Gerade vor dem Hintergrund wundert es mich, daß Ausdauersportler da noch in ein Loch fallen können - zumindest hätte ich jetzt gedacht, daß ein Körper, der viel im GA Bereich gefahren wird, überhaupt kein Problem mit Bereitstellung von Energie aus Körperfetten haben sollte (klar - deutlich weniger, als rein aus KH, aber doch nicht so wenig, daß dann rein gar nix mehr geht). Andererseits werden vermutlich Rennen nicht mit Fettverbrennung im klassischen Sinne gewonnen, und auch nicht darauf trainiert? Entweder dann gleich mit Ketose, oder komplett KH basiert, und den Körper darauf spezialisiert, möglichst viel davon zu speichern und während der Fahrt aufzunehmen? Oder? Kann man Fettstoffwechsel so weit aufbohren, daß man darüber "fett" Leistung bereitstellen kann? Also sagen wir, signifikant mehr als meine mäßigen geschätzt 2,8W/kg vom letzten Jahr. Mit denen ich ja schon riesig glücklich war. Aber auch mit 2W/kg sollte man doch einen Berg noch halbwegs anständig hochkommen. Jetzt nicht Vollgas, aber doch halt ohne stehenbleiben.
Also immer noch die offene Frage: Was genau triggert den Körper, den FatMax Peak auf der HF/Leistungsskala weiter nach vorne zu verschieben? GA Einheiten? lange GA Einheiten? GA Einheiten knapp oberhalb des bisherigen FatMax, nach dem Motto: Da will ich hin? Alles, was Sauerstoffaufnahme erhöht? (und was ist das?)
Ich steige da selbst nicht 100%durch. Aber letztendlich hat man über mehrere Stunden am meisten Leistung, wenn man mit Kohlenhydraten voll ist (Glykogenspeicher voll) und einen möglichst guten Fettastoffwechsel hat. Dann verbrennen die Muskeln das zur Belastung passende Fett-KH-Gemisch. Dazu kommt dann noch die ganze Laktatgeschichte mit GA2-Training wenn der Sauerstoff nicht mehr reicht, aber lassen wir das mal außen vor.
Gehen einem im Rennen die KH aus, hat man 2 Probleme. Einmal regelt der Muskel die Leistung runter, denn der Fettatoffwechsel liefert seine Energie ohne ein paar KH nur langsam - seine große Schwäche. Und zum anderen ist der Blutzuckerspiegel abgesackt, was zu einem erbärmlichen Körpergefühl und Geisteszustand führt.
Leute mit einer Begabung und viel Training können im Fettstoffwechsel schon absurd hohe Leistungen erbringen. Andere können auch bei der Langstrecke noch (gut) Nahrung aufnehmen - was bei anderen kaum noch geht. Bei der Langstrecke zählt also meines Wissens vor allem, dass man seine individuellen Stärken im Stoffwechsel findet und trainiert.
Für so einen geilen Irren wie David Goggins ist Marathondistanz ja einfach nur eine Trainingseinheit - der dürfte das solide schnell auch auf leeren Magen schaffen können.
Für das Training des Fettstoffwechsels der größte Faktor ist meines Wissens, dass man ihn viel benutzt. Einfach möglichst viele Stunden pro Woche in GA1 verbringen. Wer wenig Zeit hat, findet vielleicht auch noch zweitbeste Methoden (Intervalle oder so). Stärkere Dauerreize sind ja dann schon GA2, trainieren also vor allem den Laktatstoffwechsel im Sauerstoffengpass.
@baconcookie
Bis auf etwas Gewichtsunterschied und Abneigung gehen süße Getränke war ich einst wie Du. Du wärst vermutlich schockiert, wie viel besser Dein Stoffwechsel nach nur 20h Training mit geschlossenem Mund wäre. So ging es mir jedenfalls. Das hat viele Vorteile, deswegen suche ich nach Zeit und Motivation, da weiterzumachen.
Und falls Du ähnliche süß/Zuckermengen außerhalb von harten Sporttagen konsumierst, arbeitest Du vermutlich an einer prächtigen Insulinresistenz (Vorstufe von Diabetes). Darauf deutet ein miserabler Fettstoffwechsel oft hin, mangelnde metabolische Flexibilität. Kenne ich zu gut ;-)
Schöne Leistung, und die Elektrolyte in Gatorade sind echt nicht doof bei viel Schweiß. Aber nur mit Kohlenhydraten fahren zu können, ist eine Schwäche. Da lohnt sich vielleicht etwas Arbeit.

Ehm- Oder vertu ich mich? Warst du sicher in GA1 unterwegs?