrichtung. Da man diese Steifigkeit seitlich nicht braucht wird an den Seiten entsprechend Material weggelasen. Diese Mär, dass mehr hochsteife Carbonfaser in Hauptbelastungsrichtung mehr Flexibilität/Komfort bietet hat irgendwann mal eine der überragenden Dummschwatzabteilungen (Markting) losgetreten und die fachlich kompetenten Dummschwatznachplapperzeitschriften haben es so übernommen. :)
 
Hm,

Trek verbaut die Stütze auch selbst in 120 mm Fullies. Von daher also auch keine Einschränkung. Hast du nicht noch den Ebaykaufbeleg, dass du dich damit mal an den Hersteller wenden kannst?
 
Zur Objektiven Fehleranalyse würde gehören die entscheidende Stelle im Rahmen fotografisch festzuhalten, die Bezeichnung der Sattelklemme und das verwendete Anzugsmoment eben dieser zu erwähnen.

Also ich habe ja den Rahmen angegeben und ein so schön ausgetriebenes Alurohr hast du noch nicht gesehen :daumen: Ich hab ja versucht mit der Beschreibung zu betonen, dass es nicht am Rahmen liegen kann. Klemme hab ich beschrieben (Standard von Cannondale mit Lever) und das Anzugsmoment auch (4nm).

Ansonsten fachliche Anmerkung, dass die Stützen in Fahrtrichtung größere Wandstärken haben als seitlich bedingt eine höhere Steifigkeit und Festigkeit in Fahrt- und damit in der Hauptbelastungsrichtung.
Das sehe ich genau andersrum: Die Kraft kommt zwar von oben/vorn und genau deswegen müssen die Seiten steif sein. Das erscheint mir so auf der Hand liegend, dass es schwer zu erklären ist: Wenn ich einen Bierdeckel flach auf den Tisch lege, halb über den Tisch hinausschauen lasse und dann am Ende von oben drücke wird er umknicken. Wenn ich ihn auf die Seite stelle, halb über die Tischkante hinausschauen lasse und dann am Ende drücke wird er nicht knicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit liegst du absolut falsch.

Das kann ich mir vorstellen, immerhin hat das jemand mit Absicht so produziert. Gibt es auch eine Erklärung dafür? Denn wenn ich ein solch geformtes Rohr übers Knie brechen müsste, würde ich es so drehen, wie es im Rad in Fahrtrichtung orientiert ist, weil ich denke so wäre es am einfachsten zu zerbrechen.
 
Das kann ich mir vorstellen, immerhin hat das jemand mit Absicht so produziert. Gibt es auch eine Erklärung dafür? Denn wenn ich ein solch geformtes Rohr übers Knie brechen müsste, würde ich es so drehen, wie es im Rad in Fahrtrichtung orientiert ist, weil ich denke so wäre es am einfachsten zu zerbrechen.

Dann machst du es dir schwieriger.

Die Erklärung ist ganz einfach. Vorne und hinten ist die höchste Belastung also muss da am meisten Material hin. So einfach ist das. Nur kann ich dir nicht dabei helfen dir vorzustellen, dass vorn und hinten die größte Belastung ist.
 
ist das eine bontrager oder eine angebliche bontrager? gerade bei ebay gibt es immer wieder die allerschönsten fälschungen oder als a-ware verkaufte c-ware aus den entsorgungskiste zu bestaunen - meist für den laien (und manchmal selbst für den profi) nicht zu unterscheiden vom óriginal.
 
ist das eine bontrager oder eine angebliche bontrager? gerade bei ebay gibt es immer wieder die allerschönsten fälschungen oder als a-ware verkaufte c-ware aus den entsorgungskiste zu bestaunen - meist für den laien (und manchmal selbst für den profi) nicht zu unterscheiden vom óriginal.

Wow, davon hab ich noch nichts gehört. Wenn, dann ist das aber richtig gut gefälscht. Also die Schriftart zB von der Minimaleinstecktiefe stimmt absolut mit meiner anderen alten Bontrager XXX überein. Die war auch sehr hochwertig in der Haptik. Hast du eine Idee, woran man das erkennen könnte?
 
Nur kann ich dir nicht dabei helfen dir vorzustellen, dass vorn und hinten die größte Belastung ist.

Auch ganz einfach: Wenn man biegt, hat man ein Biegemoment vorliegen, und ein Biegemoment setzt man nun man über ein Kräftepaar ab, das möglichst weit auseinander liegt, bei einer Sattelstütze also vorne und hinten. Wenn ich jetzt Zeit hätte, würde ich schnell zwei, drei Skizzen machen, dann versteht der TE das sicher auch.

Zu den Seiten aber, wie dick ist denn die Wanddicke an den Seiten, wenn sie unverschämt dünn sein soll?

Ganz nebenbei bemerkt, zu wenig (Schub-)Steifigkeit dürfen auch die Seiten nicht mitbringen, sonst gibts Schubbbeulen durch den Querkraftschub. Aber da dürften die Beulgrenzen schon eher hoch liegen bei einer Stütze, da kann man schon ziemlich weit runter mit der Wanddicke, wenn mans richtig macht.
 
Okay, und was für Faserrichtungen hat man da seitlich? Bei 0,6 mm bleibt jetzt nicht so unendlich Spielraum für Fehler.
Ansonsten hätte man das nicht vorne/hinten symmetrisch machen müssen, das hätte man auch schön 1:2 oder so machen können.
 
beim was machen ist die stütze denn gebrochen? hab ichs überlesen?
dass durch ein fully belastungen von der stütze genommen werden halte ich für ein märchen, da man mehr auf dem sattel sitzen bleibt und den federweg arbeiten lässt was schöne torsion auf die stütze bringt.

das ist ähnlich wie man sich die kiefer bricht, mit was hartem gehts nicht das tut weh, aber mit gummibärchen gehts prima. mit dem hardtail bleibt man nicht auf dem sattel stzen wenns holprig wird.
auf wieviel kg fahrergewicht ist die stütze denn zugelassen?
wiegst du 95kg nackt? was hast du so an gepäck dabei.
 
dass durch ein fully belastungen von der stütze genommen werden halte ich für ein märchen, da man mehr auf dem sattel sitzen bleibt und den federweg arbeiten lässt was schöne torsion auf die stütze bringt.

Wenn man gleich viel sitzen bleibt, entlastet das Fully die Stütze sogar deutlich. Klar, wenn man durch alles durchrumpelt, und beim Hardtail mehr steht als sitzt, dann bekommt die Stütze mehr ab auf dem Fully, sofern man aber sein Fahrverhalten nicht ändert, ist Fully materialschonender.

Torsion kommt auf die Sützte nebenbei überhaupt nicht nennenswert beim normalen Fahren, Du meinst Biegemomente.
 
Die Federung eines Fullys reduziert sicherlich die Lastspitzen, die auf die Sattelstütze wirken. Allerdings ändert sich auch der Wirkwinkel der Kraft, was evtl sogar zu höheren Biegebelastungen führen könnte.
 
Okay, und was für Faserrichtungen hat man da seitlich? Bei 0,6 mm bleibt jetzt nicht so unendlich Spielraum für Fehler.
Ansonsten hätte man das nicht vorne/hinten symmetrisch machen müssen, das hätte man auch schön 1:2 oder so machen können.

Die Äußerste UD Schicht sieht aus wie schräg, genauer kann ichs auch nicht sagen, weil ich da nicht viel sehe.

Zum Gewicht: Es ist keines angegeben und die Stütze wird so an den besseren Treks verkauft. An Serienbikes wird man sicher nichts verbauen was nur bis 90kg geht o.ä. Ich habe das Rad ausschließlich auf Rennrad geeigneten Strecken, nämlich meinem Arbeitsweg benutzt und da unterscheidet zB KCNC bei der Ti-Pro auch zwischen Rennrad und Bike und schlägt 10 Kilo drauf. Ich denke, weil ich insgesamt mehr auf dem Renner als auf dem Bike sitze gehe ich automatisch aus dem Sattel, auch an abgesenkten Bordsteinen. Mein Gepäck ist übrigens mein Schlüssel, Geld, Handy und ein T-Shirt.
 
yokes mit denen ich am hardtail keine probleme hatte gehen am full zu bruch. achte mal selbst drauf die stütze muss mehr wegstecken beim fully.
das ding biegt ordentlich hin und her


grüße
 
Du hast ein Dremo, der Vorbesitzer hatte evtl. keinen... die Stütze war so vielleicht schon "angeknackst"!
 
Ich habe keinen Kaufbeleg, denn es war ein Kauf von privat, angeblich direkt aus einem Neurad ausgebaut. Der Verkäufer meldet sich ber nicht auf meine Anfrage. Und zum Zustand kann ich sagen dass der zumindest optisch tadellos war.
 
Kannst dir doch den ebay Beleg ausdrucken (Sattelstütze als ungefahren angegeben, Preis zu sehen, du als Käufer zu erkennen). Ich würde dann einfach die Stütze in Verbindung mit dem Ausdruck und einem netten Schreiben an den Deutschlandimporteur schicken und schauen, ob was positives zurückkommt. Manchmal kann man da ja auf Kulanz setzen, wenn man sachlich das Problem beschreibt und den Schrecken der plötzlichen und unerwarteten Zerstörung schildert. Zusätzlich hast du ja noch eine weitere heile Stütze, die komischerweise noch nicht frei von Schaden oder Zerstörung ist. Vielleicht ist die Stütze ja tatsächlich ein "Montagsmodell".

Ansonsten weiß ich nicht zu was die Diskussion hier noch führen soll.
 
Na so ein Forum ist zum diskutieren da, auch wenn man nicht weiß wo es hinführt. Mein Ziel war es meine Erfahrungen zu teilen, damit sie kein zweites Mal gemacht werden müssen. An Bontrager/Trek habe ich mich natürlich zuerst gewendet und die Geschichte detailliert beschrieben. Die Antwort war kurz: gehen sie mit ihrem Kaufbeleg zum einem Händler. Wenn ich zu einem Radladen gehe, der auch Trek verkauft, lachen die mich aus, wenn ich da eine ausgedruckte Ebay Email mitbringe. Auf Kulanz geht hier nichts. Ich habe Kulanz auch schon erlebt und das ist hier definitiv nicht der Fall. Ich habe das schon beim Kauf gewußt, nur bin ich nicht davon augegangen, dass ein technisch so simples Teil einmal der Garantie bedarf.
 
Geh doch mal zum Händler. Solange du es nicht ausprobiert hast weißt du ja nicht ob es nicht doch Kulanz geben würde. Manche Firmen haben halt einfach gerne ihre Vertriebswege eingehalten.

Du könntest auch den Verkäufer der Stütze fragen ob er die Garantieabwicklung macht oder dir zumindest die Rechnung kopiert/einscannt und schickt. Vielleicht machts ein Händler aber auch ohne Rechnung. Bei dem kaufst du zum Dank noch was oder wirfst einen 5er/10er in die Trinkgeldkasse.
 
... Auf Kulanz geht hier nichts. Ich habe Kulanz auch schon erlebt und das ist hier definitiv nicht der Fall. ...
woher weißt du das ?
kulanz liegt einzig im ermessen des herstellers. wer nicht wagt der nicht gewinnt - und freundlich in den wald hineinrufen! das hat schon sehr oft wunder bewirkt. kostet dich doch nichts.
du hast nunmal bewusst gebraucht gekauft und wenn die stütze einen (nicht erkennbaren) vorschaden hatte, hast du einfach mal pech gehabt - so ist das leider. nichts desto trotz würde ich zum nächsten händler damit rennen und nett fragen ob was geht und dabei etwas in die kaffeekasse stopfen. wenn dem nicht so ist hast du zumindest alle möglichkeiten ausgeschöpft die dir blieben.

ehrlich: ich habe das gefühl du willst die marke hier einfach nur schlecht machen. du ignorierst gut gemeinte tips ohne dich zu rühren und reitest darauf herum, dass die stütze bruch erlitten hat.
 
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