Und lasst bitte mal die Politik außen vor, denn das ist nicht die Schuld der Politik, sondern das Problem ist hausgemacht.
Wieso sollte man eigentlich die Politik außen vor lassen?
Und ist es bei DEM Aspekt nicht vollkommen egal, ob das Problem hausgemacht ist?
Vielleicht trägt die Politik hier ja sogar die größte Verantwortung! Die beiden Parteien hatten vermutlich ihre ganz eigenen Gründe, warum sie es nicht besser geschafft haben, einen Konsens zu finden. Und deshalb wäre das doch genau die Aufgabe der Politik gewesen, an einer Lösung mitzuwirken. Wofür gibt es die Politik, wenn nicht u.a. für solche Fälle? Zumal in so einem Fall, wo es eben nicht nur um Nachbarschaftsstreitigkeiten um die Höhe eines Zauns geht.
Die Politik hätte erkennen können, welchen Wert diese Strecke hat. Für die Biker und damit auch für die Jugendlichen der Region, für die Bündelung von Bauen und Fahren und damit auch für Forst und Waldbesitzer, Jäger und Spaziergänger. Vielleicht sogar für den Standort als Standortfaktor. Die Politik hätte sich einbringen und vermitteln können, hätte sich für einen Konsens einsetzen können, hätte angewandte Jugendarbeit betreiben können. Warum soll man da denn bitte die Politik außen vor lassen?
Jeder bei der ganzen Sache hat eine Verantwortung. Die Erbauer, die Waldbesitzer oder -pächter und eben auch die Stadt.
Ob das eine rechtlich bindende Verantwortung ist? Mir total egal! Es gibt auch noch andere Maßstäbe, als immer nur "Recht zu haben" und "im Recht zu sein".
Wenn alle immer nur danach gehen, ob sie Recht haben, geht bald gar nichts mehr. Auch mal großzügig, tolerant, nachsichtig, flexibel, sensibel, am Allgemeinwohl orientiert zu sein, macht erst ein Miteinander möglich. Sonst gehen bald alle "mit Recht" auf Block und dann vor die Hunde!
Ich lese in diesem Thread mindestens so viele, auf ihre ganz eigene Art überaus aggressive "im/mit/zu Recht, hört auf zu jammern, selbst schuld"-Beiträge wie junge, wilde "die haben es ja nicht anders gewollt, jetzt baue und fahre ich wieder wild"-Beiträge. Und ich finde beide Arten von Beiträgen nicht besonders hilfreich. Aber es gibt einen Unterschied: für die Letzteren habe ich zumindest ein wenig Verständnis. Man nennt das wohl das Vorrecht der Jugend Fehler zu begehen. Für die Ersteren habe ich überhaupt kein Verständnis und es wird mir Angst und Bange, wie unsere Gesellschaft erst aussieht, wenn ihr mal wirklich alt seid!
Hier liegen Leute emotional am Boden und Ihr tretet noch mal nach? Warum? Woher der Zynimus? Warum die Bitterkeit? Kann man da nicht einfach mal 2-3 Trauer-Tage lang die Klappe halten oder zumindest mal die Berichte und Fotos ganz angucken, bevor man gleich den erhobenen Zeigefinger zückt?
Ich weiß noch nicht, was ich an der Sache trauriger finden soll:
die Zerstörung oder die beißenden Kommentare aus den Reihen der Biker.
Bleibt mir ein Lesetipp:
Und bitte seziert jetzt nicht jedes Wort! Der Leserbrief wurde weder von mir noch für diesen Fall geschrieben, aber er enthält eine Wahrheit, die hier den ein oder anderen etwas großzügiger denken und schreiben lassen könnte. Könnte!