EXT Era

Mich würd interessieren, wie ihr für eine Gabel einen top Bodenkontakt bemerkt. Geht das auch ohne zig verschiedene Gabel zu kennen? Kann es sein, dass man das auch eher erst retrospektiv feststellt, wenn es sich wirklich wesentlich spürbar verbessert hat?

Ich hab 2x 36er (2017 Fit4 und 2018 RC2) und eine Lyrik RC2 von 2019 und noch ne Coil am DHler (X-Fusion). Kann jetzt nicht behaupten ich würde groß merken, wenn sie nicht sauber dem Untergrund folgen, außer sie Verspringen mal wirklich deutlich. Aber passiert nur selten und habe es dann eher mit Fahrfehler abgetan (unschön Wurzel/Stein angefahren).

Thx.
ich glaube schon, dass man unterschiede in den eigenschaften der gabeln wie traktion, ansprechverhalten, federkennlinie oder pop nur durch testen herausfindet kann und da haben die aktuellen gabeln einen großen sprung gegenüber den gabeln von vor 2-3 jahre gemacht. ich bin zuvor die aktuelle lyrik ultimate gefahren und die hatte ein sehr gutes ansprechverhalten und eine gute federkennlinie (d.h. sie stand hoch im federweg, ist nicht versackt und hatte einen guten gegenhalt). aber sie hat die einzelnen schläge nicht so sauber verarbeitet und dabei traktion verloren. ich fand die lyrik ist den hindernissen eher ausgewichen anstelle sie wie die era zu überfahren oder wegzuschlürfen.
allerdings finde ich das die lyrik nach wie vor eine sehr gute gabel ist und dazu auch weniger als die hälfte der era kotet und ob diese unterschiede einem der mehr preis wert sind muss jeder selbst entscheiden. ich will gar nicht so tun, das jeder das braucht und solange man zufrieden ist sowie so alles gut.
ps: ich muss aber auch zugeben, das ich glücklich über die era bin. ;)
pps: der ring ist wirklich eher türkis
 
ich glaube schon, dass man unterschiede in den eigenschaften der gabeln wie traktion, ansprechverhalten, federkennlinie oder pop nur durch testen herausfindet kann und da haben die aktuellen gabeln einen großen sprung gegenüber den gabeln von vor 2-3 jahre gemacht. ich bin zuvor die aktuelle lyrik ultimate gefahren und die hatte ein sehr gutes ansprechverhalten und eine gute federkennlinie (d.h. sie stand hoch im federweg, ist nicht versackt und hatte einen guten gegenhalt). aber sie hat die einzelnen schläge nicht so sauber verarbeitet und dabei traktion verloren. ich fand die lyrik ist den hindernissen eher ausgewichen anstelle sie wie die era zu überfahren oder wegzuschlürfen.
allerdings finde ich das die lyrik nach wie vor eine sehr gute gabel ist und dazu auch weniger als die hälfte der era kotet und ob diese unterschiede einem der mehr preis wert sind muss jeder selbst entscheiden. ich will gar nicht so tun, das jeder das braucht und solange man zufrieden ist sowie so alles gut.
ps: ich muss aber auch zugeben, das ich glücklich über die era bin. ;)
pps: der ring ist wirklich eher türkis
Ich schleiche bisher nur um die Era herum und kann daher nichts zur Era selbst beitragen. Allerdings möchte ich sagen, dass die Eigenschaften einer Gabel für jeden Fahrer andere sind, denn es gibt zuviele Faktoren, die das Fahrergebnis oder -erlebnis beeinflussen. Mit hohem Sag wird jede Gabel komfortabler, mit geringem Sag wird Jede Gabel hoch im Federweg stehen usw. Ob der beste Kompromiss bei Gabel A einem besser gefällt als der von Gabel B ist zu subjektiv, als dass man da sinnvoll allgemeingültige Aussagen drüber machen könnte.
Und dann kommt noch zum Tragen, ob man überhaupt in der Lage ist, den besten Kompromiss zu finden!
 
Mit hohem Sag wird jede Gabel komfortabler...

Diese Annahme wurde aber in gewisser Weise doch schon öfters anders interpretiert oder?. Ist es nicht so, dass bei (zu) viel Sag die Gabel schnell in den mittleren Bereich gelangt und es in diesem Bereich nicht mehr so komfortabel ist, gerade wenn es dann noch höher in die Progression geht bei vielen aufeinanderfolgenden Schlägen.

Meine zwei 36er sind halt noch Pre-Grip2 Modelle und diese empfinde ich schon recht kräftezerrend in den Händen beim schnellem Runterballern. Muss zur Entlastung manchmal früher pausieren als mir lieb ist bzw. dann langsamer/entspannter Fahren. Eure Beschreibungen über das besser Dämpfungsverhalten und Entlastung durch bessere Traktion machen da schon neugierig. Für mich persönlich kommt vermutlich als Investition wohl doch eher erstmal ein Tuning (MST bzw. Fractive) in Frage, als eine sehr teuere neue Gabel. Da hadere ich momentan noch... Bin aber sehr gespannt, wenn ich mal bei einem Testival eine ganz aktuelle Gabel fahren kann. Die Chance, dass eine Ext/Ölins dabei ist ist aber vermutlich eher gering, 38er haben bestimmt aber einige Testbikes in der nächsten Saison.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Annahme wurde aber in gewisser Weise doch schon öfters anders interpretiert oder?. Ist es nicht so, dass bei (zu) viel Sag die Gabel schnell in den mittleren Bereich gelangt und es in diesem Bereich nicht mehr so komfortabel ist, gerade wenn es dann noch höher in die Progression geht bei vielen aufeinanderfolgenden Schlägen.

Meine zwei 36er sind halt noch Pre-Grip2 Modelle und diese empfinde ich schon recht kräftezerrend in den Händen beim schnellem Runterballern. Muss zur Entlastung manchmal früher pausieren als mir lieb ist bzw. dann langsamer/entspannter Fahren. Eure Beschreibungen über das besser Dämpfungsverhalten und Entlastung durch besseren Grip machen da schon neugierig. Für mich persönlich kommt vermutlich als Investition wohl doch eher erstmal ein Tuning (MST bzw. Fractive) in Frage, als eine sehr teuere neue Gabel. Da hadere ich momentan noch... Bin aber sehr gespannt, wenn ich mal bei einem Testival eine ganz aktuelle Gabel fahren kann. Die Chance, dass eine Ext/Ölins dabei ist ist aber vermutlich eher gering, 38er haben bestimmt aber einige Testbikes in der nächsten Saison.
schnurrtech will, wenn alles klappt, ab nächsten frühjahr die era als testgabel anbieten. für den storia gibt es ja jetzt schon die möglichkeit.
 
Ich schleiche bisher nur um die Era herum und kann daher nichts zur Era selbst beitragen. Allerdings möchte ich sagen, dass die Eigenschaften einer Gabel für jeden Fahrer andere sind, denn es gibt zuviele Faktoren, die das Fahrergebnis oder -erlebnis beeinflussen. Mit hohem Sag wird jede Gabel komfortabler, mit geringem Sag wird Jede Gabel hoch im Federweg stehen usw. Ob der beste Kompromiss bei Gabel A einem besser gefällt als der von Gabel B ist zu subjektiv, als dass man da sinnvoll allgemeingültige Aussagen drüber machen könnte.
Und dann kommt noch zum Tragen, ob man überhaupt in der Lage ist, den besten Kompromiss zu finden!
du hast recht, das richtige einstellen einer gabel ist sehr wichtig (wie ich bei der era anschaulich bewiesen habe :hüpf:), um sie zum einen an seine vorlieben als auch an sein rad anzupassen und doch gibt es charakterliche unterschiede und auch dinge die eine gabel einfach besser macht als eine andere und sei es nur eine einfachere einstellbarkeit. ;)
 
Ich schleiche bisher nur um die Era herum und kann daher nichts zur Era selbst beitragen. Allerdings möchte ich sagen, dass die Eigenschaften einer Gabel für jeden Fahrer andere sind, denn es gibt zuviele Faktoren, die das Fahrergebnis oder -erlebnis beeinflussen. Mit hohem Sag wird jede Gabel komfortabler, mit geringem Sag wird Jede Gabel hoch im Federweg stehen usw. Ob der beste Kompromiss bei Gabel A einem besser gefällt als der von Gabel B ist zu subjektiv, als dass man da sinnvoll allgemeingültige Aussagen drüber machen könnte.
Und dann kommt noch zum Tragen, ob man überhaupt in der Lage ist, den besten Kompromiss zu finden!
So siehts aus👍.
Merkt man nicht zuletzt daran, dass es mittlerweile ernsthaft(?!) um die Farbe eines Sagringes geht.
..mei, was willst auch gross sagen bei Baatz und Kälte. Bin sie wenigstens gleich anfangs, als ich sie bekommen habe ausgiebig gefahren. Wochentags im Endurobike ausgiebig Endurotouren, wenigstens 1000hm fast tgl. und um mehr zu fahren/einstellen ins Ebike gesteckt und mal 8000hm am WE auf heftigen Endurotrails:
20201121_153605.jpg

20201118_163809.jpg

Wie gesagt bei den Bedingungen nicht objektiv und das sage ich trotz viiel Erfahrung oder gerade deswegen=> manche meinen das ja sogar so beurteilen zu können oder hören auch sogar das Gras wachsen.
Ich für meinen würde sagen: im Anfangsbereich sehr sensibel und vor allem auch konstant bei langen Kälteeinsätzen, auch im Vgl. zu meinen akt 36+38 und RS. ..kann gut sein, dass es an der liebevollen Kalibrierung liegt-so fühlt es sich zumindest an. Haben andere Hersteller aber z.T. auch schon behauptet meine ich, aber da wirds auch Streuung geben.
Insgesamt aber sehr souverän, satt und definitiv eine der Sorten, die Speed braucht!!
 
Ich schleiche bisher nur um die Era herum und kann daher nichts zur Era selbst beitragen. Allerdings möchte ich sagen, dass die Eigenschaften einer Gabel für jeden Fahrer andere sind, denn es gibt zuviele Faktoren, die das Fahrergebnis oder -erlebnis beeinflussen. Mit hohem Sag wird jede Gabel komfortabler, mit geringem Sag wird Jede Gabel hoch im Federweg stehen usw. Ob der beste Kompromiss bei Gabel A einem besser gefällt als der von Gabel B ist zu subjektiv, als dass man da sinnvoll allgemeingültige Aussagen drüber machen könnte.
Und dann kommt noch zum Tragen, ob man überhaupt in der Lage ist, den besten Kompromiss zu finden!
Du hast absolut recht, dass jeder Fahrer eigene Vorlieben auf Grund seiner Fahrweise und des befahrenen Terrains hat. Allerdings stimmt es nicht, dass mehr Sag die Gabel komfortabler macht. Ja, die Federkennlinie ist an einem bestimmten Punkt flacher als an demselben Punkt mit mehr Druck / weniger Sag. Wie @fresh-e geschrieben hat, ist es bei einer eher hängenden Federkennlinie (Kennlinie mit Bauch nach unten, Progression über den grössten Teil des Federwegs) so, dass bei gleichem Sag die Gabel umso unkomfortabler wird (weniger Federweg pro Kraftzunahme ausnutzt), je tiefer sie im Federweg ist. Bist Du nun im Steilhang, federt die Gabel durch mehr Gewicht auf dem Vorderrad tiefer in den Federweg und kommt in einen Bereich, in welchem die Federkennlinie steiler ist, also bei gleicher Kraft weniger Federweg ausnutzt, als wenn sie auf der Ebene weniger stark eingefedert ist. Dann kommt noch dazu, dass mit mehr Sag der Restfederweg, also der in einer effektiven Fahrsituation noch nutzbare Federweg, kleiner wird und man entweder schneller durchschlägt oder den Rest des Federwegs durch Volumenspacer noch progressiver machen muss, was wiederum weniger Komfort bedeutet, weil steilere Kennlinie (mehr Kraft wird benötigt, um die Gabel x mm einfedern zu lassen). Deshalb ist eine möglichst lineare, eher steilere Kennlinie in der ersten Hälfte des Federwegs, die gegen 2/3 des Federwegs in eine (leichte) Progression übergeht, für mittlere und grosse Schläge immer komfortabler, da mit weniger Sag gefahren werden kann bzw mit einem bestimmten Sag bei steilen Abfahrten die Gabel (ohne Schläge) noch deutlich höher im Federweg steht als bei einer durchhängenden Kennlinie. Wenn Ihr den Federgabeltest der EnduroGabeln hier gelesen habt, kann man bei der ZEB sehr gut zwischen den Zeilen lesen, dass der Luftdruck sehr präzise eingestellt werden muss, damit die Gabel komfortable ist, das habe ich übrigens bei einem anderen Test genau so gelesen. Das sagt mir genau das: Ist die Gabel auch nur einen Tick zu weich, fährt man im unkomfortablen Bereich (zu viel Sag, zu steile Kennlinie im genutzten Bereich), fährt man sie zu hart, ist sie auch nicht komfortabel. Bei der Era kannst Du mit etwas weniger oder mehr Druck fahren und die Gabel bleibt komfortabel, weil sie in einem grossen Bereich der Federkennlinie sehr linear ist und ein Verschieben des Sagpunkts Dich nicht in sehr viel flachere oder steilere Bereiche der Kennlinie bringt. Wie ich schon anderswo gechrieben habe, ist der bei schneller Fahrt subjektiv wahrgenommene Komfort einer Federgabel (bei perfekt passender Zugstufe) in der Regel stärker von der Druckstufendämpfung abhängig als von der Federkennlinie, eine zu harsche Druckstufe baut schnell Energie über die Dämpfung ab mit entsprechend hohen Lastspitzen auf Händen und Arme, eine straffe Federkennlinie mit offener (schwachen) Druckstufe baut die Energie kontinuierlicher mit weniger Lastspitzen über die Feder ab (bzw über die Zugstufe beim Ausfedern). Deshalb: Zuerst Federkennlinie optimieren, damit man auch ohne Druckstufe hoch im Federweg steht, dann noch so wenig wie nötig Druckstufe dazuschalten.

EXT hat den grossen Vorteil, dass man beim Bestellen der Gabel bei EXT direkt seine Vorlieben angeben kann und schreiben, wie man sich die Gabel wünscht. Das setzt natürlich voraus, dass man genau weiss, was man möchte. Das fundamental wichtigste ist das Anpassen der High Speed Zugstufe auf den gefahrenen Luftdruck / Gewicht, denn ohne gut funktionierende Zugstufe funktioniert im Gelände mit vielen Hindernissen dicht hintereinander keine Federgabel gescheit. Wie stark dann die Druckstufe gewählt wird, hängt vom Fahrstil und von den gefahrenen Strecken ab. Je höher die Maximalbelastung auf die Gabel (Drops, Sprünge mit suboptimaler Landung, desto mehr Druckstufe könnte nötig sein, um im Extremfall die Gabel vor dem Durchschlagen zu bewahren. Fahrt Ihr keine grossen Drops / Sprünge und wollt eine komfortable Gabel, dann bestellt eine Gabel mit softer oder sehr softer Druckstufe, denn die Era braucht bei dieser tollen Federkennlinie wirklich keine straffe Dämpfung, um top zu funktionieren und maximale Kontrolle zur Verfügung zu stellen.
 
So siehts aus👍.

Insgesamt aber sehr souverän, satt und definitiv eine der Sorten, die Speed braucht!!
Ich weiss nicht, wie Du das meinst. Bei meiner Abstimmung ist die Gabel auch bei langsamer Fahrt souverän und sehr komfortabel / kontrolliert, es ist aber schon so, dass man damit einfach schneller und schneller fahren kann, ohne dass man das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren, wobei ich das noch lange nicht ausgelotet habe.
 
Meine zwei 36er sind halt noch Pre-Grip2 Modelle und diese empfinde ich schon recht kräftezerrend in den Händen beim schnellem Runterballern. Muss zur Entlastung manchmal früher pausieren als mir lieb ist bzw. dann langsamer/entspannter Fahren. Eure Beschreibungen über das besser Dämpfungsverhalten und Entlastung durch besseren Grip machen da schon neugierig. Für mich persönlich kommt vermutlich als Investition wohl doch eher erstmal ein Tuning (MST bzw. Fractive) in Frage, als eine sehr teuere neue Gabel. Da hadere ich momentan noch... Bin aber sehr gespannt, wenn ich mal bei einem Testival eine ganz aktuelle Gabel fahren kann. Die Chance, dass eine Ext/Ölins dabei ist ist aber vermutlich eher gering, 38er haben bestimmt aber einige Testbikes in der nächsten Saison.
Ich hab auch eine Pre-Grip2 36 - genaugenommen eine 2015er RC2. Die hat allerdings einige Enhancements bekommen und es wäre spannend sie mal direkt gegen eine aktuelle 36 oder auch eine Era vergleichen zu können. Luftseitig glaube ich, dass sie mit 3 getrennt befüllbaren Luftkammern (AWK, Luftkappe, sowie getrennt befüllbarer und in der Größe variabler Negativkammer) durchaus mithalten kann. Von der Kennlinie sieht sie zumindest aus wie die der Era - hab mir einen Software-Simulator dafür erstellt.

Dämpferseitig wurde die Kartusche von MST getuned und ich kann nicht beurteilen wie das dann in Relation zur Grip2 oder zur Era einzuordnen wäre.
 
Du hast absolut recht, dass jeder Fahrer eigene Vorlieben auf Grund seiner Fahrweise und des befahrenen Terrains hat. Allerdings stimmt es nicht, dass mehr Sag die Gabel komfortabler macht. Ja, die Federkennlinie ist an einem bestimmten Punkt flacher als an demselben Punkt mit mehr Druck / weniger Sag. Wie @fresh-e geschrieben hat, ist es bei einer eher hängenden Federkennlinie (Kennlinie mit Bauch nach unten, Progression über den grössten Teil des Federwegs) so, dass bei gleichem Sag die Gabel umso unkomfortabler wird (weniger Federweg pro Kraftzunahme ausnutzt), je tiefer sie im Federweg ist. Bist Du nun im Steilhang, federt die Gabel durch mehr Gewicht auf dem Vorderrad tiefer in den Federweg und kommt in einen Bereich, in welchem die Federkennlinie steiler ist, also bei gleicher Kraft weniger Federweg ausnutzt, als wenn sie auf der Ebene weniger stark eingefedert ist. Dann kommt noch dazu, dass mit mehr Sag der Restfederweg, also der in einer effektiven Fahrsituation noch nutzbare Federweg, kleiner wird und man entweder schneller durchschlägt oder den Rest des Federwegs durch Volumenspacer noch progressiver machen muss, was wiederum weniger Komfort bedeutet, weil steilere Kennlinie (mehr Kraft wird benötigt, um die Gabel x mm einfedern zu lassen). Deshalb ist eine möglichst lineare, eher steilere Kennlinie in der ersten Hälfte des Federwegs, die gegen 2/3 des Federwegs in eine (leichte) Progression übergeht, für mittlere und grosse Schläge immer komfortabler, da mit weniger Sag gefahren werden kann bzw mit einem bestimmten Sag bei steilen Abfahrten die Gabel (ohne Schläge) noch deutlich höher im Federweg steht als bei einer durchhängenden Kennlinie. Wenn Ihr den Federgabeltest der EnduroGabeln hier gelesen habt, kann man bei der ZEB sehr gut zwischen den Zeilen lesen, dass der Luftdruck sehr präzise eingestellt werden muss, damit die Gabel komfortable ist, das habe ich übrigens bei einem anderen Test genau so gelesen. Das sagt mir genau das: Ist die Gabel auch nur einen Tick zu weich, fährt man im unkomfortablen Bereich (zu viel Sag, zu steile Kennlinie im genutzten Bereich), fährt man sie zu hart, ist sie auch nicht komfortabel. Bei der Era kannst Du mit etwas weniger oder mehr Druck fahren und die Gabel bleibt komfortabel, weil sie in einem grossen Bereich der Federkennlinie sehr linear ist und ein Verschieben des Sagpunkts Dich nicht in sehr viel flachere oder steilere Bereiche der Kennlinie bringt. Wie ich schon anderswo gechrieben habe, ist der bei schneller Fahrt subjektiv wahrgenommene Komfort einer Federgabel (bei perfekt passender Zugstufe) in der Regel stärker von der Druckstufendämpfung abhängig als von der Federkennlinie, eine zu harsche Druckstufe baut schnell Energie über die Dämpfung ab mit entsprechend hohen Lastspitzen auf Händen und Arme, eine straffe Federkennlinie mit offener (schwachen) Druckstufe baut die Energie kontinuierlicher mit weniger Lastspitzen über die Feder ab (bzw über die Zugstufe beim Ausfedern). Deshalb: Zuerst Federkennlinie optimieren, damit man auch ohne Druckstufe hoch im Federweg steht, dann noch so wenig wie nötig Druckstufe dazuschalten.

EXT hat den grossen Vorteil, dass man beim Bestellen der Gabel bei EXT direkt seine Vorlieben angeben kann und schreiben, wie man sich die Gabel wünscht. Das setzt natürlich voraus, dass man genau weiss, was man möchte. Das fundamental wichtigste ist das Anpassen der High Speed Zugstufe auf den gefahrenen Luftdruck / Gewicht, denn ohne gut funktionierende Zugstufe funktioniert im Gelände mit vielen Hindernissen dicht hintereinander keine Federgabel gescheit. Wie stark dann die Druckstufe gewählt wird, hängt vom Fahrstil und von den gefahrenen Strecken ab. Je höher die Maximalbelastung auf die Gabel (Drops, Sprünge mit suboptimaler Landung, desto mehr Druckstufe könnte nötig sein, um im Extremfall die Gabel vor dem Durchschlagen zu bewahren. Fahrt Ihr keine grossen Drops / Sprünge und wollt eine komfortable Gabel, dann bestellt eine Gabel mit softer oder sehr softer Druckstufe, denn die Era braucht bei dieser tollen Federkennlinie wirklich keine straffe Dämpfung, um top zu funktionieren und maximale Kontrolle zur Verfügung zu stellen.
tl;dr
natürlich gebe ich dir recht, dass hoher Sag nicht gleich in jeder Lebenslage optimale Federkennlinie bedeutet, Komfort ist in meinen Augen auch ein Begriff, den ich bei hoher Federweghsnutzung nicht benutzen würde.
 
Ich hab auch eine Pre-Grip2 36 - genaugenommen eine 2015er RC2. Die hat allerdings einige Enhancements bekommen und es wäre spannend sie mal direkt gegen eine aktuelle 36 oder auch eine Era vergleichen zu können. Luftseitig glaube ich, dass sie mit 3 getrennt befüllbaren Luftkammern (AWK, Luftkappe, sowie getrennt befüllbarer und in der Größe variabler Negativkammer) durchaus mithalten kann. Von der Kennlinie sieht sie zumindest aus wie die der Era - hab mir einen Software-Simulator dafür erstellt.

Dämpferseitig wurde die Kartusche von MST getuned und ich kann nicht beurteilen wie das dann in Relation zur Grip2 oder zur Era einzuordnen wäre.
Ich hab ne 2018er 36er mit nachgerüsteter Grip2 und finde das diese trotzdem "unsensibel" ist und einfach highspeed braucht damit sie nach Wunsch funktioniert.
Die ERA kostet sicherlich einen Batzen Geld wenn man diese im Aftermarket kauft, aber wenn ich hier oft lese wieviel Geld für eine Aftermarkttuning ausgegeben wird um eine nach seinen Vorlieben funktionierende Gabel zu bekommen, wirds auch mal teurer als die Preise der aktuellen High-End-Gabeln (z.B. 38er Fox).
 
Ich hab ne 2018er 36er mit nachgerüsteter Grip2 und finde das diese trotzdem "unsensibel" ist und einfach highspeed braucht damit sie nach Wunsch funktioniert.
Die ERA kostet sicherlich einen Batzen Geld wenn man diese im Aftermarket kauft, aber wenn ich hier oft lese wieviel Geld für eine Aftermarkttuning ausgegeben wird um eine nach seinen Vorlieben funktionierende Gabel zu bekommen, wirds auch mal teurer als die Preise der aktuellen High-End-Gabeln (z.B. 38er Fox).
Mittlerweile ja... 2015 konnte man eine Fox 36 noch neu um rund 750 Euro kaufen. Trotz einer Reihe von Tuning-Maßnahmen bin ich da inzwischen "nur" bei rund 1.100 Euro (AWK, Luftkappe, MST-Tuning) und damit noch deutlich unter einer aktuellen High-End-Gabel.

Auf der Federseite müsste man da schon zur Secus oder einer Stahlfeder greifen um eine noch schönere Kennlinie zu bekommen.

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Die RC2-Kartusche mit MST-Tuning kann ich nicht einordnen in Relation zu anderen High-End-Kartuschen. Ich kann nur sagen, dass ich sie richtig gut finde, vor allen Dingen auch jetzt bei kalten Temperaturen.
 
Moin Moin.
Wie schaut’s denn mit Servicefreundlichkeit bei der ERA aus? Kann man da z.B. den lower leg Service ähnlich einfach selber machen wie bei Rock Shox?
Ich schleiche auch um das Ding herum und Servicefreundlichkeit wäre ein Punkt.
Gegenüber meiner aktuellen Lyrik Ultimate müsste sie schon deutlich besser funktionieren....dafür das sie gute 200 gr. schwerer ist und knapp doppelt so teuer!
 
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