Erfahrungsbericht: SuperTacky vs. BCC bei <0°C

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6. März 2012
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Hallo zusammen,

ich habe soeben die erste "längere" (ca. 12km u. 500hm) Ausfahrt mit meinem neuen/alten (2013er aus dem Outlet) Torque hinter mir und eine interessante Erfahrung mit den Reifen gemacht.

Vorne ist der serienmäßige Minion DHF 2,5 SuperTacky montiert.
Hinten habe ich einen 2,2er Mountain King II RaceSport. Dieser wurde schon eine Saison am alten XC Bike gefahren ist aber noch in super Zustand und zu schade zum wegwerfen. Und da er auch wesentlich besser rollt als der serienmäßig verbaute High Roller wollte ich ihn am Hinterrad fertig fahren.

Bodenverhältnisse: großteils hart und trocken, stellenweise auch gefroren oder matschig, kein Schnee oder Eis.
Temperatur: im Tal +3°C, am Berg irgendwas zwischen 0°C und -5°C.



Nun hatte ich ja schon mal gelesen, dass die ST-Mischung bei niedrigen Temperaturen an Grip verliert. Aber da der Minion doch deutlich breiter und grobstolliger als der MK ist, hatte ich angenommen, dass der Grip in Summe trotzdem noch besser ist.

Fehlanzeige!
Die ersten 50m auf harten, trockenem Waldboden bei mittelmäßigem Gefälle bin ich zu 50% mit blockierendem Vorderrad runter geschlittert, da ich einfach keinen vernünftigen Bremspunkt finden konnte.
Das folgende steile Stück hab ich dann zur Sicherheit ausgelassen.
Auch auf weicherem Boden und auf Steinen wurde es nicht viel besser. Halbwegs vernünftigen Grip hatte ich nur bei den wenigen schlammigen Stücken, aber auch da war der MK noch besser.

In Summe hab ich bei der Abfahrt wohl deutlich mehr Bremskraft über den Hinterreifen auf den Boden gebracht, was man nicht gerade oft hat.



Ich bin jetzt schwer am überlegen, mir für die kalte Jahreszeit einen zweiten Conti für vorne zu kaufen.
Oder macht es Sinn den originalen Hinterreifen (auch Maxxis, aber härtere Mischung) vorne zu probieren?
Oder kann es sein, dass hier von Canyon eine billigere OEM-Version verbaut wird?
 
Mach den High Roller (2?) doch mal vorne drauf. Wenn der die MaxxPro Mischung hat, also 60a, dann passt das auch im Winter ganz gut.

Wenns was neues sein muss, dann würde eher den Baron 2.3 in BCC - nochmal weicher als der MK2 und bleibt es auch bei Kälte.
 
Wenn du ähnliche Performance wie mit dem DHF haben willst, nimm lieber den Baron in 2,5" für vorne, der 2,3er ist ziemlich mickrig.
 
Da es ums Vorderrad geht, kann man auch den kleinen Baron hernehmen ohne zu befürchten das er zu mickrig ist. ;)
Der macht bei dem Wetter immer noch alles entscheidend besser als sein Minion F. Er könnte den kleinen Baron dann auch notfalls nach hinten packen, wenn er mit einem 2.2 MK2 dort zufrieden ist, wird ihm das auch mehr als gut passen.

Aber ich würde schon erstmal den HR2 testen. Guter Reifen, würde ich jetzt auch noch vorne fahren wenn meiner nicht ein 3C wäre.
 
Wenn du ähnliche Performance wie mit dem DHF haben willst, nimm lieber den Baron in 2,5" für vorne, der 2,3er ist ziemlich mickrig.

Der 2.5er hat zwar mehr Grip, ist aber schwer und rollt besch*****. Der Spaß auf Touren geht - für meinen Geschmack - damit schon massiv zurück. Der 2.3er hat halt immernoch sehr viel Grip.
 
Mit 60er Gummi ja, mit 42er ähnliches Niveau, der Baron (2.5) evtl. noch bissle schlechter. Der 2.3er rollt massiv besser.
 
ist schon lange bekannt das BCC im Winter die Macht ist. Da taugt sogar der RaceKing auf Schnee besser, wie manche grobstolligen Kollegen der Mitbewerber.
 
Das liegt an der Glastemperatur. Ich habe zufällig eine Gummi-Ausbildung bei Conti genossen und es ist eben so, dass eine Mischung unterhalb ihrer Glastemperatur extrem verhärtet und dann eigentlich keinen Grip mehr aufbauen kann.
Nicht umsonst ist Conti auch bei Winterreifen ziemlich gut. Und die Mischungsentwicklung eines großen PKW-OEMs hat einfach riesige Ressourcen (labortechnisch gesehen) als ein reiner Fahrradreifen-Hersteller.

Und Conti weiß genau warum sie die BCC-Reifen weiterhin in Korbach herstellen. Dann müssen sie das Rezept nämlich nicht zu irgend einem externen Mischungslieferanten geben sondern können sie im Haus mischen, so dass die Rezeptur geheim bleiben kann.
 
... Und Conti weiß genau warum sie die BCC-Reifen weiterhin in Korbach herstellen. Dann müssen sie das Rezept nämlich nicht zu irgend einem externen Mischungslieferanten geben sondern können sie im Haus mischen, so dass die Rezeptur geheim bleiben kann.
Als EX-Gummiwerkslehrling, welcher in Rezepten selbst herugeschrieben hat, bin ich mir ziemlich sicher, daß die Entwickler, der Reifenhersteller, nicht 100% genau wissen, wie sich die einzelnen Zutaten zusammensetzen. Deshalb ist man auf seine zuverlässigen Lieferanten in der näheren Umgebung angewiesen, welche wieder Ihre Rezepte nicht hergeben und ausschließlich hier produzieren. Diese ganzen geheimen Rezepte und dann noch die geheimen Rezepte der Vorlieferanten zusammenzutragen ist etwa so schwierig, wie das Rezept für Coca Cola zu bekommen.

Das Rezept einfach aus dem Haus zu schmuggeln wäre einfach. Schwierig ist es dagegen die Zutaten zu beschaffen.
 
ohne KnowHow ist es auch mit Zutaten und Rezept noch lange nicht getan. Löblich ist auch das Conti ihre tollen BCC Reifen nach wie vor in Korbach backen und so zur aktiven Werkplatzerhaltung in DE beitragen. Abgesehen davon ist auch der höhere Preis durch die viel bessere Performance bei gleichzeitig deutlich höherer Verschleissfestigkeit immer noch mehr als gerechtfertigt.
 
Als EX-Gummiwerkslehrling, welcher in Rezepten selbst herugeschrieben hat, bin ich mir ziemlich sicher, daß die Entwickler, der Reifenhersteller, nicht 100% genau wissen, wie sich die einzelnen Zutaten zusammensetzen. Deshalb ist man auf seine zuverlässigen Lieferanten in der näheren Umgebung angewiesen, welche wieder Ihre Rezepte nicht hergeben und ausschließlich hier produzieren. Diese ganzen geheimen Rezepte und dann noch die geheimen Rezepte der Vorlieferanten zusammenzutragen ist etwa so schwierig, wie das Rezept für Coca Cola zu bekommen.

Das Rezept einfach aus dem Haus zu schmuggeln wäre einfach. Schwierig ist es dagegen die Zutaten zu beschaffen.

Conti mischt sein Zeug m.W. in Deutschland selber, nicht bei externen Mischern. Sie kalandrieren auch die Gewebelagen selbst. Zugekauft wird nur das Rohmaterial (Gewebe und Kautschuk etc.).
Es geht ja nicht nur um die Zutaten, sondern auch wie man mischt und heizt - weißte ja selber. Alles in den IMI werfen in beliebiger Reihenfolge gibt noch keine gute Mischung.
Natürlich halten die Mischungschemiker die Rezepte selbst intern nicht jedem unter die Nase. Muss man ja im Alltag auch nicht wissen, was interessiert sind ja die physikalischen Eigenschaften.

Aber noch wichtiger ist die Rezeptur, die Mischanleitung und die Bezugsquellen für das Material nicht einem externen Mischer geben zu müssen der für jeden arbeitet - Damit ist der Geheimnisverrat quasi vorprogrammiert.
Und bei Lohnfertigung im Ausland wird genau das gemacht, weil man keinen eigenen Mischsaal hat oder die Reifen gar komplett bei einem Unterlieferanten bauen lässt.
 
Hab jetzt mal schnell den HR II montiert.
Der ist gefühlt schon wesentlich weicher, hatte aber leider noch keine Zeit ihn richtig zu testen.
 
... Zugekauft wird nur das Rohmaterial (Gewebe und Kautschuk etc.) ... Und bei Lohnfertigung im Ausland wird genau das gemacht ...
So einfach ist das nicht, denn im Rezept stehen dann noch so Sachen wie z.B.:
- Bayer C62489
- DuPont C75965
- usw. usf.

Das Zeug hat bestimmte Eigenschaften, aber niemand weiß was da alles drin steckt. Verkauft wird das Zeug, unter dieser Bezeichnung, nur an den Kunden, welcher die Entwickung bestellt hat.
 
War heute mit dem "härteren" High Roller unterwegs und muss sagen, es ist ein Unterschied fast wie Tag und Nacht.

Vom Gefühl her ähnlich weich wie der MK, und als Vorderreifen, gefällt mir auch das Profil ziemlich gut. Einmal ist er mir im steilen Gelände doch weggerutscht, aber da geb ich eher dem tiefen Laub und der mangelnden Fahrtechnik die Schuld.

Die Lufttemperaturen waren ziemlich gleich wie bei der letzten Ausfahrt, der Boden evtl. sogar noch etwas kälter.


Ich werd den Reifen auf jeden Fall über den Winter drauf lassen.
Jetzt hab ich nur dass Problem, dass ich zwar für jede Jahreszeit einen guten VR hab, aber noch keinen potenten fürs HR :-D.
 
Der Minion DHR II 2.4 MaxxPro Falter schickt sich an mein neuer allround HR zu werden. Prima Traktion und Bremstraktion. Seitenführung wie der Minion F und rollt sogar noch ganz gut für meine Begriffe.

Habe hier noch einen davon in 2.3 TR liegen aber da muss erst noch das Rad für aufgebaut werden. ;)
 
Ich würde das mit den weichen klebrigen Gummimischungen und Kälte gerne noch etwas vertiefen; insbesondere für Matschreifen am Vorderrad

Also Conti BCC ist ja unbestritten auch bei kalten Verhältnissen noch weich und klebt
Im Gegensatz zu (auseigener Erfahrung):
Maxxis 3C bzw. 42a oder Super Tacky -> verhärtet
Schwalbe Vert Star (z.B. Dirty Dan) wird so hart, dass ich Angst um die Stollen bekomme
One One Chunky wie Maxxis, Matsch eh ungeeignet

kann jemand etwas zu den anderen Herstellern (also abseits der etablierten) beitragen (zB Specialized, Nokian, Geax, Intense, Michelin?)
 
Specialized kannst du unter Maxxis verbuchen - die backen für Specialized. Mein Clutch 2.3 DH in 42a/40a nagelt bei Minusgraden schon auf dem Parkplatz wie ein Spikereifen.
 
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